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sisterMAG62 - Flower Power DE

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FLOWER

POWER

EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, Eine ziemlich persönliche Sache ...

nicht auf Blumen in der Natur konzentriert, sondern auf gepresste und getrocknete Blumen, das Herstellen von Papierblumen und viele Künstler, die Blumen zu ihrem Metier gemacht haben. Wir lieben die vielen DIYs, die wir für diese Ausgabe gesammelt haben, z.B. von Silvia Raga, Anouk Böhmer oder den Blumenköniginnen von Utah: dem Team von The House That Lars Built um Brittany Watson Jepson. Es fühlt sich so gut an, mit so vielen neuen und alten Freunden zusammenzuarbeiten.

Man denkt nicht, dass es nach 9 Jahren sisterMAG noch Dinge gibt, die wir nicht gemacht haben. Aber es gibt sie – und ein paar haben wir mit dieser Ausgabe gefunden. An erster Stelle steht unsere Umstandsmodekollektion. Da Mitgründerin Thea ein Kind erwartete, war es an der Zeit, dieses Thema mit einigen Kreationen von Evi zu honorieren, die man auch nach den 9 Monaten Schwangerschaftszeit noch tragen kann ... was genau in die Zeit der Fertigstellung dieser Ausgabe fiel. Es wird für immer unsere Ausgabe sein, die in eine Hitzewelle fiel mit überhitzten Computern, vielen Ventilatoren, einem Shooting, das sich ein bisschen wie Post-Corona anfühlte, und Thea, bei der fünf Tage vor Veröffentlichung die Wehen einsetzten. Es ist umso passender, dass sich der Rest der Ausgabe vor allem um Blumen und die Natur dreht, die endlich in schönen Farben erblüht. Wir haben uns aber

Was uns auf die Idee für unser florales Thema brachte: Unser schöner Workshop mit Shiseido, der im Mai 2021 mit 30 virtuellen Teilnehmern stattfand. Shiseidos neuer Duft GINZA war das Highlight dieses Workshops, bei dem alle etwas über den Duft, seine Bestandteile, aber auch über das Arrangieren schöner Blumen mit der Blumenkünstlerin Hürriyet Bulan lernten.

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, s o t n a S s i r C : g n i t o o h S r Beim ,CoNvine a Jung & Evi Toni

Japanische Blumentraditionen finden sich also in diesem Thema wieder. Kennt Ihr z.B. OSHIBANA? Die japanische Kunst des Blumenpressens wird in unserem Artikel über die Geschichte der gepressten und getrockneten Blumen auf Seite 76 erklärt. Und Carolin Kralapp behandelt in ihrer Kolumne „Blumen in der Kunst“ viele japanische Blumen und Kunstwerke. Wir hoffen, dass Ihr genauso viel Spaß mit dieser Ausgabe habt, wie wir es bei der Zusammenstellung hatten. Wir würden uns sehr über Euer Feedback freuen. Schreibt uns einfach auf @sister_mag oder eine EMail an mail@sister-mag.com.

Eure Toni, Thea

& das sisterMAG Team

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51-2 A-Linienkleid mit Rüschen

Unser Cover-Kleid als neues Schnittmuster

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Unser Cover Model: Nina Jung Eine Vorstellung

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Meine Nähgeschichte

Wir sprechen mit Näher_innen über ihre Geschichten ... Diesmal mit Lynn Brannelly

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Neun Monate & darüber hinaus Umstandsmode zum Nähen

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INHALTSVERZEICHNIS FLOWER

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Die Bütezeit der Mode

sisterMAG DIY Blumen Feature

von Marie Jaster

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138 Blumen ― Bücher &

Eine digitale Duftreise Mit GINZA von Shiseido

Ressourcen

Die schönsten Bücher, inspirierendsten Instagram-Accounts und besten Ressourcen

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144 Blumen Kunst und

Blüten, Früchte und Blätter Blumen und Pflanzen in der Kunst

Dekoration

76 Getrocknet, gepresst, geliebt

Mit Maria Luneva aka supinatra

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Eine kleine Kulturgeschichte der Blumen

Der Milchbauer Holger

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Der letzte seiner Art

Wir reden mit ...

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Flower Artists Tricia Paolucci & Reed Navarro

Teamübersicht

90 DIY Hochzeitstorten mit

166 Impressum

gepressten Blüten

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Impruneta

Eine charmante Gemeinde in der Toskana

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KONTRIBUTOREN

TEX T Marie Jaster @marie_jaster

Andrea Lang @andrealangphotography

LE KTORAT

Ü BE RS E TZU N G

Ira Häussler

Ira Häussler

Amie McCracken amiemccracken.com

kords.net

Michael Neubauer

sisterMAG Team

sisterMAG Team

sisterMAG Team

FO TO & VIDE O

ST YL I N G

Andrea Lang @andrealangphotography

@csantosphoto

sisterMAG Team

K Ü N S TLE RI N N E N

Evi Neubauer

Anouk Böhmer

@evi.neubauer

@anoukbohmer

Maria Luneva

Michael Neubauer Cris Santos

Alexander Kords

MOD E LS Nina Jung @junidesign78

Thea Wittemann @thneu

@supinatra

Reed Navarro @reednavarro_art

Tricia Paoluccio @modernpressedflower

Silvia Raga @giochi.di.carta

The House That Lars Built @housethatlarsbuilt

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FEATURE SCHNITTMUSTER

U N S E R COV E R

62-1 Ärmelloses weites Kleid mit langezogenem Kragen

62-2 Langes weites Kleid mit Passe doppelreihig

62-3 Weites kurzes Kleid mit Punchneedlblumen

62-4 Weite Latzhose mit Schnalle

62-5 Gerades Kleid mit Perlenstickerei und langen Ärmeln

62-6 Hemdblusenkleid mit weiten Ärmeln

51-2 A-Linienkleid mit Rüschen

DIY Papier Blumen Download

DIY Papier Dahlien Download

MODEL

Nina Jung OUTFIT Evi Neubauer FOTOGRAF Cris Santos Vielen Dank an das ganze Team, welches unsere wunderschöne Modestrecke und das neue Cover erschaffen hat. Das Kleid unseres Covers findet ihr natürlich als neuen Schnitt im @sistermagpatterns Online Shop.

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NEU! MIT

RÜSCHEN

A-LINIEN

KLEID

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Hier im Shop zu finden sistermagpatterns.com

Fotos: Cris Santos // Model: Nina Jung Design & Styling: Evi Neubauer sister-mag.com

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Direkt vom sisterMAG Cover Dieses Cover ist so ein Highlight, dass es bereits zweimal geschafft hat, unser Cover zu zieren. In sisterMAG Ausgabe ist 52 trug Franzi verschiedene Versionen des Kleides und wir haben den Schnitt für diese Ausgabe noch einmal mit Blumen verändert. Nina trägt Variante 2 mit schrägem Fadenlauf.

Materialempfehlung: Wir geben bei diesem Schnitt keine Stoffempfehlung, da wir diesen Schnitt selbst schon aus den unterschiedlichsten Stoffen genäht haben. Egal ob steif, weichfallend oder „normal“ – immer war die Wirkung eine andere. Ein Allround-Schnittmuster für die eigenen Kreativität. Diese Anleitung ist auf die einfachste Grundform (Variante 1) bezogen. Es gibt jedoch verschiedenste Varianten, um das Kleid zu verändern: » Variante 1 zeichnet sich durch den Fadenlauf entlang der hinteren Mitte aus und bietet die Möglichkeit Ƿ Variante 1 Bluse … einer A-linienförmigen Bluse mit oder ohne Rüschen Ƿ Variante 1 Kurz … eines kurzen Kleides Ƿ Variante 1 Asymmetrisch … eines asymmetrischen Kleides,

welches vorn kurz und hinten lang ist » Variante 2 zeichnet sich durch einen schrägen Fadenlauf aus. Deshalb besitzt diese Variante eine Naht entlang der vorderen und hinteren Mitte und fällt etwas anders Stoffverbrauch: für das Coverkleid sM Nr.62 ) unser Model ist 183 cm groß » 2,2 m bei einer Stoffbreite von 1,4 m. Sofern Stoff mit einer anderen Stoffbreite verwendet wird oder eine besondere Musterung beachtet werden soll, ändert sich der Stoffverbrauch entsprechend. Weitere Materialien: » 1 farbig passenden Nahtreißverschluss 60 cm lang » Farblich passendes Nähgarn » Einlage zum Aufbügeln

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Variante 1 Gerader Fadenlauf (Länge beliebig wählbar)

A-LINIENKLEID MIT RÜSCHEN hier auf sistermagpatterns.com sister-mag.com

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Variante 1 Bluse

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Variante 1 Kurzes Kleid

Das Kleid gibt es in 2 Varianten mit Fadenlauf entlang der Hinteren Mitte/Stoffbruch (Variante 1) oder mit schrägem Fadenlauf (Variante 2) Variante 2

Variante 1 Asymmetrisch (vorn kurz, hinten lang)

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UNSER COVERMODEL

Nina Jung

Model: Nina Jung Fotos: Cris Santos Outfit: Evi Neubauer

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junidesign78 juni-design.com

Stelle dich unseren Leserinnen und Lesern bitte kurz vor: wo kommst du her und was machst du? Ich bin Nina, 43 Jahre alt und Mutter einer 12-jährigen Tochter. Ich liebe das Landleben und habe es wohntechnisch gerade mal 10 km von meinem Heimatort weggeschafft. Ich liebe es, dass ich beim Bäcker mit der Bäckersfrau schnacken kann, dass ich die Frau an der Supermarktkasse kenne und alle meine Nachbarn. Als Ausgleich gibt es da das große Fernweh! Reisen ist mein eigentlicher Antrieb, die Welt in all ihren Facetten und ihre Bewohner und Bewohnerinnen kennenzulernen. Und beim Reisen ist es nicht das All-InclusiveHotel auf Mallorca, das mich reizt, sondern das kleine Abenteuer, das man sich selbst schafft.

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UNSER COVERMODEL Wann und mit welchem Ziel hast du Juni Design gegründet? Wie viele Menschen arbeiten für das Unternehmen?

unseren eigenen Stoffdesignkollektionen gestartet. Unsere Ideen hören nie auf – Fluch und Segen zugleich!

Juni Design habe ich mit dem Ziel gegründet, Glück und Freude an der Arbeit zu verspüren, morgens aufzustehen und mich auf den Tag zu freuen! Ich habe meinen alten Job aus Überzeugung gekündigt – da konnte ich noch gar nicht nähen. Durch einen Nähkurs, den meine Tochter besucht hat, kam ich überhaupt erst zum Nähen. Mein Genähtes kam so gut an, dass ich innerhalb weniger Monate einen Stamm an Kundinnen und Kunden, die ihre Wünsche in Auftrag gegeben haben. In einem Urlaub kam mir dann die Idee, schönen und nachhaltigen Modestoff zu verkaufen. So nahm alles Fahrt auf! Innerhalb eines Jahres hatte ich also nähen gelernt und ein Stoffgeschäft eröffnet. Am Anfang war das Geschäft an drei Tagen in der Woche geöffent. Mittlerweile hat das Onlinegeschäft Überhand genommen und wir öffnen den Laden nur noch einmal im Monat. Bei Juni Design arbeiten 8 Frauen und wir wollen kein riesiges Unternehmen werden. Wir packen unsere Pakete mit viel Liebe und Seidenpapier, basteln unsere Schnittmuster selbst und haben mit

Wie war das letzte Jahr für euch und das Unternehmen Juni Design?

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Das letzte Jahr war großartig für uns – in vielerlei Hinsicht! Wir hatten sehr viel zu tun, weil viele endlich die Zeit Zuhause hatten, um zu nähen, und nicht im Urlaub waren. Wir hatten das große Glück, so empfinden wir das, dass wir unseren Arbeitsplatz behalten und auch noch jeden Tag zur Arbeit gehen konnten. Wir hatten uns im Laden und waren nicht die ganze Zeit alleine Zuhause! Darüber waren wir sehr glücklich und dankbar. Und alle sind gesund geblieben, was wollen wir mehr.

Das Angebot ist sehr vielfältig. Was finden Interessierte bei Juni Design? Bei uns gibt es vor allem mit Bedacht gekaufte Stoffe, die vorwiegend aus Europa kommen. Die meisten sind nachhaltig produziert. Wir versuchen, am Zahn der Mode zu sein und eine Kombination aus Schnittmustern und Stoffen anzubieten, die insgesamt stimmig ist! Und mittlerweile gibt es auch unsere eigenen Stoffdesignkollektionen.

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UNSER COVERMODEL Kann man euch auch vor Ort in Hollenstedt besuchen oder seid ihr ein reines Online-Business?

es jetzt umso mehr, zu entdecken, was die Modewelt zu bieten hat. Mein liebstes Schnittmuster ist das Top No. 8 aus unserem Sortiment, das hat drei verschiedene Armabschlüsse und lässt sich aus vielen Stoffarten nähen. Es ist sehr wandelbar. Im Grunde mag ich es modisch schlicht, Jeans und T-Shirt, aber mittlerweile liebe ich Farbe, Puffärmel und sogar Kleider! Am Nähen gefällt mir besonders, dass ich alles so machen kann, wie ich es mir persönlich vorstelle.

Wir waren in den letzten 1,5 Jahren ein reines Online-Geschäft. So langsam öffnet sich die Welt wieder und wir wollen versuchen, zu 3 Tagen Öffnung im Monat zurückzukehren.

Was hast du vor Juni Design gemacht? Was waren deine vorherigen beruflichen Stationen? Man könnte sagen, ich habe eine 180-Grad-Wendung in Sachen Job hingelegt. Vor Juni Design war ich 17 Jahre lang Polizistin. In dem Beruf hat man mit viel Schrecklickem und Traurigem zu tun und ich musste akzeptieren, dass ich die Welt nicht so ändern kann, wie ich es mir vorgestellt habe. Nach Jahren des Frusts habe ich meinen Beamtenstatus an den Nagel gehangen und gekündigt – auch nach knapp 5 Jahren freue ich mich noch immer sehr über diese Entscheidung!

Im Shop ist ein exklusiver Stoff mit dem June Art Print erhältlich. Kannst du uns ein bisschen mehr über die Entstehung des Designs erzählen? June Art ist bereits unser 3. Stoff als exklusives Design. Wir haben das Design nicht selbst entworfen, sondern gekauft. Gefunden haben wir es auf einem Moodboard. Wir haben uns ein großflächiges Design gewünscht, das zu unseren Unistoffen passt und sowohl für Blusen als auch für Kleider funktioniert. Bei unserer Internetrecherche sind wir auf June Art gestoßen und haben es produzieren lassen. Wir sind nach wie vor angetan davon!

Welche Stoffe und Schnittmuster aus dem Juni Design-Angebot haben es dir besonders angetan? Nach 17 Jahren in Uniform, liebe ich

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UNSER COVERMODEL

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Im Juni Design Shop finden sich auch zahlreiche Schnittmuster, was uns natürlich besonders begeistert! Kannst du schon einen kleinen Ausblick gewähren, was in nächster Zeit Einzug findet in den Shop?

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Flops geben, die den gleichen Print tragen. Die Schnittmusterplanung für den Herbst und Winter läuft auch schon.

Was wünschst du dir für die Zukunft? Welche Projekte hast du vor dir?

