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STADTSICHT 2/2019

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WAS DAS URBANE ZENTRUM DER ZENTRALSCHWEIZ BEWEGT WAS DIE REGION LUZERN UND FÜNF KANTONE BEWEGT

N O 2 | 2019

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WIE VERMESSEN SIND WIR DENN? PLÄDOYER FÜR DAS DATENSAMMELN

16

WER WANN DIE STADT BESUCHT WIR HABEN UNTERSUCHEN LASSEN

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ARBEITEN OHNE CHEF WIRD IN LUZERN VORANGETRIEBEN

GUTSCHEINBUCH

Luzern IG Wel toffenes ke sa gt: «Dan !» iefkästen Als Beilage in den Br der Stadt Luzern


«SPORTMODUS. DAS WÄR’S.»

DIESEN WUNSCH ERFÜLLT IHNEN DIE STEINER GROUP AG IN LUZERN, KRIENS ODER BUOCHS.


ZAHLENSPIEL

16 500 Personen gegenüber 2015. Dem entsprechen

97 800 Arbeitsplätze.

16 700 werden demnach dazukommen.

DAS ALLES SORGT FÜR MEHRVERKEHR. ABER FÜR WELCHEN? DIE SCHWEIZ WIRD IM JAHR 2040 NACH DREISSIG JAHREN WACHSTUM FOLGENDES ERLEBT HABEN:

51 %

MEHR VELO- UND FUSSGÄNGERVERKEHR

32 %

MEHR ÖFFENTLICHER PERSONENVERKEHR

18 %

MEHR MOTORISIERTER INDIVIDUALVERKEHR

33 %

MEHR GÜTERVERKEHR

h glic r tä e d ung ück zur iger n e t o S an: rs Die r Pe hält e z n i n e ista von nD gte e l e g

2035 40 wird sie bei über

Kilometern pro

Person und Tag liegen, heute liegt sie darunter.

15

Minuten

Das böse W

Menschen wohnen. Das ist eine Zunahme um

2400 neue Wohnungen.

97 800

Tribschen/Steghof sind die erkannten Entwicklungs­gebiete: Hier entstehen

ort «Overto

u

Auf Stadtboden werden

Wo aber wächst die Kernstadt? Vor allem im Ortsteil Littau und Reussbühl. Längweiher/Grenzhof, Reussbühl sowie

uch in L u z rism» hat a

e rn E in z u g

g e h a lt e n .

Über die Zukunft der Stadt Luzern lässt sich rätseln. Was wird Wirklichkeit, was bleibt Wunsch oder Furcht? Verschiedene Prognosen und Studien lassen Rückschlüsse zu, wie Luzern in 16 Jahren aussehen wird. Wir wagen die Zeitreise ins Jahr 2035 und nennen einige Fakten.

Das ist die Zeit,

Wer reist 2035 bei uns und weshalb? Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner wächst im Kanton Luzern bis ins Jahr 2025 von

einem derzeitigen An-

teil von 17 Prozent auf

26 Prozent. Bis 2035 wird er nochmals grösser sein. Der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung nimmt stetig ab. Freizeit- und Besorgungsmobilität läuft der Arbeitsmobi­ lität den Rang ab.

In Luzern kommen heute auf 1000 Einwohner 457 Personenwagen. Horw und Kriens stehen mit tieferen Werten zu Buche (Kriens: 429 , Horw: 425 ), alle anderen Agglomerationsgemeinden mit höheren Werten. Im Jahr 2035 sollen diese Werte nochmals tiefer liegen, geht es nach den Verkehrskonzepten von Stadt und Kanton. Die Stadt Luzern hat hier im Vergleich zu anderen Schweizer Städten Nachholbedarf: In allen anderen vergleichbaren Städten sind weniger Personenwagen pro 1000 Einwohner im Einsatz.

die man maximal brauchen soll, um in der Stadt Luzern von A nach B zu gelangen. Am besten zu Fuss oder mit dem Fahrrad, sicherlich mit dem öffentlichen Verkehr. Luzern will eine 15-Minuten-Stadt werden.


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EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN UND LESER

Partner der Stadtsicht

Die globale EY-Organisation ist Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft.

Bruno Affentranger Chefredaktor STADTSICHT BA Media Luzern

Die EY-Organisation ist in der Zentralschweiz mit zwei Sitzen in Luzern und Zug vertreten. Zusammen sind 90 Mitarbeiter an den beiden Sitzen tätig und bieten vollumfänglich alle oben erwähnten Dienstleistungen an.

Mit der STADTSICHT wollen wir seit genau drei Jahren helfen, in unserem Lebensraum, der Zentralschweiz, über uns alle und ­unsere Zukunft nachzudenken. Das Magazin, das seit elf Ausgaben beständig wächst und eine wei­ tere Verbreitung erfährt, hat es sich zum Ziel gemacht, wenig zu glauben und fast nichts als gegeben anzuerkennen. Das macht den Weg frei für unverstelltes ­Denken und für das Stel­ len jener Fragen, die in ­Diskussionen münden und zum Schluss im besten Fall gute Lösungen erzeugen. ­STADTSICHT (und seit einiger Zeit auch LANDSICHT) will nie den Anschein er­ wecken, für viele Dinge Antworten zu haben. Dafür braucht es Spezialisten und Allrounder ­gleichermassen – dafür braucht es Sie. Warum sind wir politisch neutral, keiner I­ deologie oder Religion verpflichtet? Nur so ist es für uns möglich, vorurteilsfrei zu agieren. Nur so können wir unsere eigenen Vorurteile erkennen und beiseiteschieben, bevor wir uns daran machen, Themen zu bearbeiten. Dass inzwischen Leserinnen und Leser in Luzern, Ebikon, Emmen, Kriens, Horw, Meggen, ­Adligenswil und in vielen weiteren Gemeinden und Kantonen der Zentralschweiz daran ­teilhaben, freut uns sehr. Die inzwischen auf 78 000 Exemplare gesteigerte Auflage unseres alle drei Monate erscheinenden Magazins ­bereitet Freude und findet Freunde. Wir ­spüren das einerseits dank der vielen Leser­

reaktionen, andererseits dank steigender ­A nzeigenerträge. Mit diesen übrigens ­f inanzieren wir dieses Projekt und wir sind über alle froh, die uns helfen. Ihre Reaktionen bestärken uns: Wir machen weiter.

ey.com/ch/de/home

Kurz vor der Sommerpause haben wir uns ­einiges vorgenommen. Wir antizipieren die

Der Wirtschaftsverband Stadt Luzern (WVL) ist mit fast 500 Mitgliedern das Sprachrohr für das Luzerner Gewerbe. Als Wirtschaftsverband leistet er verschiedene Beiträge: – Er vertritt die Interessen des Gewerbes. – Er stärkt Luzerns Wirtschaft. – Er bezieht in wirtschaftspolitischen Fragen Stellung. – Er pflegt Kontakte mit seinen Mitgliedern.

vielen wichtigen politischen Debatten und bevorstehenden Entscheidungen in der ­Region und im Zentrum (Tourismus, Mobili­

tät, Sozialfragen usw.). Dabei haben wir fest­ gestellt, dass es meist an einem fehlt: an einer gesicherten Datenlage, die Auskunft über das Jetzt gibt. Wie soll man streiten und Ideen für morgen prüfen können, wenn man nicht weiss, was heute ist? Lesen Sie deshalb, was zu wissen bereits jetzt möglich wäre.

STADTSICHT wird ausserdem unterstützt durch folgende Partner

Luzern als starkes Wirtschaftszentrum der Zentralschweiz: Dafür setzt sich der Verband ein. Er fordert wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und macht sich für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort und damit auch für langfristig gesicherte Arbeitsplätze stark. wvl.ch

Es freut uns zudem sehr, dass sich die IG

«Weltoffenes Luzern» dafür entschieden hat, ihre Dankes-Kampagne über die ­STADTSICHT zu lancieren. Gerne verteilen wir über unsere Distributionspartnerin in der Stadt Luzern, die Modul AG, das G ­ utschein-Buch der IG mit der STADTSICHT in jeden Briefkasten des ­urbanen Kerngebiets, in der Stadt Luzern. Profitieren Sie davon – und von den vielen Ideen und manchmal auch etwas beissenden Gedankenanstössen in ­diesem Magazin. Viel Lesevergnügen

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Die City Vereinigung Luzern (CVL) fördert mit ihren mehr als 240 Mitgliedern die Attraktivität von Luzern als Einkaufsstadt sowie als Handels-, Wirtschafts-, Tourismus- und Begegnungszentrum der Zentralschweiz. Die CVL will mit einem ganzheitlichen Marketingmix für eine Belebung der Innenstadt sorgen. Dazu gehören Interessensvertretung, politische Arbeit, Öffentlichkeitsarbeit, klassische Werbung sowie Events oder Verkaufsförderungsaktionen. Bestseller der CVL ist die CityCard – die gemeinsame Geschenkkarte für das Shopping-Center Stadt Luzern. Einheimische und Gäste sollen Luzern freundlicher, zuvorkommender und sympathischer erleben als alle anderen Städte, die sie kennen. city-luzern.ch


No 02/2019

INHALT

Coverbild: © swisstopo WAS DAS URBANE ZENTRUM DER ZENTRALSCHWEIZ BEWEGT WAS DIE REGION LUZERN UND FÜNF KANTONE BEWEGT

N O 2 | 2019

03 Start in Zahlen 05 Editorial / Partner 06 Inhalt

STARTER

IMPRESSUM

10

WIE VERMESSEN SIND WIR DENN? PLÄDOYER FÜR DAS DATENSAMMELN

07 07 07 09 09 09

Hier lohnen sich Selfies wirklich Das Original lebt in Meggen POP ist echt Lifestyle, nur wo? Und jetzt ab ins Wurstseminar Auf dem Trampolin in Küssnacht Ein Biofrüchteabo in der Stadt

COVERSTORY 10 Genügt eine Momentaufnahme? 14 Gutes Entscheiden bedingt klare Analyse. Die fehlt. Noch. 16 So viele Menschen sind am Grendel 18 Welche Nationalitäten was genau kaufen 20 Eintönigkeit in der Stadt? Fehlanzeige 22 Der gezeichnete Blick von aussen 24 Die Grenze der Vermessenheit 25 Vorwärts mit «Smart City»

16

WER WANN DIE STADT BESUCHT WIR HABEN UNTERSUCHEN LASSEN

36

ARBEITEN OHNE CHEF WIRD IN LUZERN VORANGETRIEBEN

GUTSCHEINBUCH

IG Weltoffenes Luzern sagt: «Danke!» Als Beilage in den Briefkästen der Stadt Luzern

