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Jahresbericht 2021

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Jahresbericht 2021

Die Krebsliga Schweiz engagiert sich seit 111 Jahren für Krebsbetroffene und ihr Umfeld. Sie setzt sich ein für eine Welt, in der weniger Menschen an Krebs erkranken. Als Dachorganisation bietet sie zusammen mit den 18 kantonalen und regionalen Ligen umfassende Beratung, Unterstützung und Information an. Weiter engagiert sie sich gezielt für Prävention und Früherkennung von Krebs und fördert die unabhängige Krebsforschung. Zudem ist sie aktiv in der Aus­ und Weiterbildung von Fachpersonen. Die Krebsliga Schweiz hat ihren Sitz in Bern und finanziert sich grösstenteils über Spenden. Sie ist ZEWO­zertifiziert.

Not lindern, Perspektiven schaffen

Liebe Leserin, lieber Leser

Vor stattlichen 111 Jahren wurde die Krebsliga Schweiz in Bern gegründet. Damals löste die Diagnose Krebs Angst und Schrecken aus – die Behandlungen waren qualvoll, die Prognosen schlecht. Glücklicherweise hat sich das Blatt längst gewendet: Dank verbesserter Früherkennung, Spitzenmedizin und grosser Fortschritte in der Forschung sind die Chancen, Krebs zu überleben, heute intakt.

Dennoch braucht es die Krebsliga mehr denn je: Oft benötigen Menschen mit Krebs und ihr Umfeld von der Diagnose bis weit über die Genesung hinaus Unterstützung. Denn auch im Jahr 2021 vermag Krebs das Leben fast immer komplett auf den Kopf zu stellen. Plötzlich ist man mit existenziellen Fragen konfrontiert: Das Essen schmeckt nicht mehr, es klaffen finanzielle Löcher im Familienbudget, organisatorische und sozialrechtliche Probleme häufen sich. Und auch in physischer und psychischer Hinsicht fordert die Krankheit ihren Tribut.

Die Krebsliga ist für alle da, die Informationen oder Hilfe suchen; mit Angeboten wie dem Krebstelefon (S. 6), umfangreichem Informationsmaterial (S. 10), finanzieller Unterstützung (S. 8) oder den Ligen vor Ort (S. 20). Wo immer sich jemand an die Krebsliga wendet, ist eine professionelle Beratung und ein individueller Support garantiert.

Dennoch gehen die 18 kantonalen und regionalen Ligen jetzt zusammen mit der Krebsliga Schweiz im Rahmen der Verbandsstrategie (S. 18) einen Schritt weiter: In Zukunft soll das Kernangebot der Krebsliga in allen Ligen gleichermassen zur Verfügung stehen. Der Prozess der Harmonisierung ist in vollem Gang und zeigt, dass trotz unterschiedlicher regionaler Gegebenheiten alle das gleiche Ziel verfolgen: Menschen mit Krebs und ihr Umfeld optimal in dieser anspruchsvollen Situation zu begleiten. Besonders aktiv war die Krebsliga im 2021 auch auf politischer Ebene, galt es doch, den Abstimmungskampf für die Initiative «Kinder ohne Tabak» zu führen und der Bevölkerung aufzuzeigen, wie wichtig Werbeeinschränkungen sind (S. 16), um Kinder und Jugendliche zu schützen. Ein Engagement, das sich am Ende ausgezahlt hat.

Alle Bestrebungen und Arbeiten der Krebsliga Schweiz wären nicht denkbar, wenn uns nicht all die vielen Spenderinnen und Spender, engagierten Unternehmen und zahlreichen Stiftungen grosszügig unterstützen würden. Ihnen möchten wir an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön ausrichten!

3 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
EDITO

Informieren & beraten 6 – 7

Längst mehr als ein Telefon: Beim Krebstelefon erhalten Krebsbetroffene und ihre Angehörigen Antworten auf brennende Fragen.

Corona & Krebs 8 – 9

Not lindern: Die Krebsliga reagiert auf die Folgen der Pandemie, die einige Menschen mit Krebs hart trifft, mit finanziellen Unterstützungsangeboten.

Publizistik 10 – 11

Sicher unterwegs: Über 200 Broschüren helfen Betroffenen und Angehörigen, sich im Dschungel von Informationen zurechtzufinden.

Prävention 12 – 13

Geh mir aus der Sonne: Mit gezielten UV­Schutzmassnahmen will die Krebsliga das Risiko für Hautkrebs minimieren. Dabei gilt: Keiner zu klein, ein Profi zu sein.

Unsere Aktivitäten 14 – 15

Von A wie aufklären bis Z wie zaubern: ein Einblick in die Aktivitäten der Krebsliga im Jahr 2021.

Politik 16 – 17

JA zu «Kinder ohne Tabak»: Wieso die Krebsliga bei der Abstimmungsvorlage am 13. Februar 2022 an vorderster Front mitwirkt.

Verband 18 – 19

Aus den Regionen 20 – 21

Forschung 22 – 23

Organisation 24 – 25

Spenden 26 – 27

Finanzen 28 – 31

Zusammenarbeit 32

Kantonale und regionale Ligen 33

Netzwerk 34

> 42 000

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in der Schweiz: Jährlich erkranken über 42 000 Menschen daran, für rund 17 000 sind die Folgen leider tödlich. Die besten Überlebenschancen (über 80 Prozent) nach fünf Jahren bestehen bei Hodenkrebs, Hautmelanom, Hodgkin-Lymphom, Prostatakrebs, Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs und lymphatischer Leukämie.

> 20 Millionen

Im Jahr 2021 haben die Krebsliga Schweiz (1,7 Mio.) und ihre Partnerorganisation, die Stiftung Krebsforschung Schweiz (20,3 Mio.), insgesamt über 22 Millionen Franken in die Krebsforschung investiert. Die beiden Organisationen förderten damit auch im Pandemiejahr wichtige, unabhängige Forschung im Kampf gegen Krebs.

In der Schweiz erkranken jährlich circa 350 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die sich in den letzten Jahren laufend verbessernden Therapien führen zu einem stetigen Anstieg der Behandlungserfolge; über 85 Prozent der jungen Betroffenen werden heute wieder gesund.

4 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht 85
% Inhalt

Mehr als die Hälfte der an Krebs erkrankten Menschen kehren nach der Therapie wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Jede fünfte Person, die zum Zeitpunkt der Diagnose erwerbstätig war, ist fünf Jahre später jedoch nicht mehr beschäftigt.

> eine Million

Die Website der Krebsliga verzeichnete im 2021 über eine Million Besucherinnen und Besucher. Am häufigsten wurde gezielt nach Informationen zu einzelnen Krebsarten gesucht; Hautkrebs ist der mit Abstand am meisten gesuchte Begriff.

Beim Krebstelefon, dem kostenlosen Beratungs­ und Informationsdienst der Krebsliga Schweiz, sind im 2021 fast 6000 Anfragen eingegangen; per Telefon, Skype, Mail, Chat oder im Krebsforum. Seit über 25 Jahren beantwortet das Krebstelefon drängende Fragen rund um Krebs rasch, kompetent und vertraulich.

Bis ins Jahr 2030 werden in der Schweiz gemäss Hochrechnungen mehr als 500 000 Menschen eine Krebserkrankung überlebt haben. Diese Entwicklung stellt die Gesundheitsversorgung in der Schweiz, aber auch die Krebsliga vor neue Herausforderungen. Denn diese Menschen benötigen andere Beratungs- und Betreuungsangebote als akut Erkrankte: Viele von ihnen kämpfen noch Jahre nach der Erkrankung mit psychischen oder physischen Spätfolgen, leiden an Organschäden und können ein erhöhtes Risiko für Zweittumore haben. Für diese Personen gibt es innerhalb des Schweizer Gesundheitssystems kaum koordinierte Nachsorgeangebote für die Zeit nach der medizinischen Erstbehandlung. Die Krebsliga füllt diese Lücken, wo immer möglich.

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500 000 6000
FACTS & FIGURES
62 %

Krebstelefon: vertrauliche, kostenlose und professionelle Beratungen

Das Krebstelefon unterstützt Menschen mit Krebs, ihre Angehörigen und Interessierte jeden Alters mit Informationen und persönlichen Beratungen rund um das Thema Krebs – in vier Sprachen und täglich während zehn Stunden. Anna Zahno, Leiterin des Beratungs- und Informationsdienstes, gewährt Einblick in die Arbeit des achtköpfigen Teams.

Welches waren im Jahr 2021 die häufigsten Gründe, die Nummer 0800 11 88 11 zu wählen bzw. sich per Mail, Chat oder Skype ans Krebstelefon zu wenden?

Anna Zahno: Wie auch in den Vorjahren gab es 2021 vor allem drei Gründe, die gleichzeitig auch unsere Hauptaufgaben darstellen: Information, Beratung und Wegweiser. Gefragt waren vor allem Informationen zum Krankheitsbild bzw. den Therapien und Beratungen dazu, wie sich die Erkrankung und ihre Folgen bewältigen lassen. Auch beim Vermitteln von weiteren Unterstützungsmöglichkeiten waren wir behilflich.

Inwiefern kam Corona zur Sprache?

Die Pandemie war auch 2021 ein ständiges Thema in den Beratungen, wenn auch nicht mehr im selben Ausmass wie im Vorjahr. Soll ich mich impfen lassen? In welche Impfgruppe gehöre ich als Krebsbetroffene? Kann die Impfung eine Krebserkrankung auslösen oder reaktivieren? Corona schaffte erneut grosse Verunsicherung bei Menschen mit Krebs und führte zu vielen Fragen, mit denen sie an uns gelangten.

Sind es in der Regel ganz konkrete Anliegen, mit denen sich Menschen ans Krebstelefon wenden, oder sehnen sie sich eher nach einem Gegenüber, das ihnen unvoreingenommen zuhört?

Die Bedürfnisse der Menschen, die uns kontaktieren, sind sehr unterschiedlich. Es kann eine konkrete Frage sein mit reiner Informationsvermittlung von unserer Seite. Oft zeigen sich hinter konkreten auch verdeckte Anliegen, die es von uns achtsam zu erfassen gilt, um das Beratungsfenster unter Umständen weiter zu

öffnen. Aus über 25­jähriger Beratungstätigkeit wissen wir: Ratsuchende sind besonders dankbar, wenn sie ein Gegenüber finden, das sie in ihren Fragen, Sorgen und Ängsten wahrnimmt und respektiert.

Was raten Sie jemandem, der soeben die Diagnose Krebs erhalten hat und erst einmal unter Schock steht? Einen Rat zu erteilen, ist nicht unser oberstes Ziel, da sich die Bewältigungsstrategien von Mensch zu Mensch sehr unterscheiden. Nach einer Diagnose kann es für die einen sehr wichtig sein, möglichst viel über die Erkrankung in Erfahrung zu bringen, andere wiederum möchten gar nichts wissen und sind emotional sehr belastet. Zu vermitteln, dass es kein richtig und falsch gibt und jede Verhaltensweise «normal» ist, kann schon sehr hilfreich sein.