Ohne Schnittmuster näht es sich sehr schwer! Deshalb haben wir wirklich viele Schnitte aus aller Welt im Shop. Wir versuchen so einzukaufen, dass wir alles als Inspiration liefern können und Schnitte und Stoffe gut zusammenpassen. Unsere eigenen Stoffproduktionen kommen sehr gut an, deswegen wird unser nächster Schritt sein, weitere Stoffe herauszubringen: bedruckten Tencel, Cotton Sateen und einen Nylonstoff für Jacken. Passend dazu wird es Flip-

Ich wünsche mir, dass wir weiterhin alle eine tolle Zeit bei der Arbeit haben und noch viele spannende Sachen zusammen machen! Wir fahren gerne gemeinsam weg, gehen essen oder feiern jeden Anlass. Außerdem ziehen wir Ende des Jahres um und haben dann endlich Platz für eine eigene Küche und ein Atelier, in dem wir gemeinsam nähen können. Darauf freue ich mich sehr!

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In der zweiten Folge unserer Serie „Meine NÄHgeschichte“ geht es für uns nach Los Angeles zu Lynn Brannely. Lynn Brannelly ist eine Promi-Stylistin und Kostüm-Designerin für Film und Fernsehen aus Los Angeles. In unserer neuen Serie »Meine Nähgeschichte« spricht Lynn ein wenig über ihren Weg zu handgemachter Mode. Lernt sie hier im sisterMAG kennen! Super Bowls. Dieses Kostüm ist in der permanenten Sammlung der Smithsonian Institution als Teil des 125. Jahrestags der Ausstellung »Business in America«. Ich nähe also seit fast 30 Jahren beruflich. Seit zwei Jahren bin ich unter @lynnwardrobesews auf Instagram, wo ich Inhalte erstelle und das Ziel habe, Influencerin für Nähmarken und Anleiterin zu sein. Derzeit bin ich Markenbotschafterin für @BERNINAUSA. Im echten Leben bin ich noch immer Kostüm-Designerin für Film und Fernsehen in Los Angeles, Kalifornien.

Eins

Was war dein erster Kontakt mit dem Nähen? Liegt das in Deiner Familie? Meine Mutter und ihre Mutter haben genäht.

Zwei Wann und wie hast du mit

dem Nähen begonnen? Hast du es dir selbst beigebracht oder einen Kurs besucht?

Ich habe mir das Nähen selbst beigebracht, als ich acht Jahre alt war. Ich nähe also seit 46 Jahren. Seit zehn Jahren nähe ich beruflich maßgeschneiderte Kleidung – auch selbst beigebracht – und arbeite als professionelle Kostüm-Designerin für Film und Fernsehen. Ich bin zurück ans College gegangen, als ich 35 war, um meinen Bachelor in ModeDesign zu machen. Im Jahr 2004 bin ich nach Los Angeles gezogen, um in Vollzeit als gewerkschaftliche Kostüm-Designerin zu arbeiten. Mitte der 1990er habe ich für Intel das Kostüm vom Bunny Man geschaffen, das einige Jahre deren Werbefigur war und in all ihren Anzeigen und Werbespots zu sehen war – sogar während des

Drei

Was war dein Ziel, als du mit dem Nähen angefangen hast? Ich habe schon immer Mode geliebt, fast wie besessen. Ich bin das zweite von sechs Kindern in meiner Familie und habe schon früh gelernt: Wenn ich etwas möchte – vor allem etwas, das ich in meinem Kopf geschaffen habe –, muss ich diejenige sein, die es möglich macht. Also habe ich alle Kleider meiner Barbies aus den Resten der Projekte meiner Mutter gemacht. Die Garderobe meiner Barbies war ziemlich glamourös, und

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es ergibt für mich absolut Sinn, dass ich KostümDesignerin geworden bin.

von Näher*innen und Designer*innen auf Social Media inspiriert.

Sieben

Vier Was

Was sind deine liebsten Näh-Kanäle?

war das allererste Kleidungsstück, das du selbst genäht hast?

Als #sewover50 sind YouTube und Social Media eher neu für mich. Ich habe schon beruflich genäht, als das Internet erfunden wurde, also kann ich nicht sagen, dass ich TopFavoriten habe. Ich liebe aber eine exzellente Nähanleitung, selbst wenn es etwas ist, von dem ich schon weiß, wie es geht. Irgendetwas daran ist so beruhigend, und @brittanyjjones ist meine liebste Nähanleitungs»Stimme«, also würde ich ihren Kanal nennen.

Ein Wickelrock, mit acht Jahren. Simplicity Schnittmuster #7771

Fünf Was steht als nächstes auf deiner Nähliste?

Meine Liste ist wie meine NetflixWarteschlange. ;) Ich arbeite fast immer an drei Dingen gleichzeitig und werde die ganze Zeit inspiriert und erweitere meine Liste. In diesem Moment sind es ein neonfarbenes Paillettennetz-Kleid, eine mit der Maschine gestickte Leinenbluse im Bohemian-Stil, und gerade habe ich Seidenchiffon mit einer MandalaShibori-Technik gefärbt. Ich liebe Textilfärbung.

Acht Was ist dein Lieblingsstoff?

Man, das ist schwierig. Ich liebe Stoffe und fordere mich auch gerne mit unkonventionellen Materialien heraus. Meine Favoriten wechseln jahreszeitlich. Das gilt auch für Farben. Das hier sind ein paar Stoffe: Rayon-Challis – Ich liebe den Faltenwurf. Rayon-Seidensamt – auch wegen des Faltenwurfs und weil er eine solche Fülle und Tiefe hat. Ich liebe es, mit verzierten Stoffen zu nähen (da kommt die KostümDesignerin in mir durch), mit Pailletten, gestickten Stoffen, Federn, Leder und Arten von Vinyl.

Sechs Wo findest du Inspirationen

für deine Nähprojekte?

Ich finde an den zufälligsten Stellen Inspiration. Am meisten bin ich von Vintage-Mode-Designs inspiriert. Meine liebste Mode-Ära sind die 1970er. Manchmal bin ich von einem simplen Detail inspiriert, das ich in der Mode sehe, und baue einen ganzen Look darum. Ich bin die ganze Zeit sister-mag.com

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Uns ist Lynn in unserer sisterMAG PatternsCommunity aufgefallen, weil sie eines unserer Schnittmuster ausprobiert hat. Wir lieben ihre Version unseres Homewear-Pullovers mit überlangen Ärmeln (No. 60-2)! Schaut euch das Schnittmuster hier an:

@lynn wardrobe sews

Ihr möchtet uns Eure Geschichte erzählen und wir Ihr Euer Handwerk begonnen habt? Schreibt uns eine Mail an mail@sister-mag.com

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Umstandsmode zum Nähen Unser zweites sisterMAG-Baby ist auf dem Weg (das erste kam letztes Jahr mit unserer Designerin Marie) und daher hatten wir das Gefühl, dass es an der Zeit ist, dieses Thema in sisterMAG aufzugreifen. Mit Mitgründerin Thea im 9. Monat schwanger, präsentieren wir in unserem Shop sechs brandneue sisterMAG-Schnittmuster für schöne Kleider und eine bequeme Latzhose, die man - in den größten Teilen - auch über die neun Monate der Schwangerschaft hinaus - tragen kann. Für dieses Mini-Shooting hat Thea ihren Vater zu Hause gebeten, die Bilder in der alten Werkstatt zu schießen. Denn nie gibt es eine Zeit, in der man so viele Ecken in der »fertigen« Wohnung umgestaltet, wie wenn man sich auf die Kleinen vorbereitet. Lasst euch inspirieren und wir freuen uns auf Eure Kreationen! Wenn ihr etwas von unseren Schnittmustern nachnäht, taggt @sistermagpatterns auf Instagram und wir freuen uns, dies zu teilen. 27

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62-1 Ärmelloses weites Kleid mit langgezogenem Kragen Ein elegantes, lockeres Kleid mit plissierten Details ohne Ärmel, welches mit oder ohne angeknöpften weißen, langen Kragen getragen werden kann. Optional mit oder ohne Gürtel tragbar. »Das ist eigentlich mein persönlicher Favorit aus der Kollektion, den ich zu zahlreichen Geschäftsterminen oder auch zur SHISEIDO Masterclass getragen habe. Man fühlt sich sofort ein bisschen eleganter, auch mit geschwollenen Füßen und Rückenschmerzen.« (Thea)

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62-2 Langes weites Kleid mit Passe, doppelreihig Eine Mischung aus Trench und Kleid, welches genug Platz für den größten Bauch bietet, aber auch im Nachhinein als oversized, modernes Kleid getragen werden kann.

Baby-Mobile: Handgemachtes Mobile für Babies von Lovely Symphony via etsy.com sister-mag.com

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62-3 Weites, kurzes Kleid mit Punchneedle-Blumen Dieses Kleid ist ein sicherer Tipp für Deinen Kleiderschrank. Als Umstandsmode ist es super süß und ein täglicher Stimmungsaufheller. Und darüber hinaus kannst du es auch nicht-schwanger als SommerLiebling tragen. Das Besondere sind die Punchneedle-Blüten.

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it: e h n e g n a erg V e i d n i k c Ein Bli mit , l h u t s h c o e i n a l te r H GA M r e t s i s iden e b e i d m de hsen c a w e g f u en a n n i r e d n ü Gr sind …

62-4 Weite Latzhose mit Schnalle Hosen sind vielleicht das Schwierigste, das man während der Schwangerschaft einkaufen kann. Wenn Ihr auf der Suche nach einem Kleidungsstück seid, das definitiv bequemer ist als jeder Stretch-Bund, dann ist es diese übergroße Latzhose - mit Schnalle genau das Richtige. sister-mag.com

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62-5 Gerades Kleid mit Perlenstickerei und langen Ärmeln Genau das Richtige für Schwangerschaften im Frühling oder Herbst. Das Kleid ist mit Perlen entlang des Ausschnitts, der Ärmelbündchen und der Paspeltasche auf der Brust verschönert. Eine weitere große Tasche trägt zum Look bei oder kann das Lieblingsspielzeug Eures Babies aufnehmen, wenn ihr es nach den 9 Monaten Schwangerschaft tragt.

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62-6 Hemdblusenkleid mit weiten Ballon-Ärmeln Das Kleid für den All- oder Bürotag: Dieses Hemdblusenkleid besticht durch den tief-angesetzten Rückenteil (siehe Seite 43) und wird vorne geknöpft. Die Ärmel sind unten in Falten gelegt und haben dadurch eine ballonartige Form.

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62-1 Ärmelloses weites Kleid mit langgezogenem Kragen Materialempfehlung Feiner Wollstoff mit schwerem Fall (Cool Wool). Möglichst keinen Stoff verwenden, der viel Aufwand beim Bügeln braucht, wie z.B. Leinen. Die Stoffe sollten vor der Verabeitung gewaschen werden entsprechend den Herstellerangaben.

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62-2 Langes weites Kleid mit Passe, doppelreihig

62-3 Weites, kurzes Kleid mit Punchneedle-Blumen

Materialempfehlung Baumwollpopeline mit etwas Stand

Materialempfehlung Dickerer Baumwollstoff, der sich zum Punch-Needlen eignet. Wir haben einen englischen Dekostoff verarbeitet (hier ). Für den Kragen und den Saum benötigt man einen feinen, nicht zu dünnen weißen Baumwollstoff.

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62-4 Weite Latzhose mit Schnalle Materialempfehlung Dicke, blickdichte Baumwolle, wie Köper oder Leinen

62-5 Gerades Kleid mit langen Armen und Perlenstickerei Materialempfehlung Baumwollsatin sister-mag.com

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62-6 Oversized Hemdkleid mit Ballonäermeln Materialempfehlung Weiche, blickdichte BaumwollPopelline mit etwas Stand

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Seit Jahrhunderten begleiten sie uns nicht nur in unseren Gärten, sondern auch in der Kunst und in der Mode: Blumen. Auch diesen Sommer sind sie auf den Laufstegen der Welt wieder allseits präsent. Es wird also Zeit, sich zu fragen, warum uns Flowerpower-Prints so glücklich machen – und Jahr für Jahr wieder ein Comeback feiern.

DIE

Blütezeit DER MODE

Text: MARIE JASTER

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»Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will«, so ein weises Sprichwort von Maler Henri Matisse. Und in der Mode muss man sich wirklich nicht anstrengen, um Blumen zu entdecken, denn jedes Jahr im Frühling und Sommer erblühen sie auf sämtlichen Kollektionen und Kleidungsstücken auf der ganzen Welt. Neu? Das sind Blumenprints wohl nicht, wie schon Miranda Priestly, die berühmt-berüchtigte Chefredakteurin im Kultfilm »Der Teufel trägt Prada« mit dem sarkastischen Spruch »Florals? For Spring? Groundbreaking.« abtat. Trotzdem übt die Natur auf Designer und Designerinnen jede Saison erneut eine Faszination aus. Doch wieso ist das so?

Blumenmode

Die Geschichte der

g n i r a p e r P s e i Lad 12th Cen tury t r u o c e s e n i Ch ly-Woven Silk, New Sich zu fragen, wann Blumen in Kunst und Mode das erste Mal aufgetaucht sind, sister-mag.com

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das ist wohl so ähnlich, wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei zu stellen. Es gibt sie schon so lange, dass sich kaum jemand sicher ist, wann es die erste Blume wirklich auf ein Kleidungsstück geschafft hat. Natur und Kleidung, beide gehören seit Anbeginn zusammen. Experten und Expertinnen vermuten aber, dass der Ursprung in China, dem Land des Porzellans, im 12. Jahrhundert liegt, als Kostüme aufwendig von Hand mit Blüten bestickt oder auch Seidenstoffe mit zarten Blütenmotiven bemalt wurden. Kurze Zeit später blühte die Mode in ganz Asien auf – wortwörtlich.


n e u a r F : r e t l a t i n Gewändern e Z s e h c s i n a i r Viktolumig geschmückte in b

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Jan Fran S till-lif s van Son Flowers e with Fru : and Cray it, fish recht oder Jan Frans van Son in den Niederlanden und dank der venezianischen Spitzenmacher*innen in Italien immer größerer Beliebtheit. Dort hatten die Weber und Weberinnen herausgefunden, wie sie ihre eigenen Stoffe mit unterschiedlichen Blumenmustern anfertigen konnten. Der Höhepunkt der Blumen-Obsession in der Mode fand dann wohl in der Viktorianischen Ära von 1837 bis 1901 statt, unter der Herrschaft von Königin Victoria schränkte die neue strenge Etikette die Oberschicht so ein, so dass viele begannen, sich geheime Botschaften in Form von Blumen zu senden. So entstand die Floriograhie, die Sprache der Blumen. Mehr dazu findet ihr auf Seite xxx im Artikel über die Geschichte der Blumen.

Von dort schafften es die Blumenmotive dann auch nach Europa, allerdings war das feine Muster nur etwas für die Reichsten der Reichen, die sich diese aufwendige Handarbeit aus der Ferne leisten konnten. Die erste Blume, die es zu Ruhm und Ehre schaffte, war die Pfingstrose, die damals ein beliebtes Symbol in China war und die viele Menschen in Europa das erste Mal als Bestickung auf einem Seidenstück zu Angesicht bekamen.

Mit der Industrialisierung veränderte sich nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Mode. Massenproduktionen wurden realisierbar ebenso wie Kleiderdrucke. In den 1920er-Jahren waren geblümte Seidenkimonos, aber auch kastenförmige Blumenkleider im Alltag beliebt.