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Chefredaktion Bruno Affentranger, BA Media GmbH Redaktion Angel Gonzalo, Lukas Hadorn («LucerneMagazine») Kaisa Ruoranen

FUTURE TALK

Fotografie Angel Gonzalo Swisstopo Bildsammlung Staatsarchiv Luzern

KREATIV 31 Auf die Wiesen, ihr Schweine! 32 Zu Besuch bei einem, der die Schweineaufzucht ­verändert

Bildbearbeitung bw-kraftwerk AG, Luzern bw-kraftwerk.ch Korrektorat No limits Schmid

THINK TANK

Layout/Produktion aformat Luzern, aformat.ch

36 So arbeiten wir effizienter – ohne Chef

Verlag BA Media GmbH Obergrundstrasse 26, 6003 Luzern affentranger@bamedia.ch gonzalo@bamedia.ch

THINK FURTHER

44 Willkommen im Debattierklub der STADTSICHT – das war das erste AUFGEDECKT!

STADT- UND LANDLEBEN

46 Jubiläumsfest im Vogelsang – wir waren dabei 47 Casagrandes Coup am Grendel: die neue Luxury Lifestyle Boutique

ESSEN IN UND UM LUZERN

49 Herbert Huber hat getestet

26

AUSSICHTEN 50 Harte Fragen für unsere Zukunft – und diesmal ein paar ökologisch sinnvolle Reisetipps

STADTSICHT wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, ist jedoch politisch unabhängig und inhaltlich keinem Verband und keiner Ideologie verpflichtet. Herausgeber und Redaktion behalten sich alle journa­ listischen Freiheiten vor. Herausgeber Bruno Affentranger, Angel Gonzalo, BA Media GmbH, Luzern

26 Projekt Neustart lanciert die Spangen-Diskussion neu 28 Besser als Spange Nord: Das Vorhaben im Detail

STADTSICHT ist ein Produkt der BA Media GmbH mit Sitz in der Stadt Luzern. Das Magazin ist ein redaktionelles Erzeugnis, erscheint 2019 viermal und wird in alle Briefkästen der Stadt Luzern und den umliegenden Gemeinden sowie Städten Emmen, Ebikon, Horw, Meggen, Adligenswil und Kriens verteilt sowie an weiteren 600 Punkten in der Zentral­schweiz aufgelegt.

31 6|

Inserateverkauf BA Media GmbH Manuela Willimann willimann@bamedia.ch 079 455 89 11 Druck Swissprinters AG Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Anschrift STADTSICHT, BA Media GmbH, Obergrundstrasse 26, 6003 Luzern stadtsicht@bamedia.ch bamedia.ch Facebook: stadtsicht.ch Unterstützungspartner EY (Ernst & Young AG) Wirtschaftsverband der Stadt Luzern, City Vereinigung Luzern, weitere Auflage 78 000 Exemplare Erscheinungsdaten 2019 23. September / 5. Dezember 2019 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe am 2. September 2019


SELFIE SPOTS

VON INSEL ZU INSEL

PERFEKT IN SZENE GESETZT

KUNST WAGNIS AUS LUZERN

1

Zugegeben, in Luzern findet man an fast jeder Ecke den nahezu perfekten Spot für das obligate Ferien-Selfie. Trotzdem: Wir hätten da noch ein paar Geheimtipps. Wir inszenieren unsere Mugshots am liebsten auf der Terrasse des Hotels Gütsch ( Punkt links auf der Karte), vom Oberdeck des Luzerner Seebads (Mitte) oder auf der Parkbank in der letzten Linkskurve vor dem Kloster St. Anna Gerlisberg (rechts). Likes garantiert! Alle drei Selfie Spots sind bequem mit dem öffentlichen Verkehr und zu Fuss erreichbar: Das Hotel Gütsch mit den Buslinien 2, 5, 12 und 18 (bis Haltestelle «Gütsch», von dort mit der Gütschbahn oder zu Fuss), das Seebad Luzern liegt direkt am Quai und zum Gerlisberg führt eine Strasse direkt ab der Haltestelle «Leumatt» der Buslinie 14.

Evelyne Walker mit ihrer Galerie Vitrine in der ­Stiftstrasse in Luzern ist bekannt dafür, dass sie nicht nur ein grosses Herz und viel Energie hat; sie ist eine wage­mutige Frau. Sie ist die treibende Kraft hinter einem ­einmaligen Austauschprojekt zwischen Luzern und ­Havanna (Kuba). Waren vor einiger Zeit kubanische Künstlerinnen und Künstler bei ihr zu sehen, sind nun die Luzerner den umgekehrten Weg gegangen. Vom 6.6 bis zum 1.9. stellen nicht weniger als 22 zeitgenössische, ­namhafte Künstlerinnen und Künstler ihre Werke in ­Havanna aus. Ein Abenteuer und eine Freude sonder­ gleichen. Wer mehr darüber wissen will, schaut in der ­Vitrine vorbei oder auf galerie-vitrine.ch. Das Projekt ist noch nicht voll finanziert und braucht Unterstützung. E-Mail an: info@galerie-vitrine.ch

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FEAT URED A RTIST

GEHEIMTIPP

Das Original Neuerdings lebt eine illustre Gestalt an den Gestaden des Vierwaldstättersees: Wolfgang Beltracchi. Der als «Meister­fälscher» berühmt gewordene Maler ist seit Kurzem in Meggen zu Hause, wo er munter Medienbesuch empfängt und auch mal auf der Strasse ein paar Autogramme schreibt. Zuvor schuf er jahrzehntelang Bilder im Stile grosser Meister wie Picasso, Ernst und Campendonk. 2010 wurde er des Betrugs überführt und verbüsste eine mehrjährige Strafe im offenen Vollzug. Heute malt er wieder so grandios wie eh und je.

2

Der Netflix-Dokumentarfilm «Beltracchi – Die Kunst der Fälschung» gibt einen intimen Einblick in das faszinierende Leben und Schaffen des deutschen Künstlers.

Die sind POP! Die Marke Gault & Millau steht seit fast 50 Jahren für gehobene Gastronomie. Jährlich werden Restaurants in der ganzen Schweiz mit Punkten ausgezeichnet und damit zu den besten Food-Tempeln des Landes gekürt. Da es insbesondere in urbanen Gegenden immer mehr Lokale gibt, die mit unkonventionellen Konzepten ­überzeugen, die nicht den klassischen ­B ewertungskriterien entsprechen, hat Gault & Millau das Label POP! erfunden. Es zeichnet Restaurants und Bars aus, die qualitativ und in Sachen Lifestyle über­zeugen. In Luzern gehört der ItaloTake-out «Pastarazzi» genauso zur POP!-­ Auswahl wie die Hipster-Bar «Alpineum», das exotische «Izakaya Nozomi» oder das traditions­bewusste «Drei Könige». Wir finden: Einmal quer durchprobieren, bitte. Folgende Bars und Restaurants gehören zur Auswahl von Gault & Millau POP! in Luzern: Maihöfli, Izakaya Nozomi, Louis Bar (Montana), Drei Könige, Die Kneipe, Stern, Stiefels Hopfenkranz, Karel Korner, Grottino 1313, Zur Werkstatt, Alpineum, Pastarazzi, Seehaus.

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SETZEN SIE AUF IHR GLÜCK Spiel, Spass und Genuss

STILVOLLE UNTERHALTUNG – ALLES UNTER EINEM DACH! Grand Jeu Casino – Jackpot Casino – Casineum / The Club – Cocktail Bar Restaurant Olivo – Seecafe – Bankette / Kongresse – Parking Täglich geöffnet 09 bis 04 Uhr, Mindestalter 18 Jahre, Zutrittskontrolle (Pass, europ. ID, Führerschein)

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GU TE IDEE

W URSTSEMINA RE

ALLES HAT EIN ENDE ...

Die Wurstseminare dauern zwischen 2 und 4 Stunden und können von Einzelpersonen, aber auch für Gruppen von 8 bis 12 Personen gebucht werden. Alle Infos: langerlen.ch/wurstseminar

BIOFRÜCHTE VON DER WÄRCHBROGG

… nur die Wurst hat zwei. Das ist hinlänglich bekannt. Wo aber hat die Wurst ihren Anfang? Das erfährt man auf dem Bauernhof Langerlen in Schwarzenberg, wo die Familie Bühler Wurstseminare anbietet. Klingt etwas profan, ist für Liebhaber aber ein echtes Highlight. Man erfährt, was zwischen Stall und Teller alles passiert, lernt Technik und Rezepte kennen und nimmt am Schluss kiloweise selbst gemachte Wurst mit nach Hause.

FEIERN IM WASSERSCHLOSS

Frische, biologisch angebaute Früchte, die e ­ inem regelmässig mit dem Velo nach Hause geliefert werden? Das alleine ist schon eine gute Idee. Noch besser wird sie, wenn man weiss, dass hinter dem Angebot die Wärchbrogg steht, ein fast 60 Jahre altes soziales Unternehmen, welches Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung geschützte ­Arbeitsplätze bietet – etwa als Velokuriere für frische Biofrüchte. Kein Wunder, erfreut sich das Biofrüchteabo in den Haushalten und Büros der Stadt wachsender Beliebtheit.

BURGFRIED

Das Wasserschloss Wyher in Ettiswil bei Willisau ist etwas ­Besonderes. Das schmucke Wasserschloss Wyher in Ettiswil überrascht immer wieder mit frischen Ideen. Vor allem, seit Gastgeber Roger Widmer mit seiner Schlosscrew das Sagen hat. Roger Widmer und sein kochendes Pendant Jürg Bischof empfangen ihre Gäste im ­neuen BoutiqueRestaurant. An ausgewählten ­Donnerstagabenden verwöh­ nen sie kulinarisch mit dem ­Genusspaket «Genuss pur». Das ­Ambiente ist ausser­gewöhnlich, die Umgebung malerisch – warum also nicht e ­ inmal einen Abstecher aus dem Urbanen ins Schloss wagen? «Genuss pur» beinhaltet Begrüssungs-Apéro und Häppchen, Schlosswasser und Vier-Gänge-Menü, CHF 99/Person. Auch mit Zusatzpaket «Dine &Drive mit Porsche» oder «Dine & Fly» mit Swiss Helikopter buchbar. Nur mit Reservation und auch als Geschenkgutschein erhältlich. Wasserschloss Wyher, Ettiswil, T 041 422 18 74 wasserschloss-wyher.ch

COOL MIT KIDS

KASPAR

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Kinder in der Bar? Was im Ausland ­b estenfalls für Achselzucken sorgt, sieht man bei uns ungern. Und selten. Nicht so im KASPAR. Der Name sagt es schon: Das Lokal in der hippen Luzerner Neustadt ist Kaffeehaus, Spielplatz und Bar (Ka-sp-ar) in einem. Da wackelt der Cappuccino! Und das handverlesene Whisky-Sortiment ist auch noch da, wenn die Kinder im Bett sind.