Was empfehlen Sie Angehörigen von Krebsbetroffenen, um mit der Belastung klarzukommen? Angehörige sind durch eine Krebserkrankung eines geliebten Menschen mitbetroffen und fühlen sich in der Regel belastet. Wir ermutigen Angehörige, die betroffene Person wenn immer möglich zu begleiten und Fragen an Fachpersonen zu stellen, damit sie ihre Unsicherheit in Bezug auf die Erkrankung und Therapie verringern können. Unterstützung und Beratung zu suchen, steht auch Angehörigen zu. Und ganz wichtig: Sich selber Freiräume und Inseln zu schaffen zur Stärkung der eigenen Kräfte und Ressourcen, empfiehlt sich in jedem Stadium der Erkrankung.

Krebs wirft viele Fragen auf Beim Krebstelefon erhalten Betroffene, Angehörige und Interessierte jeden Alters im vertraulichen Gespräch Informationen und persönliche Beratung rund um das Thema Krebs (Prävention, Therapie, Nebenwirkungen, Palliative Care, Forschung). Das Gespräch findet am Telefon, per Mail, im Chat oder per Skype statt.

Telefon 0800 11 88 11, 9–19 Uhr, Mo–Fr

E­Mail helpline@krebsliga.ch

Skype krebstelefon.ch, 11–16 Uhr, Mo–Fr

Chat krebsliga.ch/cancerline, 11–16 Uhr, Mo–Fr

Forum krebsforum.ch

6 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
INFORMIEREN &
BERATEN

Francine B.

Noch einmal ein grosses Merci von unserer Seite. Ihre Antwort, Ihr Mail, Ihre Hilfe ist für uns im Moment eine grosse Stütze. Zu wissen, dass wir uns jederzeit an die Krebsliga wenden dürfen, ist irgendwie beruhigend.

Viola & Tom G.

Herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Informationen und das liebevolle Telefongespräch. Ich habe das Mail erst heute gelesen, denn seit der Krebsdiagnose brauche ich für alles ein wenig mehr Zeit.

Antonella L.

Sie haben die richtigen Worte und Tonlagen getroffen, um mich aus dem Loch zu holen. Ich fühle mich nun gewappnet für das, was kommen wird, was kommen mag. An dieser Stelle einfach ein riesengrosses Merci!

Anne E.

Ich danke Ihnen herzlich für die Zeit, die Sie sich am Freitag für die Beratung am Telefon genommen haben, und für die Hilfestellungen per Mail! Ich habe jetzt wieder so etwas wie eine Perspektive.

Hannes K.

Ich möchte mich herzlich für Ihre Informationen betreffend Zweitmeinung bedanken. Gestern habe ich sämtliche Akten via Mail an das Tumorzentrum geschickt und warte nun auf eine Antwort.

Chantal S.

Ich konnte es einfach nicht fassen, dass es ausgerechnet mich trifft. Nach dem Spitalbesuch sah ich erst einmal einfach nur schwarz, nach unserem Gespräch schien die Welt wieder etwas farbiger.

WAS BETROFFENE SAGEN 7 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
Es hat gutgetan, alle Sorgen und Nöte einmal auszusprechen. Ich fühle mich jetzt wieder etwas leichter und zuversichtlicher als zuvor.
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Finanzielle Soforthilfe für Krebsbetroffene in der Corona-Pandemie

Eine Krebserkrankung kann Menschen in finanzielle Engpässe bringen. Die anhaltende Corona-Pandemie hat diese Situation weiter verschärft. Um diese Menschen gezielt zu entlasten, schuf die Krebsliga einen Covid-19-Spezialfonds. Damit unterstützt sie Krebsbetroffene, die wegen der Pandemie in finanzielle Not geraten sind.

Auch im 2021 hatten manche Krebsbetroffene wegen unvorhersehbarer Ereignisse mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, weil sie aufgrund der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren oder ihr Pensum reduziert wurde. So geschah es beispielsweise bei Cornelia D., die als Fachfrau Betreuung Teilzeit in einem Wohnheim arbeitete. Wegen der Krebserkrankung war sie nach Ausbruch der Pandemie bei der Arbeit auf besondere Schutzmassnahmen angewiesen. Das wirkte sich negativ auf ihr Arbeitsverhältnis aus. «Durch die Coronakrise verlor ich meine Stelle. Das zog mir den Boden unter den Füssen weg. Plötzlich musste ich mit noch weniger Geld auskommen und hatte grosse Existenzängste», erzählt sie.

Finanzielle Not lindern

Um Menschen wie Cornelia D. unbürokratisch und gezielt Hilfe anzubieten, hat die Krebsliga im Frühjahr 2020 einen Covid­19­Spezialfonds geschaffen. Die regionalen und kantonalen Krebsligen hatten die Möglichkeit, aus diesem Fonds Gelder zur Unterstützung betroffener Personen zu beantragen.

«Durch den Corona­Fonds konnten wir Einzelpersonen und Familien unterstützen und finanzielle Sorgen lindern. Die Betroffenen blicken heute wieder zuversichtlicher in die Zukunft», sagt Michèle Leuenberger­Morf, Geschäftsführerin und CEO der Krebsliga beider Basel.

Doch wie genau läuft der Prozess ab, um Unterstützung aus dem Covid­19­Spezialfonds zu erhalten? Die Beraterinnen und Berater der kantonalen bzw. regionalen Krebsliga beurteilen in einem ersten Schritt die finanzielle Situation der Betroffenen. Nach sorgfältiger Prüfung und wenn keine Hilfe von staatlichen Einrichtungen geltend gemacht werden kann, erhalten sie zur Linderung von Notlagen aus dem Spezialfonds schnell und unbürokratisch die Mittel, die sie direkt an die Betroffenen auszahlen können.

Die für Covid­19­Härtefälle gespendeten Gelder an die Krebsliga Schweiz sind via die kantonalen und regionalen Krebsligen an Krebsbetroffene ausbezahlt worden. Es wurden 129 Direktbetroffene respektive Familien unterstützt. Damit leistete die Krebsliga einen wichtigen Beitrag, um das Armutsrisiko krebsbetroffener Menschen in der Pandemie zu reduzieren. «Der Corona­Fonds der Krebsliga hat mich unterstützt, in einer Zeit, in der ich oft nicht mehr weiterwusste. Für diese Hilfe und die gleichzeitige Begleitung und Beratung durch die Krebsliga bin ich unglaublich dankbar», erzählt Cornelia D.

Krebsliga berät und unterstützt weiter

Die Pandemie und ihre sozioökonomischen Auswirkungen sind nach wie vor nicht überstanden. «Die Gesuche treffen erst mit einer gewissen Verzögerung bei den Beratenden ein, weil armutsbetroffene Menschen mit Krebs oft versuchen, sich zuerst auf andere Weise finanziell über Wasser zu halten, bevor sie um Hilfe bitten. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Zahl der Hilfesuchenden und damit auch der Finanzbedarf und die Bedeutung solcher Unterstützungsmöglichkeiten nicht abnehmen werden», sagt Therese Straubhaar, Sozialarbeiterin bei der Krebsliga Schweiz.

Krebsbetroffene, die aufgrund ihrer Erkrankung und der Pandemie in finanzielle Notlagen geraten, können sich weiterhin an die kantonale oder regionale Krebsliga ihres Wohnortes wenden, um finanzielle Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Regionale und kantonale Anlaufstellen: krebsliga.ch/region

9 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
CORONA & KREBS
«Der Corona-Fonds der Krebsliga hat mich unterstützt, in einer Zeit, in der ich oft nicht mehr weiterwusste. Für diese Hilfe und die gleichzeitige Begleitung und Beratung durch die Krebsliga bin ich unglaublich dankbar.»
Cornelia D., Krebsbetroffene

Leben mit Krebs: gut aufgeklärt und sicher unterwegs

Das Sortiment an Broschüren, das die Krebsliga Interessierten kostenlos zur Verfügung stellt, umfasst mittlerweile über 200 Publikationen. Ob in gedruckter oder digitaler Form: Die Nachfrage nach diesen sorgfältig aufbereiteten Informationen zu Krebsprävention, Krebsarten und Behandlung war auch im 2021 ungebrochen hoch. Tino Heeg, Leiter Publizistik, über die aktuellen Bedürfnisse und Trends.

An wen richten sich die Broschüren, die die Krebsliga unentgeltlich zur Verfügung stellt?

Tino Heeg: Sie sind insbesondere für Menschen gedacht, die von Krebs betroffen sind.

Sei dies, weil bei ihnen oder ihren Liebsten Krebs diagnostiziert wurde, sei es, weil sie mitten in der Behandlung stecken oder auf dem Weg zur Genesung sind. Das Angebot richtet sich aber auch an Personen, die sich darüber informieren möchten, wie sich Krebs verhindern lässt. All diese Menschen, die vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen stehen, möchten wir möglichst gut dabei unterstützen, sich gezielt und umfassend zu informieren.

Wie gross ist das Interesse an diesen Produkten?

Die Nachfrage ist seit Jahren ausgesprochen hoch. Da sind einerseits Spitäler, Arztpraxen und die kantonalen und regionalen Krebsligen, die dieses Angebot rege nutzen. Andererseits gehen im Webshop aber auch viele Bestellungen von Einzelpersonen ein. Allein im 2021 hat die Krebsliga über 300 000 Broschüren verschickt. Und auch der Zugriff auf die digital verfügbaren Inhalte ist kontinuierlich am Steigen: Rund 200 000 Mal wurden die Publikationen im vergangenen Jahr heruntergeladen.

Welche Themen sind bei Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen besonders gefragt?

Gesucht wird oft spezifisch nach einzelnen Krebserkrankungen. Die Broschüren über Brust­, Prostataund Darmkrebs verzeichnen die meisten Zugriffe. Wir bemühen uns aber auch, Informationen zu weniger häufigen Krebsarten bereitzustellen. Dies wissen Betroffene besonders zu schätzen, ist die Krebsliga doch zum Teil die einzige Organisation, die hierzu allgemeinverständliches Wissen aufbereitet.

Wer bestimmt, welche Inhalte für Betroffene interessant und relevant sind?

Das legen wir mittels eines mehrstufigen Prozesses fest, bei dem zahlreiche Beteiligte eingebunden sind; Betroffene, Fachkräfte aus der Medizin und Pflege, das Redaktionsteam der Publizistik und weitere Expertinnen und Experten aus diversen Fachgebieten.

Wie wird ermittelt, ob die Inhalte den Bedürfnissen der Leserschaft entsprechen?

Dank des Fragebogens, der jeder Broschüre beiliegt, erhalten wir ein differenziertes Feedback. Wir arbeiten zusehends in so genannten Fokusgruppen mit unterschiedlichen Ansprechpersonen zusammen. So können wir gezielt deren Meinungen und Inputs entgegennehmen und unsere Produkte laufend verbessern. Betroffene sind zudem im ganzen Produktionsprozess eingebunden, insbesondere beim Gegenlesen haben sie eine wichtige Funktion.

