www.fgks.org   »   [go: up one dir, main page]

Kliniken 2021

Page 1

Kliniken

.. Anzeigen-Sonderveroffentlichung GEN | Freitag, 17. September 2021

DER RATGEBER FÜR DIE GESUNDHEIT

Neue Therapiemöglichkeiten bei Herzinsuffizienz machen Hoffnung > S. 10

2021


2

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Salzwedel

Seehausen

Stendal

4

Gardelegen

Berlin Genthin Haldensleben

Burg

16

22

A2

A2

5 20

Magdeburg Oschersleben

14

Aschersleben

16

12

16

Sömmerda

A71

A4

Wartburg-Kreis

7

Gotha

A14

21

9

A14 Hochweitzschen Döbeln Geithain

Borna Zeitz

A72

Zwickau

Hohenstein Ernstthal Stollberg A72

Reichenbach

Plauen Lobenstein

Chemnitz

Werdau

Greiz

Schleiz

Freiberg

Glauchau

Zeulenrodea

Ilmenau

Zschopau Marienberg

AnnabergAue Buchholz Schwarzenberg

Auerbach

A9 Oelsnitz

Klingenthal

Die Karte zeigt ausgewählte Kliniken/Unternehmen mit Sitz in und um Sachsen-Anhalt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

A93

Inhalt

Kartenmaterial: © OpenStreetMap-Mitwirkende Grafik: MaM Mediaagentur Mitteldeutschland GmbH

1 Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Halle (Saale)

Seite 3

15 Universitätsklinikum Halle (Saale)

2 BG Klinikum Bergmannstrost Halle

Seite 5

16 AMEOS Krankenhausgesellschaft,

3 Diakoniewerk Halle

Seite 6 und 21

4 Pfizer Pharma GmbH, Berlin

Seite 7

5 Universitätsklinikum Magdeburg

Seite 9

6 MEDICLIN Herzzentrum Coswig GmbH & Co.KG, MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben

Seite 23

Aschersleben, Bernburg, Calbe, Halberstadt, Haldensleben, Oschersleben, Schönebeck, Staßfurt, Thale, Wernigerode 17 Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Seite 25 Seite 27

18 Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH Seite 11

7 Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Bad Hersfeld

10 Kreischa

Flöha

A4

Gera-Land Pößneck

A4

Mittwaida

Altenburg

Stadtroda Rudolstadt

Rochlitz

Schmölln

Gera

Saalfeld

Oschatz Grimma

Jena

Arnstadt

Wurzen

Leipzig

Eisenberg Weimar

Eilenburg

A9

Erfurt

8

Bad Schmiedeberg Bad Düben Torgau

Weißenfels

Apolda

Pretzsch

6

Delitzsch

Merseburg A38

Naumburg

Jessen

Gräfenhainichen

1 2 3 15 17

Nebra

Bad Langensalza

Bad Hersfeld

22

Halle

22

Querfurt

Mühlhausen

Rotenburg a.d.Fulda Eisenach

Köthen

Wolfen 11 Bitterfeld

Eisleben

Artern

Sonderhausen

18 19

18

22 A38 Sangerhausen

Wittenberg

Dessau

Hettstedt

22

Nordhausen

Bernburg

Coswig

Roßlau

22

13 16

16

Ballenstedt

Thale

Worbis

Staßfurt

6

Zerbst

Calbe

16

16

Quedlinburg

22

16

Halberstadt

16

Wernigerode Blankenburg

Heiligenstadt

A14 Schönebeck

16 22

Liebenburg

Gommern

Klinik Bosse Wittenberg St. Joseph-Krankenhaus Dessau

Seite 12

Seite 28

19 Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift,

8 Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg-Kur-GmbH

Seite 13

9 Asklepios Klinik Weißenfels GmbH

Seite 15

20 KLINIKUM MAGDEBURG gGmbH

10 Klinik BAVARIA Kreischa

Seite 16

21 Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin,

11 Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH

Seite 17

12 Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH

Seite 19

13 Saale-Krankenhaus Calbe GmbH

Seite 20

Burg, Lutherstadt Eisleben, Hettstedt, Köthen, Oschersleben

14 DR. FONTHEIM Mentale Gesundheit, Liebenburg

Seite 22

OT Neindorf, Sangerhausen, Vogelsang-Gommern, Zerbst

Lutherstadt Wittenberg

Zahnarzt Thilo Grahneis, Leipzig

Seite 29 Seite 30 Seite 31

22 HELIOS Kliniken, Seite 32


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

3

Antworten auf Fragen zur Gesundheit EDITORIAL Eine Sonderveröffentlichung voller Expertenwissen

F

akten, Tipps und Informationen rund um die Themen Gesundheit und Gesundheitsprophylaxe – von A wie Augenoperationen über D wie Darmbeschwerden bis hin zu Z wie Zahngesundheit – finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier in der neu aufgelegten Sonderveröffentlichung „Kliniken 2021“.

Viele Gesundheitstipps Die Beilage beinhaltet natürlich auch Informatives zum Thema „Coronavirus“. Die Pandemie mit dem Virus, die seit Anfang des Jahres 2020 durch die ganze Welt zieht, bestimmt unser Leben bis heute in vielen Bereichen. Wir berichten in dieser Sonderbeilage, was das Coronavirus in unseren Sinnen – hier am Beispiel der Nase und des Geruchsinns – anrichten kann, ob die Krankheit COVID-19 etwas mit dem Fatigue-Syndrom zu tun haben könnte und wie es um eventuell nötige Auffrischungsimpfungen als Schutz vor problematischen Auswirkungen durch das Coronavirus

Jetzt wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre mit AHAEffekt – und, dass Sie gesund über das Jahr 2021 kommen!

Impressum Anzeigen-Sonderveröffentlichung Mitteldeutsche Zeitung Herausgeber: Mitteldeutsche Verlags- und Druckhaus GmbH Verlag: Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung GmbH & Co. KG, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle Geschäftsführer: Marco Fehrecke

Gute Nachrichten nach einem ersten Verdacht? Das ist für Arzt oder Ärztin und ihre Patienten natürlich erfreulich. Auf einige Fragen zu gesundheitlichen Problemen gibt es in dieser Sonderveröffentlichung erste Antworten. FOTO: WAVEBREAKMEDIAMICRO – STOCK.ADOBE.COM

bestellt ist. Daneben klären Fachleute über viele weitere medizinische Fragen auf. Zugleich stellen sich in dieser Son-

derveröffentlichung verschiedene Kliniken sowie Gesundheits- und Pflegedienstleister aus Mitteldeutschland sowie

aus der Region mit Angeboten und Expertenwissen vor. Wir hoffen, dass viele Antworten auf Ihre Fragen dabei sind.

Redaktion & Layout: MaM Mediaagentur Mitteldeutschland GmbH Susanne Kiegeland (verantwortlich) Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle Anzeigen: Heinz Alt (verantwortlich) Titel: opolja – stock.adobe.com (Foto) Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle

Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau

Das benutzerfreundliche Internetportal der Kliniken Sachsen-Anhalts www.kliniken-in-san.de Sie suchen eine Klinik für Ihren stationären Aufenthalt? Sie finden - Informationen zu Ihrem Krankheitsbild und dessen Symptomen - Fachrichtungen, Leistungsspektren und Behandlungsangebote - ein Krankenhaus in Ihrer Nähe

Das Krankenhausverzeichnis als App für iOS und Android

www.versorgungszentren-san.de Sie suchen nach ambulanten Behandlungsmöglichkeiten? Sie finden - ein MVZ in Ihrer Nähe - den passenden Facharzt, die passende Fachärztin zu Ihren Krankheitssymptomen - Öffnungszeiten und Kontaktdaten

Das MVZ-Verzeichnis als App für iOS und Android

Ih

r Krankenhaus gemeinsamstark

Foto: © pantermedia.net/Wavebreakmedia ltd


4

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Zahnerkrankungen durch falsche Ernährung MUNDGESUNDHEIT Zuckerarme und pflanzenbasierte Nahrung hilft

W

ie Ernährung mit Zahn- und Mundgesundheit zusammenhängt, darüber informiert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Und sie hat jede Menge Hinweise parat, welche Lebensmittel guttun und welche eher schaden.

Obst und Gemüse Äpfel, Möhren und Co., roh gegessen, sind ideale Zwischenmahlzeiten und enthalten Vitamine und Ballaststoffe. Das erforderliche kräftige Kauen reinigt nicht nur die Zahnoberflächen, sondern regt auch die Speichelproduktion an. Dadurch werden Zucker und Säuren aus der Mundhöhle entfernt, während die wichtige Funktion des Speichels, dem Zahnschmelz Mineralien zuzuführen, unterstützt wird. Einige Obstsorten allerdings sind aus zahnärztlicher Sicht nicht optimal, auch wenn sie ansonsten gesund sind: Dazu zählen Früchte mit viel Fruchtzucker oder von klebriger Konsistenz wie etwa Bananen, Trockenfrüchte wie Rosinen, Datteln, Feigen, aber auch Früchte mit einem hohen Anteil an Fruchtsäure, zum Beispiel Zitrusfrüchte. Klebrige oder extrem saure Substanzen greifen den Zahnschmelz besonders an und fördern so die Entstehung von Karies. Bananen haben zwar viel Fruchtzucker und fördern daher Karies, aber sie enthalten auch wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Sie sind ein ideales Obst für das Frühstück – wenn die Zähne direkt anschließend gründlich geputzt werden! Orangen enthalten vor allem Vitamin C, aber auch weitere Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Da Orangen viel Säure enthalten, kann anschließendes Zähneputzen den Zahnschmelz angreifen. Dann schädigen die Borsten der Bürste den soeben angegriffenen Zahnschmelz weiter. Deshalb ist die Orange gut für zwischendurch, wenn anschließend nicht sofort geputzt wird, sondern erst etwa eine halbe Stunde nach dem Essen.

Mundspüllösungen und zuckerfreier Kaugummi Falls nach dem Essen keine Zahnbürste zur Hand ist, leisten fluoridhaltige Mundspüllösungen oder zuckerfreier Kaugummi gute Dienste für die Kariesvorbeugung, auch wenn sie kein 100-prozentiger Ersatz für das Zähneputzen sind. Mundspüllösungen bekämpfen Bakterien und stärken die Zähne durch Fluorid. Zuckerfreie Kaugummis regen den Speichelfluss an und fördern damit die natürliche Reinigungs- und Schutzwirkung des Mundes. Tierische Produkte Fleisch und Wurstwaren, Fisch, Eier, Milch und Käse liefern dem Körper wichtige Nährstoffe und sind auch für die Zähne gesund. Naturjogurt statt Fruchtjogurt Früchtejoghurts, die gezuckert sind oder viel Fruchtsäure enthalten, setzen dem Zahnschmelz zu. Liebhaber dieser Zwischenmahlzeiten setzen besser auf Abwechslung: Naturjoghurt pur oder mit frischen Früchten ohne zusätzlichen Zucker angerührt, schont den Zahnschmelz. Das enthaltene Kalzium des Jogurts schützt die Zähne zudem vor Erosionen. Teigwaren, Süßigkeiten und Chips Beide enthalten Kohlenhydrate in Form von Stärke oder Zucker und setzen den Zähnen besonders zu. Je mehr Stärke oder Zucker enthalten ist, desto schlechter für die Zähne. Einige dieser Lebensmittel sind für die Ernährung in der Regel allerdings kaum verzichtbar, zum Beispiel Brot und Nudeln. Hier lohnt es sich, zu Vollkornprodukten zu greifen. Sie entfalten beim Kauen eine Reinigungswirkung auf die Zähne und regen die Speichelbildung an, die sich auf den Zahnschmelz positiv auswirkt. Eigentlich klar: Zuckerhaltige Süßigkeiten sollten so wenig wie möglich gegessen werden. Dabei ist nicht so sehr die Zuckermenge entscheidend, sondern die Häufigkeit, mit der die Zähne den Zuckerschüben ausgesetzt werden. Daher gilt:

Das bei Äpfeln erforderliche kräftige Kauen reinigt nicht nur die Zahnoberflächen, sondern regt auch die Speichelproduktion an. FOTO: YELLOWJ – STOCK.ADOBE.COM

Lieber eine Tafel Schokolade auf einmal vernaschen, als über den ganzen Tag verteilt essen. Mit der einfachen Formel „Je mehr Zucker, je öfter gegessen, je länger im Mund, desto schädlicher für die Zähne“ können Patienten und Versicherte ihr persönliches Risiko der Zahnschädigung bei dem Verzehr zuckerhaltiger Produkte gut einschätzen. Eine zahnfreundliche Alternative sind Süßigkeiten, die mit dem Logo „Zahnmännchen mit Schirm“ gekennzeichnet sind. Sie sind allesamt zuckerfrei und verursachen nachweislich keine Karies und keine Erosionen der Zähne. Die Deklaration „Ohne Zucker“ auf vielen Produkten besagt hingegen nur, dass sie nicht mit Haushaltszucker versetzt sind. Zucker in anderer Form können diese Produkte sehr wohl enthalten. Zum Zucker gehören neben dem Haushaltszucker („Saccharose“) auch Traubenzucker („Glukose“), Malzzucker („Maltose“, „Malzextrakt“) und Fruchtzucker. Honig besteht zu 75 Prozent aus zuckerähnlichen Stoffen und ist für die Zähne ähnlich schädlich wie Zucker. Vorsicht ist auch bei Chips, Salzstangen, Crackern und Cornflakes geboten: Durch die Wärmebehandlung bei der Herstellung entstehen kurzkettige Kohlenhydrate, die Karies fördern. Außerdem kleben besonders Chips lange auf den Kauflächen der Zähne, was das Kariesrisiko erhöht. Nach dem Verzehr solcher Produkte da-

her möglichst direkt Zähne putzen!

Getränke Viele Getränke enthalten Zucker und Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Dazu zählen Softdrinks, aber auch Obstund Vitaminsäfte wie etwa Grapefruit-, Orangen-, Apfeloder Apfelschorle-Getränke. Obstsäfte sind eher ein Nahrungsmittel als ein Getränk, denn sie enthalten viele Kalorien und löschen kaum den Durst. Deshalb sollte als reiner Durstlöscher nur Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden. Auch Milch ist mit Blick auf die Zahngesundheit ein Getränk der Wahl. Besonders gefährlich für Zähne sind auch süße und saure Limonaden, aber auch „ungesüßte“ Obst- und Vitaminsäfte, da sie reichlich Fruchtzucker und Säuren enthalten. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind einige zahnschädigende Getränke, wie Fruchtsäfte, zwar gesund und für die Vitaminzufuhr nützlich. Aber um das Risiko von Karies dabei möglichst gering zu halten, sollten sie nicht über den Tag verteilt getrunken werden. Damit beim Trinken die Zähne geschont werden, sollten sie immer nur aus Gläsern in großen Schlucken getrunken werden. Das reduziert die Kontaktzeit mit den Zähnen und somit auch das Erosions- und Kariesrisiko. Danach bitte den Mund mit klarem Wasser ausspülen, um die Säure- und Zuckerkonzentration der Säfte zu verdünnen!

Risiko durch Parodontitis Alles andere als eine Lapalie: Die Volkskrankheit Parodontitis begünstigt nicht nur kardiovaskuläre Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, sondern erhöht offenbar auch das Demenzrisiko nennenswert. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Studie der Greifswalder Universitätsmedizin auf der Grundlage von Daten der Langzeitstudie SHIP (Study of Health in Pomerania). Für Harald Schrader, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), sind die Studienergebnisse ein Grund mehr, der Mundgesundheit die Aufmerksamkeit zu widmen, die ihr gebührt: „Zahnfleischprobleme blühen häufig im Verborgenen. Darum ist die Vorsorgeroutine hier noch wichtiger als bei Karies. Die haben wir weitgehend im Griff“, erklärt Zahnarzt Schrader. Parodontitis-Prophylaxe sei ein spielentscheidender Baustein für die Gesamtgesundheit aller Menschen – und offenbar besonders für Herz und Hirn. Mehr Informationen: www. gesundheitsinformation. de/zahnfleischentzuendung -und-parodontitis.html


Ihre Spezialisten – immer für Sie da! Unsere Zentren Interdisziplinäres Notfallzentrum

Neurozentrum

Überregionales Traumazentrum Brandverletztenzentrum Zentrum für Rückenmarkverletzte Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie

Überregionale Schlaganfall-Akutstation Zentrum für Neurologische Frührehabilitation Endoprothetik-Zentrum Hand-Trauma-Zentrum

Zentrum für Septische Chirurgie

Rehabilitationszentrum

Unser Behandlungsspektrum Arbeits- und Wegeunfälle Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Handchirurgie/Handrehabilitation

Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin Schmerzmedizin Physikalische und Rehabilitative Medizin

Plastische Chirurgie Brandverletzungen Rückenmarkverletzungen und Orthopädie Neurochirurgie Neurologie

Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Innere Medizin Radiologie Medizinische Psychologie

Frührehabilitation Unsere Notaufnahme ist 24 Stunden für Sie im Einsatz. Für Versicherte der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen.

www.bergmannstrost.de

BG Klinikum Bergmannstrost Halle, Merseburger Str. 165 , 06112 Halle (Saale)


6

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Neue Online-Lernplattform für Jugendliche GESUNDHEITSWISSEN E-Learning-Programm stärkt die digitale Gesundheitskompetenz

S

tudien zeigen, dass weniger als die Hälfte der Jugendlichen in Onlinetexten Fakten von Meinungen unterscheiden kann. Viele von ihnen wissen nicht, wie man das Internet als Informationsquelle richtig nutzt. Die neue Online-Lernplattform „Gesundweiser“ vermittelt Jugendlichen daher spielerisch Wissen rund um die digitale Gesundheitskompetenz.

Mehr Infos gewünscht Bereits 2019 hatte die Stiftung Gesundheitswissen darauf hingewiesen, dass Gesundheitsthemen in der Schule zu kurz kommen. Im Rahmen einer repräsentativen Studie der Stiftung waren 71 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Gesundheitsthemen in der Schule zu wenig behandelt werden. Besonders die 18- bis 29Jährigen waren mit 96 Prozent fast einstimmig dieser Überzeugung. 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gern mehr und tiefergehende Informationen hätten, wie und wo

man seriöse Gesundheitsinformationen findet.

Meinung oder Fakt? Eine aktuelle Sonderauswertung der OECD auf Basis der PISA-Studie von 2018 zeigt zudem, dass nur 45 Prozent der Schülerinnen und Schüler auseinanderhalten können, was online Meinungen und was Fakten sind. Nur knapp die Hälfte hat gelernt, wie sie Informationen auf Verlässlichkeit beurteilen. Deshalb hat die Stiftung Gesundheitswissen mit der neuen digitalen Lernplattform „Gesundweiser“ ein Instrument entwickelt, das genau diese Lücke schließt. „In der aktuellen Diskussion um Gesundheitskompetenz gibt es das Paradox, dass der digitalen Gesundheitskompetenz zwar ein hoher Stellenwert beigemessen wird, aber in der praktischen Umsetzung schlichtweg die passenden Lehrangebote fehlen“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. Junge Menschen wachsen heute zwar in einem digita-

Auf der Online-Plattform gesundweiser.de der Stiftung Gesundheitswissen lernen Jugendliche u.a., verlässliche von fragwürdigen Gesundheitsinformationen zu unterscheiden. FOTO: GERD ALTMANN/PIXABAY

Eng vernetzt für eine gute Versorgung im Alter

Medizinische Versorgung stationär & ambulant Ambulante & stationäre Altenpflege und Kurzzeitpflege Altengerechtes Wohnen mit sozialen Angeboten

len Umfeld auf. Das heißt aber nicht, dass sie sich auch zwangsläufig gut darin zurechtfinden. „Wenn die Digitalisierung im Gesundheitsbereich künftig erfolgreich sein soll, brauchen bereits junge Menschen mehr digitale Gesundheitskompetenz“, so Suhr. Hier gehe es nicht allein darum, einen Arzttermin online vereinbaren zu können oder die richtige App für das Tracking der eigenen Fitness zu finden.

Plattform ist Wegweiser Die Online-Lernplattform „Gesundweiser“ ist ein Wegweiser durch die digitale Gesundheit. Die Inhalte der Lernplattform lassen sich problemlos in den (digitalen) Unterricht an Schulen einbinden. Sie richten sich primär an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II mit dem Ziel, schon früh eine Grundlage für eine gute Gesundheitskompetenz zu legen. Denn im Jugendalter erlerntes und gefestigtes Gesundheitswissen prägt entscheidend die Entwicklung im Erwachsenenalter mit. Kostenlose Nutzung Das Wissen wird mit Hilfe einer fiktiven Familie vermittelt, die anhand von alltäglichen Fragestellungen sich spielerisch den

Aspekten der digitalen Gesundheitskompetenz widmet. Kurze Videosequenzen, intuitive Wissensvermittlung und Abfragen von erlernten Inhalten ermöglichen einen einfachen und spannenden Zugang. Die Lernplattform ist modulartig angelegt.