7

Das Biofrüchteabo kann telefonisch unter 041 368 99 90 oder per E-Mail an alpenquai@quai4-markt.ch bestellt werden. Lieferstart, Lieferdauer, Lieferrhythmus und sogar Früchtepräferenzen können individuell festgelegt werden. Alle Infos: waerchbrogg.ch

FÜR GROSS & KLEIN

ALPENHOF KÜSSNACHT

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Eine Reise nach Küssnacht, zum nördlichsten Zipfel des Vierwaldstättersees, ist sowieso eine schöne Sache – ob mit dem Schiff oder mit dem Zug. Für Familien ist die Reise in Verbindung mit einem Besuch des Landwirt­ schaftsbetriebs Alpenhof zu empfehlen. Der Bauernhof ist gleichzeitig ein Restaurant und ein gigantischer Kinderspielplatz mit Rutsch­ bahnen, Klettermöglichkeiten, Tierställen und mehreren grossen Trampolinen. Drama beim Kommando zur Heimreise garantiert!

Vom Hauptplatz in Küssnacht am Rigi, den man per Bus ab dem Bahnhof Küssnacht erreicht, sind es nur wenige Gehminuten bis zum Alpenhof. Wer mit dem Auto anreist, findet ausreichend Parkplätze. Achtung! Der Spielplatz ist nur während der Öffnungszeiten des Restaurants offen. Infos: restaurant-alpenhof.ch

KASPAR, Hirschmattstrasse 24, 6003 Luzern T 041 211 11 66 kaspar-luzern.ch

9


COVERSTORY

Handhabung der Fliegerkamera Wild, 1930, DH5 Doppeldecker 1929 – 35, Original: Glasplattennegativ. © swisstopo, Bildsammlung

10 |


Starten wir mit der

MOMENT AUFNAHME Ãœberblick verschaffen. Gesehenes festhalten.

11


COVERSTORY

Reicht das genaue

ZÄHLEN IM AUGENBLICK? Wissen wir dann mehr über uns? Wir brauchen beständig Daten und wir müssen sie richtig auswerten.

12 |


1946, Viscosuisse, Š Staatsarchiv Luzern, Signatur 47/11.258.1

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COVERSTORY

WIE VERMESSEN SIND WIR DENN? Wir urteilen ohne genaue Grundlagen. Und die, die wir beiziehen, sind statisch und aus einer anderen Zeit. Gutes Entscheiden bedingt klare Analyse. Diese fehlt. TEXT BRUNO AFFENTRANGER

E

s gibt gerade ein paar wichtige Dinge zu entscheiden in dieser Region: Mo­ bilitätslösungen für die Kernstadt und die Agglomeration Luzern sind ge­ sucht, die nicht nur für die eine oder die andere Gemeinde tragbar und durchsetz­ bar sind. Gleichzeitig streiten sich spätes­ tens ab September politische und fach­ technische Gremien über eine der Schlüsselwirtschaften der Zentralschweiz: den Tourismus der Zukunft und jenen, der für diese Region denkbar und verträglich wäre. Der Wettbewerb für die Gestaltung­ sideen zur Kernstadt beginnt – angetrie­ ben durch das Jahrhundertprojekt Durch­ gangsbahnhof, welches ganz neue Spielmöglichkeiten auf frei werdenden Flächen im Zentrum eröffnet (wir haben in unserer letzten Ausgabe darüber ausführ­ lich berichtet). Verkehrsfreier Bahnhofsplatz oder nicht? Das wird eine der schwierig zu dis­ kutierenden Fragen sein. Soll der motori­ sierte Individualverkehr gänzlich aus dem Zentrum verschwinden, und was halten die umliegenden politischen Gemeinden davon, die schon heute einen jährlichen Zuwachs ausweisen? In anderen Bereichen drängen ebenso wichtige Fragen. Zum Beispiel diese: Wie viel neuer Schulraum ist im Bereich Luzern Süd, also auf Krienser, Horwer und Luzer­ ner Gemeindegebiet, künftig nachgefragt? Wer bezahlt – und vor allem: Wie soll das fi­

9 400 000 So viele Reisende sollen pro Jahr die Stadt Luzern als Tages­gäste besuchen. Sie übernachten nicht in der Stadt. 9,4 Millionen. Die Zahl ist imposant. Das Problem: Sie ist nicht gerundet oder angenähert, sie ist geschätzt. Man könnte auch 10,2 Millionen oder 8,8 Millionen nennen. Dennoch ­findet sich die Zahl in jedem Medienbeitrag über das Thema Tourismus in Luzern. Sie wird deshalb nicht wahrer.

14 |

n ­ an ­ziert werden? Welche Angebote sollen die politischen Gemeinden für die Betreu­ ung der steigenden Zahl von alten Men­ schen schaffen – und wie pflügen diese un­ sere Gesellschaft und das Aussehen des Zentrums, der Städte, der Gemeinden um? Auch auf der prozessualen Ebene stehen wir vor ungelösten Fragen. Zum Beispiel dieser: Wie sollen Agglomerationsgemein­ den auf die politische Verschiebung in Richtung Links-Mitte reagieren und die sich stetig zu einer politischen Mehrheit anwachsende Gruppe befriedigen? Kön­ nen sie für diese fordernde und anspruchs­ volle Klientel schnell genug das passende Umfeld und die baulichen und organisato­ rischen Angebote schaffen, ohne dabei der dörflichen DNA und Herkunft abzuschwö­ ren? Wie soll man in diesem Sog der demo­ grafischen und politischen Veränderun­ gen die Übersicht bewahren, richtig vorausblicken und gut entscheiden? Das sind alles Entwicklungen, die wir spüren. Manchmal sind sie sogar in Daten erfasst. Seltener sogar in guten Daten. Die zuständigen städtischen und kantonalen Stellen sammeln fleissig. Vergleiche über Mehrjahresperioden sind möglich, Trends erkennbar. Aber Genaueres wissen wir dennoch nicht. Terra incognita – unbe­ kanntes Terrain – findet sich überall. Der Hinweis auf die drei Zahlen auf dieser Doppelseite Seite mag als Anschauung ­d ienen.


1 400 000 Der Befund ist eindeutig: Wir sind nicht genug vermessen. Nur die exakte Vermessung liefert jene Daten, die Analysen und Schlüsse zulas­ sen. Nur auf der Basis dieser Befunde kön­ nen wir konstruktiv streiten. Nur dann,

Das ist die Zahl der Fussgängerinnen und Fussgänger, die 2017 täglich eine Brücke in der Innenstadt Luzerns überquert haben. Sagt die Stadt Luzern nach Aufrechnung periodischer Zählungen. Was man unter ­anderem nicht weiss: Von wo nach wo führt der Weg und weshalb queren die Personen Spreuer-, Reuss-, Kapell- oder Seebrücke sowie den Rathaussteg? Wie verhalten sie sich? Und wo bestehen wann Überlastungen? Welche Ableitungen lassen sich daraus für die Zukunft machen und welche baulichen oder signaltechnischen Massnahmen vorbereiten?

ganz am Ende, vermögen wir gute Ent­ scheide zu treffen, die uns allen dienen. Wir wissen heute zum Beispiel, wie vie­ le Fahrzeuge die Seebrücke in Luzern täg­ lich queren. Wir sind uns im Klaren darü­ ber, wie viele davon dem motorisierten Individualverkehr zuzuordnen sind. Even­ tuell können wir sogar Aussagen darüber machen, an welchen Tagen und zu welcher Stunde wie viele Fahrzeuge rollen. Wir ha­ ben jedoch keine Ahnung, woher diese Fahrzeuge stammen. Weshalb sie die Brü­ cke queren. Ob dereinst die Zahl der Trans­ porter mit Gruppentouristen so rapide steigt, wie wir vermuten. Ob die Menge der Kleintransporter mit Ziel Heimlieferun­ gen exponentiell zunimmt, wie wir an­ nehmen. Wie viele Menschen in all diesen Fahrzeugen sitzen (obwohl die städtische Auswertung gerade dies ausweist: Anzahl Personen. Aber das ist eine Hochrechnung. Eine Schätzung!). Welche Wege sie neh­ men, wenn jener über die Brücke zu be­ schwerlich ist (die umliegenden Gemein­ den stöhnen bereits, dass die Ersatzwege durch ihre Gebiete führten und klagen über steigende Belastungen). Ab wann er zu beschwerlich ist. Wir sollten über all das Kenntnisse haben

Wir könnten all das wissen. Die Daten sind in der Welt. Handys liefern zuverlässige Hinweise. Kreditkarten helfen. Unterneh­ menswissen in Geschäftslokalen ebenso wie einfache Auszählungen oder Befra­ gungen. Während Digital-Unternehmen unsere Verhaltensweisen vermessen und zu jeder Sekunde valide Voraussagen ablei­ ten können, genügen wir uns in Moment­ aufnahmen. Es kommt einem vor, als ob wir analog fotografieren würden, mit ein­ gelegtem Film, während die meisten digi­ tal mit dem Mobile Bilder aufsaugen und streamen. Wir leisten uns diese Romantik und be­ zahlen mit Unwissen. Natürlich hat dieses Ausmessen seinen Preis. Die Swisscom bei­

15

So viele Gruppenreisende sollen pro Jahr den Schwanenplatz frequentieren. Sie reisen klassischerweise mit dem Car an und verbringen Zeit zwischen See und Grendel. Die 1,4 Millionen sind geschätzt und stammen aus einer Studie über das Jahr 2017. Sie werden immer wieder für Berichte aller Art herangezogen. Genau ausgemessen und kalkuliert hat noch nie jemand.

spielsweise stellt Auswertungen der Netz­ betriebsdaten auf Anfrage für 1500 Fran­ ken pro Wochenbeobachtung und Post­ leitzahl-Perimeter zur Verfügung. Kreditkartenfirmen verlangen schnell fünfstellige Summen für Auswertungen. Daten sind die Ressourcen der Neuzeit, und sie kosten. Meistens sind sie Verhand­ lungssache. Übereinandergelegt lassen sich aus diesen Datenfolien neue Erkennt­ nisse gewinnen. Man kombiniere zum Bei­ spiel Handydaten für den Raum Grendel, Klimaangaben, Busfahrpläne, Ladenöff­ nungszeiten, Schulstundenbeginn, Kre­ ditkartendaten und Informationen von La­ denbesitzern – man gewänne so schnell viele neue Erkenntnisse. Wir haben auf den folgenden Seiten eini­ ge isolierte Beispiele zusammengetragen – zur Ansicht für Interessierte und zum aus­ giebigen Betrachten. Die zentrale Frage aber bleibt: Wollen wir wirklich auf dieser recht kümmerli­ chen Datenbasis weiterfahren und unsere Entscheide davon leiten lassen? Nein. Wir müssen vermessen werden.