Im Mittelalter noch dezent und eher als Symbol für Unschuld und Reinheit in kirchlichen Gemälde eingesetzt, erfreuten sich Blumen ab dem 15. bis 17. Jahrhundert dank Stilleben von Künstler*innen wie Adriaen van Ut47

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r e r h i n e l l e d o M i e w z t i m t n a u Q Maryjahr Kollektion 1976 Früh Seine wahre Blütezeit feierte der Blumenprint dann aber in den Sechziger- und Siebziger-Jahren des 20. Jahrhunderts, als Freidenker und Freidenkerinnen und Hippies die Städte eroberten. Aus naturalistischen Blumen wurden psychedelische, pop-artige Flowerpower-Prints in knalligen Farben. Mary Quant und André Courrèges waren König und Königin der Blumen.

n o d n o L – r o i D n a i sister-mag.com t s i Chr jahr Kollektion 1972 Früh

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André Courrèges bei der Vorbereitung seiner Modekollektion 1967 im Pariser Atelier

© Getty images


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Blumen –

ein Symbol der Hoffnung

Bei Brock Collection verschwimmt die Grenze aus Moderne und Tradition so fließend, dass man manchmal nur an der zerrissenen Blue Jeans erkennt, dass man versehentlich keine Zeitreise zu Queen Victoria gemacht hat. Das Label wurde 2014 von Laura Vassar Brock und Kristopher Brock in Los Angeles gegründet und spielt seither mit dem Kontrast von Romantik, Basics und ein bisschen Grunge-Feelings. Millefleurs-Prints fehlen bei den beiden in keiner Saison.

y a w n u R / n o i t Brock iCnogllseocmmer 2018 frühl

Kurz gesagt: Seit dem 12. Jahrhundert gab es kaum eine Zeit, in der Blumen keinen Platz in der Mode hatten. Ob naturgetreue Abbildung im romantischen Zeitalter oder poppiger Print in den Wilden Siebzigern, die Natur war immer eine Inspiration. Kein Wunder, schließlich verbindet die Menschheit Blumen vor allem mit positiven Aspekten: das Frühlingserwachen nach einem langen, kalten Winter, Liebesversprechen mit tausend roten Rosen, aber auch die Widerstandsbewegung in den Siebziger-Jahren, die Blumen anstatt Waffen einsetzte, um für Frieden zu demonstrieren. Ebenso verständlich ist es, dass wir uns gerade in diesem Jahr der Pandemie wieder nach mehr Blumen und ihrer fröhlichen Aura sehnen. Nach unbeschwerten Sommertagen, nach Frieden und Optimismus. Wer Blumen trägt (oder zu Hause in einer Vase hat), der kann einfach keine schlechte Laune haben! Wir stellen die Brands vor, die dieses Lebensgefühl Saison für Saison mit jeder Menge Trendbewusstsein transportierten oder in dieser Saison transportieren:

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© Brock Collection


Viel fröhlicher, bunter und exzentrischer geht es da bei La DoubleJ aus Mailand zu. J.J.Martin hat das Brand 2015 für echte Maximalistinnen gegründet, die auffällige Prints, voluminöse und verspielte Schnitte lieben und keine Angst davor haben, im Mittelpunkt zu stehen. Ihre bekannten Archiv-Prints kann man dabei aber nicht nur als Kleidung kaufen, sondern auch als Wohnaccessoires, Schmuck und Möbel. LADOUBLEJ

Ob Simone Rocha im falschen Jahrhundert geboren wurde? Den Eindruck kann man jedenfalls bekommen, wenn man ihre Mode sieht. Ihr Debüt gab sie im Jahr 2010 und seitdem beeindruckt sie die Modebranche immer wieder mit ihren femininen Kollektionen, die mit schweren Materialien und Stoffen wie Brokat, massiver Spitze und Details wie Schleifen und Perlenverzierungen in eine andere Welt und Zeit entführen. SIMONEROCHA_

Die Gründerinnen von Rodarte, Kate und Laura Mulleavy, könnte man wohl getrost als die Mütter des romantischen Blumenprints bezeichnen. Inspiriert werden sie dabei vor allem von der Natur selbst, Kunst, Poesie, Kultur, Musik und Film – kein Wunder, wohnen und arbeiten die beiden doch in Los Angeles, der Hauptstadt von RomComs und Blockbustern. Mit ihren aufwendigen Roben, traumhaften Laufsteg-Inszenierungen und jeder Menge Liebe zum Detail verwandeln sie jede Frau in eine Märchenprinzessin – und das Happy End ist (auch ohne Märchenprinz) garantiert. RODARTE sister-mag.com

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© Rodarte


© Zimmermann

FLOWER

ZIMMERM ANN spring summ e

r 2021

Ulla Johnson ist die Königin des modernen Bohème-Chics. Mit wunderschönen Prints, aufwendigen Stickereien und liebevoll gesetzten Details feiert sie die moderne Weiblichkeit so wie kaum eine andere Designerin. Was ihre Ästhetik dabei so besonders macht? Man merkt ihr den Mix aus New York City, Los Angeles und ihren vielen Fernreisen an. Weltoffenheit und Lässigkeit bekommt man beim Kauf eines Ulla-Johnson-Designs scheinbar kostenlos dazu. ULLAJOHNSON

POWER

Zimmermann ist in Europa noch nicht so lange bekannt wie in seiner Heimat Australien. Denn eigentlich haben die beiden Gründerinnen, Nicky und Simone Zimmermann, das Brand schon 1991 in Sydney gegründet. Doch heute ist auf der ganzen Welt klar: Keine Saison ohne die ausladenden, modernen und hippiesken Entwürfe der beiden Schwestern. Prints und ausgefallene Muster sind bei dem Brand ein Must-have, Weiblichkeit und Romantik ebenso wie Eleganz spielen eine große Rolle. Der Sydney Morning Herald schrieb über Zimmermann: »Wenn die Stadt Sydney eine Person wäre, wäre sie braun gebrannt, frech und würde einen Zimmermann-Bikini tragen, so sehr ist das sonnige Label zum Synonym für australischen Stil geworden.« Da können wir nur zustimmen. ZIMMERMANN

Eine Zukunft ohne Flowerpower und Blumenprints? Einfach unvorstellbar! Denn dieser Sommer ist der Sommer unseres Lebens mit jeder Menge Hoffnung, Lebenslust und ja, auch eine modische Blütezeit nach einem Jahr in Jogginghose. Und wie sagt der US-amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson so schön: »Blumen sind das Lächeln der Erde« – und, da sind wir uns sicher, auch der Mode. 51

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Eine digitale

DUFTREISE Mit GINZA von SHISEIDO

Wenn uns durch Home Office und wechselhaftes Wetter zu Hause die sprichwörtliche »Decke auf den Kopf fällt«, sind Fernweh und die Sehnsucht nach Leichtigkeit allgegenwärtig. Umso begeisterter waren wir, als unser Partner ­SHISEIDO mit der Einladung zu einer digitalen Duftreise auf uns zukam. Während der digitalen Masterclass durften wir und 50 weitere Teilnehmer_innen gemeinsam mit ­Ralf Breinlinger (National Trainer SHISEIDO) in die faszinierende Welt des neuen Damendufts GINZA eintauchen und zusätzlich die Kunst des Blumensteckens von unserer liebsten Floral Artist Hürriyet Bulan erlernen. Auf den folgenden Seiten findet ihr unseren Reisebericht.

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GINZA – Die der Kontraste

Harmonie

In der Millionenmetropole Tokyo begann vor ca. 149 Jahren die Erfolgsgeschichte von SHISEIDO. Bereits 1872 war der Stadtteil Ginza mit seinen exklusiven und luxuriösen Geschäften ein magischer Anziehungspunkt. Über die Jahrzehnte wuchs diese Faszination, wodurch der eigentliche Stadtteilname sogar zum eigenständigen Begriff für die »Einkaufsstraße« avancierte. Davon gibt es in Tokyo und Japan inzwischen zwar viele, doch nur die Ginza im Stadtbezirk Chūō vermag es, ihr einzigartiges Flair aufrechtzuerhalten. Wer sich einmal durch das lebendige Treiben der Einkaufsstraße begibt, kann den harmonischen Mix aus luxuriösem Handwerk und neuesten Technikgadgets, östlicher Tradition und westlicher Moderne nicht verpassen. Auf dieser Philosophie der »Harmonie der Kontraste« basiert auch der Damenduft GINZA. Die blumigen Noten von Jasmin, Freesie, Magnolie und Japanischer Orchidee schwingen hier im Einklang mit holzigen Noten von Hinoki, Patchouli und Sandelholz. Es ist diese ultimative Balance zwischen den Kontrasten, die den Duft zu einem Erlebnis für die Trägerin macht. Eine Quelle der Stärke und zugleich Betonung unserer Weiblichkeit. sister-mag.com

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Der Flakon – Meisterstück

Inhaltsstoffe Freesie

Hinoki

ein

patentiertes

Gleiches findet sich auch im Flakon GINZAs wieder und vereint zwei Kernfiguren der japanischen Geschichte und Mythologie, die die Dualität von Weiblichkeit und Stärke wie keine anderen symbolisieren: die Geisha und den Samurai. Während die Samurais als Sinnbild japanischer Stärke und Männlichkeit durch die Shinto-Religion ihren Weg in die Mitte der japanischen Gesellschaft gefunden haben, existiert die Kultur der Geishas heute wie damals in der Mystik der Exklusivität und des Verborgenseins sowie Kultiviertheit und Luxus. Nicht jede Frau kann eine Geisha werden, doch die wenigen, die es werden, stehen symbolhaft für japanische Vornehmheit und Weiblichkeit. In diesem Verständnis werden den Geishas gerne Attribute wie »Das Reich der Blumen« und »Unerreichbare Seide« zugeschrieben. Neben diesen ist ein weiteres signifikantes Merkmal der Geisha ihr traditionelles äußeres Erscheinungsbild. Zu diesem sind ihre tiefschwarzen, glatten und glänzenden Haare, die streng hochgesteckt werden, das ultimative Wiedererkennungsmerkmal.

er t Das Schw rai der Samu

Jasmin

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Die de


e Frisur s er G eisha

er Katana d Samurai

Schauen wir uns den Flakon an, sehen wir diese Charakteristiken im Verschluss (Frisur) und dem rosafarbenen und mit floralen Noten zusammengestellten Parfum aufgegriffen. Als Symbole der Stärke finden wir vordergründig das Schwert des Samurais verewigt. Dominant ist hierbei das schwarze Schwert, das direkt in den Duft eintaucht und so symbolisch an die innere Stärke, die jede Frau in sich trägt, erinnert. Ein eher subtiles Element finden wir am Boden des Flakons: Hier erstreckt sich, gleich der Klinge seines Schwertes, dem sog. Katana, eine Rundung, auf der die rosafarbene Essenz förmlich tanzt. Dieses smarte Design wurde von niemand Geringerem als Constance Guisset entworfen. Die französische Designerin ist schon seit langem eine feste Instanz im Interior Design – von ihr stammt übrigens die beliebte Vertigo-Lampe. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Japan ist sie extrem japanaffin. Mit großem Elan hat sie daher ihren ersten Duftflakon kreiert.

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Orchidee

Sandelholz

Magnolie Patchouli

Designerin s et Constance Guis

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Entdecke die Stärke in DIR Fernab vom Land der aufgehenden Sonne konnten ca. 50 Teilnehmer_innen und wir diese faszinierende Reise vor den heimischen Laptops unternehmen. Ralf Breinlinger (National Trainer SHISEIDO) führte uns dabei nicht nur visuell in die Kultur GINZAs ein, auch olfaktorisch war die Masterclass ein ultimatives Erlebnis. Anhand von vier Phiolen, gefüllt mit den einzelnen Essenzen des Dufts, schickte uns Ralf in die Welt der beiden Parfumeure Karine Dubreuil und Maïa Lernout, die GINZA zusammen entwickelt und kreiert haben.

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ional SHISEIDO Nat linger in e B lf a R r e in Tra

© Howreggee

Auch mit dabei war sisterMAGs langjährige Wegbegleiterin und absolute Expertin, wenn es um Blumen und Pflanzen geht: Hürriyet Bulan, Botanic Art. Während Ralf die Stärke von GINZA in uns weckte, kitzelte Hürriyet unsere femininen Geister und zeigte uns, wie wir ein eindrucksvolles Blumengesteck selbst zu Hause stecken können. Ihre Tipps und Tricks zeigen wir euch auf den folgenden Seiten.

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Floral Ar tist Hürriyet Bulan


© Lale Tütüncübasi

Für schöne BLÜTEN Eins

Inhalt von »Schnittblumenfrisch« oder 1 TL Zucker in lauwarmes Wasser geben.

Zwei

Blumen mit einer sauberen Blumenschere frisch anschneiden: FREESIEN: Diese Stiele können gerade abgeschnitten werden (ca. 2cm) ORCHIDEEN: Leicht schräg anschneiden, damit eine breitere Oberfläche geschaffen wird, über die sie ausreichend Wasser aufnehmen können MAGNOLIEN: Die Zweige nicht nur schräg anschneiden, sondern auch an der Schnittstelle ein X in den Zweig hineinschneiden

Drei

Die Vase mit den Blumen nicht in die Sonne und an einen kühlen Ort stellen

Vier

Step 2 alle 2-3 Tage wiederholen

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Für unseren Workshop mit 50 (digitalen) ­Teilnehmer_innen durfte natürlich eine entsprechende Kulisse nicht fehlen. So kreierte ­Hürriyet ­Bulan im Vorfeld zum Taping ein üppiges Blumengesteck, welches die Inhaltsstoffe von ­GINZA zur Schau stellte. Seht im Timelapse, wie unsere Kulisse entstand:

ng unserer Kulisse lu el st er H r zu se p a el im T iyet Bulan rr ü H t is rt A l ra o Fl h rc u d

Der eigentliche Workshop wurde dann zu gleichen Teilen von Ralf Breinlinger (National Trainer SHISEIDO) geführt, der den Duft und die Herkunft des neuen Parfüms vorstellte. Hier durften die Teilnehmer_innen auch in vorher zugeschickten »Duftreise«-Sets die einzelnen Komponenten – Jasmin, Orchidee, Patchouli – selbst erraten und einen kleinen Einblick in die Arbeit eines bzw. einer Parfümeur_ in gewinnen. sister-mag.com

Lia: „Wirklich absolut faszinierend e Reise! Ich finde es einfach unglau blich interessant, was hinter der En twicklung und Kreation eines Duf te s steckt, und ich werde beim GIN ZA-Duf t immer an diese grandios e Masterclass denken und mit meine n Sinnen nach Tokyo reisen.“

Sascha: „Ein tolles, stimmungsvolles Event. Viele Infos, die einen tiefer in den tollen Duft GINZA eintauchen lassen! Vielen Dank dafür!“

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Im nachfolgenden Video haben wir die Inhalte des Workshops zusammengefasst, um auch Euch einen kurzen Einblick in dei welt von GINZA geben zu können und die Tipps von Hürriyet für üppige Blumengestecke, die in jeder Vase halten, Arbeitet mit unterschiedlichen zu erfahren! Das Geheimnis Höhen, d.h. Längen heißt übrigens »Criss-Cross«. eurer Blumenzweige. Worum es sich dabei handelt, So kreiert ihr mehr Lebendigkeit. erfahrt ihr im Video unten:

Geheimtipp 1

Schaut Euch eine Zusammenfassung des digitalen Workshops mit Ralf & Hürriyet an

h echt ic in b n ri e ik n rä ig M ls Nina: „A esondere sb in – ch li d n fi p m se ch geru Aber mit . n e ck a tt A r e d d n re h wä Probleme.“ dem Duft hab ich keine

Geheimtipp 2

Mit einer Rolle Klebeband ein Zickzack über die Öffnung eurer Vase - je nach Breite der Öffnung können dies ca. 2-4 Streifen je Seite sein - kleben. Streifen rundherum noch einmal fixieren (siehe Video).