Die Forschung macht Fortschritte, Therapien werden präziser, Diagnosemethoden optimiert: Ist es überhaupt möglich, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten?

Daran arbeiten wir Tag für Tag, gerade das macht unseren Job so spannend. Dabei stehen wir in engem Kontakt mit Fachärztinnen und Fachärzten, informieren uns an Kongressen, Weiterbildungen oder via Fachliteratur.

Wieso nimmt die Krebsliga diesen Aufwand auf sich?

Weil wir finden, dass dies eine zentrale Dienstleistung der Krebsliga ist. Unser Auftrag ist es insbesondere, der breiten Bevölkerung niederschwellig und kostenlos qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir wollen das Wissen über Krebs für alle zugänglich machen. Dies hilft Betroffenen, ihre Krankheit besser zu verstehen und letztlich auch zu bewältigen.

Wird es in naher Zukunft nur noch digitale Publikationen anstelle der Printprodukte geben?

Für beides gibt es eine grosse Nachfrage; gewisse Personen ziehen die gedruckte Version vor, andere die digitale. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Die Leute suchen heute Informationen auf den verschiedensten Kanälen. Wir haben im digitalen Bereich im 2021 neben den Informationen im Web, PDFs und dem Blättertool Issue ein weiteres Angebot geschaffen; dank der neuen Formate E­Pub und Mobi können die Broschüren angenehm auf Smartphones, E­Book­Readern und Tablets gelesen werden. Mit dieser Art der Aufbereitung reagieren wir auf sich wandelnde Bedürfnisse unserer Leserschaft.

Kostenlose Broschüren: krebsliga.ch/shop

10 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht PUBLIZISTIK

Ich finde die Broschüre gut verständlich und sehr hilfreich.

Anna K. (78) zur Broschüre «Medikamentöse Tumortherapien»

Dank diesen Informationen kann ich meine Angst nach und nach loslassen.

Joseph M. (69) zur Broschüre «Strahlentherapie»

Diese top aufbereiteten Informationen haben mir so kurz nach der Diagnose geholfen, mir einen Überblick über meine Situation zu verschaffen. Ich bin jetzt wieder zuversichtlicher als auch schon.

Marc S. (63) zur Broschüre «Prostatakrebs»

In dieser aussergewöhnlichen Situation, in der ich mich derzeit befinde, möchte mich für die Hilfe der Krebsliga ganz herzlich bedanken!

Chantal R. (47) zu den Broschüren «Komplementärmedizin bei Krebs» und «Ernährung bei Krebs»

Nach der Lektüre habe ich nun den Durchblick, was die anstehenden Therapien bei meiner Mutter anbelangt. Jetzt haben wir beide ein Ziel: über- und weiterleben.

Christina B. (37) zu den Broschüren «Krebs trifft auch die Nächsten» und «Brustkrebs»

Die Publikationen schaffen eine super Übersicht. Jetzt weiss ich, an wen ich mich wofür wenden muss.

Sarah F. (40) zu den Broschüren «Arbeiten mit und nach Krebs» und «Krebs – was leisten Sozialversicherungen?»

Diese Broschüre ist gut leserlich und schön gestaltet. Ich habe darin alles gefunden, was ich wissen wollte. Die Matte ist parat.

Andrea B. (71) zur Broschüre «Körperliche Aktivität bei Krebs»

11 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht PUBLIZISTIK
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Sonnenschutz: sensible Kinderhaut schützen

Wer die Haut bei Sonne zu stark exponiert, geht erhebliche Risiken ein. Johanna Dayer, Fachspezialistin Präventionsprojekte bei der Krebsliga Schweiz, erklärt, welche Schattenseiten exzessives Sonnenbaden hat und weshalb bereits die Kleinsten wissen sollten, wie sie ihre Haut schützen.

Die Schweiz hat europaweit eine der höchsten Hautkrebsraten. Was sind die Gründe hierfür?

Dr. Johanna Dayer: Jährlich erkranken in der Schweiz rund 2800 Menschen an einem Melanom – schwarzem Hautkrebs – und bis zu 25 000 Menschen an weissem Hautkrebs – einem Basaliom oder Spinaliom. Warum die Schweiz im europäischen Vergleich eine so hohe Krebsrate hat, kann man nicht abschliessend beantworten, aber ein wichtiger Faktor ist das veränderte Freizeitverhalten der Menschen, die sich seit den 1950er­Jahren immer häufiger und länger ungeschützt der Sonne aussetzen.

Knallrote Rücken und Schultern sind an sonnigen Tagen in fast jeder Badi zu sehen. Was tut die Krebsliga, um Menschen auf die gesundheitlichen Folgen von UV-Strahlung aufmerksam zu machen?

Wir setzen auf gezielte Informationen und Aktionen, um Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen das Thema Sonnenschutz näherzubringen. Zum Beispiel mit dem Kinderbuch «Das Haus im Schatten», das die Krebsliga herausgegeben hat (s. Kasten rechts). Es eignet sich bestens, um Kinder für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren.

Die Krebsliga ist zudem mit Aktionen dort vor Ort, wo Menschen der UV­Strahlung am stärksten ausgesetzt sind, beispielsweise in der Badi. Weiter engagieren wir uns für ein Umfeld, das Anreize für das richtige Verhalten setzt; wir installieren Sonnenschutzsegel und pflanzen Bäume in Kinderkrippen, Spielgruppen oder auf Spielplätzen. So schaffen wir mehr Schattenplätze.

Welches sind die aktuell wichtigsten Empfehlungen bezüglich UV-Strahlung?

Die Krebsliga empfiehlt, zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten zu bleiben, Hut, Sonnenbrille und Kleider zu tragen, Sonnenschutzmittel zu verwenden und nicht ins Solarium zu gehen.

Wie gut weiss die Bevölkerung über die Auswirkungen von exzessiven Sonnenbädern Bescheid?

Es gibt noch viel zu tun. In unseren Breitengraden gilt eine gebräunte Haut nach wie vor als erstrebenswert und schön. Doch diese Bräunung, die eine Antwort des Körpers auf ein Zuviel an UV­Strahlung ist, kann Schäden an der DNA von Hautzellen verursachen. Und leider vergisst die Haut nie.

Welche Zielgruppen peilt die Krebsliga mit ihrer Arbeit an?

Mit unserer Arbeit für den Sonnenschutz wenden wir uns an alle Altersgruppen. Wir richten uns aber auch ganz gezielt an die Jüngsten, denn Kinderhaut ist empfindlicher als diejenige von Erwachsenen. Die natürlichen Eigenschutzmechanismen sind vor allem in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig entwickelt. Heute wissen wir: Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.

Was steht im 2022 bezüglich Sonnenschutz auf der Agenda?

Wir werden erneut das Buch «Haus im Schatten» an Schulen, Mütter­ und Väterberatungen sowie Kindertagesstätten verteilen. Diese Publikation stösst bei Betreuungspersonen, Lehrkräften und bei Kindern auf gute Resonanz. Neben unseren Aktivitäten im Bereich Information setzen wir uns für mehr Schattenplätze ein: Mit dem Projekt «Schatten für alle» will die Krebsliga Schweizer Gemeinden für schattenspendende bauliche Massnahmen sensibilisieren. Sie fördert unter anderem das Pflanzen von Bäumen und die Installation von Sonnenschutzsegeln an Orten, wo sich viele Kinder aufhalten. Damit sorgen wir für besseren Schutz vor der Sonne, denn der beste Sonnenschutz ist und bleibt der Schatten.

12 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht PRÄVENTION

UV-Tagung 2021: Kinder und Jugendliche vor der Sonne schützen

Am 31. August 2021 hat in Bern die UV­Tagung «Schatten und Bildung zum Schutz der nächsten Generationen» stattgefunden, die von der Krebsliga und dem Bundesamt für Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie organisiert wurde.

Bei den Referaten und Workshops standen folgende Fragen im Vordergrund: Wie lässt sich die empfindliche Haut von Kindern und Jugendlichen vor der Sonne schützen bzw. wie lernen sie selber, sich im Umgang mit UV­Strahlung richtig zu verhalten? Und welche Rolle spielen Infrastruktur, bauliche Massnahmen und erwachsene Personen dabei?

An der Tagung haben Fachpersonen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Stadtplanung, Umwelt, Politik und Wissenschaft teilgenommen. Ziel war es, den Austausch zu fördern und auf lange Sicht mit verschiedenen Massnahmen dazu beizutragen, das Hautkrebsrisiko der nächsten Generationen zu senken.

Das Haus im Schatten: Sensibilisierung bei den Kleinsten

Das Bilderbuch «Das Haus im Schatten» erzählt die Geschichte von Mia, die wegen ihres Sonnenbrands nicht mit den anderen Kindern nach draussen darf. Das Bilderbuch, das auch im Mini­Format existiert, ist Bestandteil verschiedener Unterrichtsmaterialien, die die Krebsliga zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Zug erarbeitet hat. Sie richten sich an vier­ bis achtjährige Kinder und führen auf spielerische Art an die Thematik und Wichtigkeit der Sonne und des Sonnenschutzes heran. Eine Erlebnismappe mit Bewegungs­, Spielund Bastelideen stehen Eltern, Lehr­ oder Betreuungsper sonen ebenfalls zur Verfügung.

Bislang haben in der ganzen Schweiz zahlreiche Schulen vom Angebot Gebrauch gemacht, die Materialien kostenlos zu beziehen: 600 Bilderbücher, 8400 Mini­Ausgaben und über 500 Poster wurden bis Ende 2021 bestellt. Das Buch ist in drei Sprachen erhältlich. krebsliga.ch/haus-im-schatten

PRÄVENTION 13 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht

UNSERE AKTIVITÄTEN

RECIPES rewritten: Genussmomente schenken

Die bei einer Krebstherapie eingesetzten Medikamente verändern oft nicht nur den Appetit, sondern auch den Geschmackssinn. Hier setzte die im Sommer durchgeführte Aktion «RECIPES rewritten» der Krebsliga an. Die Sterneköche Mitja Birlo und Romain Paillereau und das Nachwuchstalent Stéphanie Zosso haben ihre Lieblingsrezepte so angepasst, dass Krebsbetroffenen das Essen wieder schmeckt. Wie die Köche das Testkochen erlebten und was sie bei ihren von Krebs betroffenen Gästen bewirkten, zeigt der Kurzfilm unter krebsliga.ch/recipes-rewritten. Farner Consulting und Atem Collective wurden dafür Ende Jahr mit einem «Edi» gewürdigt – der Auszeichnung für Werbe­, Industrie­ und Unternehmensfilme.