COVERSTORY

WIE VIELE MENSCHEN WIRKLICH AM GRENDEL SIND Im Unternehmen Swisscom setzt sich das «Smart City»-Team für daten­ basiertes Management ein. Wer, wenn nicht sie, könnte genaue Aussagen über den Grendel machen? Wir haben nachgefragt. TEXT BRUNO AFFENTRANGER

Am 31. Mai halten sich zur nachmittäglichen Spitzenzeit knapp 7000 Personen mit ­ver­ortbaren Handys im Raum zwischen ­Grendel, Schwanenplatz und Kapellplatz auf. Es sind auch all jene erfasst, die nur durch­ fahren, sagt die Swisscom.

W

ie viele Menschen bewegen sich täglich im Luzerner ­Planfeld Schwanen­platz–Kapellplatz–Grendel? Das wäre interessant zu wissen, denn daraus liessen sich in Kombi­ nation mit weiteren Informationen (siehe Folgeseiten), genau jene Erkenntnisse gewinnen, aufgrund derer so manches diskutiert werden ­könnte. Die Swisscom und ihr «Head of Smart City», Stefan Metzger,­ ­h aben einige Daten aus ihrem Sechzig-Prozent-Marktanteil an Handyabos gezogen und auf hundert Prozent hochgerechnet: ➜ A n einem Tag wie dem Samstag, 1. Juni 2019 haben 97 023 Perso­ nen das Gebiet betreten oder durchquert. Weil die Seebrücke direkt h ­ ineinführt, sind auch alle bloss Durchfahrenden mitge­ zählt: Das sind 82 450 Personen. ➜ Davon sind weniger als 20 direkt vom Zug gekommen, 74 466 von der Hauptstrasse (Schweizerhofquai, Seebrücke) und 7984 von der Autobahn. Dies für alle Mobilitätsinteressierten.

16 |

Uns interessieren diejenigen Personen, die das Gebiet besucht ha­ ben. Die Swisscom-Daten erlauben Aussagen über die Zahl der Men­ schen, die sich länger als zwanzig Minuten am Grendel oder Schwa­ nenplatz aufhalten. Es ist plausibel, dass es sich dabei um (Tages-) Touristen, aber an jenem Tag auch um viele Marktbesucher handelt. ➜ Am Samstag, 1. Juni, einem Tag der Hochsaison, zählen wir 7475 Personen. Davon sind 1115 per Zug angereist, 4759 über die Haupt­ strasse (auch Fussgänger!) und 1601 von der Autobahn gekommen. ➜ Die Spitze ist an diesem Tag um 15 Uhr erreicht, mit 783 Personen. Nach 18 Uhr fällt die Zahl rapide ab. Untypisch und dem Wochen­ markt geschuldet ist ein Peak am Vormittag (siehe zweitoberste Grafik auf Seite 17). ➜ Spannend ist die Herkunft der Personen (siehe auf Seite 17): In der Schweiz gelöste Handys dominieren (66 Prozent am 1. Juni), direkt gefolgt von China (8,7 Prozent). Der Anteil China steigt am Sonn­ tag und Montag steil an (auf maximal 18 Prozent).


Der Vorteil des Digitalen Gegenüber der klassischen Verkehrsmessung ­liefern digitale Auswertungen neue und ergänzende Erkenntnisse. So auch Mobility Insights von Swisscom: Handys verbinden sich automatisch mit der optimalen Antenne und wechseln diese, sobald das nötig wird. Swisscom wandelt diese Interaktionen für Mobility Insights in Verkehrs­muster um – stets anonymisiert und aggregiert. So können Verkehrsströme rund um die Uhr ­gemessen werden.

67.39 % SWITZERLAND

100

80

8.72 % CHINA 5.14 % THE NETHERLANDS 4.89 % UNITED KINGDOM 3.4 % INDIA 2.89 % UNITED STATES 2.88 % GERMANY 0.92 % FRANCE

60

40

20

0

1.6.2019

Zwei Peaks an diesem 1. Juni, weil Marktsamstag ist – das gibt es so sonst nicht. 66.15 % SWITZERLAND 8.72 % CHINA 5.27 % THE NETHERLANDS 4.95 % UNITED KINGDOM 3.21 % INDIA 2.71 % GERMANY 2.59 % UNITED STATES 0.88 % REPUBLIC OF SOUTH KOREA 0

Am Sonntag schlagen die Chinesen zu – die niederländischen Handys bleiben auf Platz 3.

20

40

60

80

100

2.6.2019

50.51 % SWITZERLAND 18.07 % CHINA 7.66 % THE NETHERLANDS 6.64 % UNITED KINGDOM 3.56 % UNITED STATES 3.42 % INDIA 1.91 % GERMANY 1.31 % INDONESIA 0

20

40

60

80

3.6.2019

100

Grendel in Touristenhand? Auch am Montag dominiert die Schweiz. 54.06 % SWITZERLAND 12.82 % CHINA 7.65 % UNITED KINGDOM 6.62 % THE NETHERLANDS 5.3 % UNITED STATES 4.78 % INDIA 1.43 % REPUBLIC OF SOUTH KOREA 1.32 % THAILAND 0

17

20

40

60

80

100


COVERSTORY

EINE NACHT ODER EIN TASCHENMESSER Was sagt die Zahl der Logiernächte pro Nation über den Tourismus in Luzern aus? Und was gerade nicht? TEXT BRUNO AFFENTRANGER

S

ie ist sicherlich der Fetisch der Tourismusindustrie: Die jähr­ liche Auswertung der Anzahl Logiernächte in einem defi­ nierten Gebiet. Das Bundesamt für Statistik rechnet genau nach und liefert jeweils bereits im Februar des Folgejahres die offi­ ziellen Resultate. So auch im Fall der Stadt Luzern. 2018 hat für Luzern einen Rekord ergeben. Exakt 1 399 288 Über­ nachtungen zählte das Bundesamt, was die Marketingorganisation Luzern Tourismus hernach trocken auswies. Der Rekordwert be­ deutet einen Zuwachs von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Welche Aussage sich aber mit der Zahl der Übernachtungen über das wirtschaftliche Geschehen in der Stadt machen lässt, bleibt für alle Beteiligten und medial Konsumierenden im Dunkeln. Man kann es sich nur vorstellen. Und diese Ideen gerinnen schon bald zu «Gewissheiten», auf Basis derer gerne diskutiert wird. Dabei wären weitergehende Auswertungen und Aussagen über wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen des Touris­ mus schon heute möglich. Doch die dazu notwendigen Daten dazu befinden sich mehrheitlich in privaten Händen. Sie sind oft ­G eschäftsgeheimnis jener, die mit dem Tourismus Geld verdienen, und die mehr als tausend direkt vom Reisegeschäft abhängige Ar­ beitsplätze bereitstellen. Wir haben nachgefragt. Ein Luzerner Unternehmen hatte Gehör für das Vorhaben. Es hat vor allem eines: Daten. Die Fragen

Wir haben einige davon auswerten dürfen und versucht, die Be­ deutung der Logiernächte zu werten. Dabei haben wir uns auf die Herkunftsländer China, USA und Indien konzentriert. Frage 1: Gibt es trotz den zahlreichen Tagegästen Parallelen ­zwischen den Logiernächten und dem Einkaufsverhalten der­ ­Touristen am Schwanenplatz und Grendel? Frage 2: Bedeutet eine Steigerung der Logiernächte auch immer ­eine Erhöhung der Ausgaben für Einkäufe? Frage 3: Was kaufen chinesische, US-amerikanische und indische Gäste am liebsten? Die Antworten

Die Zahlen auf der Folgeseite sprechen eine deutliche Sprache. Frage 1 lässt sich mit Ja beantworten. Die saisonale Entwicklung der Logiernächte und der Einkäufe je Herkunftsland verhalten sich gleich. Das überrascht und ist vor allem im Fall Indien nicht

18 |

so klar zu erwarten gewesen. Die Logiernächteentwicklung übers Jahr und das Kaufverhalten korrespondieren fast 1:1. Fazit: Saiso­ nale Schwankungen der Logiernächte (blaue Linien) stimmen mit den Absatzzahlen (goldene Linien) überein. Die Logiernachtzahlen nutzen aber wenig, wenn wir Rückschlüs­ se auf das Einkaufsvolumen machen wollen. Vergleichen wir zum Beispiel die Anteile an verkauften Taschenmessern, die bei Gästen aus der ganzen Welt beliebt sind, zeigt sich beim besagten Unter­ nehmen, dass das Einkaufsvolumen je nach Herkunft stark vari­ iert, obwohl die Anzahl der Logiernächte in der Tourismusregion Luzern/Vierwaldstättersee ähnlich hoch sind. Die Frage 2 können wir also mit Nein beantworten. Chinesen zum Beispiel hatten im Jahr 2018 einen Übernachtungs­ anteil von 9,8 Prozent in der Region Luzern/Vierwaldstättersee. Ihr Anteil an den verkauften Taschenmessern in diesem Unternehmen jedoch ist mehr als fünfmal so hoch: rund 55 Prozent. Auch USAmerikaner kaufen mehr Schweizer Taschenmesser, als sie Über­ nachtungen verzeichnen. Bei den Indern stimmen die Relationen, hingegen wird die Diskrepanz bei den Deutschen enorm. Würde man diesen Vergleich mit Uhren oder dem Umsatz der am Schwa­ nenplatz ansässigen Geschäfte als Ganzes machen, wären die Un­ terschiede noch viel grösser. Daraus lässt sich verschiedenes schlussfolgern: – d ass nicht nur Logiernächte etwas über Touristen aussagen. – d ass das Verhältnis zwischen Wertschöpfung und Logiernäch­ ten alleine je Herkunftsland dann extrem variiert, wenn man das Einkaufsvolumen ebenfalls genauer betrachtet. – d ass es für die Auseinandersetzung mit der Frage «Welchen Tourismus möchten wir?» wichtig ist, die Wertschöpfung nicht nur aufgrund der Logiernächte zu analysieren. – d ass hier Daten schlummern, die der Wissenschaft und letzt­ lich allen, die (politische) Beschlüsse treffen müssen, für richti­ ges Entscheiden dienen würden. Wer mehr über Kunden weiss, kann besser planen (Infrastruktur, Personal, Sicherheit, Mobili­ tät usw.). Frage 3 übrigens hatten wir nur so zum Spass gestellt. Einfach, um zu sehen, ob nationale Unterschiede im Kaufverhalten existieren. Tun sie. Die Warenkörbe sind faszinierend verschieden. Und Ku­ ckucksuhren werden tatsächlich gekauft. Von US-Amerikanern. Wir hatten das immer bezweifelt.