Rimma: „Herzlichen Dank an al le! War einfach wunderschön mit Euch !“

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Das Kreuz gibt den Blumen Halt und ihr könnt gezielter platzieren.

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Blüten, Früchte und Blätter BLUMEN UND PFL ANZEN IN DER KUNST

In einer Serie stellen wir euch im sisterMAG eine Auswahl von mehr oder weniger bekannten Kunstwerken vor. Ein Merkmal steht dabei jeweils im Mittelpunkt und gibt thematisch den roten Faden vor. In dieser Ausgabe dreht sich alles um Blumen und Pflanzen.

Die Liste an Kunstwerken mit Blumen- und Pflanzendarstellungen ist unendlich lang und findet auch in der Gegenwartskunst kein Ende. Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen waren und sind von der Natur fasziniert und ziehen daraus ihre Inspiration. Auch in dieser sisterMAG Ausgabe geht es dieses Mal besonders blumig zu und deshalb haben wir eine kleine Auswahl an Blumendarstellungen der Kunstgeschichte zusammengetragen. Ein paar Fakten zu den Blumen und Pflanzen aus aller Welt gibt es obendrauf!

Text: CAROLIN KRALAPP

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FLOWER

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Maria Sibylla

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Maria Sibylla Merian (1647-1717) Maria Sibylla Merian war eine deutsche Naturforscherin und Künstlerin, die akribisch genau Pflanzen und Insekten aller Art studiert und zeichnerisch festgehalten hat. Ihr Oeuvre besteht aus einer Vielzahl von Naturstudien und Notizen ihrer Beobachtungen. Auf dieser Pergament-Zeichnung, die sich in der Sammlung des British Museum befindet, ist ein blauer Vogel, genauer gesagt ein Inidigofink, über einem Zweig der Surinamkirsche zu sehen. Darunter ist ein Totenkopfäffchen gerade dabei, seinen Schwanz festzuhalten und sich die andere Hand zum Mund zu führen. Die Surinamkirsche gehört zur Pflanzenfamilie der Myrtengewächse und wächst als Strauch oder kleiner Baum. Verbreitet ist sie im östlichen Teil Südamerikas von Surinam bis Uruguay. Die Früchte können ohne Bedenken vom Baum gegessen oder zu Säften, Wein und Fruchtgelee verarbeitet werden.

Maria Sibylla Merian, Zeichnung; Album, um 1705, British Museum.

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Utagawa

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Utagawa Hiroshige (1797-1858) Utagawa Hiroshige war ein japanischer Farbholzschnittmeister gegen Ende der Edo-Zeit, dem historischen Abschnitt von 1603 bis 1868 in Japan. Bekanntheit erlangte der Künstler wegen seiner neuartigen Komposition des Landschaftsdruckes und übte großen Einfluss aus den europäischen Impressionismus aus. Dieser Farbholzschnitt, der sich in der Sammlung des Metropolitian Museums befindet, zeigt einen Hibiskuszweig, auf dem ein Eichelhäher sitzt und sich umschaut. Im Hintergrund ist ein Farbverlauf zu sehen, der oben ein tiefes Rot zeigt und nach unten hin immer heller wird. Der Hibiskus gehört zur Familie der Malvengewächse und kommt vor allen in den subtropischen und tropischen Gebieten der Welt vor. Hibiskus wächst als krautartige Pflanze, als Strauch oder Baum und ist besonders als Tee sehr beliebt und wohltuend.

Utagawa Hiroshige, Hibiskus Mutabilis und Eichelhäher, ca. 1840, Metropolitan Museum.

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Vincent van Gogh (1853-1890) Auch der niederländische Maler Vincent van Gogh, der wohl kaum einer speziellen Vorstellung bedarf, hat sich an die malerische Darstellung von Blumen und Pflanzen Zeit seines künstlerischen Schaffens gewagt. Das Kunstwerk »Blühender Mandelzweig in einem Glas«, das Teil der Kunstsammlung im Amsterdamer Van Gogh Museum ist, ist in Arles in Frankreich während van Goghs letzten Lebensjahren entstanden und zeigt in zarten Farbtönen einen Mandelblütenzweig in einem mit Wasser befüllten Glas auf einem Tisch. Der Mandelbaum gehört zu der Familie der Rosengewächse und fängt im Januar an zu blühen - bis in den April hinein. Seine Samen, die wir vielleicht eher als Mandelkerne oder Mandeln kennen, werden als Lebensmittel und Inhaltsstoff in diversen Kostmetikprodukten genutzt. Ein echtes Allround-Talent also!

Vincent van Gogh, Blühender Mandelzweig in einem Glas, 1888, Van Gogh Museum.

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Piet Mondrian (1872-1944) Das Werk »Amaryllis« des niederländischen Malers Piet Mondrian, das sich in einer Privatsammlung befindet, ist nicht unbedingt das typische Motiv, was man bei Mondrian erwartet. Bekannt ist er vor allem für seine streng geometrischen Gemälde mit schwarzem Raster und rechteckigen Farbflächen in Blau, Rot, Gelb und Weiß. Doch der Künstler hatte ebenfalls ein großes Interesse an der Natur und Formstudien verschiedener Blumen. Er sagte dazu einmal: »Ich habe gerne Blumen gemalt, nicht Sträuße, sondern jeweils eine einzelne Blume, um ihre plastische Struktur besser zum Ausdrucks zu bringen.« Die Amaryllis gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und es gibt lediglich zwei Arten von ihr, die in Winterregen-Gebieten in Südafrika verbreitet sind. Es handelt sich um eine krautartige Pflanze, die erst nach ihrer Blütezeit Blätter bildet. Neben den Laubblättern, bildet sie außerdem eine Kapselfrucht.

Piet Mondrian, Amaryllis, ca. 1907, Privatsammlung.

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Ernst Ludwig

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Kirchner 72


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Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) Das expressionistische Gemälde »Stillleben mit Orchideen (Tanzende Traumwesen)« des deutschen Malers und Grafikers Ernst Ludwig Kirchner zeigt in verschiedenen Abstufungen blaurot gefärbte Orchideen, die »Königinnen unter den Blumen«, deren Blüten zu tanzen scheinen. Das Werk ist in der Abgeschiedenheit der Schweizer Bergwelt in Davos entstanden, wo der Künstler bis zu seinem Freitod 1938 gelebt und gearbeitet hat. Orchideen sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie und können auf unterschiedlichste Art und Weise wachsen. Viele Arten der Orchidee wachsen auf Bäumen. Keine andere Pflanzenfamilie hat ein solches Spektrum am Formen und Farben zu bieten, wie die der Orchidee. In einem Zitat von 1928, dem Entstehungszeitraum des Bildes, drückt sich seine besondere Naturverbundenheit aus: »Ich habe im Hausgarten Primeln und Stiefmütterchen gepflanzt. Leider nur mußte ich sie gleich zudecken, weil es wieder schneite, die Kartoffeln sind nun in der Erde. Ich habe wunderbare Enzian in einer Schale in Wasser gesetzt, nun blühen sie ganz herrlich blau. Draußen liegt Schnee.«

Ernst Ludwig Kirchner, Stillleben mit Orchideen (Tanzende Traumwesen), um 1927/28.

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Ich habe im Hausgarten Primeln und Stiefmütterchen gepflanzt. Leider nur mußte ich sie gleich zudecken, weil es wieder schneite, die Kartoffeln sind nun in der Erde. Ich habe wunderbare Enzian in einer Schale in Wasser gesetzt, nun blühen sie ganz herrlich blau. Draußen liegt Schnee. ERNST LUDWIG KIRCHNER

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FLOWER

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Ihr kennt noch mehr Kunstwerke mit besonders schönen und inspirierenden Blumen?

Lasst es uns gerne wissen! Teilt sie mit uns auf Social Media oder schickt eine Nachricht an carolin@sister-mag.com .

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Eine kleine Kulturgeschichte der Blumen Wie bleiben Blumen frisch und wie konserviere ich Blumen für die Ewigkeit? Das Trocknen von Blumen als modisches Accessoire oder gar zur Übermittlung von Botschaften reicht bis in die Antike zurück. Und die Geschichte bleibt spannend und voller interessanter Details. Heute erleben getrocknete und gepresste Blumen eine neue Renaissance. Die Geschichte der Trocken- und gepressten Blumen - ein kleiner Rückblick!

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THE

SKIRT

FLOWER

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„Through working with flowers we began to discover things about ourselves that had been dormant. We found agility not only with our fingers but with our inner eyes in searching for line, scale and harmony. In bringing out these talents within ourselves, we gained a dimension that enabled us not only to search for harmony in an arrangement, but also to discover the importance of carrying it into our lives and our homes.” – Grace Kelly –

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Ägypten Die Ägypter nutzten Blumen bei der Herstellung ihrer Parfüme und Kosmetika, die sie während religiöser und königlicher Zeremonien verstreuten. Aus getrockneten Blumen geknüpfte Girlanden, wohlriechend mit Düften angereichert, begleiteten geliebte Menschen ins Jenseits. Trockenblumen fand man auch in Gräbern, so zum Beispiel gepresste Lorbeerblätter und Girlanden im mehr als 3000 Jahre alten Sarg der Mutter von Tutanchamun.

Antike

Die

Schon die Griechen entdeckten, dass man Blumen erhalten kann, indem man sie trocknet. Vielleicht war es Zufall, aber an den Gebeinen eines verstorbenen prähistorischen Menschen fand man im Nahen Osten einen getrockneten Blumenstrauß – als Zeichen der Liebe und Trauer? Im

Mittelalter

Im Mittelalter nahm man Kräuter und Blumen als sogenannte „ tussie-mussies“, um Krankheiten und schlechte Gerüche zu vertreiben. Man glaubte, dass die physische Erscheinung einer Pflanze körperlichen Eigenschaften oder gar Krankheiten ähnelt. So dachte man z.B. dass Löwenzahn aufgrund seines Saftes stillenden Müttern helfen könne.

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FLOWER

In

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Japan

Schon einmal etwas von Oshibana gehört? Es ist die Kunst und das Handwerk des Blumenpressens, um die Schönheit von Pflanzen zu erhalten. Der Ursprung der Kunstform reicht bis ins Japan des 16. Jahrhundert. Es soll SamuraiKriegern Geduld, Harmonie mit der Natur und Konzentrationsfähigkeit gelehrt haben. Oshibana heisst, ein ganzes Bild aus natürlichen Elementen zu „malen“. Typischerweise erfordert die Herstellung eines Oshibana viel Zeit und Kreativität. Es beginnt mit:

Auswahl der richtigen Blüten und Blätter Pflücken zur richtigen Zeit Trocknen und Pressen – hier ist Erfahrung gefragt Das Arrangement der einzelnen Teile, häufig mit einer vorher geplanten Skizze als Vorlage Oft Verwendung von Washi-Papier als Grundlage

Engere Beziehungen nach Japan während des Viktorianischen Zeitalters brachte die Kunst des Blumenlegens auch nach England und Europa.

Grace Kelly praktizierte während ihrer Jahre als Fürstin Grace von Monaco Oshibana und half, die Kunst der gepressten Blumen weltweit zu fördern, indem sie gepresste botanische Materialien verwendete, die ihr aus dem Ausland geschickt wurden. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei das Buch „My Book of Flowers“ empfohlen, welches 2 Jahre vor dem ihrem tragischen Tod erschien. Eine ausführliche Rezension des Buches findet ihr hier Princess Grace of Monaco, poses with one of her works, made of dried flowers collages which are on display at the Drouant Art Gallery.

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Ein Blick nach

Großbritannien

Von Tussie-Mussies & Nasenstübern Im 16. Jahrhundert, am Ende des elisabethanischen Zeitalters, waren tief ausgeschnittene Dekolletés in Mode. Busenblumen wurden dank ihrer sinnlichen Konnotation der letzte Schrei. Im viktorianischen Zeitalter wurde es modisch, in den oberen Teil des Mieders kleine Blumensträuße zu stecken, welche als „bouquet de corsage“ bekannt wurden. Frauen trugen diese zu formellen Anlässen, vor allem zu Hochzeiten, da die am Mieder befestigten Blumen helfen sollten, böse Geister abzuschrecken, die die bevorstehende Ehe zum Scheitern hätten verurteilen können. Dieses Blumengesteck wurde übrigens später einfach zur „Corsage“ und wanderte vom Busen auf die Schulter. Heute tragen noch immer viele amerikanische Mädchen eine Corsage um das Armgelenk, wenn sie ihre „Prom“ besuchen. Blumen wurden zum unersätzlichen Accessoires auf Fächern, Handschuhen oder gar als Corsagen um das Handgelenk. Die Popularität der Blumen-Phänomene (siehe Seite rechts) eroberte ganz Europa, oft in Form von Sammelmappen gefüllt mit Stiefmütterchen, Veilchen oder Geranien. Wissenschaftlich genutzt bewiesen gepresste Blumen ferne, bisher unbekannte Arten. So stellte ein Mr. Streeter von der Rochester Academy of Science 1891 erstmalig Clematis und Rittersporn aus Alaska vor. 1920 erschien die Publikation „Flower of the Holy Land“, in der Frederick Vester gepresste Blumen aus Jerusalem zeigte.