Hilfsfonds: finanzielle Not lindern

Während einer Krebserkrankung können erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten entstehen. Betroffene haben in dieser Situation die Möglichkeit, sich an eine kantonale oder regionale Krebsliga zu wenden. Sind deren finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft, kommt der «Hilfsfonds zur Unterstützung von Krebsbetroffenen» der Krebsliga Schweiz zum Einsatz. Nach einer sorgfältigen Abklärung der finanziellen und sozialen Situation hilft der Fonds Betroffenen unbürokratisch und bedarfsorientiert. Im Jahr 2021 hat die Krebsliga Schweiz Personen, die durch eine Krebserkrankung in finanzielle Not geraten sind, mit insgesamt 434 291 Franken unterstützt.

Neue HPV-Tests: Krebsliga fordert Kostenübernahme

Fast 80 Prozent aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) an. Verschiedene HPVTypen können bei einer andauernden Infektion über Jahre zur Entstehung von Krebs führen. Dank Screenings lassen sich Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkennen und Krebserkrankungen verhindern. In der Schweiz ist derzeit die Untersuchung auf Zellveränderungen («Pap­Test») verbreitet, international wird der Abstrich jedoch vermehrt auf Humanen Papillomaviren untersucht («HPV­Test»). Das nationale Expertengremium für Krebsfrüherkennung hat im August 2021 einen Bericht publiziert, in dem es diese neuere Methode für 30­ bis 70­Jährige empfiehlt. Die Krebsliga wird sich weiter engagieren für die Kostenübernahme des HPV­Tests durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung.

Q-Label: bessere Behandlungen dank Qualitätsprüfungen

Indem Qualität geprüft und transparent gemacht wird, soll die Behandlung und Betreuung von Frauen mit Brustkrebs weiter verbessert und den Patientinnen mit dem Q­Label eine Orientierungshilfe geboten werden. 2021 fanden insgesamt vier Erstzertifizierungs­Audits und drei Rezertifizierungs­Audits für das Q­Label statt, das von der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie an Brustzentren vergeben wird. Ferner wurde das Monitoring von allen 22 Brustzentren geprüft, die das Label bereits tragen. Die Geschäftsstellentätigkeit des Q­Labels wird ab dem 1. Januar 2022 von der Stiftung SanaCERT Suisse übernommen. krebsliga.ch/q-label

14 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht

Anerkennungspreis: ein Hauch Magie im Alltag krebsbetroffener Kinder

Im November hat die Krebsliga Schweiz die Stiftung Theodora mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet. «Krebsbetroffene Kinder und ihre Angehörigen sind ständig von Ernsthaftigkeit umzingelt. Die Stiftung Theodora und ihre Traumdoktoren ermöglichen den Familien eine Insel der Unbeschwertheit im kräftezehrenden Alltag. Deshalb ist ihre Arbeit so wichtig und wertvoll», betonte Mirjam Weber, Mitglied der Geschäftsleitung der Krebsliga Schweiz, an der Preisverleihung in Lonay (VD). Die Stiftung Theodora verfolgt seit 1993 das Ziel, den Alltag von Kindern im Spital mit Freude und Lachen aufzuheitern. Sie organisiert jede Woche den Besuch von 71 professionellen Artistinnen und Artisten in 34 Spitälern.

Die letzten Dinge regeln: schweizweite Veranstaltungen

«Sinnvoll vorsorgen – unbeschwert in die Zukunft» lautete der Titel der Veranstaltungsreihe der Krebsliga in Zusammenarbeit mit der Bank Cler. Einmal mehr hat sich gezeigt: Es lohnt sich, Fragen rund um das Lebensende früh­ bzw. rechtzeitig zu klären. An den 17 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz konnten rund 750 Personen über die Themen Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag und Nachlassplanung informiert werden. Vorlagen und Merkblätter zu allen drei Vorsorgebereichen sind zu finden unter: krebsliga.ch/vorsorgen

Dickdarmkrebsvorsorge: einheitliche Qualitätsstandards für die Schweiz

Etwa fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung erkrankt im Verlauf des Lebens an Darmkrebs. Jährlich sterben rund 1700 Personen daran. Die Heilungschancen bei Darmkrebs stehen gut, wenn dieser früh erkannt wird. Die involvierten Akteure, darunter die Krebsliga Schweiz, haben nationale Qualitätsstandards erarbeitet, die im Frühling 2021 in Kraft getreten sind. Sie ermöglichen schweizweit eine einheitliche und qualitätskontrollierte Dickdarm­Krebsvorsorge. krebsliga.ch/krebs-vorbeugen

Krebs vorbeugen: wieder mehr Anlässe vor Ort

Im Jahr 2021 konnte die Krebsliga 21 Präventionsauftritte durchführen. Im Jahr zuvor fanden aufgrund der Pandemie nur zwei von 76 geplanten Anlässen statt. Der Ernährungsbus und die begehbaren Darm­ und Brustmodelle stiessen in verschiedenen Regionen der Schweiz auf grosses Interesse. Beim Darmmodell kamen erstmals Virtual­Reality­Tools zum Einsatz. Ziel der drei Angebote ist es, den Besuchenden auf einfache Weise aufzuzeigen, wie sie ihr persönliches Krebsrisiko senken können und wann eine Krebsfrüherkennung Sinn macht. krebsliga.ch/krebs-vorbeugen

15 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht UNSERE AKTIVITÄTEN

Kinder ohne Tabak: Die Krebsliga engagiert sich an vorderster Front

Das Parlament hat ein Tabakproduktegesetz ohne wirkungsvollen Jugendschutz beschlossen. Die Krebsliga brachte deshalb mit anderen Gesundheitsorganisationen die Initiative «Kinder ohne Tabak» an die Urne. Am 13. Februar 2022 hat die Schweizer Stimmbevölkerung die Volksinitiative mit 56,6 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen.

Hierzulande raucht bereits ein Viertel der 17­Jährigen gelegentlich oder regelmässig. Das muss sich ändern. Denn der gesundheitliche Preis beim Rauchen ist enorm hoch. Über 80 Prozent der Lungenkrebsfälle gehen auf Tabakkonsum zurück. Rauchen führt aber auch zu Herz­Kreislauf­Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege und anderen Krebsarten wie zum Beispiel Mundhöhlen­, Speiseröhren­, Nieren­ und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Jedes Jahr sterben 9500 Menschen in der Schweiz an den Folgen des Rauchens. Das sind 26 Menschen pro Tag. Damit verbunden sind Gesundheitskosten in Milliardenhöhe für die Allgemeinheit, ein grosser Produktionsverlust für die Volkswirtschaft und immenses Leid für Betroffene und ihre Angehörigen.

Tabakwerbung wirkt

Weil viele Raucherinnen und Raucher noch vor der Volljährigkeit mit dem Tabakkonsum beginnen, müssen präventive Massnahmen bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. Denn wer bis zu seinem 21. Lebensjahr nicht zur Zigarette greift, wird dies mit grosser Wahrscheinlichkeit das ganze Leben lang nicht tun. Deshalb fordert die Krebsliga gemeinsam mit anderen Gesundheitsorganisationen und der Ärzteschaft einen wirkungsvollen Jugendschutz.

Eine naheliegende Massnahme ist es, die Werbung einzuschränken. Aus mehreren Studien geht hervor: Je häufiger Kinder und Jugendliche der Tabakwerbung ausgesetzt sind, desto eher experimentieren sie mit Tabakprodukten. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen zudem, dass durch Werbeeinschränkungen der Tabakkonsum in der Bevölkerung und insbesondere bei Jugendlichen deutlich gesenkt werden kann.

Gerade in der Phase der Identitätsbildung sind Minderjährige für Werbung, die sich vordergründig an Erwachsene richtet, sehr empfänglich – insbesondere für jene Werbebotschaften, die Traumwelten, Coolness, Erfolg und Sexappeal suggerieren und das Rauchen als ein erstrebenswertes Freizeitvergnügen darstellen.

16 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht POLITIK

Indirekter Gegenentwurf: eine Alibiübung

Das vom Parlament 2021 verabschiedete Tabakproduktegesetz sieht zwar ein schweizweites Abgabeverbot von Tabakprodukten und E­Zigaretten für Minderjährige vor. Ansonsten fehlen darin aber wirksame Massnahmen zum Jugendschutz. Einzig im öffentlichen Raum, also auf Plakaten oder Sportplätzen, sowie in Kinos sollen Tabakprodukte nicht mehr beworben werden dürfen.

Diese Werbeeinschränkungen sind in vielen Kantonen allerdings bereits heute umgesetzt und für einen griffigen Jugendschutz nicht ausreichend. Demgegenüber ist Werbung in Printmedien und im Internet mit dem neuen Tabakproduktegesetz weiterhin vollumfänglich zulässig, ausser sie richtet sich gezielt an Minderjährige. Auf ein Sponsoringverbot wird sogar ganz verzichtet. Die Tabakindustrie dürfte also weiterhin uneingeschränkt dort werben, wo sie Minderjährige am besten erreicht: auf People­Seiten in Gratiszeitschriften, auf Onlineportalen und in sozialen Medien, an den Verkaufsstellen neben den Süssigkeiten sowie an Festivals und Konzerten.

Konsequenter Jugendschutz

Mit dem schweizweiten Verkaufsverbot an unter 18­Jährige dürfen keine Tabakprodukte an Minderjährige abgegeben werden. Die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» forderte konsequenterweise, dass verbotene Produkte für diese Altersgruppe auch nicht beworben werden dürfen. Werbung, bei der sichergestellt wird, dass sie nur Erwachsene erreicht, ist dagegen weiterhin möglich.

Die Krebsliga engagierte sich als Trägerorganisation seit Beginn für die Volksinitiative, damit sich Kinder und Jugendliche gesund entwickeln können und vor schädlichem Tabakkonsum geschützt werden. Gemeinsam mit den kantonalen und regionalen Krebsligen sowie zahlreichen weiteren Gesundheitsorganisationen führte sie den Abstimmungskampf «Kinder ohne Tabak» an vorderster Front zum Erfolg.

Das Schweizer Stimmvolk hat am 13. Februar 2022 entschieden: Entgegen der Parlamentsmehrheit stellte es den Schutz der Kinder vor die wirtschaftlichen Interessen und nahm die Volksinitiative mit 56,6 Prozent JaStimmenanteil an. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt für die Tabakprävention. Nun haben Bundesrat und Parlament den Auftrag, das Tabakproduktegesetz entsprechend anzupassen.

Breit abgestützte Trägerschaft

Die Trägerschaft der Initiative war eine breite Allianz von namhaften Gesundheits­, Sucht­ und Sportorganisationen. Also alles Fachpersonen, die in ihrem Berufsalltag mit den schädlichen Auswirkungen des Tabakkonsums konfrontiert sind. Nebst der Krebsliga und der Lungenliga engagierten sich u.a. die Hausund Kinderärzte, die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, die Allianz «Gesunde Schweiz», die Schweizerische Gesundheitsligenkonferenz, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, der Schweizerische Drogistenverband, Diabetes Schweiz, Public Health Schweiz, Sucht Schweiz, Swiss Olympics sowie Jugendverbände.