Logiernächte und Verkäufe am Schwanenplatz/Grendel im Vergleich

55 %

Saisonale Verteilung von Logiernächten und Anzahl Verkäufe korreliert:

Anteil Taschenmesser

China Monatliche Verteilung

Typische Warenkörbe Teure Uhren Schmuck europäische Luxusmarken

16 14 12 10 8 6 4

9.8 %

2

Jan

Feb

März

Apr

Mai

Juni

Juli

Aug

Sep

Okt

Nov

Anteil Logiernächte

Dez

USA

15 %

Monatliche Verteilung

Taschenmesser Kuckucksuhren T-Shirts

Taschenmesser

30 25 20 15 10

8.5 %

5

Logiernächte Jan

Feb

März

Apr

Mai

Juni

Juli

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Indien Monatliche Verteilung

Schokolade Kuhglocken günstige Uhren

30 25

5%

20

Taschenmesser

15 10

5.1 %

5

Logiernächte Jan

Feb

März

Apr

Mai

Juni

Juli

Aug

Sep

Okt

Nov

0%

Taschenmesser

8.7 %

Dez

Logiernächte

19


COVERSTORY

Es gibt eine Strategie, wie man Analyse ersetzen und direkt zur politischen Entscheidung übergehen kann: Man wiederholt gut Erfundenes, so oft es geht. Es wird wahrer. Wir räumen damit auf. TE XT BRUNO AFFENTRANGER

LEGENDE BRANCHEN-MONOTONIE 14,5 %

23,5 %

UHREN SCHMUCK SOUVENIR

KLEIDER SCHUHE ACCESSOIRES

GESCHÄFTEMIX LUZERNER ALTSTADT

VERSCHIEDENE DIENSTLEISTUNGEN

GASTRONOMIE

38,7 %

23,3 % 20 |


2 1 3 4

GESCHÄFTEMIX LUZERNER ALTSTADT Datenerhebung

24. August bis 3. September 2018 Zusammengestellt

1

K

ürzlich an einer Abendveranstal­ tung zum Thema Tourismus in der Region Luzern. Eine ältere Dame er­ hebt sich und setzt zu einer Brandrede an. Die Innenstadt Luzerns veröde bekannt­ lich. Die Altstadt im Besonderen. Nur noch Uhren hier, Juwelen dort. Der Grendel und sein Luxus seien inzwischen überall. Ein älterer Herr sekundiert ein wenig später. Monokultur heisst sein Wort. Durchmi­ schung wäre der positive Konterpart. Die Assoziationskette kommt in Gang: ungesund – schädlich – Negativtrend – unumkehrbar – gewollt – böse – Verderben – Ende. Die wirtschaftliche und gesell­ schaftliche Kapitulation der Innenstadt scheint nicht mehr weit. Die Worte bohren sich in die Köpfe der Zuhörenden. Sie haben sie schon oft genau so vernommen. Man weiss, wovon die Da­ me und der Herr sprechen. Man ist vorbe­ reitet. Man hat sich in der Idee eingerichtet. Nichts gegen diesen Mechanismus. Er hat sein Gutes. Dieses Wissen vom kolpor­ tierten Niedergang kann wohlig sein, und es verbindet. Nur, findet dieser Nieder­ gang statt? Ist es Wissen, dass hier verhan­ delt wird?

2

3

4

bis 3.12.2018

OST

Haldenstrasse 24 / Mövenpick Wein inkl. Stiftstrasse, St. Leodegarstrasse, Weystrasse

NORD

Denkmalstrasse 11 / Alpenpanorama Zürichstrasse 57 / Lion Lodge Luzern

WEST

Hertensteinstrasse – Grabenstrasse – Löwengraben – Brüggligasse 19 / Restaurant Reussbad

SÜD

Unter der Egg – Rathausquai – Seebecken

Wir haben nachgeprüft. Dazu braucht es nicht immer Big Data oder eine Versamm­ lung der Apps. Manchmal genügt es, mit Block und Stift die Strassenzüge abzuge­ hen und in jedem Hauseingang nachzu­ prüfen oder nachzufragen. Weil die Erdge­ schosse diejenigen sind, um die es hier geht und die für den starken Eindruck verant­ wortlich sind, haben wir nur sie ausge­ zählt. In einem zuvor eng definierten Raum (siehe Karte oben) haben wir sämtli­ che Geschäftslokale, Büros und Ateliers festgehalten und beschrieben.

21

Das Resultat ist anders ausgefallen, als er­ wartet: 14,5 Prozent der 550 aufgenomme­ nen wirtschaftlichen Subjekte lassen sich dem Bereich Uhren, Schmuck oder Sou­ venirs zuordnen. Von den 80 Geschäftsloka­ len sind 46 klar auf Uhren fokussiert, 34 auf Schmuck. 19 lassen sich dem Souvenirge­ schäft zuteilen – Schnittmengen existieren. Den grössten Anteil haben Dienstleis­ tungen (213 oder 38,7 Prozent). Kleider, Schuhe und Accessoires bieten 129 Lokale (23,5 Prozent). 128 Restaurants, Cafés oder ähnliches sind ebenauf (23,3 Prozent). In den Dienstleistungen sind zum Beispiel Anwälte genauso vertreten wie Coiffeure (21) oder Brillenanbieter und Optiker (11). 14,5 Prozent für Uhren, Schmuck oder Souvenirs also. Monokultur? Verödung? Die Momentaufnahme erzählt eine andere Geschichte. Eine neue, die man so viel­ leicht noch nicht oft gehört hat. Sie ist we­ niger wohlig. Und sie hat die Schwäche des Augenblicks. Ein Trend wäre aufschluss­ reich. Er würde eventuell erklären, woher die negativen Gefühle der Dame und des Herrn stammen. Man müsste einfach re­ gelmässig wieder zählen. Dann wäre auch das bewiesen.


COVERSTORY

Man kann den urbanen Raum auch anders vermessen als mit Daten. Fremde Augen auf, gezeichnet. Das sind die Dinge, die einem Besucher auffallen.

REINGEZEICHNET

Kuriosität 1: Nicht nur sind die Strassen unglaublich sauber. Auch halten alle ganz brav am Fussgängerstreifen. Und in der Tat überqueren hier manchmal Vögel seelenruhig die Strasse.

TEXT BRUNO AFFENTRANGER ILLUSTRATIONEN EPPU RUORANEN

K

ürzlich war Eppu Ruoranen zu Besuch in Luzern. Der aus der finnischen Kleinstadt Ylöjärvi Stammende reist gerne, hält sich mit täglichen Velotrips fit – und vor allem immer seine Augen offen. Vor seiner Pensionierung hatte er während Jahrzehn­ ten als Grafiker und Illustrator für diverse Magazine und Unter­ nehmen gearbeitet. Das sind alles besonders gute Gründe, bei ihm eine ebenso besondere Vermessung unserer Region zu bestellen. Eppu hat sich mit Zeichenblock und Stiften aufgemacht und hat unseren hiesigen Alltag mit dem unbelasteten Blick des staunen­ den Aussenstehenden betrachtet. Dass ihm dabei immer wieder gefiederte Zeitgenossen und besondere Vögel aufgefallen sind, ist erklärbar. Eppu ist Hobby-Ornithologe. Ein Vogelbeobachter. Ein weiterer Grund, ihn auf die zeichnerischen Rundgänge zu senden.

22 |


RUBRIK

Hilf e! Bin im Self ie gef angen! Kuriosität 2: Wie kann es sein, dass es mehr Selfiesticks auf der Brücke hat als Menschen? Es ist so. Ein Wald der Technologie.

Museggmauer 15 min Reussbrücke 10 min

Verkehrsha us 35 min Grendel 10 min Löwendenkmal 20 min

Kapellbrücke

5 min

attstrass Hirschm

Pilatusplatz

Raucherplatz

e

10 min 0 min

Bahnho KKL f, Bus

15 min 20 min

WC

er Dietschib

20 0 m g 45 min

. . . aber zum Teuf el, wohin damit?

t te spla Tell

Kuriosität 4: «Lost in advise» heisst es in Anlehnung an einen Filmtitel. Tipps und Wegweiser überall – nur für das Naheliegende nicht.

Engelberg 35 km

23

Kuriosität 3: Sicher verlaufen in der Innenstadt? Unmöglich. Hier wird einem der Weg überallhin gewiesen. Auch zum eigenen Ich?

10 min Schwanenplatz

2h3

n 0 Mi

Andermatt 74 km


COVERSTORY

Alles klar bisher – aber jetzt denken wir doch einmal das Gegenteil

WIE VERMESSEN IST DENN DAS? ESSAY VON ANGEL GONZALO

W

ir erinnern uns mit Grauen an die Physikstunde – oder zumindest die meisten von uns tun es: Die Heisenberg­ sche Unschärferelation in der Quantenphysik besagt, dass Position und Geschwindigkeit eines Elementarteilchens nicht gleichzeitig bekannt sein können. Während wir die Messung der Teilchen-Position verbessern, verschwindet unser Wissen über seinen Impuls. Das heisst: Das genaue Wissen darüber, wo sich ein Teilchen befindet, schliesst jede Möglichkeit aus, seinen Impuls und seine Richtung festzustellen. Oder etwas salopp formuliert: Entweder weiss man, wo man ist, aber nicht, wohin man geht. Oder man weiss, wohin man geht, aber nicht wo man ist. Eine völ­ lig verwirrende Angelegenheit.

Algorithmen wissen es

Zum Glück haben wir die Algorithmen, die offenbar wissen, wo wir stehen und wo es langgeht. Sie haben das Potenzial, jeden Aspekt un­ seres Lebens zu messen beziehungsweise daraus Zusammenhänge abzuleiten und Trends zu erkennen. oder Aktionen zu empfehlen: von der Wahl des Weges, den wir morgens einschlagen müssen, um zur Arbeit zu kommen, über die Entscheidung, welche Person wir treffen müssen oder was wir einkaufen sollen, bis hin zu komplexen rechtlichen Fragen – zum Beispiel im Zusammenhang mit vorher­ sehbaren Delikten. Algorithmen nehmen Daten auf, geben sie in ein mathemati­ sches Modell ein und machen Vorhersagen. Etwa solche, welche Lieder jemand mögen könnte oder im krassen Fall, wie lange je­ mand im Gefängnis verbringen sollte. Diese Modelle werden auf der Grundlage von Vergangenheitsdaten und dem Erfolg früherer Modelle entwickelt und verfeinert. Die meisten Menschen – nicht selten sogar die Algorithmen-Designer selbst – wissen nicht wirk­ lich, was im Modell vor sich geht. Forscher sind seit Langem besorgt über die «algorithmische Ge­ rechtigkeit», oder über die Ungerechtigkeit, je nach Betrachtungs­ weise. So übersah beispielsweise das von Algorithmen gelenkte Rekrutierungstool von Amazon weibliche Kandidaten. Das Ama­ zon-System zog selektiv Wörter mit einer impliziten Geschlech­ terverzerrung heraus: etwa «ausgeführt» und «gefangen», die Män­ ner eher verwenden. Andere Studien haben gezeigt, dass Gerichtsalgorithmen eine rassistische Tendenz haben können und schwarze Angeklagte aus ärmlichen Verhältnissen zu längeren Strafen verurteilen.