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Die Sprache der Blumen „Floriografie“ – Sprache der Blumen! Es ist ein Mittel der kryptologischen Kommunikation durch die Verwendung und Anordnung von Blumen. Bereits

seit

„Mussie“ für das Moos, welches an-

von

gefeuchtet um die Stiele der Blumen

Jahren wird Blu-

gelegt wurde, um sie vor dem Verwel-

men eine bestimmte

ken zu bewahren. Ein „Tussie“ ist ein

Bedeutung und Aus-

mittelenglisches Wort für eine klei-

tausenden

sage zugeschrieben.

ne Gruppe von Blumen, die in einem

Das Interesse und die Auseinander-

Strauß zusammengehalten werden.

setzung mit „Floriografie“ war vor al-

Schon bald entwickelten sie sich zu

lem im viktorianischen England und

einem Modeaccessoire der High So-

den USA während des 19. Jahrhun-

ciety. So war Floriografie war eine

derts groß. Geschenke aus Blüten,

der Lieblingsbeschäftigungen von

Pflanzen und speziellen Blumen-

Queen Victoria selbst.

arrangements wurden verwendet,

Die feine Dame tat am Tag nicht viel

um eine verschlüsselte Botschaft an

– sie gärtnerte, traf sich mit Bekann-

den Empfänger zu senden. So ent-

ten und sprach über die Blumenspra-

standen ganze Blumen-Lexika. Vik-

che. Das Tragen einer Blume – z.B.

torianische Liebespaare tauschten

die rote Rose für Leidenschaft, rosa

„sprechende Sträuße aus“, die als

Rose für neue Liebe oder weiße Rose

Nasenstüber oder Tussie-Mussies

für Reinheit – bot die Möglichkeit,

bezeichnet wurden. Diese Tussie-

die eigene Gemütsverfassung oder

Mussies wurden in kleinen Vasen,

romantische Verfügbarkeit während

häufig kegelförmig, reich verziert,

eines Diners oder Balls klar zum Aus-

getragen. Sie bestanden aus Ster-

druck zu bringen. Denn über solche

lingsilber, Silberblech, Gold, Elfen-

Dinge durfte man in der Öffentlich-

bein, Glas, Porzellan, Perlmutt oder

keit selbstverständlich nicht spre-

Stroh. Man trug sie am Revers, hielt

chen.

sie in der Hand, im Busen oder man

Hier klicken, um Bilder von „TussieMussies“ zu sehen!

stellte sie auf ein dreibeiniges Stativ. Der niedliche Name ist übrigens keine reine Wortschöpfung. So steht

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Bis

heute

Nobuo Sugino begann 1993 ins Ausland zu reisen, um und gepresste Blumenstücke, wo immer er sie finden konnte, zu sammeln. Diese Sammlung wurde schließlich 1997 zum „International Pressed Flower Art Book“. Seit 2010 ist Nobuo Sugino Präsident der International Pressed Flower Art Society, die sich für die Ausbildung und die Förderung von Pressblumenkunst auf der ganzen Welt einsetzt. Und heute? Getrocknete Blumen sind wieder en vogue! Die Ideen für getrocknete Kunstwerke sind mannigfaltig: schwebende Wolken, Hoops, Kränze und Loops. Kaum eine Homestory oder Hochzeit von Berlin bis San Francisco kommt ohne getrocknete Botanika aus. Neu sind nicht nur trockene, sondern auch flache Arrangements. Das Modehaus Oscar de la Renta arbeitete für die Herbst-/Winterkollektion 2021 mit der Künstlerin Tricia Paoluccio zusammen, um faszinierende Blumenmuster aus gepflückten und gepressten echten Blumen zu kreieren – wir haben die Künstlerin auf den nächsten Seiten interviewt! Von lässigen, bedruckten Baumwollkleidern über maßgeschneiderte Crepe-Kreationen bis hin zur aufsehenerregenden Abendgarderobe strotzt die Kollektion vor Blumen und frischem Glamour. Viral wurde vor allem das Kleid von Taylor Swift, das sie während der Grammy-Verleihung 2021 trug. sister-mag.com

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Und damit seid ihr an der Reihe: Ran an die schweren Bücher und presst Eure liebsten Blüten! Aus Lust am Gestalten und mit viel Freude an DIY-Ideen für Haus, Kleiderschrank oder Schmuckschatulle. Für mehr Inspiration haben wir auf den folgenden Seiten interessante Künstler_innen, die mit dem Metier „gepresste & getrocknete Blumen“ arbeiten, interviewt!

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Wir sprechen mit …

Tricia Paoluccio

ild Photos: Danielle W

Wir freuen uns sehr, mit Künstlerin Tricia Paoluccio sprechen zu können. Ihre Kunst sind gepresste Blumen. Neben aufwändigen Kleidern für Oscar de la Renta, gestaltet sie wunderschöne Bilder oder bedeckt Klavierflügel mit ihren gepressten Schönheiten.

Bitte erzähl uns, wer du bist, woher du kommst und Deinen Beruf ! Mein Name ist Tricia Paoluccio und ich bin professionelle Schauspielerin und Künstlerin in New York.

Wie bist Du zur Kunstform des Blumenpressens gekommen? Ich bin auf einer Mandelfarm in Modesto, Kalifornien aufgewachsen. Rund um meinen Heimatort wuchsen schon immer wunderschöne Blumen. Meine Mutter kaufte mir während meiner Teenager-Zeit ein kleines Buch über die Herstellung von Grußkarten mit gepressten Blumen. Ich war so inspiriert, dass mein Bruder mir eine Blumenpresse baute – die ich bis heute habe! Ich begann, Blumen von unserer Farm zu pressen. In den 1990er Jahren begann ich mit der Herstellung von Karten und verkaufte sister-mag.com

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sie, als ich, mit dem Ziel, Schauspielerin zu werden, nach New York City zog.

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lieber und ich pflücke lieber direkt in der Natur.

Deine Lieblingsblume zum Pressen?

Wo findest Du die Blumen zum Pressen? Sammelst du auf der Straße oder kaufst du auch Blumen? Kannst du dein Handwerk in New York überhaupt ausüben?

Die wohl schönste Wildblume, die ich je gepresst habe, war eine Schmetterlings-Mariposa-Lilie. Wie eine kleine aquarellierte Tulpe in der Form eines Schmetterlings – wunderschön!

Ich pflücke eigentlich 99% aller Blumen auf unserem eigenen Grundstück – entweder im Hügelvorland Kaliforniens, wo meine Eltern eine Hütte besitzen oder direkt auf der Farm in Modesto. Zudem habe ich sehr großzügige Nachbarn, die tolle Gärtner sind. In Kalifornien gibt es über das ganze Jahr verteilt wunderschöne Blumen und so sammle ich während jedes Besuches – es sind daher immer ca. ein Dutzend Pressen gefüllt. In New York muss ich auf den Blumenmarkt in Chelsea gehen. Obwohl ich auch das manchmal mache, sind Unkraut und Wildblumen mir sehr viel

Gibt es ein Traumprojekt? Was würdest Du gern in den nächsten 5 Jahren erreichen? Ich arbeite derzeit mit einem wunderbaren Team an einer neuen LifestyleMarke, die meine Blumen-Designs auf einer ganzen Reihe verschiedener Medien und Produkte zeigen wird. Ich freue mich sehr darauf, dieses Projekt endlich richtig bekannt zu geben – mit neuem Namen, einer neuen Website und einem Social-Media Auftritt und tollen Partnern. Ich hoffe, dass meine Modern Pressed Flower Fans dieses neue Projekt ebenfalls lieben werden.

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Erzähl uns ein wenig über Dein Projekt mit Steinway, bei welchem du einen ganzen Flügel verkleidet hast … Steinway kam auf mich zu, um gemeinsam einen Flügel mit gepressten Blumen zu entwerfen. Er ist einfach noch viel besser geworden, als ich es mir erträumt habe. Es war eine tolle Kollaboration mit einer ganzen Reihe von Leuten und dieser Flügel hat vielen Menschen Freude bereitet. Er ist immer noch im Steinway Flagship Store in New York ausgestellt und ich glaube, dass es für ihn auch noch einige großartige Pläne gibt! sister-mag.com

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Folgt Tricia auf Social Media MODERNPRESSEDFLOWER

ModernPressedFlower

MODERNPRESSEDFLOWER

MODPRESSFLOWER

laynepho

to

All images by Danielle Wild (@universersphotos) in the High Line Gallery

@ autumn

Wie kann man ein Werk von Dir erwerben? Derzeit habe ich noch einige meiner Kunstdrucke übrig, die ich im vergangenen Winter/Frühjahr in der Highline Gallery in New York verkauft habe – eine limitierte Auflage von nur sieben Stücken pro Motiv. Diese kann man auf meiner Website www.modernpressedflower.com finden. Ich unterrichte zudem Kurse auf Zoom und bin sehr dankbar, dass ich meine Liebe zu diesen Handwerk seit Anfang der Pandemie mit ber 1400 Menschen auf der ganzen Welt teilen konte. Mehr über die Kurse kann man ebenfalls auf der Website hier erfahren.

Der nächste Kurs findet am 26. Juni statt! 87

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Wir reden mit …

Reed Navarro @reednavarro_art reednavarroart.com

Erzähl uns bitte, wer du bist, wo du lebst und was dein Beruf ist. Was machst du mit Blumen? Mein Name ist Reed Navarro und ich lebe in Dallas, Texas. Ich bin Künstlerin und arbeite mit Harz und Alkoholtinte. Ich liebe es, frische Blumen zu pressen und in Harz einzulegen. Aus diesen mag ich es, funktionale Kunstwerke und Wandschmuck zu schaffen.

Wie bist du zur Kunst gekommen? Ich bin als Vollzeit-Mama mit zwei Kleinkindern zu Hause. Ich liebe es, Mama zu sein, aber ich habe es vermisst, zu arbeiten, etwas zu ”Rosie Tower” erschaffen und mit anderen in Verbindung zu stehen. Also habe ich beschlossen, zu malen und meine Werke auf Instagram zu teilen. Ich habe vor zwei Jahren damit begonnen, Tinten und Harz zu verwenden, und sofort ist mein Hobby zu einem Business geworden..

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”Boho Floatin g Florals“

”Pochaontas”

Machst du das gesamte Projekt allein (inklusive Glasplatten), oder beziehst du Produkte?

Drei meiner liebsten Blumenkreationen: Ƿ »Rosie Tower« Blumenturm, dreistöckiges Tablett Ƿ »Pocahontas« Blumen-Geoden-Tablett Ƿ »Boho Floating Florals« Blumen-Wandkunst

Es gibt kein Glas in meinen HarzStücken! Sie sind zu 100 Prozent aus Harz gemacht, selbst die großen, durchsichtigen Platten. Für einige Stücke mache ich die Gussformen selbst, für andere beziehe ich Silikonformen, in die ich mein Harz gieße.

Hast du eine Lieblingsblume? Es ist so unglaublich schwer, sich zu entscheiden!! Ich würde sagen, es ist ein Unentschieden zwischen Rosen und Kornblumen! Ich liebe einfach kräftige Farben!

Nenne uns deine drei Lieblingsprojekte. 89

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DIY TORTE

MIT

HOCHZEITS

GEPRESSTEN BLÜTEN

HOCHZEITSTORTE mit gepressten Blüten // DIY: Thea Wittemann // // Fotos: Cris Santos & Thea Wittemann //

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FLOWER

POWER

Gepresste Blüten für die Hochzeit: Ein einfaches DIY, welches die Vorbereitungszeit vor dem großen Tag versüßt und die ganz individuelle Torte zaubert: Gepresste Blüten (am besten essbar) für die eigene Hochzeitstorte. Wer die Torte sogar selbst backen und zusammenstellen möchte, findet auf den nächsten Seiten einige Rezepte für unsere Lieblings-Kombination an Kuchen. Ihr könnt jedoch auch in der Konditorei einen Kuchen bestellen und die gepressten Blüten vorher hinbringen, damit diese auf dem Kuchen platziert werden. In unserem Fall übernahm dies die Konditorei Hartmann in Freiberg/ Sachsen (@cafe_hartmann), eine traditionelle und wunderschön erhaltene Kuchenmanufaktur.

Das Ausgangsmaterial – essbar sind kleine Stiefmütterchen. Ihr findet aber auch viele andere Blumen, die sich eignen – Plantura bietet hier eine gute Übersicht.

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FLOWER

POWER

(1) Blüten am besten an sonnigen Tagen pflücken, damit sie keinen Tau oder andere zusätzliche Flüssigkeit auf den Blüten haben. (2) Blüten mit dem Gesicht nach unten auf Zeitungspapier oder Pergamentpapier platzieren. Auch ein dickes Buch (z.B. altes Telefonbuch) funktioniert gut. Nutzt keine wertvollen Bücher, da die Feuchtigkeit der Blüten Buchseiten wellig werden lassen kann. (3) Buch schließen und beschweren. Wer eine Presse besitzt (wie z.B. diese alte Holzpresse links) kann direkt mehrere Lagen einspannen. Lasst die Blüten 7-10 Tage ungestört stehen. Danach prüfen, ob alle Flüssigkeit verschwunden ist und die Blüten papierartig erscheinen.

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REZEPT sister-mag.com

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FLOWER

Vanillekuchen

POWER

Baileys-Kuchen

BODEN

BODEN

Z U TAT E N :

Z U TAT E N :

Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ

Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ

220 g weiche Butter 220 g Zucker 220 g Mehl 4 Eier ½ Vanilleschote 2 TL Backpulver 1 Prise Salz

160g Mehl 160g Puderzucker 4 Eier 160 ml Baileys 80 ml Pflanzenöl 2 TL Backpulver

ZUBEREITUNG

ZUBEREITUNG

1. Ofen auf 160°C vorheizen. Zwei runde

1. Ofen auf 160°C vorheizen. Zwei

Backformen (18 cm Ø) fetten und mit

runde Backformen (18 cm Ø) fet-

Mehl ausstäuben.

ten und mit Mehl ausstäuben.

2. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüs-

2. Mehl und Backpulver in einer

sel mischen, zur Seite stellen. In einer

Schüssel mischen, zur Seite stel-

großen Schüssel Butter und Zucker mit

len.

dem Handmixer etwa 5 Minuten schaumig schlagen. Das Mark der Vanilleschote auskratzen und zur Butter-ZuckerMischung geben. Nach und nach ein Ei abwechselnd mit einem Esslöffel Mehl unterrühren. Sobald alle Eier zugefügt sind, das restliche Mehl dazu geben.

3. Den Teig gleichmäßig auf die Formen verteilen und für ca. 40 Minuten backen. Mit einem Schaschlikspieß testen, ob der

3. Eier und Puderzucker mit einem Handmixer sehr lang schaumig schlagen bis eine weiße Masse entstanden ist. Nun schnell, aber vorsichtig, das Öl, den Baileys und das Mehl unterrühren.

4. Den Teig auf die beiden Backformen verteilen und 40-50 Minuten backen.

Kuchen durchgebacken ist. Die Böden

Der

Baileys

kann

auch

gegen

aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten ab-

Eierlikör ausgetauscht werden.

kühlen, aus der Form nehmen und komplett auskühlen lassen. Für einen Schokokuchen wird 75 g Kakao in 250-300ml heißen Wasser aufgelöst und unter den Teig gerührt. Auch ein Marmorkuchen kann so als Boden zubereitet werden.

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VOM BODEN ZUR FÜLLUNG … Die Böden ergeben zwei Kuchen, die eine ausreichende Höhe haben, sodass diese horizontal halbiert werden können. Die Böden werden in Frischhaltefolie gewickelt und am besten über Nacht in den Kühlschrank gelegt. Am nächsten Tag sind sie dann fest und können besser geschnitten werden. Auch die Füllung und das Frosting können schon am Vortag vorbereitet werden. Den ersten Boden auf eine Tortenplatte oder Servierteller legen. Darauf einen Teil der Füllung einfach Frosting geben und verteilen. Den nächsten Boden darauf legen, alternierend mit Füllung/Frosting verfahren, bis alle Böden zusammengesetzt sind. Der gefüllte Kuchen kommt nun für minimal eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Schoko-Ganache FÜLLUNG

Z U TAT E N : Ƿ 200 ml Sahne Ƿ 300 g Vollmilchschokolade oder 400 g weiße Schokolade oder 200 g Zartbitterschokolade Ƿ Extras werden mit der Sahne aufgekocht, z.B. 2 EL Whiskey, Contreau, Baileys, Vanilleschote/Orangenschale/Rum 4. Die Schüssel abdecken und über

ZUBEREITUNG

Nacht kühl stellen. Am nächsten Tag

1. Die Schokolade klein hacken und in

etwas eine Stunde vor dem Verarbei-

eine Schüssel geben.

ten aus dem Kühlschrank nehmen,

2. Sahne in einem Topf aufkochen – Vor-

sonst ist sie zu fest. Die Ganach kann

sicht, sie kocht leicht über.

dann direkt verwendet werden oder mit dem Handmixer kurz aufgeschla-

3. Sahne vom Herd nehmen und zur Scho-

gen werden. Nicht zu lange mixen,

kolade geben. Einige Minuten warten

denn sonst trennt sich die Masse.

und dann umrühren bis die Schokolade geschmolzen ist. Nach ein paar Minuten wird daraus eine homogene Masse.