Möglich: Einbindung in Bildungsprogramme Das Pilotmodul erklärt, wie man verlässliche Informationen im Internet erkennt, worauf man bei der Suche im Netz achten sollte und wie man Evidenz bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen nutzt. Wenn der Kurs erfolgreich absolviert wird, erhält man ein Zertifikat. Weitere Module werden folgen. Die Nutzung ist kostenlos und werbefrei. Die Einbindung ist auch im Rahmen von außerschulischen Aktivitäten oder anderweitigen Bildungsprogrammen für Jugendliche möglich. Natürlich können die Inhalte auch individuell und unabhängig vom schulischen Kontext genutzt werden. Einen Überblick sowie weiterführende, ausführliche Informationen gibt es auf der Internetseite unter der folgenden Adresse: https://gesundweiser.de/


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

7

Von Zecken verursachte Virusinfektion breitet sich weiter in Deutschland aus INFEKTIONSSCHUTZ Frühsommer-Meningoenzephalitis: Im Jahr 2020 höchste Fallzahlen seit der Erfassung im Jahr 2001 – Neue Verbreitungsgebiete – RKI rät zur FSME-Impfung

V

or kurzem hat das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, dass während der COVID19-Pandemie bei den meisten Infektionskrankheiten ein drastischer Rückgang der übermittelten Fälle verzeichnet wurde. Die Gründe dafür seien die veränderte Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, aber auch die in der Pandemie getroffenen Maßnahmen, wie Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygiene-Regeln. Natürlich sind bei der durch Zecken übertragenen Virusinfektion FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) Hygieneund Abstandmaßnahmen wirkungslos. Zudem ist es wahrscheinlich, dass sich im vergangenen Jahr die Menschen besonders oft im Freien aufgehalten haben. Viele andere Aktivitäten waren aufgrund der Pandemie nicht möglich. 2020 wur-

den jedenfalls so viele FSMEFälle gemeldet wie noch nie seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001: 706 Fälle. Die meisten Erkrankungen wurden nicht – wie üblich – im Juni, sondern im Juli registriert. Der oftmals im Herbst beobachtete 2. Gipfel wurde 2020 nicht beobachtet.

Impfempfehlung für bestimmte Gruppen Das RKI weist darauf hin, dass die Mehrzahl der gemeldeten FSME-Erkrankten, nämlich 98 Prozent, nicht oder unzureichend geimpft war. Das bedeutet, die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung allen Menschen, die in FSME-Gebieten dem Risiko eines Zecken-Kontakts ausgesetzt oder die beruflich gefährdet sind (z. B. ex-

poniertes Laborpersonal sowie Forstbeschäftigte und Exponierte in der Landwirtschaft in Risikogebieten). Darüber hinaus wird die Impfung als Reiseimpfung für Risikogebiete außerhalb Deutschlands empfohlen.

Neue FSME-Gebiete 2020 sind fünf neue Risikogebiete hinzugekommen: jeweils ein Kreis in Bayern (Landkreis Dillingen a. d. Donau), Hessen (Landkreis Fulda), Sachsen (Landkreis Mittelsachsen) und Thüringen (Landkreis Weimarer Land). Diese vier Gebiete grenzen an bereits bekannte Risikogebiete. In Sachsen-Anhalt wurde das erste FSME-Risikogebiet überhaupt registriert, und zwar der Stadtkreis Dessau-Roßlau. Dieser grenzt nicht an bestehende Risikogebiete und ist somit nach dem Landkreis Emsland in Niedersachsen

FOTO: STOCKWERK-FOTODESIGN – STOCK.ADOBE.COM

ein weiteres nördlich gelegenes FSME-Risikogebiet, so das RKI. Derzeit sind 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert. In Bayern und in Baden-Württemberg sind fast alle Landund Stadtkreise betroffen, Aus-

nahmen sind lediglich in Bayern die Stadtkreise Augsburg, München und Schweinfurt sowie der Landkreis Fürstenfeldbruck, in Baden-Württemberg nur der Stadtkreis Heilbronn. dgk

ANZEIGE

ACHTUNG, ZECKEN!

Auch im Herbst an den FSME-Impfschutz denken

Zecken sind in der Regel von Februar bis Oktober aktiv. Aufgrund der milderen Temperaturen be­­o­bachten Experten jedoch eine Zecken­a ktivität über das ganze Jahr. Sie können beim Blutsaugen gefährliche Krankheitserreger übertragen, allen voran das FSME-(Frühsommer-Meningo­enzephalitis-)Virus und Borrelien. Mit 704 gemeldeten FSME-Fällen wurde im Jahr 2020 ein neuer Höchststand seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001 erreicht.1 Impfen ist die beste Vorsorge gegen eine FSMEErkrankung. Das schnelle Entfernen der Zecke beugt einer Infektion nicht vor, da die FSME-Viren beim Stich einer infizierten Zecke sofort übertragen werden. Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man idealerweise im Herbst oder Winter. Für einen vollständigen Impfschutz sind drei Impfungen notwendig, die regelmäßig aufgefrischt werden sollten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt einen FSME-Impfschutz für Menschen in FSMERisikogebieten, die dort mit Zecken in Berührung kommen können.1 Zu den sogenannten FSMERisiko­gebieten zählen große Teile Bayerns, BadenWürttembergs sowie Teile Hessens, Sachsens und Thüringens. Seit Februar 2019 gibt es mit dem Landkreis Emsland in Niedersachsen das erste Risikogebiet in Norddeutschland. Einzelne FSME-Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz.2 Doch auch außerhalb dieser Gebiete können Zecken das Virus übertragen. Die FSME-Impfung zählt auch zu den Reiseimpfungen. Bei Reisen in oder durch deutsche FSME-Risikogebiete übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Impfkosten. Mehr Informationen unter: www.zecken.de

Fragen Sie Ihren Arzt nach der FSME-Impfung!

1) Robert Koch-Institut Epid. Bull 2021; 9: 3–20. 2) Robert Koch-Institut Epid Bull 2020; 7: 57-70.


8

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Was Prävention unserer Gesundheit bringt VORSORGE Gesunder Lebensstil und Früherkennungsuntersuchungen sind guter Anfang

W

ie wertvoll die Gesundheit ist, merkt man oft erst, wenn sie gefährdet oder beeinträchtigt ist. Erkrankungen schränken nicht nur unsere Lebensqualität ein: Sie können weitere Krankheiten (Folgeerkrankungen) nach sich ziehen und unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein. Umso wichtiger ist es, Risiken zu minimieren, Krankheiten vorzubeugen bzw. ihre Folgen einzudämmen. Die Stiftung Gesundheitswissen, 2015 gegründet von den Privaten Krankenversicherungen, informiert über die Möglichkeiten der Prävention.

Vielfältige Möglichkeiten der Prävention Ob Rückenschmerzen oder Lungenkrebs: Beschwerden und Krankheiten lassen sich mit gewisser Wahrscheinlichkeit vermeiden oder hinauszögern – wenn man auf sich selbst achtet. Auch nach Eintreten einer Krankheit lässt sich oftmals etwas tun. Die Möglichkeiten der Prävention sind vielfältig. Grundsätzlich bezeichnet der Begriff alle Maßnahmen, die Krankheiten oder Verletzungen vorbeugen oder deren Folgen abschwächen. Expertinnen und Experten teilen die Prävention dabei in drei Arten: die Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Einige fügen noch die Quartärprävention hinzu. Ob für Jung oder Alt macht keinen Unterschied: Prävention beginnt im Kindesalter und zieht sich durch das ganze Leben. Primärprävention: Damit Gesunde gesund bleiben Krankheiten verhindern, bevor

sie entstehen und Gesundheit erhalten: Dafür steht die Primärprävention. Vorsorgemaßnahmen reichen von ausreichend Bewegung über gesunde Ernährung sowie Stressbewältigung bis hin zum Verzicht auf Suchtmittel wie Nikotin. Der Leitgedanke: Je gesünder Menschen ihren Lebensstil gestalten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, später an Krankheiten zu leiden. Ein Beispiel: Wenn man schwere Belastungen der Knie sowie Übergewicht vermeidet und sich regelmäßig und maßvoll körperlich bewegt, kann man Kniearthrose vorbeugen – zumindest zu einem bestimmten Grad. Auch präventive medizinische Handlungen – wie bspw. Schutzimpfungen – gehören zur Primärprävention.

Sekundärprävention: Krankheiten früh sehen Die Sekundärprävention umfasst Früherkennungsuntersuchungen. Dazu zählen zum Beispiel Früherkennungsuntersuchungen (Screenings) auf Brustkrebs und die Gesundheitsuntersuchungen für Kinder (U1 – U9). Auch der sogenannte Gesundheits-Check-up für Erwachsene ab 35 Jahren gehört dazu. Dieser soll insbesondere zur Früherkennung von HerzKreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen dienen. Das Ziel: beschwerde- oder symptomlose Vorstufen bzw. frühe Stadien von Erkrankungen erkennen. Dadurch lässt sich im Idealfall eine frühzeitige Behandlung einleiten, die eine Erkrankung heilen sowie negative Folgen abwenden kann.

Tertiärprävention: Die Krankheit beherrschen Ist eine Krankheit ausgebrochen oder leidet man an einer chronischen Erkrankung, ist die Tertiärprävention gefragt. Sie soll eine Verschlimmerung, schwerwiegende Komplikationen, Folgeschäden und Rückfälle verhindern bzw. abmildern und Funktionsfähigkeit und Lebensqualität wiederherstellen. Bei Kniearthrose bedeutet das zum Beispiel: Auch wenn es einen Knorpelschaden gibt, können Betroffene das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen, indem sie Übergewicht reduzieren sowie betroffene Gelenke bewegen, ohne sie allzu stark zu belasten. Die Grenzen zur Rehabilitation sind bei der Tertiärprävention fließend: Die Tertiärprävention legt ihren Fokus auf die Krankheit, während es in der Rehabilitation auch darum geht, dass Patientinnen und Patienten lernen, ein aktives, weitgehend selbstbestimmtes Leben mit ihren Einschränkungen führen zu können. Quartärprävention: Schutz vor Unnötigem Weniger bekannt ist bislang: Menschen können auch „zu viel“ untersucht und therapiert werden. Dazu zählt die Verordnung oder Durchführung von diagnostischen Verfahren, die als erste Maßnahme oftmals nicht notwendig sind, wie z.B. Röntgen bei Rückenschmerzen. Durch Überdiagnostik werden Krankheiten bzw. ihre Vorformen diagnostiziert, die bei den Betroffenen keinerlei Beschwerden verursachen würden. Die mögliche Folge: eine

Mit Früherkennungsuntersuchungen, wie zum Beispiel der Haut, können Krankheiten, wie Hautkrebs, rascher erkannt und schneller behandelt werden. FOTO: JPC-PROD – STOCK.ADOBE.COM

unnötige Behandlung (Übertherapie), die zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen kann. Das zu ändern, ist Ziel der Quartärprävention. Es kann besser sein, Patienten und Patientinnen darüber aufzuklären, dass Nichtstun oder Abwarten der bessere Weg sein kann oder es ein Risiko zur Überdiagnose gibt. Betroffene können sich wiederum über die Wirk-

samkeit von Behandlungen informieren. Auf diese Weise lässt sich einer Übertherapie entgegenwirken. Weitere Informationen unter anderem hier: www.stiftunggesundheitswissen.de Flyer „Der Vorsorge-Checker“ mit persönlichem Präventionsfahrplan zum Download: www.kbv.de/html/3503.php

Stigmatisierung verhindern HAUTERKRANKUNGEN Neue Internetseite informiert

D Juckende und gerötete Haut sollte von einem Dermatologen untersucht werden. FOTO: PIMAN KHRUTMUANG – STOCK.ADOBE.COM

ermatologen, Selbsthilfegruppen, Psychologen und Gesundheitswissenschaftler haben im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums untersucht, wie die Stigmatisierung von Menschen mit sichtbaren Hauterkrankungen verhindert werden kann. Als eines von vielen Ergebnissen ist eine neue Website entstanden – inklusive eines prägnanten Aufklärungsvideos. Die Initiative „In meiner Haut“ ist hervorgegangen aus

einem Projekt der Versorgungsforschung mit der Bezeichnung ECHT. ECHT steht für „Entstigmatisierung von Menschen mit sichtbaren chronischen Hauterkrankungen“.

Wissen und Austausch Von 2018 bis 2020 hat das ECHT-Konsortium – mit dabei waren Dermatologen, Selbsthilfegruppen, Psychologen und Gesundheitswissenschaftler – erforscht, wie die Fremd- und Selbststigmatisierung von Men-

schen mit sichtbaren Hauterkrankungen durch Wissensvermittlung, Sensibilisierung und Austausch zwischen Betroffenen und nicht Betroffenen verhindert werden kann. „In meiner Haut“ will das Problem Stigmatisierung sichtbar machen und aufzeigen, dass es Hilfe, Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten gibt. Weiterführende Informationen: www.inmeinerhaut.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

9

Wie ein Arztgespräch für MS-Patienten gelingen und so zur Therapie beitragen kann KOMMUNIKATION Wichtig für den Therapieerfolg bei Multipler Sklerose

F

ür Menschen mit Multipler Sklerose (MS) ist ihr behandelnder Neurologe meist der wichtigste Ansprechpartner. Ein gutes Verhältnis zwischen Arzt und Patient und eine gelingende Kommunikation sind dabei extrem wichtig. Denn nur, wenn der Neurologe über die Beschwerden und Probleme des Patienten genau informiert ist, kann er die Behandlung optimal an dessen Leben und persönliche Verhältnisse anpassen. Für Betroffene ist es allerdings nicht immer leicht, offen zu sprechen, denn viele Themen im Zusammenhang mit MS sind stark schambehaftet – etwa, wenn es um Sex oder Blasenprobleme geht. Der erste Schritt für ein gelungenes Gespräch ist daher, sich klar zumachen: Der Arzt steht auf der Seite des Patienten und möchte so gut wiemöglich helfen, Tabuthemen ist er gewohnt und sieht sie ganz neutral.

sowie eine Zeitschrift und Infobroschüren.

Hilfreich: das vertrauensvolle Gespräch mit der Ärztin, dem Arzt.

Die wichtigsten Fragen notieren Sinnvoll ist es, sich vor dem Termin Notizen zumachen, in denen man wichtige Fragen und die mögliche Herangehensweise festhält. Unterstützung dafür gibt der „Leitfaden für das Gespräch mit dem Arzt“

unter www.ms-begleiter.de. Auf dem interaktiven Notizblock kann man seine Gedanken zu verschiedenen Fragen festhalten, zum Beispiel zu besonders schwierigen Gesprächsthemen, den größten Sorgen, den wichtigsten Prioritäten oder der Zufriedenheit

FOTO: STUDIO ROMANTIC – STOCK.ADOBE.COM

mit der Therapie. Das Ganze lässt sich dann herunterladen und ausdrucken. So geht man gut vorbereitet in die Praxis und kann mehr für sich erreichen. Das Patientenportal bietet außerdem viele weitere Informationen und Serviceleistungen rund um die Krankheit MS

„Verstärkung“ zum Termin mitnehmen Wer beim Arztbesuch trotz guter Vorbereitung unsicher ist und sich nicht selbstbewusst Gehör verschafft, kann auch in einem Rollenspiel mit einem Freund oder Angehörigen üben, seine Anliegen vorzubringen. Besonders bei den ersten Neurologenterminen ist es empfehlenswert, sich eine vertraute Person mitzunehmen. Das gibt nicht nur Sicherheit, vier Augen und Ohren sehen und hören auch mehr als zwei. Die Begleitung kann mit darauf achten, dass wichtige Fragen nicht unter den Tisch fallen oder kann bei peinlichen Themen den Rücken stärken. Fühlt der MS-Patient sich sicherer, ist es auch einfacher, neue Informationen aufzunehmen und Entscheidungen zu treffen. Infos: www.ms-begleiter.de

! H C I D R WIR FÜ

? S N U R DU FÜ MMD #T E A M

U

www.ummd.jetzt

   


10

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Neue Therapiemöglichkeiten für Patienten und Patientinnen mit Herzinsuffizienz HERZGESUNDHEIT Medizinischer Fortschritt weckt Hoffnung bei Millionen Betroffenen

W

eltweit leben mehr als 200 Millionen Menschen mit chronischer Herzschwäche, einer Krankheit, die die Betroffenen vor erhebliche Probleme im täglichen Leben stellt. Es ist eine der Erkrankungen mit den schwerwiegendsten Symptomen im Bereich der Herzmedizin und führt zu Luftnot, zum Teil schon bei kleinsten Belastungen. Darüber hinaus ist die Sterberate höher als bei den meisten Krebserkrankungen: 25 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Diagnose.

Zulassung wurde erteilt Mittlerweile ist die Herzinsuffizienz der häufigste Krankheitsgrund für Krankenhausaufnahmen (ca. 490.000 in Deutschland im Jahr) und beansprucht daher etwa 2 Prozent der gesamten Gesundheitskosten, wobei 70 Prozent des Gesamtbetrages sich aus den Aufwendungen für Hospitalisierungen ergeben. Im letzten Jahr wurde ein neues Prinzip der Herzinsuffizienztherapie mit sogenannten SGLT2-Inhibitoren eingeführt. Dabei handelt sich um Substanzen, die ursprünglich als Diabetes-Medikamente entwickelt wurden. In großen kontrollier-

Wenn das Herz weniger pumpt und so für Probleme sorgt, kann eine neue Therapie Betroffenen helfen. FOTO: PHOTOGRAPHEE.EU – STOCK.ADOBE.COM

ten Studien, zunächst mit Patienten mit Diabetes mellitus und jetzt auch mit Herzinsuffizienz-Patienten ohne Diabetes, zeigte sich, dass diese Präparate die kardiovaskuläre Todesrate und Krankenhauseinweisun-

Herztage 2021: Wofür schlägt dein Herz? Vom 30.September bis zum 2. Oktober 2021 finden die Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herzund Kreislaufforschung e.V. (DGK) als Hybrid-Veranstaltung in Bonn und online statt. Dort werden sich die Kardiologinnen und Kardiologen en auch mit den Auswirkungen der CoronaPandemie beschäftigen. Wie unter einem Brennglas hat die COVID-Pandemie verdeutlicht, dass eine schnelle Versorgung von Herzpatientinnen und Herzpatienten besonders wichtig ist. Bei Herzbeschwerden schnell zum Arzt oder in die Notaufnahme zu gehen, erhöht nicht nur die Überlebenschance, sondern auch die Lebensqualität nach einer erfolgreichen Behandlung der Erkrankung. Während der Pandemie ging aber die Anzahl der Arztbesuche zurück, geplante Eingriffe mussten verschoben werden und weniger Menschen suchten die Notaufnahmen bei Herzbeschwerden auf. In Folge starben mehr Menschen an Herzkreislauf-Erkrankungen. Umso wichtiger ist es nun, alle verpassten Vorsorgeuntersuchungen nachzuholen. Die DGK klärt daher in ihrer Kampagne „Wofür schlägt dein Herz“ über die Gefahren von Herzerkrankungen und zeigt auf, warum rechtzeitige und regelmäßige Arztbesuche gerade für Herzerkrankte so wichtig sind. Mehr Informationen: https://dgk.org/

gen wegen einer sich verschlechternden chronischen Herzinsuffizienz um 25 beziehungsweise 26 Prozent reduzieren (DAPA-HF Studie mit Dapagliflozin und EMPERORReduced Studie mit Empaglif-

lozin). Diese beiden Substanzen sind mittlerweile in Deutschland zur Herzinsuffizienz-Therapie zugelassen. Die Zulassung von Empagliflozin erfolgte kürzlich, Dapagliflozin ist seit Dezember 2020

zugelassen. Die deutliche Reduktion des Risikos für Herzinsuffizienz-Komplikationen, die sich unabhängig von bereits bestehenden und erfolgreichen Therapiekonzepten bei chronischer Herzinsuffizienz beobachten lässt, stellt einen erheblichen Durchbruch für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz dar. Beide Substanzen sind gut verträglich, sicher und führen nur zu einer sehr geringen Reduktion des Blutdruckes, insbesondere bei Erkrankten mit niedrigem Blutdruck bei Therapiebeginn. „Somit sollten keine Hindernisse bestehen, die neuen Präparate auch bei Hochrisiko-Patienten mit Herzinsuffizienz breit einzusetzen“, so die Einschätzung von Prof. Dr. Michael Böhm von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). „Nachdem die Zulassungsbehörden und der Gemeinsame Bundesausschuss dieses Therapieprinzip anerkannt haben, hoffen wir, dass es nun bei möglichst vielen Betroffenen zusätzlich zu einer bereits umfangreichen Therapie bei Herzinsuffizienz eingesetzt wird, um insbesondere die Morbidität und Sterblichkeit dieser Hochrisiko-Patienten zu verbessern“, ergänzt der Präsident der DGK, Prof. Dr. Stephan Baldus. DGK

Aktiv sein von klein auf KINDER Viel Bewegung beugt Arterienverkalkung vor

V

iel Bewegung von klein auf senkt langfristig das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen. Kinder sollen ruhig viel toben und Sport machen. „Sportliche Aktivitäten verbessern die Fähigkeit der Gefäße, sich zusammenzuziehen und auszudehnen“, erklärt der Kinderkardiologe Hermann Josef Kahl. Jeder Schritt sei wichtig. Selbst wenn ein Kind, das sich bisher kaum bewegt habe, mit leichten Aktivitäten beginne, habe das schon positive gesundheitliche Auswirkungen, so der Experte des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Mit Sport und Aktivität lässt sich etwa einer Arterienverkal-

Viel Bewegung hält auch Kinder gesund.

kung vorbeugen, die als ein Risikofaktor für die Herzgesundheit gilt – und die nach Angaben des Fachverbandes in Studien bereits bei Kindern beobachtet wurde, vor allem im Zusammenhang mit Übergewicht, Bluthochdruck sowie erhöhten

FOTO: MZ-ARCHIV/DPA

Blutfettwerten. „Die wenigsten denken bei Kindern schon an die Gefäßgesundheit“, so Kahl. Doch sie lasse sich schon im Kindesalter beeinflussen, positiv wie negativ. Mehr Informationen: www.kinderaerzte-im-netz.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

11

– ANZEIGE –

Schnelle Hilfe bei Herzinfarkt EXPERTENTIPP Das MEDICLIN Herzzentrum Coswig leistet mehr als das

D

as MEDICLIN Herzzentrum Coswig steht für moderne und fachübergreifende Herz- und Gefäßmedizin. Damit bietet das Team am Herzzentrum weit mehr als schnelle Hilfe bei Herzinfarkt. Wir stellen zwei Bereiche vor.