24 |

Grosse Technologieunternehmen wie Google und Facebook nut­ zen die von Algorithmen getriebene künstliche Intelligenz, um aus dem gigantischen Schatz detaillierter Kundendaten Schlüsse zu ziehen. Dies ermöglicht es ihnen, die kollektiven Vorlieben der Nutzer durch Praktiken wie Mikrofokussierung letztlich in Geld umzuwandeln – eine Strategie, mit der sich Werbetreibende auf spezifische Nutzergruppen konzentrieren. Die Welt wird immer berechenbarer

Eine Gesellschaft, ein Lebewesen oder das Internet allein aus den einzelnen Komponenten zu betrachten, bedeutet, einen wesentli­ chen Teil ihrer realen Grösse ausser Acht zu lassen. Diese Idee steht am Anfang der «Network Science», die versucht, diese komplexen Systeme aus der Sicht der Beziehungen zwischen den Elementen zu untersuchen, aus denen sie besteht. Albert-László Barabási, Di­ rektor des Network Science Institute der Northeastern U ­ niversity in Boston, USA, ist die Kapazität auf diesem relativ neuen akade­ mischen Gebiet. Die Netzwerkwissenschaft verknüpft komplexe Netzwerke wie Telekommunikationsnetzwerke, Computernetz­ werke, biologische Netzwerke, kognitive und semantische Netz­ werke sowie soziale Netze miteinander, um daraus neue Erkennt­ nisse zu gewinnen. Einer der grossen Beiträge von László Barabási auf diesem Gebiet war das Konzept des «frei skalierbaren Netz­ werks», in welchem einige wenige Knoten sehr viele, die meisten hingegen sehr wenige Verbindungen bündeln. So funktionieren zum Beispiel derart unterschiedliche «Netzwerke» wie das Web, die Zellen des menschlichen Körpers oder die meisten sozialen Netzwerke, nicht nur jene des Internets. Ihre Anwendungen rei­ chen also von der Medizin über die Informationstechnologie und Biologie bis hin zur Politik und Soziologie. Das ist ein breites Spek­ trum, ja gar die ganze Welt. Es erscheint wirklich erstaunlich, dass die Netzwerke, die so unterschiedliche Systeme bilden, praktisch identisch sind. Ein Beispiel: Die Menschen sahen einst keinen Zu­ sammenhang zwischen dem fallenden Apfel, den Gezeiten oder dem Mond, der die Erde umkreist. Es war Newton, der herausfand, dass alles auf ein einziges Gesetz reagierte – das der universellen Gravitation. Zugegeben, das Internet unterscheidet sich sehr stark von einer Zelle. Wir sprechen von Computern oder Molekülen, von kabelgebundenen bzw. drahtlosen Verbindungen oder chemi­ schen Reaktionen. Das Eine, der Computer, ist ein paar Jahrzehnte alt und das Andere, die Moleküle, existiert seit Milliarden von Jah­


KONKLUSION Smart City? Bitte so schnell wie möglich beginnen TEXT BRUNO AFFENTRANGER

In Anlehnung an Mr. Keynes sollte man für die Region Luzern, das urbane Zentrum der Zentralschweiz, eher festhalten: Besser als ungefähr richtig zu liegen, wäre es, überhaupt zu liegen. Anders gesagt: Man sollte sich nie mit einer halbgaren Antwort zufrieden­ geben und nie von Anfang an über sie nachdenken, wenn man noch gar keine Fragen gestellt hat. In Luzern ist dies der Fall. Wir wissen so viel Grundsätzliches nicht,

ren. Doch beide haben erstaunlicherweise eine ähnliche Architektur. Das offenbart eine gemeinsame Sprache für Mathe­ matiker, Ingenieure, Soziologen und Biologen, weil sie alle im Grunde von identischen Netzwerken sprechen, obwohl sie unter­ schiedliche Kenntnisse haben.

aber die städtischen Stellen lassen sich sehr gerne auf der Suche

Und wie sollen wir Liebe messen?

2030 giessen sollen. Nur, auf welcher Basis?

Diese Wissenschaft der Netzwerke ermöglicht es uns, über ein Er­ eignis besser Bescheid zu wissen. Die entscheidende Frage ist aber: Kann sie uns auch helfen, dieses vorherzusagen? Im Grunde ist alles, was messbar ist – und worüber wir objektive Daten haben können – bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar. Heute können wir beispielsweise die Mobilität der Einwohner ei­ ner Stadt über ihre Smartphones messen und mehr oder weniger genau vorhersagen, wie sie morgen an einem bestimmten Zeit­ punkt örtlich verteilt sein werden. Das ist konkret überprüfbar. Doch wir können (wohl zum Glück) zum Beispiel nicht messen, wie viele Menschen sich in einer bestimmten Zeit verlieben wer­ den, denn dafür müsste zuerst definiert werden, was Liebe ist – kein leichtes Unterfangen, worüber sich Poeten und Philosophen seit Jahrhunderten die Köpfe zerbrechen. Um ein Ereignis überhaupt vorherzusagen, muss man so viele Daten wie möglich sammeln. Je mehr wir davon haben, desto prä­ ziser wird die Vorhersage sein – denkt man. Heute ertrinken wir fast in einer Datenflut von sozialen Netzwerken und Smartphones oder in den Daten, die etwa von Haushaltsmaschinen, Kühlschrän­ ken, Heizungen, Elektroinstallationen und allerlei anderen kom­ munizierenden Geräten produziert werden, um uns das Leben leichter zu machen. So zumindest die Absicht. Dazu müssen wir unbedingt Gesetze erfinden, die diese «Ereignisse» regeln. Und schliesslich brauchen wir leistungsstarke Computer, die es uns er­ möglichen, die gigantischen Berechnungen richtig durchzuführen. Zurück zum guten alten Heisenberg: Wissen wir, wo wir ste­ hen? Wissen wir, wo es langgeht? Möglicherweise halten wir uns in Bezug auf die inflationäre Ver­ messung der Welt, in der wir leben, wohl gescheiter an den Grund­ satz des Wirtschaftswissenschaftlers John Maynard Keynes: «Es ist besser, ungefähr richtig zu liegen, als präzise falsch.» Das kann wohl nicht ganz vermessen sein.

Mit der Swisscom-Vermessung zum Beispiel liesse sich endlich

nach der richtigen Ausgestaltung dieses Grundsätzlichen beraten. Zur Absicherung der eigenen Meinungen, so scheint es. Lassen wir Meinungen und Vorlieben auf der Seite. Darum geht es hier nicht. Nehmen wir das Beispiel des Tourismus, den wir in den nächsten Monaten erstreiten und für den wir eine Zukunftsstrategie

­feststellen, wie viele Menschen sich wann im Perimeter des Grendels und des Schwanenplatzes aufhalten, woher sie kommen, wohin sie gehen. Kombiniert mit weiteren Daten wüssten wir, bei welchem Wetter sie wofür wie viel ausgeben, zu welchem Zeitpunkt, in welchen Gruppen. Ob diese ab- oder zunehmen. Wir wüssten vor allem, wie wir den Cartourismus logisch organisieren könnten. Wir würden ­begreifen, dass zwar viele Cars die Innenstadt in Anspruch nehmen, dass aber noch mehr Kleintransporter vielleicht schon bald das weit grössere Problem darstellen werden. Eventuell sähen wir, dass eine Verschiebung von Schulende-Terminen mehr zur Entlastung der Innenstadt beitragen würde als ein Abschieben von Touristen auf die Allmend. Wir fänden aufgrund der Mobilitätsströme sofort die Spitzen­ zeiten, in denen Infrastruktur-Barrieren gefährlicher sind. Wir könnten objektive Enge und Unverträglichkeiten zwischen Gästen und Ein­ heimischen im Voraus erkennen und verhindern, sodass es weniger zu subjektiven Negativwahrnehmungen kommen würde. Warum tun wir es nicht? Warum genügt es den Stadtoberen mit ihrer Digitalisierung der Stadt innerhalb der Mauern der Stadtver­ waltung zu verharren? Was, wenn nicht diese Smart City, wäre denn die Stossrichtung jeglicher Digitalisierung? Es ist weniger kompliziert, als man meint oder gerne erzählt: Eine zu bildende Smart-City-Gruppe der Gemeinden Luzern, Ebikon, Emmen, Kriens und Horw zusammen mit dem Kanton Luzern könnte klar beschriebene Fragestellungen der Gemeinden annehmen und sie ausmessen (lassen). Die Gruppe würde über ein Budget verfügen, damit die Datenpools Dritter angezapft werden könnten. Die Fortschritte müssten öffentlich sein, jederzeit einsehbar, online. Das würde allen helfen. Vor allem jetzt, in den Monaten vor den nächsten Wahlen. Der Nebel der Slogans und ideologischen Petarden ist bereits beängstigend dicht. Das gegenseitige Vertrauen klein. Die unklare Sicht verunmöglicht die sachliche Feldforschung und den neugierigen Blick darauf. Als aufgeklärter Bürger erwartet man mit Recht mehr.