17 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht POLITIK
«Als Suchtpräventionsexpertin weiss ich: Eine Mehrheit der Rauchenden beginnt als Minderjährige mit dem Tabakkonsum. Das muss verhindert werden. Als Mutter will ich meine Kinder schützen.»
Mirjam Weber Leiterin Beratung, Angebote & Bildung

Neue Verbandsstrategie: hin zu einem einheitlichen Grundangebot in der ganzen Schweiz

Im 2021 ist der Startschuss für die Umsetzung der ersten Etappe der neuen Verbandsstrategie gefallen. Oberstes Ziel des auf fünf Jahre angelegten Programms ist es, dass die Krebsliga DIE Anlaufstelle für alle Themen rund um Krebs wird. Zudem sollen diverse Angebote in den 18 kantonalen und regionalen Krebsligen weiter harmonisiert werden. Ein Einblick in den laufenden Prozess.

Derzeit unterhält die Krebsliga an ihren über 60 Standorten in der Schweiz eine breite Palette von Angeboten und Beratungsdienstleistungen, welche auf Betroffene und deren Umfeld zugeschnitten sind. In den letzten Jahrzehnten haben die 18 kantonalen und regionalen Krebsligen ihre Aktivitäten laufend auf die neuen Bedürfnisse des Zielpublikums ausgerichtet. Um nur zwei zu nennen: die steigende Nachfrage nach digitalen Angeboten in den Bereichen Beratung oder Kursen wie auch die rasant wachsende Zahl von Menschen, die eine Krebsbehandlung hinter sich haben und an Spätfolgen leiden.

Mit der Verbandsstrategie macht die Krebsliga gleich noch einen weiteren Schritt: «Bis jetzt haben alle regionalen und kantonalen Krebsligen bei ihren Angeboten zwar ähnliche, aber dennoch unterschiedliche Schwerpunkte. Jetzt möchten wir mit einer Harmonisierung der Kernangebote einen gemeinsamen Nenner schaffen», sagt Christoph Kurze, Geschäftsführer der Krebsliga Graubünden. «Ziel ist es, die Angebote der Ligen vor Ort so zu gestalten und zu etablieren, dass sie überall in der Schweiz gleichermassen verfügbar sind»

Kernangebote definieren

Mit der Frage, was genau Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen bei jeder Krebsliga vorfinden sollen, haben sich die Geschäftsführenden der 18 kantonalen und regionalen Krebsligen im letzten Jahr intensiv auseinandergesetzt. «Bei der Bestandesaufnahme aller Aktivitäten in den Regionen realisierten wir, wie reichhaltig die Angebote der einzelnen Ligen sind. Das war erst einmal einfach überwältigend», erinnert sich Nicole Stutzmann, Geschäftsführerin der Krebsliga Bern. Eins sei von Anfang an klar gewesen: Der Mensch soll auch in Zukunft im Zentrum aller Überlegungen stehen. Ihm muss die bestmögliche, individuell auf ihn abgestimmte Unterstützung vor, während und nach der Erkrankung zuteil werden.

«Der intensive Prozess im 2021 hat die Ligen noch näher zueinander gebracht. Sowohl der Austausch wie auch das gegenseitig voneinander Lernen waren für alle gewinnbringend», hält Verbandskoordinator Samy Darwish fest. Es sei auch deutlich geworden, wie viel Fachkompetenz im Verband existiere. Dieses verbandsinterne Wissen gelte es nun noch besser zu nutzen. Als Kernangebote hat der Verband folgende Bereiche definiert: die Prävention und Früherkennung, die Wissensvermittlung, die Beratung und Unterstützung sowie die Forschungsförderung (s. Grafik).

Mirjam Weber, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin Beratung, Angebote und Bildung der Krebsliga Schweiz, zeigt sich zuversichtlich, dass sich mit der Zusammenarbeit viele Chancen ergeben: «Zentral ist es, dass die Kernangebote in Zukunft überall in der Schweiz vorliegen. Die einzelnen Ligen sollen aber unbedingt weiterhin eigene Akzente setzen und auf die regional unterschiedlichen Bedürfnisse mit entsprechenden Angeboten reagieren können – das ist eine unserer Stärken.» Der Prozess ist derzeit in vollem Gange. Bis Ende 2023 soll die Harmonisierung abgeschlossen sein.

KERNANGEBOTE

Prävention

Wissensvermittlung

Beratung & Unterstützung

Prävention Vorsorge und Früherkennung psychoonkologisch psychosozial nanziell gesundheitlich vorausplanend

rechtlich

Forschungsförderung

ANGEBOTSUNTERSTÜTZUNG

Die Arbeitsbereiche, die bei den Kernangeboten ins Spiel kommen

SUPPORT LEISTUNGEN

Die administrativen Aufgaben, die den Betrieb unterstützen

Bevölkerung und spezi sche Zielgruppen im Bereich der Krebsprävention und Früherkennung
VOR WÄHREND UND NACH
Menschen mit und nach Krebs und deren Nahestehende
18 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht VERBAND

«Wir schaffen nun gemeinsam eine Basis, damit wir den Menschen vor, mit und nach Krebs in allen Kantonen und Regionen ein umfassendes und qualitativ hochstehendes Angebot zur Verfügung stellen können.»

Michèle Leuenberger-Morf, Geschäftsführerin der Krebsliga beider Basel

«Die Krebsliga erbringt ihre Dienstleistungen nahe bei den Menschen; persönlich vor Ort in der jeweiligen Region und digital. Der Mensch und seine ganz individuellen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt – heute wie auch morgen.»

Regula Schneider, Geschäftsführerin der Krebsliga Ostschweiz

«Dank unserer neuen Verbandsstrategie ist es erfreulich zu sehen, dass wir alle am gleichen Strang ziehen. Da die Ressourcenlage von Liga zu Liga sehr unterschiedlich ist, wird die Umsetzung eine Herausforderung sein. Eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen!»

Christiane Kaufmann, Geschäftsführerin der Krebsliga Neuenburg

«Mir gefällt, dass wir auch als kleine Liga bei diesem Projekt mitarbeiten konnten. Und es tat gut zu merken, dass wir mit den meisten Kernangeboten bereits auf Kurs sind.»

Sandra Koitka, Geschäftsführerin der Krebsliga Schaffhausen

«Im Kampf gegen Krebs gibt es nur eine Strategie, die funktioniert: die Zusammenarbeit aller Beteiligten! Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen, das Gesundheitsnetzwerk und unsere Spenderinnen und Spender, die uns immer wieder ihr Vertrauen schenken, packen gemeinsam mit an, um die Lebensqualität von Krebsbetroffenen zu verbessern.» Chantal Diserens, Geschäftsführerin der Krebsliga Waadt

«Für die Krebsliga Tessin ist es wichtig, Teil einer grossen Organisation wie der Krebsliga zu sein, die sich mit der neuen Strategie für ein einheitliches Grundangebot in der ganzen Schweiz einsetzt und gleichzeitig die regionalen Besonderheiten wertschätzt. So können wir Betroffene und ihre Angehörige bestmöglich und lokal unterstützen.»

Alba Masullo, Geschäftsführerin der Krebsliga Tessin

«Die regionalen Stärken weiter ausbauen zu können und gleichzeitig bestimmte Basisangebote zu harmonisieren, erscheint mir sehr sinnvoll.»

Franck Moos, Geschäftsführer der Krebsliga Wallis

VERBAND 19 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht

«Oh du goldigs Sünneli…»

Seit zehn Jahren besucht die Krebsliga Zentralschweiz Schulklassen mit einem aus vier Posten bestehenden Sonnenschutz­Parcours. Im Jahr 2021 kam erstmals eine für die Kindergartenstufe entwickelte Version zum Einsatz. Ziel dieser Aktion ist es, den Kindern auf altersgerechte und spielerische Art und Weise die Auswirkung von Sonnenstrahlen auf die Haut aufzuzeigen. Die Kinder lernen dabei, wie sie ihre Haut wirkungsvoll schützen können. zentralschweiz.krebsliga.ch

Ankommen, ausruhen, auftanken

Im November hat die Krebsliga Zürich ihr zweites Begegnungszentrum eröffnet. Neben dem «Turmhaus» in Winterthur sollen Krebsbetroffene und ihre Nächsten nun auch im «Wäldli» in der Stadt Zürich ohne Voranmeldung und ohne Termindruck Raum für Gespräche haben. Es ist ein Ort für ungezwungene Begegnungen zwischen Menschen in ähnlichen Lebenssituationen. Weiter besteht die Möglichkeit, Workshops und Vorträge zu besuchen oder sich von onkologischen Pflegefachfrauen vor Ort beraten zu lassen. zuerich.krebsliga.ch

«Backe, backe Kuchen…»

Während des gesamten Monats Oktober konnten an rund 50 BäckereiStandorten im gesamten Kanton Bern pinke Kreationen in Schlaufenform gekauft werden. Zudem wurde in den Schaufenstern der Bäckereien Präventionsarbeit geleistet – mit Broschüren, Flyern und weiterem Infomaterial rund um das Thema Brustkrebs. Die Spendeneinnahmen und ein Teil der Verkaufserlöse gingen an die Krebsliga Bern. Die Einnahmen kamen vollumfänglich Menschen mit Brustkrebs zugute. bern.krebsliga.ch

Happy Birthday!

Die Krebsliga Ostschweiz feierte im 2021 gerade zwei Jubiläen: ihren 65. Geburtstag und das 20­jährige Bestehen des Palliativen Brückendienstes. Letzterer betreut seit über 20 Jahren schwer kranke Patientinnen und Patienten zu Hause – in Zusammenarbeit mit der Spitex und den niedergelassenen Ärzten. Dieses Unterstützungsangebot ist in der Palliativversorgung in der Ostschweiz ein wichtiger Pfeiler. ostschweiz.krebsliga.ch

Kantonale und regionale Krebsligen beraten und unterstützen vor Ort

Die Diagnose Krebs kann auf einen Schlag das ganze Leben verändern. Sie löst viele Fragen und unterschiedliche Gefühle aus. Oft hilft es, wenn Betroffene und Angehörige mit einer neutralen Fachperson über ihre Gefühle reden und die veränderten Sach­, Finanz­ und Lebensfragen besprechen können. Die 18 kantonalen und regionalen Krebsligen bieten in der Schweiz ein flächendeckendes und kostenloses Grundangebot an Beratung und Begleitung von Krebsbetroffenen und ihrem Umfeld an: mit Kursen, Gruppenangeboten und Seminaren – vor Ort oder virtuell. krebsliga.ch/region

20 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht AUS DEN REGIONEN

Was tun nach der Therapie?

Im Oktober 2021 hat die Krebsliga Neuenburg zusammen mit andern lokalen Partnern ein koordiniertes Programm zur ambulanten onkologischen Rehabilitation gestartet. Es soll Teilnehmende dabei unterstützen, ihren Körper wieder in Bewegung zu bringen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und die Rückkehr in den Alltag bzw. ins Berufsleben zu planen. Auf dem Programm stehen körperliche Aktivitäten, Ernährungs­ und Diätberatung, Stress­ und Emotionsmanagement, Selbsthypnose, Informationen über Krebs und Strategien zur Bewältigung von Aufmerksamkeits­ und Konzentrationsproblemen. Das neunwöchige Angebot steht allen Personen offen, die sich einer onkologischen Behandlung unterzogen haben. neuchatel.liguecancer.ch

Alle Achtung!