Gefäßmedizin am Herzzentrum Gefäßmediziner befassen sich mit der Funktion von Blutgefäßen wie den Venen und Arterien, aber auch den Lymphgefäßen. Am häufigsten kommt es zu behandlungspflichtigen Verengungen bzw. Verstopfungen oder Aussackungen der arteriellen Gefäße. Je nachdem, welche Gefäße betroffen sind, droht eine eingeschränkte Mobilität, im schlimmsten Fall ein Schlaganfall oder der Verlust einer Extremität. Die Gefäßspezialisten des MEDICLIN Herzzentrums Cos-

wig sind Dr. Dietrich Metz und Uwe Winkler. „Das Herzzentrum Coswig verfügt über alle notwendigen Möglichkeiten der Diagnostik“, betont Metz. Zu den speziellen Untersuchungsmethoden, die in der täglichen Routine zum Einsatz kommen, gehören die Computertomographie (CT), das MRT, der Gefäß-Ultraschall, Funktionsprüfungen und die sogenannte Angiographie. Dabei werden Gefäße durch ein Kontrastmittel sichtbar gemacht. Wird dann eine Erkrankung der Gefäße festgestellt, können diese mit modernsten Therapieverfahren behandelt werden. Die Gefäßmediziner am Herzzentrum Coswig verfügen über ausreichend Expertise sowohl in der interventionellen bzw. katheterbasierten Therapie als auch in den operativen Verfahren. „In den meisten Fällen entscheiden der Gefäßchirurg und

der Angiologe als Gefäßteam über das optimale Therapieverfahren“, erklärt Uwe Winkler. Dr. Dietrich Metz ergänzt: „Auch die Durchführung der Therapie an z.B. der Halsschlagader, der Aorta oder den Gefäßen in den Armen und Beinen geschieht bevorzugt im Team. Das kommt den Patienten zugute.“ Genaue Abklärung von Herzrhythmusstörungen durch elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) Bei einer anderen Art von Erkrankung kommt die sogenannte elektrophysiologische Untersuchung (EPU) zum Einsatz. Diese Untersuchung dient der genauen Abklärung von Herzrhythmusstörungen, wenn diese im EKG nicht eindeutig sichtbar sind. Unter örtlicher Betäubung oder Schlafnarkose werden kleine Elektrodenkatheter über

eine Schleuse in der Leistengegend in Richtung Herz geführt. An bestimmten Stellen wird dann ein EKG direkt aus dem Herzen abgeleitet. Dieses Vorgehen hilft, die Rhythmusstörungen genau zu lokalisieren. „Wenn während der Untersuchung von selbst keine Rhythmusstörungen auftreten, wird über elektrische Impulse aus dem Elektrodenkatheter eine Störung geplant ausgelöst“, erklärt Dr. Robert R. Flieger, Chefarzt der Kardiologie am MEDICLIN Herzzentrum Coswig. Diese werden dadurch diagnostiziert und lokalisiert und können durch eine Verödungstherapie (Ablationstherapie) behandelt werden. Für diese Therapie steht den Spezialisten für Elektrophysiologie, Tudor Bucur und PD Dr. Katharina Schöne, im MEDICLIN Herzzentrum Coswig ein hochmodernes Herzkatheterlabor zur Verfügung.

Kontakt Silke Sollich Patientenplanung der Klinik für Kardiologie und Angiologie Telefon: 03 49 03 / 49 455 Fax: 03 49 03 / 49 451 Das MEDICLIN Herzzentrum Coswig verfügt über vier moderne Katheterlabore mit einer ganzjährigen 24-Stunden-Bereitschaft sowie über eine ganzjährige herz- und gefäßchirurgische 24-Stunden-Notfallversorgung. Als Spezialversorger für Herzkreislauferkrankungen stehen ausgewiesene Spezialist*innen jederzeit zur Behandlung bereit. www.herzzentrumcoswig.de

Schulterbeschwerden?

EXPERTENTIPP Hilfe finden Sie am MEDICLIN-Standort Bad Düben

D

as beweglichste Gelenk unseres Körpers ist das Schultergelenk“, erklärt Dr. Peter Hreusik, Oberarzt der Klinik für Orthopädie im MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben. „Wenn diese Beweglichkeit eingeschränkt ist, sollten Sie das ernst nehmen und zu uns in die Gelenksprechstunde kommen.“ Die Gelenksprechstunde findet jeden Dienstag von 8 bis 12 Uhr sowie von 13:30 bis 15 Uhr im MVZ Bad Düben gegenüber dem Haupteingang des Waldkrankenhauses statt. Hier informiert und berät Hreusik Patientinnen und Patienten mit Gelenkschmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu nicht-operativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten. Die Schultergelenkserkrankungen, die er dabei am häufigsten sieht, sind verschleißbedingte Erkrankungen. Oft handelt es sich um eine Abnutzung des Schultergelenks (Schulterarthrose) oder Rissbildungen in der Rotatorenmanschette, einer Gruppe von vier Muskeln,

die das Schultergelenk umfassen. MEDICLIN-Team Bad Düben: Vom ersten Termin bis zur OP-Nachsorge an Ihrer Seite In den Anfangsstadien von Schultergelenkserkrankungen helfen häufig nicht-operative Therapien wie physikalische Therapie und Krankengymnastik. Deshalb rät Hreusik, bei Beschwerden möglichst bald in die Sprechstunde zu kommen, um frühzeitig zu behandeln. „Gelenkerhaltende Operationen und operative Eingriffe, bei denen ein künstliches Gelenk − also eine Endoprothese − eingesetzt wird, empfehle ich dann, wenn nicht-operative Maßnahmen keine Besserung bringen und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist“, erläutert der Orthopäde. „Dann stehen Ihnen mein Team und ich selbstverständlich vom ersten Schritt bis mindestens ein Jahr nach der Operation zur Seite.“ Nach einer ausführlichen OP-Vorbereitung und der OP folgt in der Regel ein stationärer Aufenthalt im Waldkranken-

Nachkontrollen etwa ein Jahr nach dem Einsatz des künstlichen Gelenks abgeschlossen. Doch wenn Beschwerden oder neue Fragen entstehen, stehe ich Ihnen selbstverständlich auch darüber hinaus zur Verfügung“, betont Hreusik.

Dr. Peter Hreusik, Oberarzt der Klinik für Orthopädie im MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben FOTO: MEDICLIN

haus Bad Düben, bei dem die Patientinnen und Patienten Übungen mit einer motorbetriebenen Bewegungsschiene kennenlernen. Nach einer Übergangsphase im eigenen Zuhause starten sie üblicherweise in eine dreiwöchige Reha – zum Beispiel im Reha-Zentrum Bad Düben. Auch die Nachkontrollen können im Rahmen der Gelenksprechstunde in Bad Düben stattfinden. „Meistens sind die

Nach der OP: Gut leben mit künstlichem Schultergelenk Für das Leben mit einem künstlichen Schultergelenk hat Dr. Peter Hreusik einige Tipps parat: „Um nach einer SchulterOperation das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen, sind die Bewegungsübungen, die die Patientinnen und Patienten im Krankenhaus und in der Reha kennenlernen, sehr wichtig. Insbesondere im ersten halben Jahr nach dem Eingriff sollten die Übungen regelmäßig gemacht werden.“ Darüber hinaus empfiehlt er generell „alles, was sich gut anfühlt“ – bis auf Sportarten, die das Schultergelenk besonders belasten wie Tennis, Volleyball oder Kampfsport. „Grundsätzlich würde ich allen mit einer Schulter-Endoprothese dasselbe ra-

ten, wie allen, deren eigenes Schultergelenk noch voll funktionsfähig ist und die Beschwerden vorbeugen möchten: Bewegen und dehnen Sie Ihr Schultergelenk regelmäßig, aber überlasten Sie es möglichst nicht.“

Kontakt MEDICLIN Dr. med. Peter Hreusik Waldkrankenhaus Bad Düben Gustav-Adolf-Straße 15a 04849 Bad Düben E-Mail: Peter.Hreusik@ mediclin.de Gelenksprechstunde im MVZ Bad Düben Jede Woche dienstags, 8 bis 12 und 13:30 bis 15 Uhr Anmeldung telefonisch unter: 034243-761092 oder -761093 E-Mail: Patientenkoordinator. Bad-Dueben@mediclin.de


12

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Homeoffice erzeugt Bewegungsmuffel NEUE STUDIE Gesundheitsrisiken durch Heimarbeit

H

omeoffice sorgt nicht nur für positive Effekte und einen besseren Schutz in der Pandemie: Für viele Beschäftigte entstehen durch die dauerhafte Tätigkeit zu Hause auch Gesundheitsrisiken. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage für die DAK-Gesundheit bewegen sich im Homeoffice 44 Prozent der Befragten „deutlich weniger“ als früher. Ein Drittel der Beschäftigten hat mindestens drei Kilogramm zugenommen – bei sieben Prozent waren es sogar mehr als fünf Kilogramm. Bewegungsmangel und Gewichtszunahme bleiben nicht folgenlos: 32 Prozent klagen über etwas oder sogar deutlich häufigere Rückenbeschwerden.

Mehr Gewicht und Rückenschmerzen Für die aktuelle DAK-Studie wurden im Februar 2021 rund 2.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Forsa-Insti-

tut befragt, die mehrmals pro Woche im Homeoffice arbeiten. „Die Arbeit zu Hause hat in der Pandemie viele Vorteile. Doch jetzt zeigt unsere Umfrage auch ernsthafte Gesundheitsrisiken für die Beschäftigten“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Häufig verstärkt sich ein ungesunder Lebensstil. Das Homeoffice macht viele Menschen zum Bewegungsmuffel.“ „Da viele Beschäftigte auch nach Corona weniger im Büro arbeiten werden, müssen wir einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit im Homeoffice legen“, fordert Storm. „Wir brauchen eine kluge Aufklärung über die drohenden Risiken und passende Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung.“

71 Prozent bewegen sich weniger In der Studie sagen 71 Prozent der Befragten, dass sie sich im Homeoffice weniger bewegen

als vor der Pandemie – davon war es bei 44 Prozent sogar „deutlich weniger Bewegung“. Gründe: Gut die Hälfte (54 Prozent) der Befragten haben bei Transportaktivitäten weniger Bewegung. So falle der Fußoder Radweg zur Arbeit weg. Bedingt durch die Pandemie seien Einkäufe und Besuche im privaten Umfeld auch seltener. Ein Drittel berichtet, dass Alltagsaktivitäten wie Spazierengehen, Haus- und Gartenarbeit oder Treppensteigen weniger werden. Auf die Frage nach Strategien, um den Bewegungsmangel auszugleichen, gibt nur jeder und jede Zweite an, regelmäßig bewusst das Sitzen zu unterbrechen.

gesundheitsorganisation (WHO) negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Auf lange Sicht kann ein bewegungsarmer sitzender Lebensstil zu chronischen Erkrankungen führen. Die WHO empfiehlt ein Minimum von 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche, um das Risiko auszugleichen.

150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche Geringe körperliche Aktivität im Alltag verbunden mit langem Sitzen hat nach den aktuellen Empfehlungen der Welt-

Strategien, um gesund zu bleiben Laut der DAK-Studie möchten 46 Prozent aller Befragten in Zukunft auch nach Corona mindestens die Hälfte ihrer Arbeits-

Ein Mann sitzt im Homeoffice: entspannt sowie leger gekleidet, aber unbewegt. FOTO: GORODENKOFF – STOCK.ADOBE.COM

zeit im Homeoffice arbeiten. Bei einer regelmäßigen oder dauerhaften Arbeit zu Hause bieten Krankenkassen ihren Versicherten Unterstützung durch kostenlose Online-Kurse oder digitale Information im Rahmen der Prävention. Auch Fitnessstudios, Gesundheitszentren und Sportvereine helfen gern all jenen weiter, die ein aktivierendes Bewegungsprogramm absolvieren wollen und dabei nicht länger allein joggen, schwimmen, walken oder Rad fahren möchten.

Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie

Ihre orthopädische Klinik mitten in Deutschland Zertifiziertes Endoprothetikzentrum

20 Jahre Orthopädie Bad Hersfeld! · zertifizierte Endoprothetik · arthroskopische Operationen · Gelenkerhaltende Umstellungsoperationen am Knie · Hand- und Fußchirurgie · Rheuma-Orthopädie

97 %

beste Weiterempfehlungsrate bundesweit! (Weiße Liste)

Standort Am Hopfengarten 16 36251 Bad Hersfeld

Zentrale Telefon 06621 6506-0 Telefax 06621 6506-501

Terminvergabe Telefon 06621 6506-110 Telefax 06621 6506-500

info@orthopaedie-hef.de www.orthopaedie-hef.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

13

Was bringen Entgiftungskuren wirklich? DETOX-TREND Für die einen Entschlackungseffekte, für die anderen reine Geldmacherei

D

en Körper reinigen und von Giften befreien – das verspricht eine DetoxKur. Solche Diäten liegen derzeit im Trend. Sie sollen dem Körper dabei helfen, die Gifte und Chemikalien auszuscheiden, die er aufnimmt und alleine nicht bewältigt. Anhänger nennen als Grund eine ungesunde Ernährung – aber auch Umweltgifte, Stress, Alkohol, Nikotin. Spezielle Produkte, die im Handel zu kaufen sind, sollen Verbrauchern dabei helfen, ihren Körper zu entschlacken.

So funktioniert eine Fastenkur Heilpraktiker René Gräber aus Preetz schwört auf Detox-Kuren: Ein- bis zweimal im Jahr eine Fastenkur zu machen – für ihn ist das „Detox pur“. „Zunächst gibt es drei sogenannte Entlastungstage“, sagt Gräber. Dabei erfolgt mithilfe von Flohsamen-Pulver eine Darmentleerung. Danach werden fünf Tage lang Wasser, Kräutertees sowie Gemüsesäfte getrunken. So sollen Darm und Stoffwechsel angeregt werden. Nach den Saft-

tagen folgen drei Aufbautage mit Obst und Gemüse oder Rohkostsäften. Zur normalen Kost kehrt man schrittweise zurück. Ergänzt wird eine solche Diät häufig mit Massagen und Bädern. Auch Saunagänge und Spaziergänge an der frischen Luft sowie Yogaübungen sollen das Wohlbefinden stärken und

dem Hüftgold zu Leibe rücken. Die Aussagen klingen vielversprechend. Doch laut Experten ist es nicht wissenschaftlich erwiesen, dass Detox-Kuren tatsächlich wirken. Zudem droht der Jojo-Effekt: Nach einer strikten Diät entwickeln manche Betroffene einen Heißhunger auf die Nahrungsmittel, auf

die sie verzichtet haben. So legen manche wieder schnell einige Kilos zu. Während der Kur soll auf übersäuernde Lebensmittel wie Wurst und Fleisch verzichtet werden. „Allerdings kann der Körper nicht übersäuern“, sagt Internist Prof. Johannes Georg Wechsler. Er ist Präsident des

Entgiftet es den Körper? Eine Kur mit Gemüsesaft, Wasser und Kräutertee?

FOTO: PIXEL-SHOT – STOCK.ADOBE.COM

Medizinische Rehabilitation in Bad Schmiedeberg Fachkliniken für Orthopädie und Gynäkologie ORTHOPÄDIE

STÜTZ- UND BEWEGUNGSAPPARAT: - degenerative und posttraumatische Krankheiten - rheumatische Erkrankungen einschließlich BECHTEREWSCHE KRANKHEIT - angeborene Deformitäten - Stoffwechselerkrankungen mit Gelenkbeteiligung - Osteoporose

AHB

GYNÄKOLOGIE

- gynäkologische Erkrankungen wie chronische Entzündungen, Verwachsungsbeschwerden, Senkungsbeschwerden, Harninkontinenz, Endometriose, hormonelle Störungen - bösartige Erkrankungen der Brustdrüse und weiblichen Genitalorgane

AHB

- bösartige Geschwulsterkrankungen der Brust- nach rheumachirurgischen Eingriffen drüse und der weiblichen Genitalorgane - nach Gelenkersatz- und Wirbelsäulenoperationen - gynäkologische Krankheiten - nach Verletzungen des Halte- und Bewegungsund Zustand nach Operationen apparates mit operativer oder konservativer Therapie - Endometriose - nach Amputationen - konservative Therapie von Bandscheibenvorfällen www.eisenmoorbad.de

• • • •

Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner.

Körper muss nicht entgiftet werden Aber abgesehen davon: Ist es tatsächlich nötig, den Körper zu entgiften? Nein, sagt Wechsler. „Der menschliche Organismus kümmert sich um seine Entgiftung selbst, er scheidet von alleine nicht verwertbare Produkte aus“. „Natürlich kann es nicht schaden, mal eine Zeit lang keinen Alkohol zu trinken oder nicht zu rauchen“, stellt Wechsler klar. Völlig unnötig seien spezielle Detox-Produkte wie Tabletten. „Solche Erzeugnisse sind reine Geschäftemacherei“, sagt Wechsler. Ähnlich sieht es Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Sogenannte Detox-Tees seien oft teuer – und das zu Unrecht. Denn oft seien es übliche Kräutermischungen. Dass die Bestandteile darin Giftstoffe binden und ausschwemmen könnten, ist falsch. „Den entgiftenden Effekt gibt es nicht“, so Gahl. dpa

Primärrehabilitation als Anschlussrehabilitation (AHB) Stationäre medizinische Rehabilitation Ambulante Vorsorge- und Rehabilitation Individualkuren Die Kombination von Medizin, moderner Physiotherapie und natürlichen Heilmitteln sichern die Behandlungserfolge – Moor· Heilwasser · Radon. Zentrale Aufnahme Orthopädie (03 49 25) 6 37 41 Gynäkologie (03 49 25) 6 30 39 Individualkuren (03 49 25) 6 30 37

Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad


14

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Noch Trauer oder schon Depression? UNTERSUCHUNG Experten sagen: Ähnliche Gefühle, aber andere Gedanken

I

st das noch normale Trauer oder bin ich depressiv? Das fragen sich Menschen, die nach einem Todesfall länger leiden als sie selbst und auch ihr Umfeld es erwarten. Wissenschaftler der Universität Würzburg haben festgestellt: Die Gefühle sind ähnlich, aber die Gedanken sind anders. Nach dem Tod einer nahen Bezugsperson erleben etwa 90 Prozent der Hinterbliebenen normale Trauerreaktionen. Selbst wenn die Trauer nicht besonders stark ist und nicht sehr lange andauert, suchen manche in dieser Zeit einen Arzt auf. Nicht selten diagnostiziert dann der Arzt eine Depression und verordnet ein Antidepressivum.

In einer Studie wurden 400 Menschen untersucht Mediziner der Universität Würzburg haben nach dem Unterschied zwischen Trauer und Depression gesucht. An ihrer Studie nahmen mehr als 400 Personen teil, die meisten von ihnen waren verwitwet oder verwaiste Eltern. Sie haben dabei ihr Erleben nach dem Verlust einer ihnen nahestehenden Person anhand eines Fragebogens speziell zur Erfassung von Trauerreaktionen beschrieben. Auf diese Weise konnten die

sowie positive Aspekte der Trauererfahrung. Für alle im Gesundheitswesen Tätigen ergibt sich demnach die Schlussfolgerung, sich ausführlich mit Menschen in Trauer zu befassen. Dabei sollte man nicht ausschließlich auf Kummer und gedrückte Stimmung achten, sondern auch auf Schuldgefühle und das Empfinden der Nähe zur verlorenen Person. Wenn der Todesfall bereits länger zurückliegt, gibt es weitere Merkmale, die nur für Trauernde gelten, nicht hingegen für Depressive: die Weiterentwicklung der Persönlichkeit und eine Zunahme von Empathie für andere Menschen.

Trauer unterscheidet sich deutlich von einer Depression, sagen Experten.