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FUTURE TALK

PROJEKT

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SO WIRD DER SCHWEIZERHOFQUAI WIEDER AUTOFREI Die Stadt und der Kanton Luzern ringen um die Spange Nord, den Autobahnzubringer, der die Zentrumdurchfahrten reduzieren soll.Doch der Plan ist nicht mehrheitsfähig. Die Bevölkerung steht Kopf. Dieser neue, private Vorschlag ist die Befreiung aus der Blockade, bringt den autofreien Schweizerhofquai und erlöst die Seebrücke vom motorisierten Individualverkehr – ohne Kollateralschaden. TEXT BRUNO AFFENTRANGER

M

an kann das Vorhaben «Spange Mitte» nennen. So wie die privaten Er­ finder der Idee, das Luzerner Ar­ chitektenpaar Simmen, es getan haben. Man kann aber auch gut und gerne vom «Projekt Neustart» sprechen. Denn das ist es: Ein Neustart für das Denken an einer Lösung für das berüchtigte, von Luzerner Quartier- und Stadtbe­ wohnerinnen und -bewohnern wenig geliebte, ja verhasste Pro­ jekt Spange Nord, das Mehrverkehr in heute schon belastete Quar­ tiere pumpen wird. Dieser Neustart ist notwendig, denn Ziel ist es, die Innenstadt Lu­ zerns frei von motorisiertem Individualverkehr zu bekommen und dadurch zwei Dinge aufs Mal zu erledigen: Man macht so die städti­ schen Energie-, Ökologie- und Verkehrsplanungen erst möglich und hilft die ansonsten nicht zu schaffenden Zielwerte zu errei­ chen. Und man findet den Anschluss an den Bypass, jenes monu­

mentale Autobahnvorhaben, das vieles löst, das der Bund gerne finanzieren möchte und gegen das lokal und regional kaum opponiert wird, das je­ doch für sich alleine die Innenstadt Luzerns nicht entlastet und für die Verkehrsströme zwischen den Gebieten Küssnacht / Meggen / Adligenswil und Kriens / Malters, Horw / Hergiswil und Emmen / Rothenburg keine Problembeseitigung bietet. Es braucht eine Lö­ sung zu der sowohl Stadt wie Kanton Luzern ohne Gesichtsverlust Ja sagen können. Mit anderen Worten: Wer den Schweizerhofquai, die Seebrücke, den Bahnhofplatz und Teile der Pilatusstrasse frei vom motorisierten Individualverkehr haben möchte – zu diesem Schritt raten allgemein Planer, die Vorzeigestädte wie zum Beispiel Kopenhagen oder Utrecht zitieren –, müsste am «Projekt Neustart» mitdenken und mitarbeiten. Was beinhaltet diese Idee derzeit? Le­ sen Sie auf der folgenden Doppelseite weiter.

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FUTURE TALK

SO FUNKTIONIERT DER NEUSTART DER SPANGENDISKUSSION Die «Spange Mitte» ist ein Vorschlag, der auf dem heute bestehenden A ­ utobahn- und Strassennetz in der Region Luzern aufbaut und der die Erschliessung der Stadtquartiere garantiert. Er entlastet bestehende Netze und macht das Zentrum Luzerns autofrei. TEXT BRUNO AFFENTRANGER

D

ie Idee des Luzerner Architekten­ paars Karin und Martin Simmen hat etwas Bestechendes. Es fällt einem sofort auf, dass sie die Innenstadt Luzerns vom motorisierten Individualverkehr (MIV) entlastet. Das ist ein Zeichen der Zeit, ein Trend, der sich, flankiert von ökologischen Richtlinien und technologischen Entwick­ lungen, durchsetzen wird. Viele Städte ge­ hen aktuell diesen Weg. Nur wie würde das genau in diesem Fall aussehen und welche Auswirkungen hätte dieses «Projekt Neustart»? Auf spangemitte. ch sind die Details ersichtlich. Wir fassen hier zusammen und zeigen vor allem die Veränderungen der Verkehrsbelastungen gegenüber heute.

1 |

2 |

Bundesstrasse Moosstrasse

Das Projekt bewirkt auf der Bundesstrasse sowie auf dem Bundesplatz eine erhebliche Reduktion des MIV, weil der Durchgangs­ verkehr über die Seebrückenachse entfällt. Auf der Moosstrasse hat das Vorhaben eine Mehrbelastung zur Folge, weil die Be­ wegungen zwischen dem Raum Tribschen und dem rechten Stadtufer nicht mehr über die Zentralstrasse, sondern über Obergrund­ strasse/Hirschengraben erfolgen. Eine erneute Öffnung der Abzweigung von der Pilatusstrasse zum Europaplatz wirkt der Verkehrszunahme auf der Moos­ strasse entgegen.

Alpenstrasse Löwenstrasse Zürichstrasse

Die Alpenstrasse wird für den motorisier­ ten Individualverkehr gesperrt. Sie dient dem Bus- und Veloverkehr in beiden Fahrtrichtungen. Dafür übernimmt die Löwenstrasse zwischen Luzernerhof und Löwenplatz den MIV im Gegenverkehr. Sie wird dafür vom Busverkehr befreit. Insge­ samt führt dies zu einer Zunahme der Be­ wegungen. Der Radstreifen wird aufgeho­ ben. Der Veloverkehr wird auf die beruhig­ te Alpenstrasse verschoben. Die Zürichstrassse erhält keine neue Funktion. Es ist davon auszugehen, dass sich die Verkehrsbelastung gegenüber heute nicht verändert.

FUTURE TALK – DAS IST ZUKUNFTSMUSIK Noch liegt kein detailliert ausgearbeitetes Projekt vor, es würde die Grenzen des Privaten sprengen. Die Arbeit geht weiter. Wer daran teilhaben oder die Idee des gedanklichen Neustarts aufnehmen will, findet mehr unter spangemitte.ch

28 |

3 |

Haldenstrasse

Auf der Haldenstrasse entsteht viel weniger MIV. Private Motorfahrzeuge mit Ziel oder Quelle linkes Stadtufer und Autobahn be­ nützen den parallel zur Haldenstrasse füh­ renden zweispurigen Tunnel. Die Halden­ strasse ist im Westen nur noch mit der Ach­ se Löwenstrasse/Zürichstrasse verbunden. Die Pförtneranlage bei der Hausermatte kann aufgehoben werden, weil der neue Tunnel einen ungehinderten Abfluss er­ möglicht, der heute nicht gegeben ist.

4 |

Hirschengraben

Auch auf dem Strassenzug Hallwilerweg– Unterer Hirschengraben reduziert sich der MIV. Durchgehende Busspuren würden in beide Richtungen möglich. Dieser Stras­ senzug wird infolge der Sperrung der See­ brückenachse von den Bewegungen zwi­ schen dem Luzernerhof und dem Kaser­ nenplatz via Pilatusplatz befreit. Dagegen entsteht eine neue Belastung durch den Ersatz dieses Verkehrsflusses, welcher jetzt über den Kasernenplatz und nicht mehr über die Pilatusstrasse geführt wird. Reduktion und Mehrbelastung heben sich in etwa auf. Trotzdem entsteht eine Reduktion ge­ genüber dem heutigen Zustand, und zwar deshalb, weil das Vorhaben via Sonnen­ bergtunnel zwischen den Räumen Kriens/


1 3 8

5 4 7

Spange Mitte

9

6

Bestehende Autobahn Reussport- und Sonnenbergtunnel werden zu Stadtautobahn

2

Unterirdisch geführte Spange Mitte wird zwischen Reussport und Hausermatte durchgehend unterirdisch geführt Strasse nur für Bus und Langsamverkehr Strasse mit Belastungsabnahme Strasse ohne Belastungsveränderung Strasse mit Belastungszunahme

Luzern Süd und dem rechten Stadtufer ei­ ne zusätzliche Verbindung schafft. Die Achse Obergrundstrasse/Hirschengraben über den Kasernenplatz an die Stadtauto­ bahn muss nicht mehr befahren werden. Man darf davon ausgehen, dass die unge­ hinderte und schnellere Fahrt im Tunnel der oberirdischen, die an neun Lichtsig­ nalanlagen vorbeiführt, vorgezogen wird.

5 |

Kasernenplatz

Beim Kasernenplatz reduzieren sich die Verkehrsbewegungen auf der Autobahn­ aus- und -einfahrt. Gleiches gilt für die Mi­ litärstrasse (siehe Punkt 4). Die Gütsch­ strasse und auf einer kurzen Strecke die Baselstrasse erfahren je in einer Richtung eine Mehrbelastung und in der Gegenrich­ tung eine Entlastung. Die Belastung der Baselstrasse ab der Sentikreuzung verän­ dert sich nicht.

6 |

Obergrundstrasse

Auf dem Strassenzug Obergrund kommt es zwischen Kupferhammer und Pilatusplatz abschnittsweise zu einer erheblichen Re­ duktion des MIV. Durchgehende Busspu­ ren in beide Richtungen werden möglich. Die Reduktion gegenüber dem heutigen Zustand ist darauf zurückzuführen, dass das Projekt via Sonnenbergtunnel zwi­ schen den Räumen Kriens/Luzern Süd und dem rechten Stadtufer eine neue Verbin­ dung schafft. Es wird nicht mehr notwen­ dig, die Achse Obergrundstrasse/Hirschen­ graben zur Stadtautobahn zu benutzen.

7 |

Pilatusstrasse

Auf der Pilatusstrasse sinkt der MIV stark. Die Belastung wird auf den Bus- und Quar­ tierverkehr reduziert. Damit werden Bus­ spuren in beide Richtungen möglich. Um die Moosstrasse als Zubringer zum Europa­ platz zu entlasten, ist es sinnvoll, die Er­ schliessung des Europaplatzes von der Pila­ tusstrasse her zu ermöglichen und das heu­ te geltende Regime rückgängig zu machen.

29

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Schweizerhofquai

Die Achse Seebrücke–Schweizerhofquai wird für den MIV gesperrt. Sie dient dem Bus, Velo- und Langsamverkehr in beide Fahrtrichtungen. Private Motorfahrzeuge mit Ziel oder Quelle linkes Stadtufer und Autobahn benützen anstelle der Seebrü­ ckenachse die unterirdisch geführte Span­ ge Mitte. Die bestehenden Parkings bleiben er­ reichbar. Sie könnten auch unterirdisch an das Projekt angeschlossen werden. Die be­ kannten neuen Parking-Projekte werden nicht verunmöglicht. Der Seetunnel des Durchgangsbahnhof-Projekts kann auf tieferem Niveau die Spange Mitte kreuzen.

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Zentralstrasse

Auf dem Strassenzug Zentralstrasse und auf dem Bundesplatz nimmt der MIV stark ab, weil der Durchgangsverkehr über die Seebrückenachse entfällt.


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KREATIV

J채hrlich werden in der Schweiz 2,7 Millionen Mastschweine geschlachtet. Die H채lfte davon haust in engen St채llen und ohne Auslauf. Der Luzerner Unternehmer Oliver Hess 채ndert dies grundlegend und stellt sich eine Welt ohne Transporte von lebenden Tieren vor.

SCHWEINE IN RAUM UND ZEIT TEXT UND BILD ANGEL GONZALO

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KREATIV

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Eine veritable «Schweine­residenz», bestehend aus einem permanent zugäng­ lichen Wühlbereich, ­einer grossen, über­ dachten Wühlarena, ­einer Schwimm­ suhle und einer Wiese mit Bäumen.

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as Gepolter geht nun schon den gan­ zen Tag und hallt quer durch den Schweinestall, schwappt über zum «Spielplatz» mit Schwimmbassin bis hin zur saftigen Wiese in Schüpfheim im idyl­ lischen Entlebuch, wo die Schweine nach Herzenslust herumtollen. Ein ergreifender Moment für Oliver Hess (47), Erfinder und CEO der Wiesenschwein AG, die er vor zwei Jahren gegründet hat. Die Schweine grunzen und quieken, rüsseln und bud­ deln auf der Wiese und suhlen sich in der Erde, dass es eine wahre Freude ist.