In der Schweiz stecken sich mehr als 80 Prozent aller Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) an. In der Regel sind HPV­Infektionen harmlos und heilen von selbst aus. Verschiedene HPV­Typen können jedoch längerfristig zu Krebs führen. Gemeinsam mit der Krebsliga beider Basel hat das Medizinische Zentrum für Urologie «alta uro» zu Beginn des Sommers 2021 eine Sensibilisierungskampagne zum Thema HPV lanciert – mit Informationsmaterial und einem Erklärvideo. klbb.ch

Gemütlich unterwegs

Durchatmen, gemeinsam gehen, auf einen Kaffee einkehren und in entspanntem Rahmen über die persönliche Situation reden. Krebsbetroffene oder Angehörige konnten sich im 2021 in verschiedenen Regionen der Schweiz unkompliziert zu einem Spaziergang mit einer Beratungsfachperson der Krebsliga verabreden. Die Spaziergänge waren individuell gestaltbar und auf die Bedürfnisse und physische Kondition der Betroffenen abgestimmt. krebsliga.ch/region

Sportliches Zeichen der Solidarität

Jährlich erkranken in der Schweiz rund 6200 Frauen an Brustkrebs. Zusammen mit der Krebsliga Wallis hat der Volleyballclub Visp im Brustkrebsmonat auf das Thema Früherkennung aufmerksam gemacht. Die Spielerinnen der ersten Mannschaft des VBC Visp (Nationalliga B) trugen an allen Spielen im Monat Oktober ein rosa T­Shirt mit der Aufschrift «Gemeinsam gegen Brustkrebs». Die jungen Frauen haben sich über die sozialen Medien mit einer Videobotschaft an die Bevölkerung gewandt. Die Krebsliga Wallis war an den Heimspielen in Visp jeweils mit einem Infostand vor Ort und konnte auch in den regionalen Medien über Brustkrebsfrüherkennung informieren. wallis.krebsliga.ch

21 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht AUS DEN REGIONEN

Heilungschancen verbessern – Leben retten

Aktuell erkranken in der Schweiz jährlich mehr als 42 000 Menschen neu an Krebs, Tendenz steigend. Über die Hälfte kann heutzutage geheilt werden. Die Krebsliga engagiert sich mit der Forschungsförderung dafür, dass die Heilungsrate weiter steigt und hat hierzu im 2021 fast zwei Millionen Franken in vielversprechende Projekte investiert.

Je mehr das Wissen über Krebs wächst, desto deutlicher zeigt sich, wie komplex diese Erkrankung ist. Noch sind viele Fragen offen. Inzwischen umfasst der Sammelbegriff mehr als 200 unterschiedliche Arten. Die gute Nachricht ist: Bei vielen dieser Erkrankungen hat die Medizin in den letzten Jahren wichtige Fortschritte in der Früherkennung und der Behandlung gemacht.

Schritt für Schritt

Im Jahr 2021 haben die Krebsliga und ihre Partnerorganisation – die Stiftung Krebsforschung Schweiz – gemeinsam insgesamt 64 Forschungsprojekte und vier Stipendien im Umfang von 20,5 Millionen Franken gesprochen. Die Krebsliga Schweiz steuerte rund 1,7 Millionen und die Stiftung Krebsforschung Schweiz rund 18,8 Millionen bei. Die Projekte sollen helfen, die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Krebs weiter zu verbessern und zu neuen Erkenntnissen darüber führen, wieso Krebs entsteht und wie er sich bekämpfen lässt.

Hochkarätige Kommission

Doch wie wählt die Krebsliga die Projekte aus, die Fördermittel erhalten? Eine wissenschaftliche Kommission prüft in einem mehrstufigen Verfahren alle Gesuche, die bei der Krebsliga und der Stiftung Krebsforschung Schweiz eingereicht werden, auf ihre Qualität und empfiehlt die besten dann zur Finanzierung.

Auszeichnungen für herausragende Forschungsarbeiten

Die Krebsliga Schweiz würdigte Dr. med. Silvia Ess und Prof. Dr. med. Beat Thürlimann für ihre «Patterns of Care»­Studie mit dem Krebspreis 2021. Die Autoren konnten mit ihrer Forschungsarbeit aufzeigen, dass es bei der Betreuung von Frauen mit Brustkrebs in der Schweiz bedeutende regionale Unterschiede gibt. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die Krebsliga Schweiz und die Schweizerische Gesellschaft für Senologie ein Qualitätslabel für Brustzentren ins Leben riefen. Das Q­Label für Brustzentren dient zahlreichen Patientinnen als Orientierungshilfe und garantiert, dass ein zertifiziertes Zentrum wichtige Anforderungen in der Behandlung und Betreuung erfüllt.

Die geförderten Projekte haben jeweils ganz unterschiedliche Ausrichtungen und Ziele. So steht beispielsweise in der Grundlagenforschung die Frage im Vordergrund, welche molekularen Vorgänge zu einer Krebserkrankung führen. In der klinischen Forschung wiederum geht es insbesondere darum, neue Behandlungen zu überprüfen oder bereits bestehende Therapien zu optimieren. Die psychischen und sozialen Auswirkungen der Krebserkrankung oder auch die wichtige Rolle der Früherkennung sind Gegenstand weiterer Forschungsprojekte.

Der Robert Wenner Preis – eine Auszeichnung für junge Krebsforschende – ging an Prof. Dr. med. Davide Rossi für seine Forschung zu hämatologischen Erkrankungen. Der Tessiner hat sich im Gebiet der Hämatologie als führender Forscher etabliert. Seine Erkenntnisse tragen dazu bei, die Diagnose und klinische Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lymphomen und chronisch lymphatischer Leukämie zu verbessern. Mit der Auszeichnung erhielt er 80 000 Franken als Beitrag an ein laufendes Forschungsprojekt. krebsliga.ch/forschung/auszeichnungen

22 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht FORSCHUNG
«Jede einzelne, neue Studie kann ein weiterer wichtiger Schritt hin zu besseren Heilungschancen sein.»

Die im Jahr 2021 geförderten Forschungsprojekte

«Neue Mechanismen des Zelltodes zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze in der Kinderleukämie»

Dr. Beat Bornhauser, Kinderspital Zürich

«Gezielte Veränderung des Immunzell-Stoffwechsels zur Verbesserung der Krebsimmuntherapie»

Prof. Alfred Zippelius, Universitätsspital Basel

«Analyse von unterschiedlichen Bildgebungsmerkmalen für die Überlebensprognose und die Behandlungsanpassung bei Patienten mit primärem mediastinalen B-ZellLymphom»

Prof. Luca Ceriani, Imaging Institute Bellinzona

«Magnetresonanztomographie zur Vorhersage von Tumorschweregrad und mikrovaskulärer Infiltration bei hepatozellulärem Karzinom»

Prof. Martin Maurer, Inselspital Bern

«Utilité du score de risque polygénique pour l individualisation du dépistage du cancer du sein»

Prof. Cornelia Leo, Kantonsspital Baden

«Supervision de cliniciens en oncologie par des psycho-oncologues: de quoi parlent les supervisés et comment les superviseurs interviennentils?»

Dr. Laurent Michaud, Centre hospitalier universitaire vaudois

«Krebserkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz»

PD Dr. Ben Spycher, Universität Bern

Weitere Forschungsprojekte krebsliga.ch/forschung

23 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht FORSCHUNG

Der Vorstand

Präsident

Gilbert Bernard Zulian

Dr. med.

Ehemaliger Chefarzt Abteilung für Palliativmedizin Universitätsspital Genf

Vizepräsident

Georg Stüssi

Prof. Dr. med.

Chefarzt Hämatologie

Onkologisches Institut der italienischen Schweiz (IOSI)

Past President

Jakob R. Passweg

Prof. Dr. med.

Chefarzt Hämatologie Universitätsspital Basel (mit beratender Stimme)

Kassier Adrian Vils

Treuhänder mit eidg. FA ab Mai 2021

Christoph Kurze Geschäftsführer

Krebsliga Graubünden

Franck Moos Geschäftsführer

Krebsliga Wallis

Thomas Cerny

Prof. em. Dr. med.

Ehemaliger Chefarzt

Onkologie / Hämatologie

Kantonsspital St. Gallen (mit beratender Stimme)

Hans Neuenschwander

Dr. med.

Ehemaliger Arzt Palliative Care

Lugano Markus Notter

Dr. med.

Radioonkologe

Lindenhofspital Bern

Solange Peters

Prof. Dr. med.

Chefärztin für medizinische Onkologie, Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), Lausanne

Brigitta Wössmer

Dr. phil.

Eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin, Psychoonkologin FSP/SGPO

Marika Bana

PhD, MScN, RN Assoziierte Professorin FH

Rolf Huck

Palliativzentrum Hildegard, Präsident des Verwaltungsrates ab Mai 2021

Claude Thomann

Dr. iur.

Rechtsanwalt, LL.M.

Rechtskonsulent seit 1980 bis November 2021

Mario Marti

Dr. iur. Rechtsanwalt ab Dezember 2021

24 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht ORGANE

Geschäftsleitung

Markus Sallin

Leiter Finanzen, Personal & Dienste

Mirjam Weber

Leiterin Beratung, Angebote & Bildung

Vakant Leitung Marketing, Kommunikation & Mittelbeschaffung

25 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht ORGANE
Daniela de la Cruz CEO

Die Krebsliga sagt: danke – merci – grazie – grazia fich!

Nur mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern kann die Krebsliga Schweiz dafür sorgen, dass Krebsbetroffene rasch und unkompliziert Hilfe erhalten und dank innovativer Forschungsprojekte weiterhin Hoffnung schöpfen dürfen. Auch im Jahr 2021 setzten sich viele Einzelpersonen, Firmen und Stiftungen mit grossartigen Aktionen für andere ein.

Helfen beim Helfen

Neben Spenden vieler Privatpersonen und Unternehmen konnte die Krebsliga Schweiz auch im 2021 auf die grosszügige Unterstützung von Stiftungen zählen. Namentlich erwähnt seien an dieser Stelle:

• Andrea Stöcklin­Stiftung

• Berty Fricker­Hubmann Stiftung

• Däster­ Schild Stiftung

• Deux Cent Nonantesix Fondation

• Elisabeth Stöckli­Imbach Stiftung

• Fondation Alfred et Eugénie Baur

• Fondation ­ Institut Recherche Médicale (F ­ IRM)

• Fondation Marie & René

• Fondation Pédiatrique Lucien Picard

• Fondation Philanthropique Famille Sandoz

• Hans Marti­Stiftung

• Nico und Ruth Kats Stiftung

• R. und V. Draksler Stiftung

«Participate.Krebsliga»: Gutes tun für Krebsbetroffene

Im 2021 sind auf der Online­Spendenplattform Participate 97 Aktionen gestartet und 87 765 Franken gesammelt worden. Trotz anhaltender Pandemie haben zig Menschen ihrer Fantasie und ihrem Tatendrang freien Lauf gelassen und mit viel Herzblut private Spendenevents zugunsten Krebsbetroffener ins Leben gerufen.