Wissenschaftler verschiedene Komponenten des Trauerns messen. Zusätzlich haben die Teilnehmenden einen Fragebogen ausgefüllt, der standardmäßig zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, eine Depression zu erfassen. Die statis-

Auffrischungsimpfungen in Sachsen-Anhalt In Sachsen-Anhalt haben vielerorts die Auffrischungsimpfungen begonnen – bislang kam es zu wenigen Problemen. Allerdings ist die Zahl der Geimpften bislang noch recht überschaubar, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Vor allem in den noch geöffneten Impfzentren ist die Resonanz nicht besonders groß. Das berichten etwa der Salzlandkreis, die Stadt Halle und der Landkreis Jerichower Land. Besser wird hingegen das Angebot der mobilen Impfteams angenommen. Die sind aber noch nicht überall im Land unterwegs. Die Zurückhaltung hat nicht damit zu tun, dass die Seniorinnen und Senioren nicht impfwillig sind. Die Rückmeldungen aus den Pflegeeinrichtungen zeige, dass der Wunsch, eine Auffrischungsimpfung zu erhalten, groß sei, teilte der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit. Auch im Saalekreis sei die Nachfrage groß. Viele warten darauf, dass die Hausärzte oder die mobilen Teams in die Heime kommen. In der kommenden Woche sollen etwa die mobilen Teams im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis starten. Dafür werde – wie in der Vergangenheit auch schon – mit den Hilfsorganisationen und der Kassenärztlichen Vereinigung zusammengearbeitet, teilte ein Sprecher mit. In Dessau-Roßlau und im Landkreis Stendal starten die Impfteams erst mit der Schließung der Impfzentren Ende September. Aktuell liegt noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Auffrischungsimpfungen vor. Daraus resultiere ein erhöhter Aufklärungsbedarf für die Impfärzte, hieß es seitens der Stadt Halle. dpa

tischen Analysen zeigen, dass eine eng gefasste Vorstellung von normaler Trauer, die allein auf Beeinträchtigungen im Denken und Fühlen ausgerichtet ist, große Ähnlichkeit mit einer Depression hat, sagen die Wissenschaftler. Lege man

FOTO: KITTIPHAN – STOCK.ADOBE.COM

aber ein umfassenderes Bild von Trauern zugrunde, erweise sich Trauer als eine Reaktionsform, die sich deutlich von Depression unterscheidet. Dabei geht es auch um die Nähe zur verstorbenen Person, die Sehnsucht nach ihr, Schuldgefühle

Differenzierter Umgang ist notwendig Als Leitschnur für die diagnostische Einordnung von Menschen nach einem schwerwiegenden Verlust kann gelten, dass Trauernde und Depressive sich in ihren Gefühlen ähneln, sich hingegen in ihren Gedanken unterscheiden, betonen die Wissenschaftler. Gerade unter den Bedingungen, unter denen Menschen in Zeiten der Pandemie sterben und Abschied genommen werden muss, sei der differenzierte Umgang mit Trauer und Depression noch wichtiger als sonst. dgk

Rosa, blau oder grün? REZEPTE Je nach Farbe verlieren die meisten Rezepte irgendwann ihre Gültigkeit

R

ezepte für Arzneimittel können nach der ärztlichen Ausstellung je nach Farbe unterschiedlich lange in Apotheken eingelöst werden.

Mit dem Rezept zeitnah in die Apotheke „Patientinnen und Patienten sind immer auf der sicheren Seite, wenn sie mit dem Rezept umgehend in eine Apotheke kommen, also direkt am Tag der Ausstellung oder ein, zwei Tage danach“, sagt Apothekerin Silke Laubscher vom Geschäftsführenden Vorstand der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Je nach Farbe verlieren die meisten Rezepte irgendwann ihre Gültigkeit und dürfen von den Apotheken nicht mehr beliefert werden.“ Die Fristen gel-

ten auch, wenn Medizinprodukte oder Hilfsmittel ärztlich verordnet wurden. Die rosa Rezeptblätter zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkasse sind genau 28 Tage lang gültig. Dies wurde Anfang Juli konkretisiert, zuvor waren sie einen Monat lang gültig. Privatrezepte sind meist blau und drei Monate lang gültig. Auf gelben, mehrteiligen Rezepten werden Betäubungsmittel wie zum Beispiel stark wirksame Schmerzmittel verordnet. Sie bleiben sieben Tage lang gültig. Weiße T-Rezepte bestehen aus zwei Teilen und sind nach ihrer Ausstellung sechs Tage gültig. Auf ihnen werden Arzneimittel verordnet, die bei schwangeren Frauen zu Fehlbildung der Embryonen führen

könnten. Bei diesen Arzneimitteln sind besondere Sicherheitsmaßnahmen zu beachten.

Besonderheit: Entlassrezepte Rosa Entlassrezepte werden Patientinnen und Patienten im Krankenhaus ausgestellt, wenn die Entlassung aus der Klinik unmittelbar bevorsteht. Der Hinweis „Entlassmanagement“ ist auf die Formulare aufgedruckt. Sie sind aktuell wegen der Corona-Pandemie sechs Werktage lang gültig, sonst drei – jeweils inklusive des Ausstellungstags. Laubscher: „Nur bei einer Art von Rezepten gibt es keine Frist: Grüne Rezepte, auf denen Ärzte rezeptfreie Arzneimittel empfehlen, sind unbegrenzt lange gültig.“ ABDA


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Schlafstörungen bei autistischen Kindern SEELE Dauerhafter Schlafmangel kann Depressionen auslösen – auch bei kleinen Menschen

A

utistische Kinder sind häufiger als andere Kinder von Schlafstörungen betroffen. Sie kommen schlecht zur Ruhe und werden nachts häufiger wach. Schlechte Schlafqualität sollte ernst genommen werden, denn Müdigkeit wirkt sich negativ auf die Wahrnehmung, das Denken und das Erkennen aus. Dauerhafter Schlafmangel kann sogar Depressionen auslösen, Ängste verstärken und die allgemeine Anspannung erhöhen. Als eine mögliche Ursache für diese Schlafstörungen haben Wissenschaftler einen Mangel an Melatonin identifiziert. Das körpereigene Hormon regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus und ist unverzichtbar, um gut ein- und durchzuschlafen. Autistische Menschen haben häufig geringere MelatoninSpiegel als nichtautistische Menschen. Wenn eine gute Schlafroutine nicht ausreicht, sollte das Gespräch mit dem behandelnden Arzt gesucht werden. Denn

nicht nur für die Kinder, sondern auch für Eltern sind die nächtlichen Stunden ohne Schlaf belastend. Es lohnt sich also mehrfach, an der Schlafqualität zu arbeiten. Denn wer ausgeschlafen ist, kann sich generell besser konzentrieren, ist ausgeglichener und aufnahmebereiter. Damit wird dann auch das Leben von autistischen Kindern folglich etwas leichter. Weitere Informationen gibt es u.a. hier: www.autismus.de/

Auch Kinder brauchen einen ungestörten Schlaf für ihre Gesunderhaltung. FOTO: STINE MOE ENGELSRUD/PIXABAY

Mitteldeutsche Zeitung

Kinderseelen heilen

15

– ANZEIGE –

EXPERTENTIPP Asklepios Klinik Weißenfels

D

ie Kinder- und Jugendpsychosomatik richtet ihren Schwerpunkt neben den biologischen Faktoren auch auf psychosoziale Aspekte, die bei der Entstehung, dem Verlauf und der Therapie von Erkrankungen und Störungen eine Rolle spielen.

Beschwerden der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen Psychosomatische Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen sind ernstzunehmende Signale. Sie können Ausdruck einer aktuellen oder bereits länger andauernden seelischen Überlastung sein. Zu den Symptomen zählen z.B. Kopfschmerzen oder andere körperliche Missempfindungen sowie Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen. Daneben können auch Ängste in Form von Panikattacken, welche mit Herzrasen, Schwindel und Unwohlsein einhergehen, auftreten. Enuresis (

www.asklepios.com

Einnässen) als auch Enkopresis (Einkoten) zählen ebenfalls zu den psychosomatiChefärztin schen ErKindermedizin krankunKathrin Dobler gen. Neben diesen organischen Symptomen treten im Verlauf auch psychische Auffälligkeiten in Form von z.B. Aggressivität und Depressionen etc. auf.

Interdisziplinäres Team bezieht auch Eltern ein Die Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin der Asklepios Klinik Weißenfels behandelt seit drei Jahren Kinder und Jugendliche im Alter von 6-18 Jahren mit psychosomatischen Beschwerden. Dazu nutzen wir unser interdisziplinäres Team, das sich aus Spezialisten zusammensetzt: Fachärztinnen für Kinder- und Jugendmedizin,

Fachärztin für Kinderund Jugendpsychiatrie, psychotherapie, PsychologinLeitende nen, PflegeOberärztin kräften, Gudrun Plewa Heilpädagogin, Ergotherapeutin, Physiotherapeuten, Logopädin und Ernährungsberater. Es gehört zu unserem Behandlungskonzept, auch die Eltern der Kinder und Jugendlichen einzubeziehen. Neben einem wertschätzenden Beziehungs- und Vertrauensaufbau beinhaltet unsere Behandlung eine umfassende medizinische und psychologische Diagnostik. Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über 6 - 8 Wochen. In einem Vorgespräch mit Kind und Eltern wird anhand einer Anamnese geklärt, welche Diagnostik und Therapien im Rahmen einer stationären Behandlung stattfinden.


16

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

COVID-19 verursacht oft Riechstörungen HNO-MEDIZIN Hals-Nasen-Ohren-Ärzte klären auf

D

ie mit einer Coronainfektion sehr häufig einhergehenden Riechstörungen, sind aus HNO-ärztlicher Sicht zu erklären. Darauf verweist der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Die bislang vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass der Riechverlust durch COVID-19 auf eine Schädigung des Riechepithels zurückzuführen ist“, konstatiert Dr. Dirk Heinrich, Präsident des HNO-Berufsverbandes. Damit können auch die auftretenden Riech-Halluzinationen erklärt werden. Für primär neurologische Ursachen der Hyposmie gebe es aktuell hingegen keine ausreichend belastbaren Hinweise, so Heinrich. Obwohl noch viele Fragen zu COVID-19 ungeklärt sind, wurden einige Begleiterscheinungen der Infektion mit SARSCoV-2 bereits gut dokumentiert. So kommt es bei etwa 85 Prozent der an COVID-19 er-

krankten Personen zu Riechstörungen, die von einem verminderten Geruchsvermögen, auch Hyposmie genannt, bis zum kompletten Riechverlust, einer sogenannten Anosmie, führen können. Auch die im Krankheitsverlauf beobachteten Fehlwahrnehmungen von Gerüchen können aus HNO-medizinischer Sicht erklärt werden, führt PD Dr. Jan Löhler, Direktor des Wissenschaftlichen Instituts für angewandte HNO-Heilkunde (WIAHNO), aus.

Zusammenspiel von 30 Millionen Riechzellen Der menschliche Geruchssinn sei das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zwischen Nase und Hirn, so Löhler: „Wir besitzen ca. 30 Millionen Riechzellen, die sich andauernd erneuern und sich auf einem wenige Quadratzentimeter großen Bereich an den obersten Nasenmuscheln an der Schädelbasis befinden. Die Sinneszellen auf

dem sogenannten Riechepithel treten an einem Ende über feine Sinneshaare mit der Außenwelt in Kontakt und haben an ihrem anderen Ende über den langen, dünnen Nervenfortsatz direkten Zugang zum Gehirn.“ HNO-Arzt Löhler: „Im Rahmen einer COVID-19-Infektion werden die Zellen des Riechepithels und des Bulbus olfactorius im Gehirn direkt vom Virus befallen und geschädigt. Durch diesen Rezeptorausfall kommt es bei COVID-19-Patienten primär zu den beschriebenen Riechstörungen.“ Zwar werde ein sekundärer Befall zentraler Anteile des Gehirns ebenfalls diskutiert. Wie auch bei anderen viralen Entzündungen der Nasenschleimhäute sei die Schädigung des Riechepithels jedoch für die Riechstörung hauptverantwortlich, unterstreicht der WIAHNO-Direktor. Auch das Auftreten von Riech-Halluzinationen, von

Rosenduft: Wer an COVID-19 erkrankt ist, kann den Duft mitunter nicht riechen oder findet ihn unangenehm. FOTO: MARION F./PIXABAY

denen im Zuge der Coronakrankheit immer wieder berichtet wird, lässt sich auf dieser Grundlage erklären, so Löhler weiter: „Der Mensch kann etwa 10.000 Düfte unterscheiden. Bei allen natürlich vorkommenden Düften handelt es sich um spezifische Duftgemische mit charakteristischen Leitdüften. Für die klinische Differenzierung werden sieben Duftklassen verwendet, von blumig und ätherisch bis schweißig und faulig.“ Im Verlauf der Genesung nach einer Virusinfektion der oberen Luftwege könne es mitunter zu einer partiellen Regeneration des Riechepithels kommen, die mit fehlerhaften Riechwahrnehmungen einhergehe, so HNO-Arzt Löhler: „So-

fern die Regeneration des Riechsinnes nur unvollständig erfolgt, werden auch nur unvollständig Informationen von komplexen Gerüchen an das Gehirn übertragen. Weil bestimmte Duftkomponenten fehlen, kann es sein, dass beispielsweise bei einem gebratenen Stück Fleisch nur noch die teerige Komponente wahrgenommen wird, die ebenfalls vorhandenen, als süßlich interpretierten Anteile, jedoch nicht mehr gerochen werden.“ Da schlimmstenfalls nur noch als unangenehm bewertete Anteile eines komplexen Duftes wahrgenommen werden, können normalerweise angenehme Gerüche als sehr unangenehm empfunden werden, beschreibt Jan Löhler das Phänomen.

KLINIK BAVARIA Kreischa Fachkrankenhaus und Intensivrehabilitation Als Zentrum für intensivmedizinische Rehabilitation haben wir uns auf die Behandlung schwerstkranker Patienten spezialisiert und vereinen während des Behandlungsprozesses ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten verschiedener Spezialisierungen mit einem Team von speziell geschulten Pflegekräften und Therapeuten. Ziel ist es, den besonderen medizinischen Erfordernissen in der Behandlung dieser schwerstkranken Patienten gerecht zu werden und ihnen nach Abschluss der Behandlung eine Rückkehr in ihr bisheriges, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Wunsch- und Wahlrecht! Unterstützen Sie Ihren Angehörigen und sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt frühzeitig auf eine Verlegung in die KLINIK BAVARIA Kreischa an. Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gern! Tel.: 035206 6-2953 | Fax: 035206 6-2954

Unsere Behandlungsschwerpunkte · Entwöhnung vom Beatmungsgerät · Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität · invasive Heimbeatmung inkl. fachlicher Beratung und Betreuung · frührehabilitative Wundtherapie · Dialyseentwöhnung · Behandlung von Patienten mit multiresistenten Erregern · umfangreiche Therapien · modernste hauseigene Diagnostik · interdisziplinäre Zusammenarbeit aller medizinischen Fachbereiche

KLINIK BAVARIA Kreischa | Saidaer Straße 1 | 01731 Kreischa | www.klinik-bavaria.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

17

Apothekerliche Begleitung empfiehlt sich PHARMAZIE Ein Viertel der Erwachsenen nimmt dauerhaft drei oder mehr Arzneimittel ein

E

in Viertel der Erwachsenen in Deutschland braucht dauerhaft drei oder mehr Arzneimittel. Werden längerfristig mehrere Präparate benötigt, spricht man von Polymedikation. „Bei Polymedikation ist der individuelle Rat der Apothekerin oder des Apothekers besonders wichtig. Denn mit der Zahl der Medikamente steigt auch das Risiko unerwünschter Wirkungen“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Umfrage unter 12.000 Menschen Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im März 2021 im Auftrag der ABDA telefonisch rund 12.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren. Mehr als die Hälfte (54 %) gab an, mindestens seit mehreren Wo-

chen verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Arzneimittel einzunehmen. 25 % der Befragten brauchten dauerhaft drei oder mehr Medikamente.

Polymedikation steigt mit dem Alter an Der Löwenanteil entfällt auf rezeptpflichtige Arzneimittel: Durchschnittlich 74 % der Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen nahmen ausschließlich rezeptpflichtige Arzneimittel ein. Bei weiteren 20 % der Befragten war mehr als die Hälfte aller Medikamente verschreibungspflichtig. Bei 8 von 10 Befragten mit Polymedikation wurden gleichzeitige mehrere Krankheiten therapiert: 36 Prozent nahmen gegen zwei Krankheiten dauerhaft rezeptpflichtige Arzneimittel ein, 30 Prozent gegen drei und weitere 15 Prozent gegen mindestens vier Krankheiten.

Der Anteil der Betroffenen, die eine Polymedikation brauchen, steigt mit dem Alter an: In der Altersgruppe bis 30 Jahren brauchten 4 %, in der Altersgruppe 70 plus 55 % eine Polymedikation. 25 % der Patientinnen und Patienten ab 70 Jahren brauchten sogar fünf oder mehr Arzneimittel. Overwiening: „Mit dem Alter steigt nicht nur die Zahl der Arzneimittel und damit der möglichen Wechselwirkungen. Auch altersbedingte Veränderungen, wie zum Beispiel eingeschränkte Nierenfunktion, nachlassende Feinmotorik oder Sehkraft, aber auch kognitive Fähigkeiten können sich negativ auf die Arzneimitteltherapie auswirken. Umso wichtiger wird dann die enge Begleitung der Patientinnen und Patienten durch gezielte pharmazeutische Dienstleistungen.“

Ihr Gesundheitsversorger in der Goitzsche Region

In der Apotheke wird beraten, wer Fragen zur Einnahme verschiedener Medikamente hat. FOTO: CONTRASTWERKSTATT – STOCK.ADOBE.COM

Freundliche, kompetente und zuverlässige Versorgung in unseren Fachabteilungen: » Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie; Urologie » Anästhesiologie und Intensivmedizin » Frauenheilkunde und Geburtshilfe – voraussichtlich wieder ab 01.04.2022 » Gastroenterologie, Pneumologie; Bauchzentrum » Geriatrie, Allgemeine Innere Medizin und Palliativmedizin; Tagesklinik für Geriatrie » Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, Stimm- und Sprachstörungen » Kardiologie, Angiologie, Diabetologie und Internistische Intensivmedizin » Kinder- und Jugendmedizin » Klinische Chemie und Labordiagnostik » Klinische Psychologie, Psychiatrie und Neurologie; Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie » Physiotherapie » Radiologie » Unfallchirurgie und Orthopädie

Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2 | 06749 Bitterfeld-Wolfen Telefon: 03493 31-0 | Fax: 03493 31-3902 | info@gzbiwo.de | www.gzbiwo.de


18

Mitteldeutsche Zeitung

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mit Fahrradfahren das Herz kräftigen BEWEGUNG Ausdauersport kann gesund erhalten und sogar heilen

R

fährdung vermieden werden kann“, betont der Sportkardiologe Scharhag. „Das Radfahren kann besser an die individuelle körperliche Belastbarkeit angepasst werden – für ein effektives, aber sicheres Training.“

egelmäßiger Ausdauersport gehört zu den besten Möglichkeiten, sich vor Herzerkrankungen zu schützen oder ein krankes Herz zu stärken. So kann das Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit durch Ausdauersport verlangsamt, zum Teil gestoppt und in Einzelfällen sogar zurückgebildet werden. Ein besonders schonendes Ausdauertraining ist Fahrradfahren.

Ideales Herz-Kreislauf-Training Radfahren, egal, ob auf dem normalen Fahrrad, dem E-Bike oder dem Fahrradergometer, fördert die Fitness: Es trainiert Herz und Lunge, verbessert die Ausdauer und kräftigt die Gesäß- und Beinmuskulatur. Zugleich ist Radfahren gelenkfreundlich: Da das meiste Körpergewicht auf dem Sattel lastet, werden Hüft- und Kniegelenke geschont. Auch unterstützt regelmäßiges Fahrradfahren ein gesundes Gewicht. Bereits eine halbe Stunde Radfahren, mit einer Geschwindigkeit von 15-20 km/h in ebenem Gelände verbrennt etwa 150 bis 250 Kilokalorien, bei höheren Geschwindigkeiten oder Anstiegen entsprechend mehr. Herz-Check vor dem Radfahren Herzkranke sollten, bevor sie in die Pedale treten, ihr Herz untersuchen lassen. „Der Kardiologe kann mit Hilfe eines Belastungs-EKG die individuelle Belastbarkeit des Herzens sowie den passenden Trainingspuls ermitteln. Zudem kann er den Einfluss von Herzmedikamenten auf das Herz-KreislaufSystem und die körperliche

Regelmäßiges Fahrradfahren fördert die Herzgesundheit.

Leistungsfähigkeit überprüfen“, erklärt Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Leiter der Abteilung für Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Prävention am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien. „Für Menschen mit Herzkrankheiten ist es zudem empfehlenswert, mit einem Pulsmesser aufs Fahrrad zu steigen, um die Herzfrequenz im Blick zu behalten und einer Überlastung des Herzens vorzubeugen. Denn wie beim Auto, sollte die Herzfrequenz nicht in den roten Drehzahlbereich kommen.“

Radfahren ohne Keuchen Wer doch mal ohne Pulsmesser mit dem Fahrrad, dem E-Bike

oder auf dem Fahrradergometer unterwegs ist, kann sich an folgendem Ratschlag orientieren: Radfahren ohne Keuchen. Ein beschleunigter und tiefer Atem ist beim Radfahren sowie bei anderen Sportarten normal. Ohne Belastung wird das HerzKreislauf-System nicht trainiert. Beginnen Sie allerdings, auf dem Sattel zu keuchen und können sich nicht unterhalten, ist das Training zu intensiv.