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FLOWER

POWER

… ZUM FINISH Die Hälfte des Frostings wird dünn auf den Kuchen gegeben und mit einer Spachtel oder einem Messer verstrichen. Diese erste Schicht nimmt alle Krümel auf und „schließt sie ein“. Nach einer weiteren halben Stunde im Kühlschrank kann dann das restliche Frosting komplett auf dem Kuchen verteilt werden. Um eine glatte Oberfläche zu bekommen, taucht man das Messer einfach in heißes Wasser, trocknet es ab und zieht damit über die Oberfläche. Die getrockneten Blumen jeweils mit einem kleinen Klecks Frosting befestigen.

Easy Frosting FROSTING

Weißes Frosting FROSTING

Z U TAT E N :

Z U TAT E N :

Ƿ Ƿ Ƿ Ƿ

Ƿ 180g Weiße Schokolade, geschmolzen & abgekühlt Ƿ 250 g Butter, Raumtemperatur Ƿ 100 g Puderzucker

1 Pck Vanille-Puddingpulver 400 ml Milch 3 EL Zucker 250 g Butter, Raumtemperatur

ZUBEREITUNG

ZUBEREITUNG

1. Den Vanillepudding mit Milch und Zu-

1. Butter mit Handmixer ca. 5 Minuten

cker kochen, komplett auskühlen las-

schlagen bis sie hellgelb und cremig

sen.

ist. Nach und nach die Schokolade

2. Butter mit dem Mixer einige Minuten schlagen. Nach und nach einen Esslöffel Pudding dazugeben und gut unterrühren.

3. Zum schluss Frosting auf höchster Stu-

und den Puderzucker dazugeben und gut unterrühren.

2. Ist das Frosting zu fest, einfach 1 TL Milch unterrühren. Ist es zu flüssig, kurz in den Kühlschrank stellen.

fe ein paar Minuten fluffig schlagen. Eventuell mit Puderzucker nachsüßen. üssen die m g in dd Pu & er tt Bu : G TI H WIC sie sich sonst gleiche Temperatur haben, da nicht verbinden. 97

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Eine charmante Gemeinde in der Toskana

Toskanische Zypressen soweit das Auge reicht, das Summen der Grillen, wenn die Sonne untergeht und ach, der gute Wein! Das Flair mit den unglaublich gastfreundlichen Italienern und Italiennerinnen und dem großartigen Essen - uns packt sofort die Sehnsucht nach Italien, genauer gesagt nach Impruneta!

Text: Theresa Baier // Bilder: Theresa Baier & Ilaria Trombí

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bekannt ist. Die Gemeinde mit knapp 15.000 Einwohnern befindet sich ca. eine Stunde Autofahrt südlich von Florenz und ist somit der perfekte Ort, um nah an einer Stadt zu sein, aber auch die Ruhe und die Landschaft der Toskana genießen zu können.

Italien ist wirklich immer eine Reise wert und wir sind sehr froh darüber, dass Reisen jetzt allmählich wieder möglich wird. Letztes Jahr waren wir für eine Kunden-Produktion ein paar Tage in Impruneta, einer kleinen Stadt in der Toskana, welche wir euch nicht vorenthalten möchten.

Mit dem Bus kommt man problemlos nach Florenz und in die nähere Umgebung. Trotzdem ist ein Auto von Vorteil, wenn man noch mehr von der großartigen Landschaft entdecken und vielleicht in einem italienischen Ristorante in der Umgebung verweilen möchte.

Impruneta ist ein schöner Ort im nördlichen Teil der Toskana, welcher über die Ländergrenzen hinaus für handgefertigtes, regionales Terrakotta

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Unzählige Weingüter, kleine verwinkelte Gassen und eine atemberaubende Landschaft sind nur drei Punkte, die Impruneta charakterisieren. Wer mit mehreren Personen die Landschaft und das mediterrane Klima genießen will, sollte unbedingt in der Unterkunft »Casa di Thea« nächtigen. Das wunderschöne Haus bezaubert durch sein italienisches Flair und liegt auf einem kleinen Hügel inmitten der Chianti Landschaft, umgeben von Olivenbäumen und Weinreben und lädt zum Verweilen und Abschalten ein. Es verfügt über vier große Zimmer, einem riesigen Garten mit wunderschöner Aussicht und eignet sich daher auch perfekt, um mit der ganzen Familie oder Freunden anzureisen. Auch die Florentinischen Eigentümer verbringen ihre Wochenenden im Nebenhaus und überzeugen durch ihre offene Art und Gastfreundlichkeit. Insidertipps bekommt man hier kostenlos obendrauf!

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FLOWER

POWER

In der nahen Umgebung befinden sich zahlreiche Restaurants, die die italienische Küche in all ihren Formen zelebrieren. Wer Risotto und Pasta (um nur eine kleine Auswahl zu nennen) liebt, wird hier auf Wolke 7 schweben und erfahrungsgemäß noch lange von dem guten Essen schwärmen. Wen jetzt die Reiselust packt, sollte die Koffer auf dem Keller holen und einen Trip nach Impruneta planen! :)

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DIY AUS

PAPIER

BLUMEN

ANOUK BÖHMER

PAPIER BLUMEN // DIY & Fotos: Anouk Böhmer Hier DIY herunterladen

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Materialien Ƿ Werola Gloria Doublette Ƿ Blumen-Klebeband Ƿ Styropor-Ball 2 cm Ƿ Grüner Draht (Ich habe 1,2 mm dicken Draht verwendet) Ƿ Flüssigkleber Ƿ Schere

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4. ANLEITUNG 1. Aus dem orangefarbenen Papier einen 12 cm langen und 2,5 cm breiten Streifen ausschneiden. Die Vorlage für die Blütenblätter ausschneiden und damit 5 Blütenblätter aus dem pinken Papier ausschneiden.

2. So dünne Fransen wie möglich in das gelbe Papier schneiden, dabei bis in die Mitte schneiden.

3. Das Drahtende mit Kleber betupfen und den Draht in den Styropor-Ball stecken. Mit dem Blumen-Klebeband den Ball umwickeln, sodass er mit Band bedeckt und grün ist. Dies ist die Mitte.

4. Etwas Kleber auf das gelbe Papier auftragen und auf den Ball kleben. Das Papier um den Ball herum kleben, sodass es das Staubblatt der Blumen bildet.

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5. Die Blätter ausschneiden und bei Bedarf mit einem Stift in einer gewählten Farbe etwas Schattierung aufzeichnen.

6. Nach der Schattierung müssen die Blätter geformt werden: Ein Blatt zwischen beide Hände nehmen und dieses mit Daumen und Zeigefinger festhalten. Das Papier vorsichtig ziehen und die Daumen zusammendrücken, sodass das Blatt sich rundet. So bekommt man eine schöne Form. Etwas Kleber unten auf das Blatt auftragen.

7. Alle Blätter in der Mitte ankleben. Mit dem ersten beginnen und um die Mitte herum arbeiten. Die fünf Blätter sollten die ganze Mitte bedecken.

8. Nachdem die Blätter angebracht sind, sieht die Blume wie folgt aus: Keine Sorge! Nimm das Blumen Klebeband, um den Draht und die Blume unten mit grün zu bedecken. Das Klebeband vorsichtig ziehen und den Draht dabei drehen, um den unteren Teil und den Draht zu bekleben.

9. Die Blumen öffnen, indem man die angeklebten Blütenblätter vorsichtig zurückzieht. Dadurch öffnet sich eine wunderschöne Blüte. Manchmal ist das gelbe Staubblatt nicht geöffnet. Man kann es vorsichtig in eine schöne Position bewegen.

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9. Wenn du dich in dieses DIY verliebt hast, kannst du mehr Papier kaufen und die Anemonen in verschiedenen Farben machen. Ich hoffe, dir hat dieses DIY Spaß gemacht! Und zum Abschluss noch mein Motto: Eine Blume verschenkt man nicht mit den Händen, sondern mit dem Herzen.

Anouk

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h ö

r e m

Ano

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HI

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Anouk Böhmer!

Stelle dich unseren Lesern und Leserinnen kurz vor, wo kommst du her und was machst du?

Wie lange machst du schon Papierblumen und seit wann teilst du deine Kreationen auf Instagram?

Hi! Ich bin Anouk, 33 Jahre alt und lebe in einem kleinen Dorf in den Niederlanden. Ich habe den besten Job der Welt: Ich bin Papier-Floristin. Hierbei darf ich jeden Tag etwas mit meinen Händen schaffen und sehen, wie meine Blumen andere Leute glücklich machen.

Seit drei Jahren. Ich hatte einen eigenen Laden – diesen Traum musste ich aufgrund meiner Gesundheit leider aufgeben. Ich saß zuhause und es ging mir nicht gut damit, einfach aufzugeben. Ich habe über Papierblumen gelesen, sofort Materialien bestellt und losgelegt. Nach einer Weile habe ich meine Kreationen auf Instagram gepostet und mit der Ermutigung der Leute online dann immer mehr geteilt.

Was wolltest du als Kind werden? Ich wollte Schauspielerin sein und träumte von Rollen in wichtigen Filmen. Nachdem ich lernte, wie unglaublich schwer es ist, alleine zu einer Schauspielschule zugelassen zu werden, änderten sich meine Pläne jedoch und ich spielte stattdessen im Theaterclub meiner Heimatstadt verschiedene Rollen mit anderen Kindern – und liebte es! Jedes Mal, wenn wir einen Auftritt hatten, fühlte ich mich wie eine echte Schauspielerin.

Wann hast du deinen Online-Shop eröffnet und was können Leute dort finden? Im Januar 2020 habe ich mein Papier-Blumen-Business und den WebShop eröffnet. Nach einer Woche war fast alles ausverkauft, dadurch habe ich mich in meinem Papier-BlumenTraum bestätigt gefühlt.

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In meinem Web-Shop gibt es jetzt kleine Sträuße, Blumen als Requisiten für Fotografie und meine eigenen Schreibwaren.

Was wünschst du dir für die Zukunft? Welche Projekte hast du vor dir? Etwas, worauf du dich besonders freust?

Was hast du vorher gemacht? Welche Schritte bist du gegangen, damit du machen konntest, was du heute machst?

Ich hoffe, dass ich den ersten Papier-Blumen-Laden in den Niederlanden eröffnen kann. Ich möchte dort meine Blumen, Papier und Kunst-Bedarf verkaufen. Noch ist das ein Wunschtraum, aber alles beginnt so für mich, also bin ich zuversichtlich, dass ich es eines Tages dorthin schaffen werde. Für den Moment habe ich meine eigenen DIY-Kits entwickelt und hoffe, dass ich Leute damit dazu inspirieren kann, ihre eigenen Blumen zu machen. Nach der Corona-Pandemie würde ich auch gerne Kurse geben! Und mir etwas Zeit frei nehmen, sodass ich ausgefallenere Blumen für eine Ausstellung machen kann, um Leuten zu zeigen, was man aus Papier alles machen kann.

Ich habe viele Jahre als Store Manager im Verkauf gearbeitet, ein Job der mir immer Spaß gemacht hat. Ich bin gern mit anderen Leuten zusammen. Ich habe in Kleiderläden gearbeitet, in Drogerien und Supermärkten. Nachdem ich kurz meinen eigenen Laden hatte, habe ich dann mit den Papierblumen begonnen. Ich habe einen Marketing-Kurs gemacht und das hilft mir jeden Tag. Aber das Hilfreichste, was ich gelernt habe, ist eine Verbindung zu Leuten aufzubauen. Was ist deine Lieblingsblume und weshalb? Meine Lieblingsblume ist die Mohnblume. Wenn Frühling und Sommer beginnen, blüht sie auf den Feldern und an den Straßenrändern – eine echte Kämpferin und ich liebe, dass sie so zerbrechlich ist.

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DIY PAPIER

DAHLIEN

DIY

SILVIA RAGA

PAPIER DAHLIEN // DIY & Fotos: Silvia Raga Hier DIY herunterladen

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Materialien Ƿ Pappe max. 160 g Ƿ Pinsel Ƿ Heißklebe-Pistole Ƿ Loch-Stecher Ƿ Blumenstiel Ƿ Vorlagen Ƿ Schneidemesser, Schere oder Schneidemaschine

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ANLEITUNG 1. Die Formen für die Dahlie ausschneiden: man kann die Vorlage mit einer Schneidemaschine verwenden oder ausdrucken, auf die Pappe auftragen und mit einer Schere oder Skalpell ausschneiden.

2. Mit dem Griff des Pinsels die kleineren Blätter für die Mitte der Blume leicht biegen.

3. Diese Blätter eines über das andere mit der Heißklebe-Pistole anbringen, zuerst das kleinste, dann die größeren.

4. Mithilfe des Pinselgriffes alle Blütenblätter so wie im Foto gezeigt modellieren.

5. Die Blütenblätter, sobald sie angebracht sind vorsichtig aus der Mitte heben und diesen Schritt für alle anderen Formen

4.

wiederholen.

6. Jetzt können wir die Dahlie zusammensetzen.

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7. Den Heißkleber in der Mitte anbringen und dort, wo die Blütenblätter zusammentreffen, dann die ersten zusammengesetzten Formen übereinanderlegen.

8. Mit den anderen Formen wiederholen. Den Heißkleber immer aus der gleichen Richtung auftragen.

9. So sieht die fertige Dahlie aus. Die Blume mit beiden Händen zu einer runden Form bringen. Wenn nötig die Blütenblätter mit den Fingern nachformen.

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10. 13. 10. Mit dem Locher ein kleines Loch stanzen. 11. Einen Tropfen Heiß-kleber hineingeben und den Stiel anbringen.

12. Die Dahlie ist fertig! 13. Die anderen mit ver-schiedenen Farbtönen machen…

14. … und mit getrockne-ten Wiesengräsern arrangieren!

1 1.

14. 12.

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Silvia Ra

ga


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Silvia Raga!

Stelle dich unseren Leser*innen kurz vor, wo kommst du her und was machst du?

schon geliebt habe: meine Arbeit ist eine Mischung aus zeichnen, Skulpturen und Origami machen!

Hallo an die SisterMAG Leser*innen! Ich bin Silvia Raga, die Seele hinter Giochi di Carta, ein italienisches Kreativ-Studio, mit dem ich einzigartige Dekoration, Ausstattungs-Accessoires und Gegenstände aus Papier entwerfe und in die Welt bringe.

Wie lange machst du schon Papierblumen und seit wann teilst du deine Kreationen auf Instagram?

Was wolltest du als Kind werden? Oh, danke für diese Frage! Als Kind habe ich immer davon geträumt, Künstlerin zu werden. Ich bin einen langen Weg gegangen, bevor ich mich für einen Pfad entscheiden konnte und jetzt kann ich sagen, dass ich genau das mache, was ich als Kind

Ich mache Papier-Blumen seit 2016, aber meinen Business Instagram-Account gibt es seit 2018. Wann hast du deinen Online-Shop eröffnet und was können Leute dort finden? Ich habe meinen Web-Shop 2020 eröffnet, da wegen Covid-19 keinerlei Events und Workshops mehr stattfinden konnten, die einen großen Teil meines Einkommens dargestellt haben.