Um nur einige zu nennen: Anlässlich des «Movembers» liessen zahlreiche Männer ihre Schnäuze wachsen und setzten damit ein Zeichen, dass Prostatakrebs besser bekannt und erforscht wird. «Spenden statt schenken» lautete das Motto mehrerer Participate­Aktionen vor und während der Festtage. Das ganze Jahr über erbrachten engagierte Menschen sportliche Glanzleistungen wie etwa eine Atlantiküberquerung, die 7000 Franken generierte. Mit diversen Sammelaktionen im Gedenken an liebe Menschen engagierten sich viele Hinterbliebene auf der Online­Spendenplattform.

Aber auch Mitarbeitende der Krebsliga Schweiz gingen im 2021 in ihrer Freizeit an die Grenzen ihrer körperlichen Belastungen und sammelten an Volks­ oder Bergläufen für Menschen mit Krebs. Immer wieder wird auf Participate Romantisches mit Solidarischem liiert: Mehrere Liebespaare sagen Ja zu einer gemeinsamen Zukunft und zu einer Participate­Aktion anstelle herkömmlicher Hochzeitsgeschenke. Ihnen allen danken wir an dieser Stelle ganz herzlich! participate.krebsliga.ch

26 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht SPENDEN

Herzensangelegenheit zur Weihnachtszeit

Für die Zusammenarbeit und Treue bedankte sich das Kao­Switzerland­Team bei seinen Kundinnen und Kunden mit einer persönlichen Karte bewusst «nur» auf dem schriftlichem Weg. Anstelle von Kundengeschenken zu Weihnachten wurde die Krebsliga Schweiz mit einer Spende in der Höhe von 7500 Franken unterstützt. Dadurch soll Krebsbetroffenen und ihren Liebsten in diesen herausfordernden Pandemiezeiten geholfen werden. Zudem animierte die Kao Switzerland AG ihre Kunden – rund 3000 Coiffeur­Salons in der Schweiz – ebenfalls dazu, eine Spende zu tätigen. kao.com

Gemeinsam stark: Partnerfirmen engagieren sich für Brustkrebsbetroffene

Anlässlich des InfoMonats Brustkrebs spannten mehrere Partnerfirmen der Krebsliga Schweiz zusammen. Sie unterstützten nicht nur die Präventionskampagne, sondern nutzten auch die Gelegenheit, ihre Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden sowie Lieferanten auf die gemeinsam lancierte Spendenaktion auf der Online­Plattform Participate der Krebsliga aufmerksam zu machen. So ist ein Gesamtbetrag von 22 080 Franken zusammengekommen, welcher in die Beratung, Betreuung und Unterstützung von Betroffenen fliesst. Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen, aber die Chancen für eine erfolgreiche und schonende Behandlung steigen, je früher man den Krebs diagnostiziert. Deshalb ist der InfoMonat Brustkrebs zur Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung so wichtig. participate.krebsliga.ch

Charity-Golferinnen spenden über 70 000 Franken

An den drei Turnieren der Charity­Golf­Tour 2021, welche in den Golf Clubs Schönenberg, Domat Ems und Wylihof Luterbach stattfanden, wurden insgesamt 73 600 Franken für die Krebsliga Schweiz gesammelt. Seit Beginn der TurnierSerie vor nunmehr sieben Jahren sammelten die Golferinnen Spendengelder in der Höhe von fast einer halben Million Franken – erwirkt von Frauen für Frauen. Das Geld floss jedes Jahr vollumfänglich in Projekte und in die Arbeit der Krebsliga Schweiz zugunsten von krebsbetroffenen Frauen.

27 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht SPENDEN

«Mit der Diagnose Krebs ändert sich viel; es ist eine eigentliche Zäsur im Leben. Wir begleiten Betroffene und ihr Umfeld in jedem Stadium der Erkrankung und engagieren uns dafür, dass sie Antworten auf brennende Fragen erhalten. Dafür scheuen wir keinen Aufwand.»

«Seit 111 Jahren setzt die Krebsliga alles daran, dass Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen jene Dienstleistungen bei uns vorfinden, die sie am dringendsten brauchen. Danke für Ihre Unterstützung!»

«Das finanzielle Gleichgewicht zu halten, ist eine der grossen Herausforderungen der Krebsliga Schweiz. Deshalb sind wir mehr denn je auf die Unterstützung von Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen angewiesen.»

VOX

Jahresrechnung 2021

Mittelherkunft 2021 (in Mio. CHF)

Die Krebsliga Schweiz wird überwiegend durch Spenden finanziert Hinter jeder Spende stehen eine persönliche Motivation und eine individuelle Geschichte. Deshalb setzen wir jede Spende sorgfältig zur Unterstützung von Betroffenen, für die Forschung sowie für die Prävention und Früherkennung ein.

10,742 Spenden

3,336 Erbschaften und Legate

908 Öffentliche Hand

370 Dienstleistung und Warenertrag

278 Projektbeiträge und Sponsoring

200 Übrige Erträge

49 Mitgliederbeiträge

Total 15,883 in Mio. CHF

Total 100 %

Mittelverwendung 2021

Die Krebsliga Schweiz engagiert sich dafür, dass die ihr anvertrauten Spendengelder zweckbestimmt und wirksam eingesetzt werden und ist der Transparenz des Mitteleinsatzes verpflichtet.

70,9 % Projekte

19,4 % Mittelbeschaffung

9,7 % Administration

29 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
FINANZEN

Revisionsbericht

Die Revisionsstelle hat die Buchführung und die Jahresrechnung der Krebsliga Schweiz für das am 31. 12. 2021 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Sie bestätigt, dass die Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt. Ferner hat sie bestätigt, dass die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entsprechen.

Schweiz 2021 / Jahresbericht

Die vollständige und revidierte Jahresrechnung sowie der Revisionsbericht sind auf der Website krebsliga.ch abrufbar und werden allen Interessierten auf Wunsch kostenlos zugestellt.

30 Krebsliga
FINANZEN Bilanz per
in TCHF 2021 2020 Flüssige Mittel 8 028 10 010 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 713 829 Übrige kurzfristige Forderungen 266 305 Vorräte 707 707 Aktive Rechnungsabgrenzungen 693 891 Umlaufvermögen 10 407 12 742 Finanzanlagen 41 006 37 408 Gesondertes Fondsvermögen (Stiftungsfonds) 6 392 5 683 Finanzanlagen 47 398 43 091 Mobiliar und Einrichtungen 23 35 Büromaschinen und EDV 112 237 Fahrzeuge 88 110 Sachanlagen 222 382 Immaterielle Anlagen 302 174 Immaterielle Anlagen 302 174 Anlagevermögen 47 922 43 647 Aktiven 58 329 56 389 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 419 774 Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (kurzfristig) 3 490 3 342 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 557 3 416 Passive Rechnungsabgrenzungen 2 989 2 081 Kurzfristiges Fremdkapital 10 454 9 613 Bewilligte Forschungsförderungsbeiträge (langfristig) 1 495 2 479 Übrige langfristige Verbindlichkeiten 0 500 Langfristiges Fremdkapital 1 495 2 979 Stiftungsfonds (gesonderte Fonds) 6 392 5 683 Stiftungsfonds (gesonderte Fonds) 6 392 5 683 Zweckgebundene Fonds 6 634 6 000 Fondskapital 6 634 6 000 Erarbeitetes Betriebskapital 5 748 7 662 Erarbeitetes Betriebskapital 5 748 7 662 Reserven für Publizistik 0 0 Reserven BVG 300 300 Reserven für Expertengremium Früherkennung 0 79 Wertschwankungsreserven 6 200 5 387 Gebundenes Kapital aufgrund Vorstands- / DV-Entscheid 6 500 5 765 Freie Reserven 20 600 20 600 Jahresergebnis (+ Gewinn / ­Verlust) 507 ­1 914 Freies Kapital 21 107 18 686 Organisationskapital 33 354 32 114 Passiven 58 329 56 389
31. 12. 2021
31 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht FINANZEN Betriebsrechnung per
in TCHF (nach Umsatzkostenverfahren) 2021 2020 Spenden 17 740 17 932 Spendenanteile kantonale und regionale Krebsligen ­6 997 ­6 779 Erbschaften und Legate 3 336 3 273 Mitgliederbeiträge der kantonalen und regionalen Krebsligen 49 49 Projekt­ und Kostenbeiträge Dritter 278 141 Erhaltene Zuwendungen 14 405 14 616 davon zweckgebunden 3 010 3 490 davon frei 11 396 11 126 Beiträge der öffentlichen Hand 3 803 4 730 Beitragsanteile der kantonalen und regionalen Ligen ­2 712 ­3 247 Beitragsanteile von Dritten ­183 ­183 Beiträge der öffentlichen Hand 908 1 300 Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 370 346 Beiträge von nahestehenden Personen 200 133 Übrige Erträge 200 133 Betriebsertrag 15 883 16 395 Sachaufwand Projekte ­3 527 ­3 130 Personalaufwand Projekte ­7 509 ­8 436 Entrichtete Beiträge an Dritte und Projekte ­2 265 ­2 879 Entrichtete Beiträge an andere nahestehende Personen ­1 041 ­1 011 Abschreibungen projektbezogen ­50 ­35 An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile 1 213 1 372 Direkter Projektaufwand -13 179 -14 118 Sachaufwand Fundraising & Werbung ­4 156 ­4 399 Personalaufwand Fundraising & Werbung ­2 366 ­2 278 Abschreibungen Fundraising & Werbung ­23 ­18 An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile 2 938 2 922 Fundraising- & Werbeaufwand -3 607 -3 774 Sachaufwand Administration ­258 ­673 Personalaufwand Administration ­2 006 ­2 345 Abschreibungen administrativer Bereich ­241 ­213 An Nahestehende verrechnete Aufwandsanteile 695 1 392 Administrativer Aufwand -1 810 -1 840 Betriebsaufwand -18 596 -19 732 Betriebsergebnis -2 713 -3 337 Finanzertrag 5 073 5 359 Finanzaufwand ­634 ­4 021 Finanzergebnis 4 440 1 338 Ausserordentlicher Ertrag 147 32 Ausserordentlicher Aufwand 0 0 Ausserordentliches Ergebnis 147 31 Jahresergebnis vor Veränderung des Fondskapitals 1 874 -1 967 Veränderung zweckgebundener Fonds ­633 ­648 Veränderung des Fondskapitals -633 -648 Jahresergebnis vor Veränderung des Organisationskapitals 1 241 -2 615 Angaben über die Zuweisung / Verwendung des Organisationskapitals: Zuweisung (­) / Entnahme (+) Reserve für Publizistik 0 0 Zuweisung (­) / Entnahme (+) Wertschwankungsreserve ­813 467 Zuweisung (­) / Entnahme (+) Reserven für Expertengremium Früherkennung 79 234 Zuweisung (­) / Entnahme (+) erarbeitetes freies Kapital ­507 1 914 Veränderung des Organisationskapitals -1 241 2 615 Jahresergebnis nach Veränderung 0 0
31. 12. 2021

Unsere Partner

Die Krebsliga Schweiz ist Mitglied diverser nationaler und internationaler Organisationen und Fachgesellschaften und kooperiert mit zahlreichen Partnerorganisationen.

