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  4. Cannes: Interessantere Mode als bei der Met-Gala? Im Bademantel von Dresscodes lossagen

Mode Outfits in Cannes

Im Bademantel von Dresscodes lossagen

Redakteurin LIFESTYLE
In Cannes darf man (fast) alles tragen In Cannes darf man (fast) alles tragen
In Cannes darf man (fast) alles tragen
Quelle: Getty Images/Pool
Ist der rote Teppich in Cannes die interessantere Met-Gala? Zumindest machte man sich während der Filmfestspiele von antiquierten Vorschriften frei – mit Bademantel-Roben, Demi Moore brachte ihr Haustier mit – und Rosie Huntington-Whiteley entblößte sich einfach komplett.

Der rote Teppich befindet sich in einer Krise. Als Plattform für antisemitische Parolen missbraucht, kann das Leuchtfeuer des Glamours leicht erlöschen. So geschehen am Rande der diesjährigen Oscar-Verleihung und bei der Met-Gala, die dieses Jahr außerdem zur behäbigen Desasterveranstaltung mutierte. Das Schaulaufen fand inmitten eines düsteren Blumenmeers statt und wegen fragwürdiger Kleidervorschriften, Botschaften und zweifelhafter Sponsoren hat die einst so grandiose Veranstaltung mit einem freiheitlichen Modespektakel nur noch wenig zu tun.

In Cannes immerhin wird die Kleiderordnung etwas lockerer gesehen, auch weil der gesamte Küstenort an der Côte d’Azur zum Schauplatz wird und man den Blick auch abseits der großen Scheinwerfer bewegen kann. Prominente, die dem Sneaker-Verbot auf dem roten Teppich entfliehen wollen, spazieren darin einfach zum Bäcker an der Croisette, wo sie garantiert ebenfalls abgelichtet werden. Im Garten des Hotel du Cap-Eden-Roc zeigt man sich bei Tageslicht und in etwas weniger starren Roben. Wer uninspiriert ist, wählt den spektakulären, mit Palmen besäumten Palais des Festivals als Kulisse, vor der man nur gut aussehen kann – und wer will, der kommt eben in Jeans zum Fototermin.

Sienna Miller in Baggy-Pants

Sienna Miller in einem Komplett-Look von Schiaparelli
Sienna Miller in einem Komplett-Look von Schiaparelli
Quelle: WireImage/Samir Hussein

Wie Sienna Miller, von der man in der Öffentlichkeit sehr lange kaum etwas gesehen hat. Offensichtlich hat sie inzwischen ihr in der Vergangenheit überstrapaziertes Boho-Image abgelegt. Und die neue elegante Lässigkeit steht ihr auch eindeutig besser. Miller ist wahrscheinlich die erste Person überhaupt, die in Cannes ihre Unterhose präsentiert. Die gehört zum Look mit der Baggy-Jeans und nennt sich Bottom-up-Trend.

Isabelle Huppert in einer Bademantel-Robe

Isabelle Huppert, 71
Isabelle Huppert, 71
Quelle: Getty Images/Lionel Hahn

Die französische Charakterdarstellerin Isabelle Huppert hat mit ihren 71 Jahren schon diverse Glamour-Kleider gesehen und will es eindeutig anders machen als einige ihrer uninspirierten Kolleginnen, also entschied sie sich dieses Jahr für eine Bademantel-Robe (von Balenciaga). An Huppert kann man lernen, wie die Inszenierung von Accessoires, das so derart unterschätzte Beiwerk eines jeden Outfits, meisterhaft gelingt: Zum Bademantel gehören große Klunker und eine hollywoodeske Sonnenbrille, die beim schwarzen Lederkleid einfach nur deplatziert wären.

Isabelle Huppert in Balenciaga
Isabelle Huppert in Balenciaga
Quelle: Mike Marsland/WireImage

Anja Rubik im Power-Anzug

Anja Rubik in Saint Laurent
Anja Rubik in Saint Laurent
Quelle: FilmMagic/JB Lacroix

Mit einem Zweiteiler verweigert man sich standesgemäß der Einreihung in den Roben-Reigen auf dem roten Teppich. Allerdings geht das mehr als oft schief. Kann man übrigens auch bei diversen Hochzeitslooks beobachten, wo die Braut etwas zu betont gegen den Tülltraum protestieren will und dann mit einem romantisch interpretierten Hosenanzug in Weiß oder allerlei Beikram fast genauso viel falsch macht. Die Kunst besteht darin, es wirklich einfach bei dem klassisch maskulinen Smokinganzug zu belassen, siehe Anja Rubik in Saint Laurent.

Demi Moore mit Chihuahua

Demi Moore in einem Kleid von Del Core
Demi Moore in einem Kleid von Del Core
Quelle: Getty Images/Neilson Barnard

Es gab bei diesen Filmfestspielen auch ein paar verzweifelte Bemühungen, einen Me-Too-Skandal zu erzeugen. Der ist zum Glück ausgeblieben und eine gut gelaunte Demi Moore sorgte für andere interessantere Statements – sie sehe sich nicht als Opfer in einer Hollywood-Welt, die von jugendlichem Aussehen besessen ist, so die 61-Jährige beim Promoten des Body-Horrorfilms „The Substance“ und fügte dann noch den etwas geschwurbelt übersetzten Satz „Meine Auffassung ist, dass unabhängig von dem, was außerhalb von dir vor sich geht, das eigentliche Thema ist, wie du selbst dich dazu verhältst“ an. Vielleicht eine Rechtfertigung für die ein oder andere unübersehbare Schönheits-OP, die sie mit ihrem Chihuahua Pilaf im Arm und einer großzügig bedeckenden Sonnenbrille charmant lächelnd unkommentiert lässt.

Haustiere willkommen

Pilaf war nicht der einzige Hund, der in Cannes einen Auftritt hatte. Messi, besser bekannt als Snoop aus dem Film „Anatomie eines Falls“ aus dem Jahr 2023, eröffnete die diesjährige Eröffnungsfeier von Cannes, noch bevor sich die Stars auf dem roten Teppich blicken ließen.

Snoop im Blitzlichtgewitter
Snoop im Blitzlichtgewitter
Quelle: Getty Images/Victor Boyko

Rosie Huntington-Whiteley ohne Outfit

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Das britische Model Rosie Huntington-Whiteley ist ohnehin schon ein Phänomen: Sie sieht toll aus, ist erfolgreich, soll äußerst unkompliziert sein – und wird trotzdem von überraschend vielen Frauen gemocht. Von einigen bekam sie jetzt sogar lauten Zuspruch, als sie ihr Outfit für Cannes auf Instagram postete (Slide Nr. 3): Mit nichts als Goldschmuck bekleidet, nackt auf dem Hotelbett. Deutlicher kann man sich nicht von irgendwelchen Vorschriften lossagen.

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