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Was hast du vorher gemacht? Welche Schritte bist du gegangen, damit du machen konntest, was du heute machst? Vor Giochi di Carta habe ich ungefähr 10 Jahre als Kinder-Illustratorin gearbeitet. Anfangs habe ich noch beides gemacht, es war sogar so, dass meine Papier-Produktion sehr von den Illustrationen und der Welt der Kinder beeinflusst war. Mit jedem Auftrag bin ich gewachsen und habe Neues gelernt und habe vor allem verstanden, wo ich sein möchte, was mich glücklich macht und erfüllt. Was ist deine Lieblingsblume und weshalb? Meine Lieblingsblume ist die Wasserlilie. Ich finde sie wunderschön und mag ihre Bedeutung. Was wünschst du dir für die Zukunft? Welche Projekte hast du vor dir? Etwas, worauf du dich besonders freust? Ich würde in Zukunft gerne noch mehr an Fenster-Installationen arbeiten. Und mein großer Wunsch wäre ein kleiner Laden mit meinen eigenen Kreationen.

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DIY VON

NIEDLICHE

THE HOUSE THAT L ARS BUILT

GARTEN

ROSE

GARTENROSE Diese niedliche Gartenrose ist perfekt dafür, die Natur nach drinnen zu holen. Ich liebe es, ein paar davon herzustellen und sie im Haus zu platzieren. So werden sie gemacht!

// DIY & Fotos: The House That Lars Built DIY hier herunterladen sister-mag.com

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Materialien Ƿ rosa und grünes Krepppapier Ƿ Draht Ƿ •Drahtzange Ƿ Heißklebepistole Ƿ Schere Ƿ Schablone – siehe Download

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ANLEITUNG

Maserung vertikal verlaufen soll, wie es auf der Schablone gezeigt wird.

1. Schneidet ein 2 x 3 cm großes Stück aus dem rosa Krepppapier aus.

2. Schneidet ein weiteres Stück rosa

Dehnt das Papier vorsichtig aus.

6. Gebt Kleber auf die Unterseite des Blütenblatts und wickelt es um die

Krepppapier auf 5 x 5 cm und knüllt

Basis der Kugel. Wiederholt dies mit

es zu einer Kugel. Klebt ein Stück

5 oder 6 weiteren Blättern derselben

Draht in die Kugel.

Form.

3. Wickelt das erste Stück Krepppapier um die Kugel, zwirbelt es und klebt

7. Geht zur nächsten Form über und wiederholt den vorherigen Schritt

es fest.

mit etwa 6 weiteren Blütenblättern.

4. Schneidet die Schablonen aus.

8. Als letztes kommt die größte Blüten-

5. Fangt mit der Rose an, indem ihr die

blattform dran. Diese klebt und wi-

kleinste Blütenblattform aus dem

ckelt ihr wieder um die Rose, bis sie

Krepppapier schneidet, wobei die

eure gewünschte Größe hat.

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9. Die letzten Blütenblätter sollten sich nach außen biegen.

10. Fügt 5 oder 6 lange grüne Blätter an der Basis der Blütenblätter hinzu.

11. Schneidet ein 1 x 10 cm langes Stück grünes Krepppapier entgegen der Maserung aus. Dehnt es vorsichtig aus. Klebt das Papier an die Basis der Blume und wickelt es um den Draht. Das Endstück fixiert mit ein wenig Kleber.

12. Schneidet die Blätter aus und setzt sie an den Stängel.

13. Klebt sie fest und biegt sie ein wenig nach außen.

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! a d a T

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Mehr DIYs

thehousethatlarsbuilt.com

Cinco de Mayo Paper Wedding Bouquet

DIY Paper Hydrangeas

Paper pansies

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DIY Paper Foxglove

Royal Wedding Inspired Bouquet

Parrot tulip

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PO RTR ÄT Das

Wir sprechen mit... Ann Wood

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@woodlucker

Botanische PapierKünstlerin

Text: Carolin Kralapp


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»Kunst ist wunderbar, Kunst ist schwierig, Kunst ist magisch und Kunst ist frustrierend. Trotz alledem liebe ich es, eine Künstlerin zu sein. Ich glaube daran, meine Fehler zu umarmen, hier funkelt das wahre Gold.« - Ann Wood

Wir möchten euch eine weitere Künstlerin vorstellen, die besondere Papierblumen und –Pflanzen DIYs herstellt – die botanische Papier-Künstlerin Ann Wood. Lernt sie und ihre Arbeit hier im sisterMAG kennen! Ann Wood kommt ursprünglich aus Iowa, wo sie auf einer Farm aufgewachsen ist, lebt und arbeitet mittlerweile aber in Minneapolis, Minnesota. Schon als Kind war ihr klar, dass sie Künstlerin sein möchte. Auf der Farm ihrer Eltern konnte sie Projekte aller Art realisieren und sich kreativ austoben. Sie stellte schon im jungen Alter fest, dass Kunst ihr die Freiheit gibt, sich selbst und ihre Ideen auszudrücken. Ihre Mutter hat sie in ihren Träumen und dem Wunsch, Künstlerin zu werden, immer bestärkt und unterstützend begleitet. Sie hat zum Beispiel das Jugendzimmer von Ann weiß gestrichen und ihr erlaubt, die Wände nach ihren eigenen individuellen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Heute bezeichnet sich Ann als Mixed-Media-Künstlerin – ihre Arbeiten bewegen sich zwischen der Skulptur und Malerei. Derzeit beschäftigt sie sich jedoch vor allem mit botanischen Objekten, die sie aus Papier fertigt.

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WOO LUCKE

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Ihre akademische Laufbahn bestand aus drei fundamentalen Elementen, die auch ihren weiteren Werdegang maßgeblich beeinflussten: der technischen Fotografie, den Bildenden Künsten und dem künstlerischen Handwerk. Die verschiedenen Disziplinen ermöglichten Ann viel Flexibilität und den nötigen Raum, um sich auszuprobieren und ihre künstlerische Richtung zu finden. Während ihrer Zeit an der Kunstschule lernte sie ihren Mann Dean Lucker kennen und fing an, mit ihm zu arbeiten. Gemeinsam haben sie beispielsweise eine Skulptur im öffentlichen Raum der Innenstadt von Saint Paul, wo sie beide leben, geschaffen und Menschen wurden allmählich aufmerksamer auf ihre Kunst und stellten Kaufanfragen. In den 1990erJahren verkauften sie daraufhin Editionen ihrer Kunstwerke auf großen Kunsthandwerksmessen und landesweit an Galerien und Museumsläden. Im Laufe der Jahre hat Ann Werke für den Groß- und Einzelhandel, für Sammler*innen und im Wettbewerb um Stipendien gefertigt.

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AN WOO Ihre Botanicals, die sie unter @woodlucker auf Instagram seit etwa 4 Jahren teilt, nutzt sie als künstlerische Herausforderung für sich selbst, um sich jeden Tag kreativ weiterzuentwickeln. Ihr erster Schritt in Richtung Papier- und Objektkunst war die Herstellung einer einfachen Feder. Dafür schaute sie sich keine Tutorials oder Bücher an, sondern verließ sich ganz und gar auf ihre eigenen künstlerischen Fähigkeiten. Sie arbeitet mittlerweile mit echten Pflanzen und seziert sie, um ihre genauen Formen und den Aufbau zu verstehen und übersetzt sie in dreidimensionale Modelle. Große Inspiration findet Ann immer in der Kunst von Frida Kahlo. Sie liebt vor allem die figurative Art und Weise, in der Kahlo gemalt hat. Auf Instagram folgt sie folgenden Künstlerinnen besonders gern: The Flora Smith , Pink and Posey , Bear Follows Cat und Table Takes . Anns großes Ziel, auch jetzt in ihren späten 50ern, ist es nach wie vor, mit der Zeit zu wachsen, sich an neue anzupassen und dabei ihre Kreativität eine Art roten Faden zu nutzen. Was sie als nächstes erwartet? Die Suche nach neuen Möglichkeiten, ihre Papierobjekte zu zeigen. Wir sind gespannt, wo Anns Weg noch hingeht und freuen uns darauf, ihn über Instagram mitzuverfolgen!

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BLUMEN

Das Feld der Bücher, Publikationen und Accounts, die sich mit Blumen, Floral Art oder dem Herstellen von Blumen aus allerlei Materialien beschäftigen, ist schier endlos! Deshalb erheben wir keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchten Euch einige unserer neuesten und liebsten Fundstücke vorstellen, die wir bei der Beschäftigung mit dieser Ausgabe gefunden haben. Dabei geht es quer durch die DIY-Landschaft von Backbüchern zu Stick-Publikationen und zurück zum Herstellen von Blumen aus Papier. Viel Spaß!

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MATERIALIEN & RESSOURCEN

BÜCHER & RESSOURCEN

Livia Cetti („The Green Vase“) ist nicht nur eine der besten PapierblumenKünstlerinnen weltweit, man kann bei ihr auch zwei wunderbare Büchern zur Kunst der Papierblumen finden. Außerdem bietet sie auf ihrer Website Blumen-Kits zum Selbermachen an. Tipp: Schaut auf ihrer Website vorbei. Die Fotos ihrer Arbeiten sind Inspiration pur! @thegreenvase thegreenvase.com THE EXQUISITE BOOK OF PAPER FLOWERS BY LIVIA CETTI


THE SKIRT FLOWER POWER

Ein super Buch auch für Anfänger, die das Basteln von Blumen aus Krepp-Papier erlernen möchten. Besitzer eines Cricut können Vorlagen herunterladen. Die Website von Lia Griffith ist übrigens auch zu empfehlen mit vielen Tutorials & Inspirationen. Crepe Paper Flowers von Lia Griffith @liagriffith | Clarkson Potter | liagriffith.com

Ein Fest für die Augen: 75 Papierblumen-Projekte, z.B. einen Weihnachtskranz, Ideen für Kindergeburtstage, Tischdekorationen, Bouquets und vieles mehr. Die Instruktionen sind leicht zu verstehen. Paper to Petal von Rebecca Thus & Patrick Farrell @thussfarrell | Potter Craft

Ein eher gehobeneres Kunst- und Bastelhandbuch mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen der Künstlerin Tiffanie Turner – von Bougainvillea über englische Rosen bis hin zu Zinnien. Es verrät den die Herstellung ihrer berühmt gewordenen Pfingstrose und gibt Tipps & Kniffe zur Behandlung des Papiers. The Fine Art of paper flowers von Tiffanie Turner |

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@tiffanieturner sisterMAG 62 | 2021


Wir sind sicher: den Flagship Store von Peggy Porschen habt ihr auf Instagram schon einmal gesehen – eine der meist-fotografierten Locations in London und das zurecht. In ihrem Buch zeigt sie, wie man die wunderschönen zuckrigen Blumen ihrer Café-Kreationen selbst nachmachen kann. Cakes in Bloom von Peggy Porschen @peggyporschenofficial

Die international renommierte Patissière Jacqueline Butler zeigt in ihrem Buch 18 stilisierte „Gumpaste“-Blumen in verschiedenen Blühstadien sowie Knospen & Blätter. Inspirierend und praktisch mit Schritt-für-SchrittAnleitungen auf über 600 Bildern! Modern Sugar Flowers von Jacqueline Butler @petalsweetcakes

Amy Ho vom Blog Constellation Inspiration zeigt, dass Blumen nicht nur zum visuellen Garnieren genutzt werden können, sondern auch unglaubliche geschmackliche Tiefe beitragen zu Kuchen und Cookies. Blooms & Baking von Amy Ho | Page Street Publishing | sister-mag.com

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@constellationinspiration


Habt ihr schon einmal die Stickerei mit Seidenbändern ausprobiert? Damit lassen sich wunderschöne Bilder und vor allem Blumen erschaffen. Im vorliegenden Buch geht es ausschließlich um Rosen und diese sind z.T. so aufwändig und genau so schön wie die Echten der Natur! Roses in silk and organza ribbon von Di van Niekerk‘s |

divanniekerkfanpage (mit Videos!)

Das Sticken mit Seidenbändern hat eine lange Tradition und so findet man vor allem ältere Publikationen in Antiquariaten. Doch davon nicht abschrecken lassen: auch heute sehen diese Blumenkreationen auf Kleidern oder Blusen keineswegs so altbacken aus wie die Bücher unten ;). Eines unserer Lieblingsprojekte von sisterMAG ist das blaue Kleid mit gerafftem Rock aus Ausgabe 18.

18-9 Kleid mit Besticku ngen und Federn

Blumen aus Filz, als wären sie gerade frisch gepflückt worden. Dieses Buch eignet sich für absolute Beginner und beinhaltet Blumen, sowie Pflanzen – auch für den Interior Bereich zu Hause. Felt Flower Workshop von Bryanne Rajamannar |

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Japanerin Kazuko Aoki hat ein einmaliges Talent, die Natur ihres Gartens in Nadel & Faden zu übersetzen. Ihre Publikationen zeigen Wildblumen, Gartenszenen und kleine Szenen der Natur. In dieser Ausgabe nutzten wir ihre „embroidered garden flowers“ um unsere „Kauf-Bluse“ individuell zu besticken. Stickbücher von Kazuko Aoki

Auch Yumiko Higuchi ist eine japanische Needlecraft-Künstlerin mit wunderschönen Projekten und Büchern, z.B. auch zum Thema zakka Embroidery oder Applique. Besonders angetan haben es uns ihre kleinen Portmonees und Geldbörsen – diese stehen auf unserer To-Stick-Liste ;) Stickbücher & Projekte von Yumiko Higuchi z.B. via Etsy.com |

@yumikohiguchi

Wer keine Lust zum Selbststicken hat: MoodyGreen aus Lettland bietet auf Etsy wunderschöne Totes mit blumigen Motiven an. Im Shop gibt es jedoch auch PDF Patterns für moderne botanische Motive. MoodyGreen Shop auf etsy.com

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DIY Kit für Wilblumen-Motiv inklusive Garn, Vorlage, Stoff & allem, was dazu gehört – ein wunderbares Projekt für Einsteiger, die keine Stick-Ausrüstung zu Hause haben Wildflower Kit von floralsandfloss auf etsy.com

Tessa Perlow zeigt auf ihrem Account Stickereien auf upcycelten Textilien. Zum Teil eher psychedelische Muster, Blumen und verrückte Kreationen Tessa Perlow

@tessa_perlow

Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Stick-Designs ist, der wird bei Ludivine Saly aus Frankreich fündig. Sie bietet alte, wiederentdeckte Monogram-Designs für alle Buchstaben des Alphabets. Lama Design Stickerei von FDBC auf etsy.com

Eine Sammlung von Stickmustern von sisterMAG-Mama und Designerin Evi – bunte Mischung aus Kreuzstich, Plattstich oder alten Mustern Evis „Stickmuster“-Board auf Pinterest

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Art: Maria Luneva aka supinatra // Interview: Carolin Kralapp

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Wir nutzen Instagram als Quelle der Inspiration, Information und um unsere eigenen Interessen und kreativen Ideen zum Ausdruck zu bringen. Es gibt dort eine Community für jede Nische – so auch für den Bereich der Blumen- und Pflanzenkunst. Wir sind auf das Profil vom Maria gestoßen, das ihr unter @supinatra findet und mehr als 28.000 Follower hat. Und wir haben sie direkt nach einem Interview gefragt, das ihr hier lesen könnt. 145

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Würdest du kurz für unsere Leser*innen zusammenfassen, wer du bist, woher du kommst und was du tust?

mir darüber Sorgen zu machen, und mit 22 habe ich meine Berufung zur Kreativität gefunden.