Unsere nationalen Partner

Allianz «Gesunde Schweiz» allianzgesundeschweiz.ch

Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz at-schweiz.ch

Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung IGAB cipa-igab.ch

International Breast Cancer Study Group IBCSG ibcsg.org

Krebsforschung Schweiz krebsforschung.ch

Nationales Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung NICER nicer.org

Oncoreha.ch oncoreha.ch

Oncosuisse oncosuisse.ch

Onkologiepflege Schweiz onkologiepflege.ch

Palliative ch palliative.ch

Public Health Schweiz PHS public-health.ch

Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW samw.ch

Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung SAKK sakk.ch

Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie SGH sgh-ssh.ch

Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie SGMO sgmo.ch

Schweizerische Gesellschaft für Psychoonkologie SGPO psychoonkologie.ch

Schweizerische Gesellschaft für Senologie SGS senologie.ch

Schweizerische GesundheitsligenKonferenz GELIKO geliko.ch

Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe SPOG spog.ch

Kinderkrebsregister (SKKR) kinderkrebsregister.ch SCS, Swiss Cancer Screening swisscancerscreening.ch

Unsere internationalen Partner

Association of European Cancer Leagues ECL europeancancerleagues.org

European Cancer Organisation ECO europeancancer.org

European Organisation for Research and Treatment of Cancer EORTC eortc.org

European Society for Medical Oncology ESMO esmo.org

European Fair Pricing Network (EFPN) efpn.eu

Union for International Cancer Control (UiCC) uicc.org

32 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
ZUSAMMENARBEIT

Die kantonalen und regionalen Ligen

Krebsliga Aargau

Kasernenstrasse 25

Postfach 3225

5001 Aarau

T 062 834 75 75 admin@krebsliga­aargau.ch krebsliga­aargau.ch

IBAN: CH57 30000 00150 01212 17

Krebsliga beider Basel Petersplatz 12 4051 Basel

T 061 319 99 88 info@klbb.ch klbb.ch

IBAN: CH11 0900 0000 4002 8150 6

Krebsliga Bern

Ligue bernoise contre le cancer Schwanengasse 5/7

Postfach 3001 Bern

T 031 313 24 24 info@krebsligabern.ch bern.krebsliga.ch

IBAN: CH23 0900 0000 3002 2695 4

Ligue fribourgeoise contre le cancer

Krebsliga Freiburg Route St­Nicolas­de­Flüe 2

Case postale 96

1701 Fribourg

T 026 426 02 90 info@liguecancer­fr.ch liguecancer­fr.ch

IBAN: CH49 0900 0000 1700 6131 3

Ligue genevoise contre le cancer

11, rue Leschot

1205 Genève

T 022 322 13 33 ligue.cancer@mediane.ch lgc.ch

IBAN: CH80 0900 0000 1200 0380 8

Krebsliga Graubünden Ottoplatz 1

Postfach 368

7001 Chur

T 081 300 50 90 info@krebsliga­gr.ch krebsliga­gr.ch

IBAN: CH97 0900 0000 7000 1442 0

Ligue jurassienne contre le cancer

Rue des Moulins 12 2800 Delémont

T 032 422 20 30 info@ljcc.ch

liguecancer­ju.ch

IBAN: CH13 0900 0000 2500 7881 3

Ligue neuchâteloise contre le cancer

Faubourg du Lac 17 2000 Neuchâtel

T 032 886 85 90 LNCC@ne.ch

liguecancer­ne.ch

IBAN: CH23 0900 0000 2000 6717 9

Krebsliga Ostschweiz SG, AR, AI, GL Flurhofstrasse 7

9000 St. Gallen

T 071 242 70 00 info@krebsliga­ostschweiz.ch krebsliga­ostschweiz.ch

IBAN: CH29 0900 0000 9001 5390 1

Krebsliga Schaffhausen

Mühlentalstrasse 84

8200 Schaffhausen

Tel. 052 741 45 45 info@krebsliga­sh.ch krebsliga­sh.ch

IBAN: CH65 0900 0000 8200 3096 2

Krebsliga Solothurn

Wengistrasse 16

4500 Solothurn

T 032 628 68 10 info@krebsliga­so.ch krebsliga­so.ch

IBAN: CH73 0900 0000 4500 1044 7

Krebsliga Thurgau

Bahnhofstrasse 5

8570 Weinfelden

T 071 626 70 00 info@tgkl.ch

tgkl.ch

IBAN: CH58 0483 5046 8950 1100 0

Lega cancro Ticino

Piazza Nosetto 3

6500 Bellinzona

T 091 820 64 20 info@legacancro­ti.ch legacancro­ti.ch

IBAN: CH19 0900 0000 6500 0126 6

Ligue vaudoise contre le cancer

Place Pépinet 1

1003 Lausanne

T 021 623 11 11

info@lvc.ch

lvc.ch

IBAN: CH89 0024 3243 4832 0501Y

Ligue valaisanne contre le cancer

Krebsliga Wallis

Siège central:

Rue de la Dixence 19

1950 Sion

T 027 322 99 74

info@lvcc.ch

lvcc.ch

IBAN: CH73 0900 0000 1900 0340 2

Beratungsbüro:

Spitalzentrum Oberwallis

Überlandstrasse 14

3900 Brig

T 027 604 35 41

Mobile 079 644 80 18

info@krebsliga­wallis.ch

krebsliga­wallis.ch

IBAN: CH73 0900 0000 1900 0340 2

Krebsliga Zentralschweiz

LU, OW, NW, SZ, UR, ZG

Löwenstrasse 3

6004 Luzern

T 041 210 25 50 info@krebsliga.info

krebsliga.info

IBAN: CH61 0900 0000 6001 3232 5

Krebsliga Zürich

Freiestrasse 71

8032 Zürich

T 044 388 55 00 info@krebsligazuerich.ch

krebsligazuerich.ch

IBAN: CH77 0900 0000 8000 0868 5

Krebshilfe Liechtenstein

Im Malarsch 4

FL­9494 Schaan

T 00423 233 18 45

admin@krebshilfe.li

krebshilfe.li

IBAN: LI98 0880 0000 0239 3221 1

33 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht DIE KREBSLIGA IN IHRER REGION

Mit Nina Dimitri, Francine Jordi und Beni Thurnheer stellen sich drei starke Persönlichkeiten an die Seite von Krebsbetroffenen und deren Nahestehenden. Drei Menschen, die aus voller Überzeugung Gutes bewirken wollen und sich deshalb ehrenamtlich für die Krebsliga einsetzen.

Seit Herbst 2021 wird die Krebsliga von Schweizer Persönlichkeiten unterstützt. Prominente Menschen, die sich aus Überzeugung für die Anliegen von Krebsbetroffenen und deren Angehörigen starkmachen. Diese Botschafterinnen und Botschafter helfen, wertvolle Informationen in die Öffentlichkeit zu tragen, zu sensibilisieren und wichtige Themen rund um Krebs in den Fokus zu rücken. Denn noch immer werden Krankheiten wie Krebs zu oft tabuisiert. Und noch immer sind die Unterstützungsangebote für Krebsbetroffene und ihre Nahestehenden nicht allen bekannt. Die Krebsliga dankt den Botschafterinnen für ihre unentgeltliche Unterstützung von ganzem Herzen.

«Krebs kann alle treffen. Meine persönliche Erfahrung mit Krebs hat mir gezeigt, wie entscheidend es ist, die Hoffnung nie zu verlieren. Mir ist es darum wichtig, anderen Betroffenen Mut zu machen. Versucht, optimistisch zu bleiben – auch wenn dies alles andere als einfach ist. Doch aus einer positiven Einstellung lässt sich viel Kraft schöpfen.»

Francine Jordi, Sängerin

«Als ich die Diagnose Brustkrebs bekam, hat mich das erschüttert. Ich lebe doch gesund, esse ausgewogen, mache Sport. Und dann eine solche Diagnose? In dieser schwierigen Zeit war ich wahnsinnig dankbar, dass ich mich auf meine Freunde und auf die Krebsliga verlassen konnte. Die Krebsliga war mir eine grosse Hilfe. Ich fühlte mich ernst genommen, ich konnte ohne Hemmungen alle meine Fragen stellen und über meine Sorgen sprechen. Niemand soll sich nach einer Krebsdiagnose allein gelassen fühlen. Darum mache ich mich für die Krebsliga und ihre Arbeit stark.»

Nina Dimitri, Sängerin

«Wir alle kennen jemanden, der an Krebs erkrankt ist. Der Kampf gegen diese Krankheit ist verbunden mit tausenden individuellen Geschichten. Diese Krankheit betrifft uns alle auf die eine oder andere Art. Darum ist es wichtig, dass die Krebsliga für Betroffene da sein kann. Und dafür setze ich mich noch so gerne ein. Jede und jeder kann einen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft weniger Menschen unter Krebs leiden müssen.»

„ 34 Krebsliga Schweiz 2021 / Jahresbericht
NETZWERK
«Gemeinsam sind wir stärker»: prominente Unterstützung im Kampf gegen Krebs

«Wir danken für Ihre Unterstützung im Jahr 2021!»

Impressum Herausgeberin: Krebsliga Schweiz Effingerstrasse 40, Postfach, 3001 Bern

T 031 389 91 00, krebsliga.ch

IBAN: CH95 0900 0000 3000 4843 9

Projektleitung

Tanja Aebli

Redaktion

Tanja Aebli, Joëlle Beeler, Stefanie de Borba, Evelyne Zemp

Korrektorat rubmedia AG, Wabern

Gestaltung

Sophie Frei

Druck

Länggass Druck AG, Bern

Titelbild, S. 2

Gaëtan Bally

Bilder, Vektorgrafiken

Shutterstock

Icons von NounProject.com

S. 3 – 4

Science by icongeek, Child by Rediffusion, Internet by ANDIKA

JULIAN, Customer Service by Wilson Joseph, Imac by Hilary

Kwan, Work by Kraya, Balloon by Ataur Rahman

S. 13 – 14 & 20

Sun by Ralf Schmitzer

S. 20 – 21

Meet by yurr, Birthday by Adrien Coquet, Heart by Anggara

Putra, Volleyball by Ben Davis

Version vorbehaltlich der Genehmigung durch die Delegiertenversammlung.

Der Jahresbericht ist auch in französischer Sprache erhältlich.

© 2022 Krebsliga Schweiz, Bern

KLS / 4.2022/ 1200

D / 011902028021

Krebsliga Schweiz

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