E-Bike: Trainingseffekt oder nicht? Elektrofahrrad ist nicht gleich Elektrofahrrad. Wer von einem E-Bike spricht, meint in der Regel ein Pedelec, also ein Pedal Electric Cycle. Die meisten E-

FOTO: MONKEY BUSINESS – STOCK.ADOBE.COM

Bikes in Deutschland sind genau genommen Pedelecs. Pedelecs kombinieren Muskelkraft und Motor. Wer auf einem Pedelec unterwegs ist, muss zwar auch treten, hat aber den Vorteil, dass er sich bei Bedarf – etwa bei Steigungen – dabei unterstützen lassen kann. Man kann beim Pedelec den Motor auch ausschalten und „ganz normal“ Fahrrad fahren. „Von der optionalen Fahrunterstützung können Herzkranke profitieren, da durch die motorisierte Unterstützung eine zu intensive Belastung und somit eine Herzfrequenz im roten Drehzahlbereich mit einer erhöhten gesundheitlichen Ge-

Wie viel Radsport braucht mein Herz? Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt moderates Ausdauertraining von mindestens 30 Minuten, fünfmal pro Woche. Dieses Training kann in mehrere kleine Abschnitte unterteilt werden. Optimal ist eine Einheit länger als 10 Minuten. Generell gilt aber auch, jedes Mehr an Aktivität wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Mit dem Rad zur Arbeit oder zum Bäcker zu fahren, hilft dabei, das tägliche Sportpensum zu erreichen und schont gleichzeitig die Umwelt. Herzpatienten sollten für ein herzsicheres Training neben der Trainingsintensität, die Trainingsdauer und Häufigkeit mit ihrem Kardiologen besprechen. Service für Herzpatienten zum Thema Radfahren Weitere Informationen zu den positiven Effekten des Radfahrens für das Herz-Kreislauf-System enthält der Experten-Beitrag, der über die Internetadresse www.herzstiftung.de /rad-und-herz zu finden ist. Zusätzliche informative Tipps rund um das Thema Fahrradfahren bietet außerdem der Ratgeber „Radfahren – gut fürs Herz, die Seele und die Umwelt“, der kostenfrei über erhältlich ist über die Internetadresse www.herzstiftung.de/ bestellung.

Schrumpfung unaufhaltbar GEHIRN Bildung hat keinen Einfluss auf Hirnalterung

M Bildung hat viele Vorteile für das Gehirn, aber mit den Jahren schrumpft es trotzdem. FOTO: ORAWAN – STOCK.ADOBE.COM

enschliche Gehirne schrumpfen im Laufe des Erwachsenenalters. Die bisher vorherrschende Meinung in der Wissenschaft war, dass ein höherer Bildungsabschluss diesen Prozess verlangsamt oder sogar aufhält. Eine neue Studie des EU-Konsortiums „Lifebrain“ zeigt jetzt, dass mehr Bildung die Alterung des Gehirns nicht verlangsamt. Wissenschaftler/-innen aus

acht Ländern maßen in Verlaufsstudien mithilfe der strukturellen Magnetresonanztomographie das Hirnvolumen von mehr als 2.000 Studienteilnehmenden. Untersucht wurde, wie sich die Gehirne im Verlauf des Lebens verändern und ob es eine Rolle spielt, wie viele Jahre in Bildungseinrichtungen verbracht wurden. An der Studie beteiligt war auch Prof. Ulman Lindenberger, Direktor des For-

schungsbereichs „Entwicklungspsychologie“ am MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung. Sein Fazit: „Bildung ist mit vielen Vorteilen im Leben verbunden. Aber irgendwann fangen die Gehirne aller Erwachsenen an zu schrumpfen, und die Geschwindigkeit dieser Schrumpfung wurde nicht davon beeinflusst, wie viele Jahre man in der Schule verbracht hat“. dgk


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Online-Veranstaltung zum 24. Deutschen Lungentag Am 25. September 2021 ist der 24. Deutsche Lungentag. In diesem Jahr stehen die Themen „Asthma und Allergien“ im Mittelpunkt. Dazu werden an diesem Tag von 11 bis 13 Uhr online und interaktiv für Betroffene und Eltern Veranstaltungen stattfinden.

Mitteldeutsche Zeitung

– ANZEIGE –

Ab 1. Juli 2021: Zentrum für Beatmungsmedizin und Pneumologische Frührehabilitation

Aus dem Online-Programm

EXPERTENTIPP Lungenklinik Ballenstedt/Harz

„Hilfe, mein Kind ist allergisch! Hilfe, mein Kind hat Asthma!“ Hier erfahren die Interessenten mehr zur Diagnostik und Therapie von Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen. „Sport & Bewegung bei Asthma? Ja, unbedingt!“ In diesem Programmpunkt wird aufgeklärt, was wichtig ist, zu wissen über Sport und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Asthma. „Mein Kind verträgt keine Nüsse?“ Eine Expertin informiert über die Diagnostik und Therapie von Nahrungsmittelallergien im Kindesalter. „Mein Asthma habe ich im Griff!“ Diese Thema ist interessant für Patientengruppen, die mehr erfahren möchten über den aktuellen Stand in der Diagnostik und Therapie von Asthma. Eine Patientenschulung ist inklusive. „Ich inhaliere alles, was es gibt, und trotzdem bekomme ich keine Luft ...“ Ein Experte berichtet von Neuigkeiten zur Allergenimmuntherapie (Hyposensibilisierung) und zur Therapie von schwerem Asthma. „Asthma und Beruf: Auf was muss ich achten?“ In diesem Vortrag sind aktuelle Erkenntnisse für Asthmapatienten zur Berufswahl und Berufsausübung zu erfahren.

D

Weiterführende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung zum 24. Lungentag gibt es hier: www.lungentag.de/news-detailansicht/24-deutscherlungentag-2021-unter-dem-motto-asthma-allergien-2.html

19

ie Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH startet mit dem Aufbau eines Zentrums für Beatmungsmedizin und Pneumologische Frührehabilitation. Die Klinik verfügt nunmehr über zwei chefärztlich geführte Abteilungen. Die neue Abteilung wird seit dem 1. Juli 2021 von Frau Chefärztin Dr. medic Ulrike Cretan geführt. Die Abteilung Allgemeine Pneumologie, Pneumologische Onkologie und Palliativmedizin leitet weiterhin Frau Chefärztin Dr. med. Kathrin Conrad. Frau Dr. Conrad ist ärztliche Direktorin der Lungenklinik. Ein Schwerpunkt des Zentrums für Beatmungsmedizin liegt in der Betreuung und Entwöhnung von langzeitbeatmeten Patienten. Bei der Entwöhnung (Weaning) von der Beatmungsmaschine soll der Patient wieder in die Lage versetzt

v.l. Schw. Melanie Rügner (pflegerische Leitung Frühreha), ChÄ Dr. Ulrike Cretan, OA DM Holger Becher, Astrid Behrnd (Stationsärztin Heimbeatmung)

werden, alleine zu atmen. Die Lungenklinik ist eines von ca. 40 zertifizierten Weaningzentren in ganz Deutschland und betreut ca. 200 langzeitbeatmete Patienten, die von Intensivstationen aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen nach Ballenstedt verlegt werden. Nach erfolgreicher Entwöhnung besteht häufig

weiterer Therapiebedarf in Form von nicht invasiver Beatmung sowie Physio- und Ergotherapie. Hierzu kann der Patient je nach Zustand in die neu in Ballenstedt aufgebaute Frührehabilitation nach Langzeitbeatmung bzw. Intensivtherapie oder die Fachstation zur Einleitung einer häuslichen Beatmung verlegt werden. Die Leitung der Pneumologischen Frührehabilitation hat seit dem 1. Juli 2021 der leitende Oberarzt DM Holger Becher übernommen. Oberarzt Becher ist Facharzt für rehabilitative Medizin. Bis zu sechs Patienten, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung und wegen der Beatmung noch nicht in weiterführende Rehabilitationskliniken verlegt werden können, finden auf der neuen Station ein optimales Umfeld und Unterstützung im Genesungsprozess.

Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH

06493 Ballenstedt • Robert-Koch-Str. 26/27 • Tel.: 039483 700 • Fax: 039483 70190 Patietenaufnahme: 039483 70153 Chefärztin und Ärztliche Direktorin Dr. med. Kathrin Conrad 039483 70148 www.lungenklinik-ballenstedt.de

Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH

Fachkrankenhaus für Lungen- und Bronchialheilkunde Einrichtung des Harzklinikums Dorothea Christiane Erxleben und der Evangelischen Stiftung Neinstedt MVZ Pneumologie, Radiologie, Kinderpneumologie; Physiotherapiepraxis

Leistungsangebot der Klinik

Diagnostik und Therapie von Erkrankungen und Symptomen der Lungen, der Bronchien und des Rippenfells: Asthma bronchiale, chronischer Husten, Luftnot, Bronchitis, COPD, Lungenemphysem, VCD, Pneumonie, allergische und berufsbedingte Erkrankungen (Asbestose, Silikose), Erkrankungen des Lungengerüstes (Fibrose, Sarkoidose), Pulmonale Hypertonie, spezielle Infektionen der Lunge, Tuberkulose, Lungenkrebs, Lungenmetastasen, Rundherde der Lunge, Pleuraerguss, Pleuramesotheliom.

Spezielle Angebote im Zertifizierten Lungenkrebszentrum

Qualifizierte endoskopische Diagnostik und Staging, Radiologie (CT), interdisziplinäres Konsil, leitliniengerechte zielgerichtete Therapie in definierten Abläufen mit Kooperationspartnern, Chemotherapie, Supportivtherapie, Organisation der Nachsorge in einem festen Konzept, interventionelle Bronchologie. Begleitender Einsatz von Sozialdienst, Physiotherapie, Psychoonkologie.

Palliativmedizin

Symptombezogene interdisziplinäre Betreuung von Patienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung jeglicher Art durch speziell ausgebildetes Fachpersonal auf eigener Station. Umfassende Nachsorgeorganisation und Kooperationen. Engagierter Hospizdienst.

Beatmung und Entwöhnung von der Langzeitbeatmung (Weaning)

Einleitung einer nichtinvasiven Beatmung (Maske) bei erschöpfter Atempumpe bei fortgeschrittener COPD, Obesitas-Hypoventilations-Syndrom, neurologischen Erkrankungen u. a. Auf der Weaningstation (8 Plätze) erfolgt die Entwöhnung von der Langzeitbeatmung nach speziell abgestimmtem Konzept durch geschultes interdisziplinäres Team.

Schlaflabor

Diagnostik von schlafbezogenen Atmungsstörungen, Schlafapnoe, Einleitung einer nCPAP- oder BiPAP-Therapie.

Pneumologische Frührehabilitation

Nach Langzeitbeatmung bzw. Intensivtherapie, rehabilitative Medizin, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie.

Spezifische Pneumologie auf höchstem Niveau

Endoskopische Diagnostik, Zytologie, endoskopischer Ultraschall (EBUS, EUS), Autofluoreszenz, endoskopische Interventionen (APK, Kryotherapie, Stent), Volumenreduktion bei Emphysem (Chartis, Ventile), Thorakoskopie, Pleurodese, Pleuradrainagen, VCD-Diagnostik. Allergologie, Insektengiftallergien, Stichprovokation. Kardiopulmonale Leistungsdiagnostik, Spiroergometrie.


20

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Fit und aktiv mit starkem Beckenboden BLASENSCHWÄCHE Regelmäßiges Training stärkt die Muskeln und beugt damit vor

A

uch Menschen mit Inkontinenz können ein aktives Leben in Gesellschaft führen –wenn sie ihren Beckenboden fitmachen. Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter, doch noch immer ist Inkontinenz ein Tabu-Thema. Niemand spricht gerne darüber, unfreiwillig Urin zu verlieren. Vielen fehlt zudem das nötige Wissen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. So weiß zum Beispiel ein Drittel der Bundesbürger nicht wirklich, was der Beckenboden ist,wie eine repräsentative Umfrage von Ontex Healthcare Deutschland ergab. „Und jeder fünfte Befragte glaubt sogar, dass Männer überhaupt gar keinen Beckenboden haben“, sagt Detlef Röseler, Geschäftsführer des auf Inkontinenzprodukte spezialisierten Unternehmens. Dabei können Männer und Frauen ihre Blasenschwäche mit regelmäßigem Training in den Griff bekommen. Denn der Beckenboden ist nichts anderes als ein Muskelgeflecht. Es bildet den Boden

für Becken und Bauchorgane. Schwangerschaft, Blasensenkung, Prostataoperationen oder Übergewicht können das Muskelgeflecht schwächen und zu Inkontinenz führen. Mit spe-

zieller Gymnastik gewinnen Betroffene wieder mehr Kontrolle über ihre Blase. Wer zum Beispiel regelmäßig mit der Kegelübung trainiert, lernt die Schließmuskeln anzuspannen,

Auch beim Yoga kann man Beckenbodentraining ausüben.

So wird die Übung richtig ausgeführt: • Setzen Sie sich bequem hin.

FOTO: WAVEBREAKMEDIAMICRO - STOCK.ADOBE.COM

• Atmen Sie aus und spannen dabei Ihre Schließmuskeln an. Halten Sie die Spannung für 3 Sekunden. • Atmen Sie ein und entspannen Sie die Muskeln für 3 Sekunden. • Wiederholen Sie dies zehnmal • Führen Sie diese Übung zweimal täglich durch. Mit zunehmender Stärkung des Beckenbodens können Spannung und Anspannung zwei Sekunden länger gehalten und die Übung häufiger in den Tagesablauf eingebaut werden. Auch Kniebeugen oder Yoga-Übungen stärken den Beckenboden. Wer wegen des Trainings unsicher ist, sollte vorher den Arzt um Rat fragen. Je nach Schweregrad der Inkontinenz gibt der Mediziner ein Rezept für die nötige Pflegeprodukte. „Mit regelmäßigem Beckenbodentraining, eventuell kombiniert mit einem dezenten Hygieneprodukt, steht einem aktiven Leben außerhalb der eigenen vier Wände nichts im Weg“, so Ontex-Geschäftsführer Röseler. akz-o Infos: www.inkontinenz.de

Bundesrat beschließt Neues im Infektionsschutzgesetz

Saale-Krankenhaus Calbe

Klinik für Innere Medizin & Geriatrie / Altersmedizin Unser Haus verfügt aktuell über 108 Betten auf vier Stationen. Rund 140 Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter versorgen pro Jahr rund 2100 s­ tationäre Patientinnen und Patienten – mit Behandlungen und Therapien. Das Saale-Krankenhaus Calbe ist das Zentrum für Altersmedizin im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Inneren Medizin. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die best­ mögliche medizinische Versorgung in den F ­ okus unseres ­Handelns zu setzen – immer zum Wohl der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten.

zu halten und anschließend wieder zu entspannen.

Saale-Krankenhaus Calbe GmbH Klinik für Innere Medizin & Geriatrie / Altersmedizin Hospitalstraße 5 39240 Calbe/Saale Telefon: 039291 - 47–0 E-Mail: info@krankenhaus-calbe.de www.krankenhaus-calbe.de

Die Corona-Maßnahmen sollen sich künftig vor allem an der Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 orientieren. Zudem sollen Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Beschäftigte in Pflegeheimen vom Arbeitgeber gefragt werden dürfen, ob sie geimpft sind oder nicht. Die entsprechenden Neuregelungen im Infektionsschutzgesetz beschloss kürzlich auch der Bundesrat, nachdem kürzlich bereits der Bundestag zugestimmt hatte. Die Änderungen sollen zügig in Kraft treten, sobald sie nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurden. Konkret vorgesehen ist, dass die Zahl der wegen Corona in Kliniken aufgenommenen Patienten künftig die wichtigste Messlatte für schärfere Maßnahmen sein soll. Mit einfließen sollen auch andere Kennwerte, etwa die Auslastung der Intensivstationen und die Zahl der Geimpften. Das löst die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ab, die wegen vieler Geimpfter als nicht mehr so aussagekräftig gilt. Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen sollen künftig von ihren Arbeitgebern gefragt werden dürfen, ob sie geimpft sind oder ob sie Corona schon hatten. Normalerweise dürfen Gesundheitsdaten von Beschäftigten nicht abgefragt werden. Im Gesundheitswesen sind allerdings bereits Ausnahmen möglich. Nun soll dies auf Kitas, Schulen und Pflegeheime ausgeweitet werden, allerdings nur solange eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ gilt, über die im Bundestag alle drei Monate neu abgestimmt wird. Begründung für die Ausweitung: In den Einrichtungen würden besonders verletzliche Personengruppen betreut, zudem wären wegen der räumlichen Nähe zahlreiche Menschen einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Die Impfstatusabfrage soll beispielsweise bei der Erstellung von Dienstplänen helfen. dpa


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

21

– ANZEIGE –

Herzstolpern ernst nehmen EXPERTENTIPP ASKLEPIOS Kliniken Weißenfels

Bei der Pflege bleibt man nicht allein.

FOTO: HALFPOINT – STOCK.ADOBE.COM

Pflegeberatung für den Überblick ONLINE-HILFE Kostenlose Angebote

D

ie Hilfe für pflegebedürftige Menschenmuss in der Pandemie immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. Das gilt auch, wenn die Infektionszahlen deutlich sinken. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht immer einfach. Beratung zur Pflege kann hier helfen. Zugang zu über 4.500 Beratungsangeboten findet man kostenlos über das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Für viele der schätzungsweise 6,6 Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland bedeutet die Corona-Pandemie auch, zahlreiche Aspekte der pflegerischen Versorgung von Familienmitgliedern immer wider neu organisieren zu müssen. Sei dies zum Beispiel, weil sich Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen professionellen Unterstützungsangeboten ändern, Ausnahmeregelungen für bestimmte Leistungen gelten oder die Beantragung eines neuen Pflegegrades ansteht. Auch wenn sich eine Pflegesituation verändert, treten häufig neue Fragen und Herausforderungen auf. Den Überblick über die aktuell geltenden Regeln rund um die Pflegeversicherung und mögliche Unterstützungsangebote behalten zu müssen, ist zusätzlich anstrengend. Dabei kann professionelle Beratung zur Pflege entlasten. Doch viele Menschen wissen nach wie vor nicht, dass es zum Beispiel ein Recht auf kostenlose Pflegeberatung gibt, oder wo diese in Anspruch genommen werden kann. Darum bietet das ZQP eine frei zugängliche und werbefreie Datenbank mit über 4.500 nicht kommerziellen Beratungsangeboten rund um die Pflege an. Mit dem kostenlosen Angebot können Ratsuchende bun-

desweit schnell und einfach nach Beratungsmöglichkeiten suchen. Die Datenbank richtet sich vor allem an pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen. Mit der ZQP-Datenbank kann man nicht nur gezielt nach einem Beratungsangebot in der Nähe suchen. Die Ergebnisse lassen sich zudem ganz einfach filtern – je nachdem, ob die Beratung speziell zur Pflege, zum Wohnen, zum Betreuungsrecht, zur Selbsthilfe oder zur Demenz erfolgen soll. Auch Beschwerdestellen sind in der Datenbank eigens aufgelistet. Über eine Karte können die Ratsuchenden auf einen Blick erkennen, wo sich die Beratungsstelle befindet. Neben den Kontaktdaten werden zusätzliche Informationen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel, ob die Beratung telefonisch erfolgen kann oder eine fremdsprachige Beratung möglich ist. Außerdem ist jeweils kurz zusammengefasst, zu welchen Themen beraten wird. Einer Übersicht sind zudem Anbieter von Online-Beratung und bundesweite Beratungstelefone zu entnehmen. Daneben finden Ratsuchende viele weitere Informationen rund um das Thema Beratung zur Pflege. Dazu gehört etwa der ZQP-Einblick, der kurz und bündig zusammenfasst, was eine gute professionelle Beratung zur Pflege im Einzelnen ausmacht und was man von den Angeboten erwarten kann. Alle in der Datenbank enthaltenen Informationen wurden vom ZQP selbst recherchiert. Mit keinem von den in der Datenbank aufgeführten Beratungsangeboten ist das ZQP organisatorisch verbunden. Die Stiftung hat keine Informationen zur Qualität der jeweiligen Beratungen. Infos und Zugang zur Datenbank: www.zqp.de

V

erspüren Sie oder Ihre Angehörigen manchmal Herzstolpern und oder Herzrasen? Rhythmusstörungen zeigen vielfältige Ausprägungen. Es gibt sie als vereinzelte Extraschläge mit mehr oder weniger Leidensdruck, aber auch als komplexe Rhythmusstörung mit Luftnot, Brustschmerzen und sogar Bewusstseinsverlust und dem Risiko für den plötzlichen Herztod. Die Kardiologie der Asklepios Klinik Weißenfels hat sich spezialisiert auf die Diagnose und Therapie aller bekannten Rhythmusstörungen. Unterteilt werden Rhythmusstörungen in ein zu langsames oder zu schnelles Herz. Bei langsamen Herzrhythmusstörungen hilft der Herzschrittmacher. „Die neue Schrittmachergeneration ganz ohne Kabel ist eine Revolution in der Rhythmologie“, erklärt die Schrittmacherspezialistin und leitende Oberärztin Frau PD Dr. Kerstin Bode. Ein Wunderwerk der Technik sind auch Schrittmacher, welche die

gesunden Anteile des Herzleitungssystem ausnutzen oder mehrere HerzkamChefarzt Dr. Bur- mern gleichcin Özüyaman zeitig aktivieren. Teilweise werden sie mit einem Defibrillator kombiniert. „Natürlich implantieren wir alle diese Geräte regelhaft in unserem Haus und operieren auch Patienten mit länger bestehenden Herzschrittmachern/Defibrillatoren, wenn Korrekturen z. B. an den Elektroden nötig sind oder die Systeme explantiert werden müssen.“ Bei schnellen Rhythmusstörungen kommt dem Vorhofflimmern große Bedeutung zu. Viele Patienten profitieren davon, den Rhythmus mit einem Rhythmuskatheter (Ablationskatheter) dauerhaft in den guten Sinusrhythmus zu überführen. Dabei werden über Strom

oder Kälte in den Vorhöfen die problematischen Areale verödet. „In Weißenfels stehen Leitende Oberuns die moärztin PD Dr. dernsten Kerstin Bode Anlagen, aber auch sehr gutes Katheterpersonal zur Verfügung, um diese Therapien erfolgreich durchzuführen“ erklärt Frau Dr. Petra Schirdewahn, eine der führenden Rhythmusärztinnen in SachsenAnhalt. Herzstolpern kann aber auch Folge einer Kranzgefäßverengung sein, denn wenn die Blutversorgung des Herzmuskels eingeschränkt ist, antwortet das Herz mit allen möglichen Rhythmusstörungen. Chefarzt Dr. Burcin Özüyaman: „Wichtig ist, dass sich Menschen mit Brustdrücken in der Herzgegend, Bewusstlosigkeit und/oder schwerer Luftnot dringend beim Arzt vorstellen.“

Hier gibt es keine tausend Betten.