Ich bin eine russische Künstlerin aus Moskau. Merkwürdigerweise studiere ich gerade Verkehrsplanung an der Universität, dennoch spricht mich Blumenkunst am meisten an. Für meine Arbeiten nutze ich natürliche Elemente: Blumen, Dornen, Pilze, Insekten etc. Die Natur ist das Hauptinstrument und Objekt meiner Kreativität. Ich sehe viel Mode und kunstvolle Schlichtheit in ihr, und mithilfe meiner Vision zeige ich diese Seite von ihr. Ich schaffe Make-ups, Masken, Kleidungsstücke, Schmuck, Unterwäsche und viele andere Dinge aus natürlichen Elementen.

Wie lange bist du schon Blumenkünstlerin, und wie sah dein Weg dahin aus? Ich mache seit eineinhalb Jahren Blumenkunst. In der Selbstisolation habe ich mir von der Universität freigenommen. Irgendwie habe ich die Arbeiten der Künstlerin @thundergirl_xtal gesehen, und so ging alles los.

Was wolltest du werden, als du ein Kind warst? Als Kind hat mich diese Frage nie interessiert. Selbst in meiner Jugend war sie nicht interessant für mich. Im Alter von 16 Jahren fing ich an,

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Verkaufst du deine Blumenkunst? Verdienst du damit Geld, oder ist es dein Hobby? Gibst du Workshops oder Ähnliches? Ich mache bislang noch kein Geschäft damit. Derzeit befindet sich meine Tätigkeit in einer Phase zwischen Hobby und Arbeit. Ich denke, das ist eine gute Phase. Ich arbeite viel an meiner persönlichen Kreativität, aber ich arbeite auch auf Bestellung. Idealerweise würde ich gerne die Leichtigkeit beibehalten, die ich gerade habe, und gleichzeitig bequem davon leben können. Es ist witzig, sich eine Master Class von mir vorzustellen. Sie würde so aussehen: Ich gebe den Teilnehmenden eine sister-mag.com

Blume oder ein Blatt, und sie sollen zehn Minuten darüber nachdenken, wie diese Blume aussieht, was ihr ähnelt. Und dann helfe ich bei der Visualisierung. Hört sich doch gut an! Wann hast du damit angefangen, deine Kreationen auf Instagram zu teilen, und was ist seitdem passiert? Ich habe gleich damit begonnen, meine Arbeiten hochzuladen, als ich auch mit meiner Kunst angefangen habe. Mein Account ist sehr schnell von persönlich zu kreativ gewechselt. Seitdem haben mich viele Menschen wahrgenommen, und verschiedene Magazine haben etwas über mich

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veröffentlicht. Am wichtigsten ist aber, dass ich mich seitdem als Künstlerin fühle und meine Berufung spüren kann, und das ist unbezahlbar. Was ist deine Lieblingsblume und warum? Meine Vorlieben bei Blumen wechseln häufig, es sind aber immer Blumen, die in Russland wachsen – manchmal sogar unter meinem Fenster. Gerade bin ich in die Taubnessel verliebt. Wie findest du die Ideen für deine Kreationen? Und wie findest du die richtigen Models für die Umsetzung? Die natürlichen Elemente selbst erzählen mir die Ideen. Ich arbeite immer mit Assoziationen und Paradoxen. Die Form, Farbe und Textur der Materialien erwecken in mir ganz sicher eine Assoziation mit etwas, zum Beispiel mit einer Art von Haushaltsgegenstand (eine Pfefferschote sieht aus wie eine Türklinke oder ein Kleiderbügel, eine Glockenblume sieht aus wie ein Hut, ein Käfer sieht aus wie ein Edelstein, die Blüte einer Tulpe sieht aus wie ein Tampon). Ich muss nur die einfachste und verständlichste Art finden, das zu visualisieren.

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M i l c h b a u e r H o l g e r Der letzte seiner Art

Text & Fotos: Andrea Lang Ich weiß noch ganz genau, wie ich als Kind mit der Milchkanne in der Hand die paar Häuser zum anliegenden Bauernhof geschlendert bin, um frische Milch zu holen. Das Beste daran war der Rückweg. Denn hier galt es, die Kanne hüpfend so schnell zu schleudern, dass weder der Deckel abflog, noch die Milch verschüttet wurde. Seither hat sich auf dem Milchbauernhof nicht viel verändert. Bei uns in der Nachbarschaft gibt es nämlich noch den letzten Milchbauern im Raum Hamburg, der ganz traditionell melkt und arbeitet - Holger Eggers. Schon Holgers Eltern betrieben den Hof. Marianne habe ich immer mit Kopftuch, Kittel, roten Wangen und einem Lächeln in Erinnerung. Und Gustav mit verwaschenem Blaumann und Schiebermütze. Eben Bauern, wie man sie sich vorstellt. Ihr Sohn Holger übernahm 1989 den Hof, nachdem er eine Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen hatte. In den Wintersemestern belegte er noch einige Kurse, wie Klauenpflege, Sachkunde und Pflanzenschutz, und machte so seinen staatlich geprüften Landwirt. Als ich Holger fragte, wann er angefangen hat, sagte er: »Man wächst da eben so rein. Mit 10 Jahren habe ich auch schon hier und da mitgeholfen.« 153

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Es wurde nicht erwartet, dass er den Hof übernimmt. Holger hatte aber Lust auf die Tiere, die Natur, den Werdegang der Jahreszeiten - mit allem, was dazu gehört. Er bekam eine Lehrstelle auf Hahnöfersand bei einem Betrieb mit Schweinen, Rindern, Bullenmast und Milchkühen mit Nachzucht. Danach war für ihn klar, dass sein Schwerpunkt auf den Milchkühen liegen sollte. Auch wenn die Zeit auf dem diesem Hof stillzustehen scheint, hat sich für die Milchbauern seither viel verändert. Die größte Veränderung macht dabei das Klima aus. »Wir haben keine vernünftigen Winter mehr. Die Sommer sind entweder zu heiß oder zu nass.« Da die Winter so milde sind, stellt Holger seit 10 Jahren viel mehr Parasiten und Zecken bei den Tieren fest. Eine weitere Entwicklung, leider nicht zum Positiven, ist die zunehmende Bürokratie. Es muss soviel dokumentiert werden, dass bald 70% der Zeit für Düngemittelverordnungen, Pflanzenschutz und Medikamenteneinsatz drauf gehen. Holger meint: »Vergeudete Lebenszeit. Und das nur für den Fall, dass mal eine Kontrolle stattfindet. Ansonsten verstauben die Unterlagen im Ordner. Ich habe sowieso alles Wichtige im Kopf. In der Zeit würde ich viel lieber etwas Produktives, Nachhaltiges, etwas Sinnvolles tun.«

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Und sinnvolle Arbeiten gibt es einige. Holgers Kühe sind mindestens 6 Monate im Jahr Tag und Nacht zum Weiden draußen. Morgens um halb sechs holt er sie zum Melken von der Weide in den Stall. Er ist der letzte seiner Art, der in klassischer Anbindehaltung, direkt in den Melkeimer und zwischen den Kühen arbeitet. Die Milch wird direkt in den Melkeimer gelassen, der dann auf kürzestem Wege in einen großen Tank umgefüllt wird. Die Tanks werden dann alle zwei Tage bei mindestens 6 Grad von der Meierei abgeholt. Gemolken wird morgens und abends.

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Dazwischen besteht Holgers Alltag aus Getreideanbau, natürlichem Düngen, Einzäunen, um die Weiden zu wechseln, Mähen und Heu machen. Das hohe Gras muss zum rechten Zeitpunkt gemäht und 2-3 Mal gewendet werden, bevor es zu Rundballen aufgepresst und eingefahren werden kann. Dabei besteht eine große Wetterabhängigkeit. Kommt zwischendurch ein Schauer, muss das Heu erneut gewendet werden, um es wieder von der Sonne austrocknen zu lassen und Fäulnis vorzubeugen.

springen, als Holger kurz ausfiel. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Leute auf den Hof kommen und mal gucken oder helfen wollen. Die Kinder sowieso; so wie ich früher auch. Aber auch Erwachsene wollen sich mal zeigen lassen, wie gemolken wird oder suchen etwas, was sie in ihrem Leben nicht finden. Denn der Umgang mit den Tieren wirkt therapeutisch. Neulich kam eine Frau auf den Hof und fragte, ob sie mal mit den Kühen kuscheln dürfte. Holger erlaubte ihr auf die Weide zu gehen und es zu probieren.

Ich habe Holger gefragt, wie all diese Arbeiten für einen alleine zu schaffen sind. Denn ich weiß, dass es für ihn weder Wochenenden gibt, noch je einen Urlaub gab. Und was ist, wenn er mal krank würde? So etwas wie Grippe kennt Holger nicht. Selbst wenn nichts mehr geht, müssen die Kühe trotzdem zweimal täglich gemolken werden. Holger sagte: »Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.« Einmal hatte er sich eine Hand gebrochen. Doch einige Zeit vorher kam ein Bekannter auf den Hof, der privat und beruflich viel Stress hatte und eine Abwechslung suchte. So hatten sie gemeinsam mit den Tieren gearbeitet und der Bekannte konnte ein-

»Sie werden Dir schon zeigen, ob sie es wollen, oder wann sie genug haben.« Seine Kühe sind menschlichen Umgang gewöhnt, denn Holger läuft ja immer zwischen ihnen herum, und ist ihnen auch beim Melken im Stall sehr nah. Da wird auch zwischendurch gestreichelt und Nähe gesucht. Bei Kühen aus großen Milchbetrieben mit 300 Tieren ist das nicht möglich. Ein Tierarzt war neulich total erstaunt darüber, wie friedlich seine Tiere sind, und dass Holger jede mit ihrem Namen ansprach. Er kannte nur die Melkbetriebe, in denen die Kühe bockten und austraten, zwischen denen man nicht durchlaufen konnte.

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Die Kinder, die bei ihm die Milch probieren wollen, fragt Holger erstmal, ob sie sich an frische Rohmilch herantrauen. Denn die meisten kennen ja nur die 1,5%-ige Milch, welche Holger liebevoll »gefärbtes Wasser« nennt. Holger hat sich einer Meierei angeschlossen, die zusammen mit ca. 200 Milchbauern eine Genossenschaft bildet. Seine Milch wird später im gesamten »weißen Sortiment« verarbeitet, wie Babynahrung, Milch, Joghurt und Sahne zusammen dann heißen. Die Zusammenarbeit mit anderen Landwirten ist entscheidend. So teilt man sich das Mähdreschen und Abfahren der Weideländer. Da landwirtschaftliche Maschinen kapitalintensiv sind, ergänzen und unterstützen sich die Kollegen. Holger lacht herzlich, als er mir erzählt, wie es oft abläuft, wenn die Kollegen zusammenarbeiten. Schon morgens zu Beginn sagt Holger dann in feinstem plattdeutsch: »Man to, man to, ward glieckst wedder düster.« (Mach zu, mach hin, es wird schon gleich wieder dunkel.) Und die Kollegen: »Eggers, entspann di.«

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Als Holger anfing hieß es: Wir müssen für den Weltmarkt produzieren! Von dieser Euphorie ist schon lange nichts mehr zu hören. In seiner Zeit hat er schon 5 Meiereien beliefert, weil 2 pleite gegangen sind, und sich weitere umgestellt haben. Richtig gefördert werden nur die Großbetriebe. Während die Auflagen, Lohn- und Energiepreise stetig steigen, haben die Milchpreise traurigerweise einen ähnlichen Wert, wie in der 1970er/80er-Jahren. Die Klagen von Interessengemeinschaften haben leider nicht geholfen. Daher ist es fraglich, ob es in Zukunft überhaupt noch Kleinbetriebe geben wird. Holger hat bisher keinen Nachfolger gefunden. Und das, obwohl die nächste Generation von vielen seiner Maßnahmen der letzten Jahre profitieren würde. Er hat langfristige Ziele verfolgt und zum Beispiel den PH-Wert seines Bodens von 6,2% auf 4-4,5% reduziert. Seine Wiesen wurden zum Naturschutzgebiet anerkannt.

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Finanziell lohnen tut es sich nicht, die 16-18 Kühe auf 52 Hektar Landfläche zu halten. Aber er liebt auch heute noch die Arbeit mit den Tieren und der Natur. »Deutschland wird sich bald nicht mehr ernähren können.« sagt Holger. Und so wird wohl auch meine Kindheitserinnerung bald verblassen. Kinder werden nicht mehr in den Stall gehen und sich von den frisch geborenen Kälbchen am Finger saugen lassen oder die Milchkanne hüpfend auf dem Heimweg schwenken können.

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In ihrem fotografischen Langzeitprojekt Altes Handwerk & Traditionsberufe zeigt die Hamburger Fotografin Andrea Lang Handwerker, alte und klassische Berufe, Berufungen mit Leidenschaft und Profession. Einfach, inszeniert, schwarz-weiß Portraits im alten Stil, inspiriert durch August Sander. Anders als bei ihren Werbe-Shootings mit Fotokonzept sind diese Aufnahmen nicht lange vorbereitet, sondern im Reportagestil, ohne größere Inszenierung. »Ich durfte wahnsinnig spannende Geschichten hören, habe von ihren Tätigkeiten begeisterte Menschen getroffen und tolle Einblicke in Werkstätten und Arbeitsweisen gewonnen. Einer von ihnen fragte mich, was mein Beweggrund für diese Serie war. Mir war schon immer wichtig mit meinen Fotos eine Geschichte zu erzählen.

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Ich sehe, wie viel in Vergessenheit gerät, und ich möchte einen Teil davon bewahren.« Bei ihren Recherchen fand die Fotografin heraus, dass es den Beruf des Kutschenbauers in Deutschland nicht mehr gibt. »Es lohnt sich einfach nicht mehr«, wurde ihr gesagt. Im September 2020 konnte Andrea Lang die erste Fotoausstellung zum Projekt in einem offenen Gewächshaus verwirklichen. 23 Portraits bewegten sich, in alten Eisen-Fensterrahmen präsentiert, im Wind und gingen eine Verbindung mit der idyllischen Umgebung und Natur ein. Der erste Schritt zur Erinnerung, dass qualitativ hochwertiges Handwerk auch bezahlt werden will, war gemacht. Und damit vielleicht auch der erste Schritt, ein fast vergessenes Handwerk nicht aussterben zu lassen.

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Redakteure (Text)

Marie Jaster, Andrea Lang, sisterMAG Team

Redakteure (Foto & Video)

Andrea Lang, Michael Neubauer Cris Santos, sisterMAG Team

Übersetzung Lektorat

Ira Häussler, Alexander Kords, sisterMAG Team Ira Häussler, Amie McCracken, Michael Neubauer, sisterMAG Team

sisterMAG erscheint in der Carry-On Publishing GmbH, Gustav-MeyerAllee 25, 13355 Berlin, Deutschland. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Carry-On Publishing GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Kontakt: mail@sister-mag.com Management

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