Dafür kennen wir jeden Patienten beim Namen. Und seine Geschichte.


22

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Klare Sicht ohne Brille AUGEN Chirurgische Verfahren

B

rille oder Kontaktlinsen sind hervorragende Möglichkeiten, einen Sehfehler auszugleichen, doch nicht alle Menschen möchten sich auf eine Sehhilfe verlassen müssen. Verschiedene Methoden der refraktiven Chirurgie bieten die Möglichkeit, von der Brille unabhängig zu werden. Prof. Dr. Michael Knorz vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) gibt einen Überblick über gängige Verfahren. Zuerst gilt es, sich gründlich zu informieren, rät der Experte. Denn es gibt eine Vielfalt von Verfahren, gekennzeichnet durch Abkürzungen wie PRK, LASEK, LASIK, ICL, RLE oder SMILE, die auf den ersten Blick kaum verständlich sind. Gemeinsam ist ihnen, dass die Brechkraft (Refraktion) des Auges dauerhaft verändert wird. Da diese Eingriffe medizinisch nicht zwingend notwendig sind, ist eine besondere Sorgfalt geboten, sowohl bei der Beratung

und Aufklärung vor dem Eingriff als auch bei der Ausführung der Operation. Eine Qualitätssicherung auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse bieten jene Augenchirurgen ihren Patienten, die nach den Empfehlungen der Kommission Refraktive Chirurgie (KRC) vorgehen. Die KRC wurde vom BVA und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gegründet. Sie bietet regelmäßige Fortbildungen für Augenchirurgen an und hält für interessierte Patienten Listen qualifizierter Operateure bereit. Für die folgenden Verfahren hat die KRC Empfehlungen erarbeitet:

Ein Augenarzt kontrolliert die Augen einer Patientin.

Photorefraktive Keratektomie (PRK) / Laser Epitheliale Keratomileusis (LASEK) Bei PRK bzw. LASEK wird zunächst die oberste Hornhautschicht, das Epithel, mechanisch oder mittels Laser entfernt. Danach wird mit einem

Excimer Laser das Zentrum der Hornhaut abgeschliffen, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen. Das Epithel bildet sich im Verlauf weniger Tage neu und schließt die oberflächliche Wunde. Bis zur Abheilung müs-

DR. FONTHEIM steht für erstklassige psychiatrische Behandlung, Betreuung und Pflege regional und überregional.

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Psychiatrisches Pflegeheim

DR. FONTHEIM Lindenstraße 15 | 38704 Liebenburg Tel. 05346 81-0 | Fax 05346 81-1333 info@fontheim.de | www.fontheim.de

sorgfältig | achtsam | zugewandt

Eingliederungshilfe

FOTO: INSIDECREATIVEHOUSE – STOCK.ADOBE.COM

sen die Patienten mit Schmerzen rechnen, auch das Sehvermögen bessert sich erst nach einigen Tagen. Mit diesem Verfahren werden Kurzsichtigkeit (bis -6 Dioptrien), Stabsichtigkeit (bis ca. 5 Dioptrien), seltener auch Weitsichtigkeit korrigiert.

über einen kleinen Lasereinschnitt entfernt wird. Hierdurch ändert sich die Brechkraft der Hornhaut, die Kurzsichtigkeit wird korrigiert. SMILE ist indiziert zur Korrektur der Kurzsichtigkeit von -1,0 bis -8,0 Dioptrien und des Astigmatismus bis -5,0 Dioptrien.

Laser in situ Keratomileusis (LASIK) bzw. Femto-LASIK Das bekannteste Verfahren zur Sehkorrektur mit dem Laser ist die LASIK, bei der zunächst eine etwa 0,15 mm dicke Lamelle der Hornhaut präpariert und wie ein Deckel umgeklappt wird. Danach wird wie bei der PRK mit dem Excimer Laser das Zentrum der Hornhaut abgeschliffen. Anschließend wir die Hornhautlamelle zurückgelegt. Sie saugt sich fest und muss nicht angenäht werden. Die LASIK ist für die Korrektur von Kurz- (bis -8 Dioptrien), Weit- (bis 3 Dioptrien) und Stabsichtigkeit (bis ca. 5 Dioptrien) geeignet. Nach dem Eingriff erholt sich das Sehvermögen rasch und die Patienten haben weniger Schmerzen als nach der PRK.

Phake Intraokularlinse, implantierte Kontaktlinse (ICL) Wenn hornhautchirurgische Verfahren wie eine LASIK nicht in Frage kommen, gibt es die Möglichkeit, zusätzlich zur körpereigenen Linse eine weitere Linse in das Auge einzusetzen. Solche phaken Intraokularlinsen werden zur Korrektur einer Kurz- (ab -3 dpt) oder Weitsichtigkeit (ab +3 dpt) eingesetzt.

Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) Die Abkürzung SMILE steht für „Small Incision Lenticule Extraction“, also „KleinschnittLentikelentfernung“. Es handelt sich um ein Verfahren zur Korrektur der Kurzsichtigkeit mittels Laser. Dabei wird mit einem Femto-Sekundenlaser im Inneren der Hornhaut des Auges ein linsenförmiges Gewebescheibchen (Lentikel) erzeugt, das

Refraktiver Linsenaustausch (RLA) / Refractive Lens Exchange (RLE) Wie bei der modernen Kataraktchirurgie wird das Auge am Rand der Hornhaut eröffnet und die körpereigene Linse wird entfernt, um durch eine Kunstlinse ersetzt zu werden. Mit diesem Verfahren lassen sich eine höhere Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie gleichzeitig die Alterssichtigkeit korrigieren. Welches der Verfahren im individuellen Fall geeignet ist, kann ein Patient bei einem Beratungsgespräch nach einer gründlichen Voruntersuchung in der Augenarztpraxis erfahren. Es können auch Gründe gegen eine Operation sprechen. Generell sollten Menschen unter 18 Jahren sich keinem refraktiven Eingriff unterziehen.


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

23

– ANZEIGE –

Darmkrebs muss nicht sein – Vorsorge hilft! EXPERTENTIPP Prof. Dr. Patrick Michl von der Universitätsmedizin Halle (Saale)

P

ro Jahr sterben in Deutschland ca. 20.000 Menschen in Folge von Darmkrebs. Dabei ist gerade dieser Krebs weitgehend verhinderbar. Wir sprechen mit Prof. Dr. Patrick Michl, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I und Leiter des von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Bauchtumorzentrums der Universitätsmedizin Halle (Saale).

Wie verbreitet ist Darmkrebs? Darmkrebs zählt zu den häufigsten Tumorarten in Deutschland, obwohl er durch Vorsorgemaßnahmen weitgehend vermeidbar wäre. Im Jahr erkranken etwa 65.000 Menschen daran. Wie entsteht Darmkrebs? Darmkrebs entwickelt sich langsam über 7-10 Jahre, durch eine schrittweise Ansammlung genetischer Veränderungen in der Darmschleimhaut. Dafür gibt es vielfältige Risikofakto-

ren: z.B. falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Aus Wucherungen in der Schleimhaut entstehen gutartige Vorwölbungen (Darmpolypen), die im Verlauf bösartig werden können. Werden diese Polypen rechtzeitig erkannt und während einer Darmspiegelung beseitigt, ist das die beste Darmkrebsvorsorge. Wie hoch ist das Risiko? Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken – bei Männern früher als bei Frauen. In 5-10 Prozent der Fälle kommt es zu erblichem Dickdarmkrebs, einer Häufung von Erkrankungen innerhalb einer Familie. Danach sollte gezielt gefahndet werden, wenn mehrere Verwandte ersten Grades vor dem 50. Lebensjahr erkrankt sind. Welche Symptome weisen auf Darmkrebs hin? Polypen und Darmkrebs im Anfangsstadium verursachen kei-

Prof. Dr. Patrick Michl

FOTO: UKH

ne spürbaren Symptome. Körperliche Anzeichen machen sich erst bei Fortschreiten des Tumorwachstums nach mehreren Jahren bemerkbar. Beschwerden können Blut im Stuhl, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Blutarmut und Gewichtsabnahme sein. Wie lässt sich Darmkrebs möglichst früh entdecken? Vorsorge! Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkassen sieht ab dem 50. Lebensjahr (Männer) bzw. 55. Lebensjahr (Frauen) eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

vor, die bei unauffälligem Befund 10 Jahre später wiederholt werden sollte. Zusätzlich kann ab dem 50. Lebensjahr bzw. wenn eine Dickdarmspiegelung nicht wahrgenommen wird, ein Stuhlbluttest durchgeführt werden. Dieser kann allerdings nur fortgeschrittene Polypen oder bereits vorhandene Karzinome entdecken. Können Vorsorgeuntersuchungen Darmkrebs verhindern? Ja. Bei der Spiegelung werden Vorstufen (Darmpolypen) oder ein beginnender Dickdarmkrebs gesehen und meistens sofort entfernt. Diese Vorsorge ist also Früherkennung und Therapie in einem. Wo kann ich eine Darmkrebsvorsorge machen lassen? Den Stuhlbluttest bei Hausärzten und verschiedenen Fachärzten (Frauenärzte, Urologen). Dickdarmspiegelungen als Darmkrebsvorsorge werden

von Internisten mit Schwerpunkt Gastroenterologie angeboten. Ist Darmkrebs heilbar? Ja. Wird der Darmkrebs früh genug diagnostiziert, ist der Dickdarmkrebs oft durch einen chirurgischen Eingriff heilbar, im ganz frühen Stadium sogar alleine durch eine Endoskopie. Durch Chemotherapie und Bestrahlung lässt sich auch in fortgeschrittenen Stadien die Wahrscheinlichkeit des Überlebens zusätzlich deutlich steigern. Was hilft der Darmgesundheit? Jeder kann etwas für einen gesunden Darm tun! Nicht Rauchen, moderater Alkoholkonsum, tägliche Bewegung, Normalgewicht und ausgewogene Ernährung senken das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken um rund 40 Prozent im Vergleich zu Menschen, die einen unausgewogenen Lebensstil pflegen.

Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Wir HELFEN FORSCHEN LEHREN. Universitätsmedizin Halle (Saale). Ihr MAXIMALVERSORGER – ambulant und stationär.


24

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Böses Nachspiel durch Salmonellen DARM Wie sich eine Lebensmittelinfektion vermeiden lässt – Hygiene und Kühlung sind das A und O

S

almonellen haben in der Wärme Hochkonjunktur. Ob Grillfest, Picknick oder Hotelbuffet – bestimmte Lebensmittel könnten mit den Bakterien kontaminiert sein, wenn Kühlung und Hygiene nicht richtig beachtet werden. Wie man einer Lebensmittelinfektion vorbeugen kann und was zu tun ist, wenn einen die Durchfallerkrankung erwischt hat, weiß Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband. Beim Grillfest am Wochenende war es lustig und lecker – doch es gab für einige Gäste ein böses Nachspiel: Am folgenden Tag klagten sie über Durchfall und heftige Bauchschmerzen, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und leichtem Fieber. Die Symptome sprechen für eine Infektion mit Salmonellen. „Salmonellen gehören nach den Campylobacter-Keimen zu den häufigsten bakteriellen Verursachern von Darmkrankheiten“, sagt Medizinerin Debrodt.

Rohes Fleisch, rohe Eier sind Infektionsquellen Eine Infektion mit Salmonellen – auch Salmonellose genannt – ist eine klassische Lebensmittelinfektion. Dabei stellen Lebensmittel tierischen Ursprungs die Hauptinfektionsquelle dar. Der Darm von Schweinen, Rindern oder Geflügel kann mit Salmonellen besiedelt sein, ohne dass die Tiere erkranken. Beim Schlachten oder Zerlegen können die Erreger an das Fleisch gelangen.

So ist Vorsicht angesagt zum Beispiel bei Carpaccio, der traditionellen italienischen Vorspeise aus rohem Rindfleisch, bei Mett, Tatar oder Teewurst. Auch wenn das Steak, Kotelett oder die Hähnchenschenkel auf dem Grill nicht richtig durcherhitzt werden, haben Salmonellen eine Chance. Verdächtig sind außerdem rohe beziehungsweise nicht ganz durchgegarte Eier – wie zum Beispiel in Eischäumen, Cremes, Konditoreiwaren, Mayonnaisen oder Speiseeis. Weniger bekannt ist, dass auch pflanzliche Lebensmittel mit Salmonellen verunreinigt sein können, wie eine aufgeschnittene, ungekühlte Melone, nicht erhitzte Sprossen oder abgepackter Salat.

Was tun bei einer Infektion? Es ist eine gute Nachricht, dass die Zahl der Menschen, die sich mit Salmonellen infizieren, zurückgegangen ist. Erkrankten im Jahr 2001 noch mehr als 75.000 Menschen, waren es im Jahr 2019 laut Robert Koch-Institut nur noch knapp 13.700. Gründe dafür sind die Einführung einer Impfung gegen Salmonellen für Zuchtgeflügel sowie europaweite Programme zur Überwachung und Bekämpfung von Salmonellen bei Legehennen. Typische Symptome Charakteristisch für die Infektion ist der plötzliche Beginn

WHO will Reformen sehen im europäischen Gesundheitswesen Eine Kommission der Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Länder in Europa und darüber hinaus zu Reformen ihrer Gesundheitssysteme aufgerufen. Trotz Warnungen vor einer Pandemie sei die Welt nicht auf das Coronavirus vorbereitet gewesen, erklärte das WHO-Regionalbüro Europa kürzlich. Die Paneuropäische Kommission für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung empfahl angesichts der Lehren aus der Corona-Pandemie umfassende Reformen: Gemäß eines „One Health“-Konzepts müsse u. a. die Verflechtung der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und ihrer gemeinsamen Umwelt anerkannt werden. Ungleichheiten bei der Gesundheitsversorgung, in sozialer, wirtschaftlicher und geschlechtsbezogener Hinsicht müsse begegnet werden. Zudem müsse mehr in die nationalen Gesundheitssysteme, in Innovationen und Datenteilung investiert werden.

mit Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen, begleitet von erhöhter Temperatur. „In der Regel klingen die Beschwerden nach einigen Tagen von selbst wieder ab“, so Debrodt. „Zentral ist es bei einer Erkrankung, den Flüssigkeits- und Mineralverlust auszugleichen. Das gilt besonders für kleine Kinder und ältere Menschen.“ Um eine Austrocknung zu verhindern, sollte man viel Wasser und Tee trinken, eine Glukose-Elektrolytlösung aus der Apotheke kann eine gute Ergänzung sein. Was das Essen betrifft, ist es empfehlenswert, leicht verdauliche, ausreichend gesalzene Schonkost zu sich zu nehmen und eine normale Ernährung langsam wiederaufzubauen.

Besonders gefährdete Personen Ein schwerer Verlauf, bei dem die Flüssigkeitsverluste zu Kreislaufkollaps bis Nierenversagen führen oder sich eine Blutvergiftung entwickeln kann, kommt selten vor. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Personen mit einer geschwächten Immunabwehr. Diese Patientengruppen sollten sich bei ihrem Arzt oder ihrer Ärztin vorstellen, besonders dann, wenn die Symptome länger als zwei bis drei Tage anhalten und auch Fieber auftritt. Denn womöglich muss der Flüssigkeitsmangel über eine Infu-

Salmonellen – Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie z. B. Hackfleisch, stellen die Hauptinfektionsquelle dar. FOTO: AOK MEDIENDIENST

sion ausgeglichen werden. Oder es ist eine Behandlung mit Antibiotika angeraten, wie meist bei schweren Verlaufsformen. Verdacht und Erkrankung sind übrigens meldepflichtig, Hygieneschutzmaßnahmen zwingend notwendig.

Vorbeugen ist besser als heilen Eine richtige Hygiene sowie Erhitzung beziehungsweise Kühlung sind das A und O, um eine Infektion mit Salmonellen zu verhindern. So kann Händewaschen die Keimzahl auf den Händen deutlich reduzieren. Bevor man sich also in der Küche ans Werk macht und auch nachdem man rohe Tierprodukte bearbeitet hat, sollte man gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen. Nach jedem Toilettengang, vor dem Essen und nach Kontakt mit Tieren ist

ebenfalls Händewaschen angesagt. Da vor allem das Auftauwasser von Fleisch viele Erreger enthalten kann, sollte es sofort entsorgt und alle Gegenstände und Arbeitsflächen, die damit in Berührung gekommen sind, heiß gewaschen werden. Nach dem Einkauf gehören Fleisch- und Wurstwaren, Geflügel, Eier, Mayonnaise, Salate oder Speiseeis sofort in den Kühlschrank. Fleisch sollte in Topf, Pfanne oder auf dem Grill an allen Stellen durchgegart sein. Denn Salmonellen sind Überlebenskünstler. Die Bakterien können eingetrocknet über Jahre überleben. Nur wenn man die Speisen für mindestens zehn Minuten bei über 70 Grad erhitzt, kann man Salmonellen abtöten. Diese Temperatur muss allerdings auch im Innern der der Speise erreicht werden. Es empfiehlt sich die Nutzung eines Thermometers.

Allergieforscher informieren STUDIENFAZIT Corona-Masken helfen auch Allergikern

M

asken wie FFP2- und OPMasken helfen nicht nur beim Schutz vor COVID19, sondern auch bei Allergien. Das zeigt eine neue Studie der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK). Bei der Studie wurden Teilnehmende mit einer Gräserpollen-Allergie unter kontrollierten Bedingungen ihren Allergenen ausgesetzt. Dabei wurden sowohl

subjektive allergische Symptome der Nase, der Bronchien und der Augen als auch messbare Allergiesymptome erfasst. Während die Exposition mit Gräserpollen bei den Teilnehmenden ohne Maske starke Symptome auslöste, waren die Symptome sowohl beim Tragen einer FFP2-Maske als auch beim Tragen einer medizinischen Maske auf ein Drittel reduziert, teilen ECARF und TK mit. Die Studie zeige, dass Mas-

ken Menschen mit Heuschnupfen wirksam schützten. Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, Vorsitzender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Berlin und Studienarzt bei ECARF, erklärt: „FFP2-Masken und medizinische Masken können Allergiesymptome während einer Pollensaison deutlich reduzieren. Sie lindern die Symptome so stark, dass das allgemeine Wohlbefinden nur noch wenig gestört ist.“


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Ausgrenzung schadet mehr als Infektion selbst UMFRAGE Diskriminierung von HIV-Infizierten

E

in Großteil der HIV-Infizierten in Deutschland wird im Alltag nach wie vor diskriminiert und ausgegrenzt. Schwerer als die gesundheitlichen Folgen der HIVInfektion wiegen für viele Menschen die sozialen Folgen durch Vorurteile, wie eine kürzlich in Berlin vorgestellte Studie der Deutschen Aidshilfe und des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) zeigt. Für die Erhebung, die zehn Jahre nach einer ähnlichen Befragung erstmals wieder umfassende Daten zu dem Thema liefert, wurden knapp 500 HIVpositive Menschen in Interviews befragt. Zudem füllten etwa tausend HIV-Positive einen Onlinefragebogen zu ihren Diskriminierungserfahrungen aus. Demnach berichten 95 Prozent von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den vergangenen zwölf Monaten aufgrund von HIV. Mit 52 Prozent gibt rund die Hälfte an, durch Vorurteile im Leben beeinträchtigt zu sein. Besonders häufig kommt Diskriminierung

demnach im Gesundheitswesen vor. Mit 56 Prozent machte mehr als die Hälfte der online Befragten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine negative Erfahrung. 16 Prozent wurde mindestens einmal eine zahnärztliche Versorgung verweigert, acht Prozent passierte dies bei allgemeinen Gesundheitsleistungen. Als Konsequenz legt ein Viertel der Befragten den HIV-Status nicht mehr immer offen. Wegen Diskriminierung und Stigmatisierung empfinden es generell 70 Prozent der interviewten Studienteilnehmer als schwierig, anderen von ihrer HIV-Infektion zu erzählen. Drei Viertel verheimlichen sie in vielen Lebensbereichen. So sprechen beispielsweise im Arbeitsleben 44 Prozent der Befragten nie offen über HIV. Rund ein Viertel der Befragten schämt sich wegen der HIVInfektion. Jeder dritte Betroffene hat Angst, jemanden beim Sex anzustecken – obwohl eine Übertragung unter Therapie nicht mehr möglich ist. dpa

Mitteldeutsche Zeitung

25

– ANZEIGE –

Einzigartig durch außergewöhnliche Mitarbeitende AMEOS Mit Herz und Fachwissen in einem wertorientierten Arbeitsumfeld

A

MEOS Ost prägt die Gesundheitslandschaft Sachsen-Anhalts: 18 Einrichtungen an neun Standorten, von Wernigerode bis Schönebeck, gehören zur AMEOS Gruppe. Wir sind der größte Gesundheitsdienstleister in unserer Region. AMEOS-Mitarbeiter*innen gehören zu einem hervorragendem und aufgeschlossenem Team: Fast 4.000 Fachkräfte arbeiten in unseren Krankenhäusern, unseren Poliklinika und in den Bereichen Psychiatrie, Pflege und Eingliederung. Für eine optimale regionale Versorgung ist eine enge und flexible Kooperation unserer Einrichtungen unerlässlich. Unser Behandlungsangebot sichert die Versorgungsstrukturen und gewährleistet bereits jetzt die Zukunft medizinischer Versorgung im ländlichen Raum. Dabei legen wir größten

AMEOS bietet zukunftssichere Arbeitsplätze mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. FOTO: AMEOS

Wert auf das Angebot eines breiten fachlichen Spektrums: drei Herzkatheterlabore, die größte Stroke Unit SachsenAnhalts und drei Kreißsäle gehören zu den Leuchttürmen unserer Klinika. Zertifizierte Zentren in den Bereichen Endoprothetik, Gastroenterologie, Gefäßmedizin und Altersmedizin verdeutlichen die Qualität unserer medizinischen Angebote. Das bedeutet: zukunftssichere Arbeitsplätze in einem

anspruchsvollen und spannenden Arbeitsgebiet mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir unterstützen die persönliche berufliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden mit individuellen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten über unser AMEOS Institut Ost, flexible Arbeitszeitmodelle und Unterstützung für Berufseinsteigende. Weitere Informationen: ameos.eu

Wir sichern die Gesundheitsversorgung in der Region

4.000 Mitarbeitende 10 Standorte 18 Einrichtungen 1.900 Betten

Spitzenkolleg*innen für Spitzenmedizin

Aschersleben

Oschersleben

Bernburg

Schönebeck

Calbe

Staßfurt

Halberstadt

Thale

Haldensleben

Wernigerode

Mehr Informationen finden Sie unter:

ameos.eu/ost


26

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Fitnessprogramm am Schreibtisch ÜBUNGSTIPPS Hilfreiches Workout für eine Auszeit von der Büroarbeit

W

er am Schreibtisch arbeitet, kann trotzdem effektive Übungen in seinen Arbeitsalltag integrieren, um Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern. „Es gibt eine Reihe von Übungen, die kaum sichtbar und überall durchführbar sind“, sagt Ute Repschläger, Physiotherapeutin und Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK e. V.). „Schon mit einem kleinen Workout können die wichtigsten Muskelgruppen aktiviert und trainiert werden.“ Mehr als ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland gehen einer Bürotätigkeit nach, das sind 14,8 Millionen Menschen, Tendenz steigend, belegt die Statistik, herausgegeben vom Institut der deutschen Wirtschaft. Während der Corona-Pandemie hat sich für viele die Arbeit ins Homeoffice verlagert. Nicht immer genügt der heimische Arbeitsplatz ergonomischen Anforderungen. Umso wichtiger ist es daher, einen Ausgleich zu schaffen.

Schreibtischarbeit hat vielfältige Auswirkungen Wegen der einseitigen Belastung der Muskulatur kommt es bei der Schreibtischarbeit oft zu Schmerzen im Nacken und im Rücken. Der allgemeine Bewegungsmangel kann zudem weitere gravierende Folgen haben, wie etwa Bandscheibenvorfälle oder Osteoporose, und sich negativ auf das Herz-KreislaufSystem auswirken. Weitere gesundheitliche Folgen sind Bluthochdruck, Diabetes TYP 2 und Übergewicht. „Wir Physiotherapeuten empfehlen spezielle Übungen für die Halswirbelsäule und Schultern, aber auch ein Kräftigungsprogramm für die weiteren wichtigsten Muskelgruppen“, sagt Repschläger. „Neueinsteigern“ rät sie, sich lieber ein kleines Programm vorzunehmen, das dann aber regelmäßig durchzuführen. Ein festes Zeitfenster oder auch ein gestellter Timer können an die kleine Bewegungseinheit erinnern. „Studien belegen, dass Bewegung am Arbeitsplatz positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat“, berichtet Repschläger. „Und jeder Einzelne wird für sich feststellen, dass sich das persönliche Wohlbefinden zunehmend verbessert“, wirbt die erfahrene Physiotherapeutin für das ZwischendrinWorkout.

Kniebeugen mit Zehenstand, Training im Sitzen, Dehnübungen – vielfältige und regelmäßige Bewegungseinheiten halten auch „Schreibtisch“-Arbeiter fit. FOTO: NEW AFRICA – STOCK.ADOBE.COM

„Workout“ im Sitzen Halswirbelsäule: Setzen Sie sich aufrecht an eine Wand, der Hinterkopf ist an der Wand angelehnt. Der Kopf macht nur eine kleine Nickbewegung, sodass ein Doppelkinn entsteht und der Hinterkopf an der Wand noch oben gleitet. Der Hinterkopf löst sich dabei nicht von der Wand. Während der Übung sollte eine Spannung im vorderen Halsbereich zu spüren sein. Die Spannung acht Sekunden halten, acht Sekunden pausieren und drei bis fünf Durchgänge ausführen. Die Übung stärkt die vordere Halsmuskulatur. Trizeps/Oberarmstrecker: Die Unterarme parallel auf die Platte legen, Hände flach, die Finger zeigen nach vorn. Pressen Sie die Unterarme kräftig gegen die Unterlage. Die Spannung halten für mindestens acht Sekunden, dann acht Sekunden Pause. Die Übung zwei- bis dreimal wiederholen. Noch unauffälliger: Die Unterarme jeweils auf den gleichseitigen Oberschenkel legen. Bizeps: „Stille Denkerpose“: Beugen Sie den rechten Arm vor dem Körper, Ober- und

Unterarmbilden etwa einen 90Grad-Winkel. Legen Sie die linke Hand von oben in die rechte und drücke beide mindestens acht Sekunden lang kräftig gegeneinander. Auf der anderen Seite wiederholen. Zwei bis drei Durchgänge pro Seite. Schulter: Setzen Sie sich in einen Stuhl mit Armlehnen. Legen Sie die Unterarme von innen dagegen. Drücken Sie die Arme nun kräftig zur Seite beziehungsweise gegen die Lehnen. Spannungsposition acht Sekunden halten, ebenso lange pausieren. Zweimal wiederholen. Dehnung Brustbereich: Verschränken Sie die Arme hinter dem Kopf, die Ellenbogen zeigen nach außen, und lehnen Sie sich im Bürostuhl nach hinten. Tief ein und ausatmen, es sollte eine Dehnung in der Brust zu spüren sein. Adduktoren/Training der Schenkelinnenseiten: Nehmen Sie Ihre Aktentasche, ein Telefonbuch oder einfach nur beide Fäuste und klemmen Sie sie zwischen die Oberschenkel. Pressen Sie nun die Oberschenkel kräftig zusammen. Die Spannung acht Sekunden hal-

ten. Dann kurz entspannen und zweimal wiederholen.

Workout im Stehen Zehenstand: Stellen Sie sich aufrecht hinter den Bürostuhl, halten sich an der Rückenlehne fest und drücken sich auf die Zehenspitzen hoch. Das ist auch in der Küche zum Beispiel beim Warten auf Teewasser oder am Kopierer möglich. Diese Übung kräftigt die Wadenmuskulatur, beeinflusst den venösen Rückfluss und aktiviert den gesamten Organismus. Kniebeugen: Die Beine werden hüftbreit auseinandergestellt, das Gesäß geht nach hinten unten, so als wenn man sich auf einen Stuhl setzen möchte. Bei Kniebeugen und Zehenstand sollten die Muskeln „brennen“, um einen Effekt zu haben. Po: Durch ständiges Sitzen werden die Gesäßmuskeln nur wenig beansprucht. Als Übung kann man sich vorstellen, mit den Gesäßhälften eine Münze festhalten zu wollen: Beide Pobacken acht Sekunden lang fest zusammenkneifen und acht Sekunden entspannen. Diese Übung lässt sich mehrmals täglich durchführen.

Weitere Tipps Gehen: Wer einen Bürojob hat, kommt häufig nicht mal auf 2.000 Schritte täglich, empfohlen werden jedoch mindestens 8.000 Schritte täglich. Nutzen Sie den Weg zur Arbeit: Mit dem Rad fahren oder wenn möglich, zu Fuß gehen. Stellen Sie sich beim Telefonieren hin oder gehen öfter einmal auf und ab. Atemübungen: Atemübungen können Stress abbauen und Verspannungen lösen. Oft atmen wir nur in einen Teil der Lunge. Sinnvoll ist es, das ganze Zwerchfell zu benutzen. Das tiefe Ein- und Ausatmen kann durch eine Kontaktatmung verinnerlicht werden. Legen Sie dazu eine Hand auf den Brustkorb und eine Hand auf den Bauch. Atmen Sie tief ein, dabei spüren Sie, wie sich der Abstand der beiden Hände zueinander vergrößert. Beim Ausatmen wird der Abstand der beiden Hände automatisch wieder kleiner. Mehrmals tief ein- und ausatmen, zur Entspannung die Ausatmungsphase verlängern. Weitere Infos und Quelle: Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e. V. https://ifk.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Am 29. September 2021 ist Welt-Herztag Herz-Kreislauf-Beschwerden zählen in Deutschland zu den häufigsten Krankheiten. Der Herzinfarkt steht dabei an erster Stelle. Um auf die präventiven Möglichkeiten gegen den Herzinfarkt aufmerksam zumachen, hat die World Heart Federation im Jahr 2000 den Welt-Herztag ins Leben gerufen. Ansprechpartner für den Welt-Herztag sowie die Herzwochen in Deutschland ist die Deutsche Herzstiftung. In Deutschland erleiden der Deutschen Herzstiftung zufolge jährlich rund 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Regelmäßiger Sport, Rauchverzicht, gesunde Ernährung und eine optimale Therapie von Krankheiten, die zum Herzinfarkt führen, wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck, können das Risiko für einen Herzinfarkt senken. Etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland hat einen zu hohen Blutdruck, das sind ca. 20 Millionen Menschen (Robert Koch-Institut). Etwa vier Millionen von ihnen leiden daran, ohne es zu wissen – eine besorgniserregend hohe Dunkelziffer. Dabei ist Bluthochdruck einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder den Verschluss der Beingefäße. Leider führen oft erst diese schwerwiegenden Folgen eines unbehandelten Hochdrucks Betroffene zum Arzt. Es steht deshalb außer Frage: Jeder sollte seinen Blutdruck kennen und spätestens ab dem 40. Lebensjahr seinen Blutdruck regelmäßig messen. In den im November stattfindenden Herzwochen ( „Herz unter Druck“) informiert die Herzstiftung in Vortragsveranstaltungen und Online-Seminaren, durch Telefonaktionen und Berichterstattung in den Medien über den aktuellen Stand der Ursachen, Diagnose und Behandlung des Bluthochdrucks. Zu den vielfältigen Angeboten zählt auch die neue Bluthochdruck-Broschüre, in der Experten verständlich über das Thema informieren. Weitere Informationen erhalten Interessenten ab Mitte Oktober hier: www.herzstiftung.de

Mitteldeutsche Zeitung

27

– ANZEIGE –

Rückenschmerzen? Bewegung, Gewichtskontrolle, Lot finden! EXPERTENTIPP Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

G

elenkverschleiß ist eine natürliche Folge des Alterungsprozesses. Viele Rückenprobleme sind auf Fehlhaltungen und Arthrose zurückzuführen. Aber nicht jede Arthrose verursacht Schmerzen. Beschwerden entstehen, wenn über längere Zeit eine körperliche Fehlhaltung eingenommen wird oder bei dauerhafter einseitiger oder schwerer körperlicher Belastung. Fehlhaltung beseitigen! Werden Sie sich klar darüber, worin Ihre „Fehlhaltung“ besteht. Ändern Sie zwischendurch Ihre Arbeits- oder Sitzposition. Manchmal können einfache Hilfsmittel oder ergonomisch geformte Stühle helfen. Körperlot finden! Wirken Sie dieser Fehlhaltung entgegen, indem Sie im Alltag Ihr „Körperlot“ finden: im normalen Gang bilden Kopf, Becken und Füße eine Senkrechte. Gewicht runter! Kontrollieren

Dr. med. Jens Mathusalem ist Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Sie Ihr Gewicht. Jedes Kilo zu viel belastet Ihre Gelenke und fördert den Verschleiß. Bewegen Sie sich! Die Bewegungsimpulse sorgen, vereinfacht gesagt, dafür, dass Gelenke „geschmiert“ und mit Gelenkflüssigkeit versorgt werden. Muskeln aufbauen! Eine gute

Rumpfmuskulatur stabilisiert die Wirbelsäule und nimmt den Druck von den Bandscheiben. Eine gute Physiotherapie setzt mit speziellen Übungen genau da an. Leben Sie gesund! Ausgewogene Ernährung und Verzicht auf übermäßigen Nikotin- und Alkoholkonsum danken Ihnen Ihre Gelenke. Was tun bei Schmerzen? Dann ist der erste Gang zum Hausarzt, der Ihnen z.B. Physiotherapie verschreiben kann. Hilft das nicht, lassen Sie sich in einem zertifizierten Orthopädischen Zentrum beraten. KONTAKT Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie mit zertifiziertem Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung Telefon: 0345 / 559 -1861

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Kompetenz und Erfahrung: Spezialist für Unfall- und Handchirurgie einengungen und arthrotischen Gelenkveränderungen werden annähernd alle Teilgebiete des handchirurgischen Spektrums – mit Ausnahme der Replantationschirurgie bzw. Korrektur frühkindlicher Deformitäten - angeboten. Dieses umfasst neben (Teil-)Versteifungsoperationen auch den indikationsgerechten endoprothetischen Ersatz von kranken Gelenken sowohl Akute und degenerative Krankheitsbilder der Finger, des Daumensattels als auch Wir behandeln sowohl degenerativ be- vereinzelt von Hand- und Ellenbogengedingte Veränderungen der Hand als auch lenk. akute Verletzungen. Das umfasst die primäre Diagnostik über die Notaufnahme im Ambulante Behandlung häufig möglich Akutfall sowie die direkte Untersuchung Die Mehrzahl der Fälle, die eine Operation und Beratung in der „Handchirurgischen benötigen, können als ambulante VerfahSpezialsprechstunde“. Eine Beratung ist ren durchgeführt werden. Hierfür werden nach ambulanter Zuweisung durch Haus- schonende regionale Betäubungsverfahren ärzte, Orthopäden oder Chirurgen jederzeit eingesetzt. Die Weiterbehandlung durch Hausarzt und / oder Chirurgen begleiten möglich. wir sowohl durch briefliche Verfahrensempfehlungen als auch durch klinische Großes handchirurgisches Spektrum Neben der Behandlung von Schnapp- Kontrollen im Verlauf weiter. fingern, Sehnenscheidenengen, NervenIn der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ist seit mittlerweile einem Jahr die Handchirurgie als zusätzlicher Schwerpunkt integriert, vertreten durch den Leitenden Oberarzt Dr. med. Jens Mathusalem (Foto)

Enge Zusammenarbeit mit Geriatrie Unabhängig hiervon vertiefen wir generell die Zusammenarbeit mit der im Hause im Entstehen begriffenen Abteilung für Geriatrie, um insbesondere die durch akute Verletzungen gefährdeten älteren und häufig kranken Patienten zeitnah optimal zu versorgen. Wir wollen hierdurch eine möglichst schnelle Mobilisation und Regeneration sowie eine zeitnahe Rehabilitationen erreichen. Ziel ist hierbei, dass die Patienten ihre Alltagsaktivität wie vor der Verletzung wiedererlangen und möglichst in ihrem ursprünglichen Lebensumfeld bleiben können. Kontakt: Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Chefärztin: Dr. med. Sabine Schmitt Leitender Oberarzt: Dr. med. Jens Mathusalem Anmeldung zur Ambulanzsprechstunde über das Sekretariat: 0345 559-1861 Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16 Uhr Freitag 7:30 bis 15:30 Uhr


28

Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

Mehr als nur Erschöpfung FATIGUE-SYNDROM Wenn der Akku ständig leer ist

D

ie Ursachen liegen im Dunkeln, die Diagnose ist schwierig, Medikamente fehlen: Das Chronische FatigueSyndrom (kurz: CFS) ist ein noch weitgehend unerforschtes, aber oft schweres Krankheitsbild. Fatigue ist das französische Wort für Erschöpfung oder Müdigkeit. Haare kämmen, telefonieren, ein kleiner Spaziergang, die Spülmaschine ausräumen – schon nach einfachsten Tätigkeiten macht sich diese ausgeprägte Schwäche breit. Die Betroffenen sind völlig erledigt, eine Erholungspause bringt kaum Besserung. Viele Menschen, die an einem „Chronischen Fatigue-Syndrom“ leiden, können nur noch reduziert oder gar nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen. Ein Viertel der Betroffenen schafft es nicht mehr, ohne Hilfe das Haus zu verlassen, einigen fällt das Sitzen und Stehen so schwer, dass sie sogar bettlägerig sind. „Das Chronische FatigueSyndrom ist nicht einfach zu diagnostizieren und kann manchmal bei der Untersu-

chung übersehen werden, denn Klagen über langdauernde Phasen mit Müdigkeit und Erschöpfung sind ja in der Allgemeinbevölkerung sehr häufig“, sagt Dr. Astrid Maroß, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie im AOK-Bundesverband. „Es handelt sich dabei um eine komplexe chronische Erkrankung, die mehrere Systeme im Körper betrifft und über Erschöpfung und Müdigkeit hinausgeht: Die Regulation des Immunsystems, des autonomen Nervensystems und des Energiestoffwechsels in den Körperzellen ist vermutlich gestört.“ Die Betroffenen eines CFS sind in der Regel recht jung, im Durchschnitt 29 bis 35 Jahre alt, so das Charité Fatigue Centrum in Berlin. Auch Kinder und Jugendliche können unter einem CFS leiden.

Infektionen sind oft die Auslöser Die Ursachen für die CFS sind noch nicht aufgedeckt. Meistens befällt die Erkrankung die Betroffenen recht plötzlich, oft ausgelöst durch eine Infektion.

Die Diagnose CFS bekommt derzeit mehr Aufmerksamkeit durch Berichte über langanhaltende Folgesymptome einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung. Inwieweit das viel diskutierte Long-Covid zum CFS gehört oder ein separates Krankheitsbild ist und was Long-Covid genau ist, wird die Forschung erst zeigen.

Vielfältige Symptome Dass es sich um eine „Multisystemerkrankung“ handelt, zeigt sich an der Vielfalt der Symptome. Als Hauptsymptom gilt tatsächlich eine extreme Erschöpfbarkeit nach nur leichten körperlichen oder geistigen Tätigkeiten. Die Patientinnen und Patienten leiden allerdings noch an einer Reihe ganz anderer Beschwerden: Sie können Muskel-, Gelenk- oder Kopfschmerzen, Reizdarmbeschwerden und Schlafstörungen sowie Herz-Kreislauf-Störungen haben. Im Stehen oder Sitzen kann sie Schwindel, Herzrasen und Atemnot befallen. Sie können sich kaum konzentrieren, fühlen sich benebelt

Tiefe Erschöpfung ist nur eines der Symptome.

im Kopf. Einige sind häufig erkältet, mit erhöhter Temperatur und Halsschmerzen. Auch Sehstörungen, wie verschwommenes Sehen oder ein Tunnelblick kommen vor. Manche reagieren überempfindlich auf Licht und Geräusche.

Wohldosierte Anstrengung Medikamente gegen die Erkrankung gibt es bisher nicht. Forscher testen, ob Therapien, die das Immunsystem beeinflussen, gegen CFS helfen. Bei der Behandlung geht es deshalb vor allem darum, die Symptome und damit den Alltag in den Griff zu bekommen. Eine

FOTO: AOK MEDIENDIENST

kognitive Verhaltenstherapie kann dabei helfen, Denk- und Verhaltensweisen auf die Spur zu kommen, die die Symptome aufrechterhalten oder verschlimmern. Es gilt zu lernen, Körpersignale frühzeitig wahrzunehmen und mit Stress umzugehen. Techniken zur Entspannung wie Autogenes Training oder Atemübungen werden empfohlen. Mit dem Arzt/der Ärztin sollten die Betroffenen absprechen, ob und mit welchen Medikamenten Schmerzen, Schlafstörungen, Atemwegsinfekte oder Verdauungsprobleme behandelt werden können. Weitere Informationen: www.fatigatio.de

MENSCHLICHKEIT und KOMPETENZ

in guten Händen

Wittenberger Parkinsonklinik nutzt neuartige Kombinationspumpe Besonders Patienten im späten Krankheitsstadium profitieren Die Klinik für Neurologie in der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg wendet eine neuartige und hochwirksame Medikamentenpumpe (Lecigon-Pumpe) für die Behandlung von Parkinson-Patienten an. Die Kombinationspumpe hilft Erkrankten im fortgeschrittenen Stadium des Morbus Parkinson. „Die hochwirksame Kombination aus Dopamin und COMT-Hemmer erzielt eine neue

Qualität in der Eskalationstherapie bei Sie empfängt Patienten zur ErstdiagnosMorbus Parkinson“, erklärt Chefarzt Dr. tik oder Differentialdiagnostik anderer Bewegungsstörungen, Neueinstellung, Philipp Feige. medikamentösen Umstellung, Ein- und Die Alexianer Klinik Bosse Wittenberg Umstellung von Medikamentenpumpen ist eine von der Deutschen Parkinson und nichtmedikamentösen Therapien. Vereinigung zertifizierte Fachklinik für Mehr Informationen erhalParkinson und Bewegungsstörungen ten Sie bei der Alexianer mit überregionaler Bedeutung. Klinik Bosse Wittenberg unter Tel. (03491) 476571.

Die Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH deckt mit ihren Leistungen die Landkreise Wittenberg, Anhalt-Bitterfeld, DessauRoßlau und ganz Mitteldeutschland ab. Die Gesundheitszentren und Einrichtungen sind spezialisiert auf die Bereiche Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Zu den Alexianern in Sachsen-Anhalt gehören die Klinik Bosse Wittenberg, das St. Joseph-Krankenhaus Dessau, die Alexianer Ambulanten Dienste und das Medizinische Versorgungszentrum Coswig. Die Klinik Bosse ist akademisches Klinik Bosse Wittenberg /// Gesundheitszentrum für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Hans-Lufft-Straße 5 /// 06886 Lutherstadt Wittenberg

St. Joseph-Krankenhaus Dessau /// Gesundheitszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Auenweg 36 /// 06847 Dessau-Roßlau

Telefon Wittenberg: (03491) 4760 /// Telefon Dessau: (0340) 5569-0 /// Internet: www.alexianer-sachsen-anhalt.de

Lehrkrankenhaus der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg.

Das St. Joseph-Krankenhaus Dessau kooperiert mit der Medizi-

nischen Hochschule Brandenburg


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

29

Hohe Übersterblichkeit und soziale Isolation in der ersten und zweiten Corona-Welle PFLEGE Aktueller Pflege-Report 2021 gibt Auskunft – Breiter Diskurs ist notwendig

D

ie Sterblichkeit in Pflegeheimen ist in der ersten und zweiten CoronaWelle drastisch gestiegen. Viele Bewohner litten zudem auch massiv unter der sozialen Isolation. Das zeigt der aktuelle Pflege-Report 2021, den das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) Ende Juni veröffentlicht hat. Danach lag die Mortalität bereits drei Wochen nach Start des ersten Lockdowns im April 2020 um 20 Prozent über dem Niveau der Vorjahre. Von Oktober bis Dezember 2020 stieg die Übersterblichkeit auf 30 Prozent. In der Weihnachtswoche erreichte sie einen Spitzenwert von 81 Prozent. Über die Ergebnisse des Pflege-Reports und die notwendigen Konsequenzen diskutierten die Herausgeberinnen bei einer digitalen Veranstaltung mit Vertretern aus der Praxis. „Die Infektionsschutzmaßnahmen während der Pandemie

reichten nicht aus, um die im Heim lebenden pflegebedürftigen Menschen ausreichend zu schützen“, bilanzierte Dr. Antje Schwinger, Leiterin des WIdOForschungsbereichs Pflege und Mitherausgeberin des Reports. Auch die soziale Isolation mit Kontaktsperren und Besuchsverboten belastete die

Pflegebedürftigen erheblich, wie eine Befragung des WIdO unter Angehörigen belegt. Demnach konnten 43 Prozent der Befragten die Pflegebedürftigen im ersten Lockdown nicht besuchen. Weitere 30 Prozent konnten es nur selten. 40 Prozent der Heimbewohner durften laut Auskunft der Be-

Jeder Mensch, ob jung oder alt, braucht Ansprache und Zuwendung.

zugspersonen über Monate ihr Zimmer kaum verlassen.

Isolation generell vermeiden Zwei Drittel der Angehörigen bemerkten eine Verschlechterung der geistigen Fitness, der Beweglichkeit oder der psychischen Gesundheit der Pflege-

FOTO: PHOTOGRAPHEE.EU – STOCK.ADOBE.COM

bedürftigen. Diese hätten unter Einsamkeit, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit gelitten. Die generelle Isolierung alter Menschen von der Außenwelt und ihren Angehörigen dürfe sich nicht wiederholen, forderte Schwinger. Es müsse untersucht werden, was verändert werden muss, um eine solche Situation künftig zu vermeiden und die Bewohner dennoch zu schützen. Notwendig sei ein breiter Diskurs, „was uns eine menschenwürdige Versorgung im Alter als Gesellschaft wert ist“, so die WIdO-Expertin. Die „im Eiltempo beschlossene jüngste Pflegereform“ könne „diesen Anspruch nicht erfüllen“. Die Ergebnisse des PflegeReports sind Bestandteil des vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung geförderten Forschungsprojekts „Covid-Heim“, das die Charité Berlin in Kooperation mit dem WIdO durchführt. AOK

Gutes tun. Jeden Tag.

Wir sind für Sie da: Kompetent, fürsorglich, menschlich.

n Moderner Krankenhausstandort und größter Arbeitgeber der Region mit 800 Mitarbeitenden und 100 Azubis n Spezialisierte Fachbereiche und Zentren: Herzkatheterlabor, Stroke-Unit, Palliativmedizin, EndoProthetikZentrum n Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift | Paul-Gerhardt-Straße 42-45 | 06886 Lutherstadt Wittenberg Telefon 03491 500 (Zentrale)| Foto: Andrey Popov@fotolia.de | www.jsd.de/pgstift


30

Mitteldeutsche Zeitung

KLINIKEN 2021

Freitag, 17. September 2021

Schadet Sonne dem Hörsystem? GUT HÖREN Warme Temperaturen daheim oder im Urlaub: Hörakustiker geben Pflegetipps

T

rotz des Herbstanfangs kann es immer noch ein paar warme Tage geben: Hörsystem-Träger sollten dann auf ihr Hilfsmittel achten. Hörsysteme brauchen an warmen Tagen eine besondere Pflege. Ist es also bei uns sonnig und heiß oder reisen Träger von Hörsystemen in den warmen Süden, ist es wichtig, dass sie ein paar Maßnahmen in Angriff nehmen, um weiterhin richtig gut hören zu können und den Minicomputer fürs Ohr zu schützen.

Vorab-Check und Zubehör Zur Urlaubsplanung von Hörsystemträgern gehört es in jedem Fall, auch das Hörgerät fit für die Reise zumachen. Der Hörakustiker stellt sicher, dass das Gerät voll funktionsfähig ist und reinigt es bei Bedarf. „Generell sind die kleinen Minicomputer zwar gut vor äußeren Einflüssen geschützt, doch Feuchtigkeit, Sand und Sonne beanspruchen die Mikroelektronik besonders“, weiß Marianne Frickel, Hörakustiker-Meisterin

und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Aufbewahrungsboxen sind daher gut geeignet, um die Hörsysteme im Urlaub sicher zu verwahren und schnell bei Bedarf wiederzufinden. Ein weiches Putztuch, ein spezielles Reinigungsmittel und eine Trockenbox gehören ebenfalls in die Reisetasche. Ein Vorrat an Ersatzbatterien gehört ebenso ins Gepäck. Bei aufladbaren Hörsystemen ist an das Ladegerät und gegebenenfalls den Adapter fürs Stromnetz zu denken – je nachdem, wohin die Reise geht.

Hörsysteme vor Nässe und Sonne schützen Moderne Hörsysteme sind in der Regel spritzwassergeschützt. Bei zu viel Nässe kann jedoch Wasser durch kleine Öffnungen am Mikrofon, Hörer oder Batteriefach eindringen und die Elektronik schädigen. Wer kein wasserdichtes Modell hat, legt das Hörsystem vor dem Baden am besten in die Aufbewahrungsbox an einen schattigen Ort. Gelangen den-

noch einmal Wasser oder Sand ans Hörsystem, sollte dieses sofort mit dem Putztuch und dem Reinigungsmittel gesäubert und getrocknet werden. „Hörsysteme gehören – genau wie Mobiltelefone – nicht in die pralle Sonne und sollten auch nicht trockengeföhnt werden, denn zu viel Wärme kann der Technik schaden“, weiß Frickel. Vor dem Strandbesuch mit Sonnenschutz eincremen ist wichtig für die Haut. Das Hörsystem jedoch sollte nicht in Kontakt mit Sonnenmilch oder After-Sun-Creme kommen. Denn Cremes und Lotionen können die Mikrofone verstopfen und so zu schlechterem Hören führen oder das wertvolle Gerät schädigen. Daher gilt: erst das Hörsystem abnehmen, dann eincremen, dann das Hörsystem wieder einsetzen.

Nächtliche Pflege für das Hörsystem Am Ende des Urlaubstages sollten die Hörsysteme unbedingt über Nacht mit geöffnetem Batteriefach in eine Trockenbox

Mit Menschen. Für Menschen.

Mehrfach AUSGEZEICHNET! www.klinikum-magdeburg.de

Als Haus der Schwerpunktversorgung arbeiten Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen Hand in Hand. Jeder Mitarbeiter ist ein Teil des Ganzen. Rund 1900 Mitarbeitende leisten tagtäglich Spitzenleistung, damit Patienten in einer angenehmen Atmosphäre rundum bestens versorgt sind, in der Qualität und Patientenorientierung großgeschrieben werden. Insgesamt 23 Fachbereiche und Institute bieten eine nahezu lückenlose medizinische Versorgung mit Hilfe von modernster Technik – und das zertifiziert nach den aktuellen Qualitätsstandards. Klinikum Magdeburg gGmbH Birkenallee 34 . 39130 Magdeburg Telefon 0391 791-0 www.klinikum-magdeburg.de

Hier finden Sie unsere aktuellen Karrieremöglichkeiten: Gestalten Sie mit uns die Zukunft!

gelegt werden. Die Batterien vorher herausnehmen. So kann eventuelle Feuchtigkeit ausdünsten. Ist das Gerät trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal ins Wasser oder in den Sand gefallen, überprüft am besten der Hörakustiker die Funktionen. Er kann es reinigen und beurteilen, ob möglicherweise ein Schaden

entstanden ist. Als Experte für alle Fragen rund ums Hören, weiß er genau was zu tun ist. biha Weitere Informationen und Tipps rund um gutes Hören und die Hörsystemversorgung finden sich auf der neutralen Service-Seite im Internet www.richtiggut-hoeren.de

Eine Hörakustikerin stellt bei einem Klienten das Hörsystem ein. Die Fachleute kümmern sich auch um den Check der Hörsysteme. FOTO: ALEXANDER RATHS – STOCK.ADOBE.COM

Gesundheit beginnt im Mund – Zündstoff! Am 25. September ist der Tag der Zahngesundheit. Im Fokus steht dieses Jahr die Parodontitis. Das Motto lautet „Gesund beginnt im Mund – Zündstoff“, weil von dieser chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats Millionen Deutsche betroffen sind. Oft, ohne es zu bemerken. Eine Parodontitis entwickelt sich in den meisten Fällen schleichend und schmerzlos. Zu den frühen Anzeichen gehört die Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Bleibt sie unbehandelt, entstehen Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien vermehren können. Die mögliche Folge ist eine bakterielle Infektion, die das Gewebe und den Kieferknochen angreift und abbaut. Der Zahn verliert dadurch zunehmend an Halt und kann nach einiger Zeit sogar ausfallen. Zudem gibt es viele mögliche Wechselwirkungen auf den ganzen Organismus. Unter den Erwachsenen in Deutschland haben rund zehn Millionen Menschen eine schwere parodontale Erkrankung. Nicht nur diese große Zahl ist Zündstoff. Auch, dass die Parodontitis unsere Gesundheit weit über die Zahngesundheit hinaus beeinflussen kann. Gelangen Bakterien und Entzündungsstoffe in den Blutkreislauf, verursachen sie häufig Probleme in anderen Regionen des Körpers. So werden beispielsweise Zusammenhänge zwischen einer Parodontitis und Schwangerschaftskomplikationen angenommen. Werdende Mütter sollten daher immer auch zur zahnärztlichen Kontrolle gehen. Medizinische Studien zeigen zudem, dass die Parodontitis Wechselbeziehungen mit Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma, chronischen Atemwegserkrankungen oder kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall eingehen kann. Weiterführende Informationen finden sich auf der Internetseite: www.tagderzahngesundheit.de


Freitag, 17. September 2021

KLINIKEN 2021

Mitteldeutsche Zeitung

31

Was tun bei einem Zahnunfall? ZAHNGESUNDHEIT Bundeszahnärztekammer gibt Tipps für die Erstversorgung

Z

ahlreiche Sportarten sowie Aktivitäten in der Schule und im Beruf bergen ein hohes Risiko für Zahnverletzungen. Vor allem Kinder können bei Sport und Spiel Zahnverletzungen erleiden: vom Abbrechen einer Zahnschmelzecke bis zum Verlust eines ganzen Zahnes. In der Regel sind die oberen Schneidezähne betroffen. Schnelles Handeln ist nötig, denn ein ausgeschlagener Zahn kann häufig wieder in den Kiefer zurückgepflanzt werden, ein abgebrochenes Teilstück wieder angebracht werden. Eile ist geboten, denn insbesondere die Zahnwurzelhaut ist empfindlich.

Erste Schritte Stillen Sie gegebenenfalls die Blutung, am besten mit einem sterilen Verbandsmaterial, das Sie auf die Wunde pressen. Kühlen Sie von außen (z. B. mit einem Kühlakku). Suchen Sie den Zahn oder das Zahnbruchstück. Fassen Sie den Zahn nur an der Krone an, nicht an der Wurzel. Den Zahn nicht reini-

oder eine Zahnklinik auf. Dies ist auch für eventuelle Versicherungsansprüche wichtig.

Vorsorgen mit einer Zahnrettungsbox Die Zahnrettungsbox ist ein mit Zellnährlösung gefülltes Gefäß, in der ein ausgeschlagener Zahn oder das Bruchstück eines Zahnes mehr als 24 Stunden aufbewahrt werden kann, ohne dass die Zellen der Wurzeloberfläche absterben. Für Schulen oder Sportvereine ist eine Anschaffung empfehlenswert. Die Zahnrettungsbox ist in Apotheken erhältlich.

Wie generell bei Zahnproblemen sollte man auch nach einem Zahnunfall sofort zahnärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. FOTO: ROMANR – STOCK.ADOBE.COM

gen! Lassen Sie den Zahn nicht austrocknen, halten Sie ihn feucht. Legen Sie den Zahn am besten in eine Zahnrettungsbox (akzeptable Lagerungsdauer 24 bis 48 Stunden).

Alternative Aufbewahrungsmöglichkeiten mit deutlich verkürzter Lagerungsdauer (30 Minuten bis zwei Stunden) sind HMilch; Speichel (im Gefäß gesammelt); Plastikfolie und

Kochsalzlösung (gibt es in der Apotheke). Ungeeignet sind Wasser; feuchtes Taschentuch; Mundhöhle und die Trockenlagerung. Suchen Sie so schnell wie möglich einen Zahnarzt

Zahnrettungskonzept klärt auf Das Projekt „Zahnrettungskonzept“ dient der Aufklärung zum Thema Zahnunfall und Zahnrettung, der Verteilung von Zahnrettungsboxen an öffentlichen Stellen und dem Aufbau einer zentralen Zahntrauma-Statistik. Weitere Informationen gibt es unter anderem hier: www.zahnrettungskonzept. info

Eine Spezialisierung mit Biss: Feste Zähne an einem Tag PRAXIS FÜR GANZHEITLICHE ZAHNMEDIZIN versorgt Patienten mit festsitzendem Zahnersatz – auch in Sofortversorgung

U

naufhaltsamer Zahnverlust? Viele Patienten leiden an Zahnlockerung, zum Beispiel bedingt durch Parodontitis. Alle bisherigen Behandlungen, die zum Erhalt ihrer Zähne gedient haben, sind ausgeschöpft. Die Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin von Zahnarzt Thilo Grahneis hat sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre auf die Anfertigung von Zahnersatz spezialisiert. „Wir bieten verschiedene Möglichkeiten von Zahnersatz. Einfach bis Hochwertig, Festsitzend bis Herausnehmbar. Im Bereich des festsitzenden Zahnersatzes bieten wir die Möglichkeit der Sofortversorgung an. Ein seit 25 Jahren bewährtes Behandlungskonzept.“

Vorteile: • Struktur und Stabilität des Knochens sind besser als bei unbezahnten Kiefern • nur ein operativer Eingriff • kein Knochenaufbau nötig • schnelle Rehabilitation • Reduzierung der Kosten • feste Zähne an einem Tag • hohe Zufriedenheit, alles aus einer Hand

Angeschlossen an die Praxis ist ein meistergeführtes Zahnlabor, welches viele Bereiche des Zahnersatzes abdeckt. „Für Sie als Patient bedeutet dies, dass die gesamte Behandlung in einem Haus stattfindet. Sie haben nur mit einem Behandler und dem zuständigen Zahntechniker zu tun, mit dem Sie in direktem Kontakt stehen. Die individuelle Behandlung, Beratung, Kostenoptimierung ect. kommen hinzu. Unsere Praxis hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Implantatversorgung mit festsitzendem Zahnersatz sammeln können. Insbesondere mit dem Behandlungskonzept Feste Zähne an einem Tag. Auf dem neun- bis zwölfmonatigen Behandlungsweg, von der Entfernung der Zähne bis hin zum fertigen festsitzenden Zahnersatz, war es für Patienten bislang oft schwierig, in der Übergangsphase zu sprechen oder richtig zu essen. Der Verlust der eigenen Zähne stellt einen Einschnitt in die Lebensqualität dar. Mit diesem Behandlungskonzept ist es möglich, diese Zeit des Übergangs für den Patienten neu zu definieren“, sagt Thilo Grahneis. So werden am Tag der Zahnentfernung sofort Implantate in Ober- oder Unterkiefer ein­ gesetzt und ein für den Patienten

individuell angefertigtes, festsitzendes Provisorium hergestellt. Dieses wiederum gestaltet die Einheilzeit – 4 bis 6 Monate – bis zum endgültigen Zahnersatz angenehmer.

Diese Methode der Implantatver­ sorgung kommt auch für Patienten infrage, die schon mit einer Totalprothese versorgt sind. Thilo Grahneis lädt ein: „Wenn Sie Interesse an einer Versorgung mit Implantaten haben oder sich gerne zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten von einfach bis extravagant, von herausnehmbar bist festsitzend, freuen wir uns auf Ihren Besuch.“ Zuletzt noch ein Hinweis an alle, die ebenfalls Zahnmedizin aus Leidenschaft betreiben: Die Praxis mit Standorten in Gohlis und Plagwitz freut sich aktuell über Verstärkung.

Kontakt Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin Zahnarzt Thilo Grahneis Platnerstraße 13, 04155 Leipzig Telefon: 0341 564 1448 www.zahnarztpraxisleipzig.com

Thilo GRahNeis denkt in seiner Zahnarztpraxis ganzheitlich. Foto: Zahnarztpraxis Grahneis


HELIOS IN SACHSEN-ANHALT Unsere Mitarbeiter:innen liegen uns am Herzen

Unsere Kliniken

MitarbeiterBenefits

1 BURG 2 EISLEBEN 3 HETTSTEDT 4 KÖTHEN 5 NEINDORF 6 SANGERHAUSEN 7 VOGELSANG-GOMMERN 8 ZERBST/ANHALT

1 7

5

8

4

Planbare Arbeitszeiten

3

6

Betriebliche Altersvorsorge und jährliche Sonderzahlungen

Umfangreiche Fortund Weiterbildungsangebote

2

Work-LifeBallance

Kostenfreie Wahlleistungsversicherung

Unser Herz schlägt für Gesundheit und Gesundheit braucht Menschen, die sich täglich darum kümmern. Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dank Ihnen gehören wir zu den wichtigsten medizinischen Versorgern in Sachsen-Anhalt. Starke Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen sowie zahlreiche länderübergreifende Zentren geben unseren Patientinnen und Patienten die Sicherheit einer verlässlichen medizinischen Versorgung. Bei Helios bieten wir Euch mehr als nur einen Job. Wir freuen uns auf Euch.

www.abjetztanders.de/das-sind-wir


Articles inside

KLINIKUM MAGDEBURG gGmbH Seite Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin,

4min
page 30

Zahnarzt Thilo Grahneis, Leipzig Seite HELIOS Kliniken,

3min
page 31

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Seite

3min
page 27

Lutherstadt Wittenberg Seite

2min
page 29

DR. FONTHEIM Mentale Gesundheit, Liebenburg Seite

3min
page 22

Diakoniewerk Halle Seite 6 und

3min
page 21

Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH Seite

6min
pages 17-18

Bad Hersfeld Seite

2min
page 12

Universitätsklinikum Magdeburg Seite MEDICLIN Herzzentrum Coswig GmbH & Co.KG,

5min
pages 9-10

Saale-Krankenhaus Calbe GmbH Seite

3min
page 20

BG Klinikum Bergmannstrost Halle Seite

3min
pages 5-6

MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben Seite

4min
page 11

Pfizer Pharma GmbH, Berlin Seite

6min
pages 7-8

Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH Seite

3min
page 19
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.