Eine Frage der Haltung

Ein solcher Anblick spricht Bände: «Genau­ so soll es sein», meint Hess, der eine kom­ promisslose Haltung zur Frage hat, was eine tiergerechte Haltung sein soll. Er spricht aus Erfahrung, er weiss genau, worum es geht. Im Jahr 2009, nach einem bewegten Leben als «serial entrepreneur», wie er schmunzelnd sagt, zog es den gelernten Offsetdrucker in den Schweinestall. Zuvor war er Schafhirte, Herdenschutz-Beauf­ tragter des Bundes mit einer besonderen Affinität zum Konfliktdreieck «Schaf–Bau­ er–Wolf», Erfinder des Baumhauses in Hil­ disrieden sowie Gründer des OutdoorFachgeschäfts Outside (heute Transa). Bald darauf wurde der Tausendsassa sein eigener Herr und Meister über 1500 Schweine. Einfach so, aus purer Lust, etwas Neues anzufangen. Das war der Beginn einer Liebesgeschichte, die bis heute an­

hält. Das war auch der Startschuss, seine Idee einer neuartigen Schweinehaltung in die Realität umzusetzen. Geboren ist diese aus der räumlichen Not. Der Boden in die­ sem Land ist beschränkt und daher teuer. In der Schweiz werden jährlich 2,7 Mil­ lionen Schweine gemästet und geschlach­ tet. Die Hälfte davon haust in traditionellen Schweineställen, eng zusammengepfercht und ohne Auslauf. Diese traditionelle Tier­ haltung folgt ökonomischen Kriterien, zu­ mal viel Bewegungsfreiheit Flächen benöti­ gen würde, die in der Schweiz gar nicht vor­ handen sind. Beseelt von der Idee, dass Schweine im Grunde neugierige und gesel­ lige Tiere sind, die Freilauf brauchen, mach­ te er sich daran, mit Hilfe von Sensoren und Kameras die Schweinehaltung in Richtung Wiesenhaltung zu revolutionieren. Der Grundgedanke ist ein einfacher: Weil Schweine, so Hess, zwischen 16 und 18 Stunden am Tag ruhen, sollte es doch mög­

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lich sein, die vorhandene aktive Zeit opti­ mal zu nutzen. Dies ist dem stets lösungs­ orientierten Tüftler mit einer ebenso be­ stechenden wie einfachen Idee gelungen: eine veritable «Schweineresidenz», beste­ hend aus einem permanent zugänglichen Wühlbereich, einer grossen, überdachten Wühlarena, einer Schwimmsuhle und ei­ ner Wiese mit Bäumen. Voilà! Die optimale Zeit-Raum-Nutzung be­ sorgt ein automatisiertes System mit Ein­ gangstoren, Sensoren und Kameras, das die diversen Ställe zeitlich gerafft bedient und somit die verschiedenen Schwei­ negruppen ins Freie lockt. Der permanent zugängliche Wühlbereich ist im «Balkon» (Auslauf) des Stalles eingerichtet. Dieser steht den Schweinen jederzeit zur Verfü­ gung. Angrenzend an den Auslauf befin­ den sich die überdachte Wühlarena inklu­ sive der Schwimmsuhle mit Zugang zur Wiese. Die Freilaufflächen der Wühlarena und der Wiese sind den Tieren hingegen zeit­ lich begrenzt zugänglich. Auf diese Weise werden sie täglich von mehreren Schwei­ negruppen abwechselnd genutzt. Die Schweine bewegen sich in Gruppen. Des­ halb erhält jedes einen individuellen Ton mit drei verschiedenen Frequenzen zuge­ teilt. Die Schweine sind auf ihren Ton kon­ ditioniert – wenn das Piepsen ertönt, gibt es Futter. Ohne diese Konditionierung wä­ re es nicht möglich, die ganze Gruppe zu steuern. «In der Regel dauert es drei Tage,


KREATIV

Der Konsument soll davon Ăźberzeugt werden, dass diese Art von Zucht nachhaltiger und das produzierte Schweinefleisch besser ist. 34 |


bis sich die Schweine den Ton merken und darauf reagieren», weiss Oliver Hess aus seiner Erfahrung mit dem ersten vollauto­ matisierten Wiesenschweinbetrieb.

Zwischenhandels.» Für ihn stehen das Tier, der Bauer und der Konsument klar im Vor­ dergrund: «Das Schwein soll möglichst art­ gerecht und anständig gehalten und ge­ schlachtet werden. Der Bauer soll dabei ein gutes Gefühl haben und eine Garantie für stabile Fleischpreise, fern der Börsenkotie­ rung, erhalten. Darum geht es mir im Grunde.» Entscheidend sei im Endeffekt, dass der Konsument davon überzeugt werde, dass diese Art von Zucht nachhaltiger und das produzierte Schweinefleisch besser ist. Zu diesem Zweck hat die Wiesenschwein AG Regeln zur Schlachtung und Vermarktung aufgestellt, wodurch der Zwischenhandel ausgeschaltet wird. Das habe ihm nicht

Ein wegweisendes Businessmodell

Franz Studer ist der erste Landwirt, der das Wiesenschwein-Modell auf seinem Be­ trieb in Schüpfheim anwendet. Er besitzt zehn Buchten mit je dreissig Mastschwei­ nen. Jede Gruppe verbringt jeweils am Morgen und am Nachmittag rund eine Stunde auf der Freilauffläche. Die Investi­ tion im Vergleich zur traditionellen Tier­ haltung entspricht einem Faktor von rund 1,3, das sei gemäss Oliver Hess in einem vernünftigen Zeitrahmen amortisierbar, zumal die erzielten Fleischpreise auch hö­ her ausfielen. Die bislang gemachten Erfahrungen sind vielversprechend. Bereits im letzten April wurden die ersten Wiesenschweine geschlachtet und in einzelnen Coop-Fili­ alen zum Verkauf angeboten. Das Fleisch werde auch von vereinzelten Gastrobe­ trieben im Sortiment gehalten, so zum Beispiel im Bürgenstock-Resort, freut sich Oliver Hess. Das sei aber nur der Anfang, meint er, der eine klare Vorstellung hat, wohin der Weg gehen soll. Sein Businessmodell be­ ruht auf einem Marken-Nutzungsrecht seines geschützten Wiesenschwein-La­ bels. Oliver Hess möchte sein Unterneh­ men indirekt, sozusagen als Franchisege­ ber, am Erfolg beteiligen: «Unser Unter­ nehmen verdient nicht an der Technik oder am Fleischverkauf im Sinne eines

nur Freunde beschert. Wiesenschweine gibt es nur am Stück oder höchstens als halbes Tier. Bevor das Fleisch in den Ver­ kauf gelangt, muss es mindestens zehn Ta­ ge hängen. Für Oliver Hess ist klar: «Das ga­ rantiert eine gewisse Qualität und v ­ erlangt eine achtsamere Haltung vom M ­ etzger.» Eine handfeste Vision

Die optimale Zeit-Raum-­ Nutzung besorgt ein automatisier­ tes System mit Eingangstoren, Sensoren und Kameras, das die diversen Ställe zeitlich ­gerafft bedient und die verschiedenen Schweine­g ruppen ins Freie lockt. 35

Hess möchte den Transport von l­ebenden Tieren am liebsten heute schon verhin­ dern. Sein Ziel ist, dass Schweine mit dem Label «Wiesenschwein» dereinst direkt auf dem Hof geschlachtet und ihr Fleisch erst dann zu den Verkaufsstellen gelangt – «den Tieren einen würdigen, stressfreien Tod er­ möglichen», nennt er das. Das System funktioniert, den Schwei­ nen scheints zu gefallen. Bereits 26 Pro­ jekte sind in der Schweiz in der Pipeline, die entsprechenden Baubewilligungen teilweise eingereicht. Auch deutsche und österreichische Schweinezüchter sind auf das Modell aufmerksam geworden und schielen neugierig in die Schweiz. Oliver Hess ist dies nur recht. Bis Ende 2020 möchte er mit zehn Produzenten rund 10 000 Wiesenschweine in der Schweiz auf diese Weise halten. Das entspreche le­ diglich 0,37 Prozent der in der Schweiz jährlich geschlachteten Schweine. Es sind vorerst kleine Schritte auf dem Weg in eine tiergerechtere Haltung von Mast­ schweinen. Dessen ist sich Oliver Hess be­ wusst, der sich nicht als Weltverbesserer aufspielen will, sich dennoch mit Vehe­ menz und viel Enthusiasmus für sein An­ liegen einsetzt.


THINK TANK SERIE

EFFIZIENTER OHNE BOSS Stellen Sie sich eine Arbeitswelt ohne Hierarchien und ohne fixe Büros vor. Ohne endlose Meetings. Ohne Chefs. Willkommen in der Holakratie, einer neuen Arbeitskultur, die so neu im Grunde gar nicht ist. Der in Luzern ansässige Arbeits- und Organisationspsychologe Daniel Sigrist coacht Unternehmen auf dem anspruchsvollen Weg in Richtung sich selbst organisierender Teams.

TEXT UND FOTO ANGEL GONZALO

D

er amerikanische Informatiker Brian Robertson hat noch nie in einer Personalabteilung gearbeitet. Er ist stets vor Bürokratien geflohen, mochte keine Chefs. Der freie und dynamische Geist, den Unternehmer im Blut tragen, führte ihn 2008 zur Entwicklung eines «Selbstbestimmungsmodells», das er Hola­ kratie nannte. Die begriffliche Nähe zur Demokratie ist gewollt. Bloss: Anstelle von Volksmacht geht es hier um Mitarbeitermacht. Es dreht sich also vielmehr um Selbstbestimmung als nur um Mitbestimmung. Der idealistische Unterbau dieses Unter­ nehmensmanagementsystems, das die gän­ gige Praxis der Führungskräfte abschafft und durch verteilte Autorität und Peer-Eva­ luationen ersetzt, geht auf den französi­ schen Philosophen Auguste Comte zurück. Dieser prägte Ende des 19. Jahrhunderts den Begriff Soziokratie. Soziologen entwickel­ ten diese Denkhaltung weiter als eine denk­ bare Form der Regierung oder des Manage­ ments, die von einer Gleichberechtigung der Individuen ausgeht und auf Konsent be­ ruht (Konsent = wenn kein schwerwiegen­ der Einwand vorliegt).

Dahinter steckt das Prinzip, wonach eine Entscheidung getroffen werden kann, wenn keiner der Anwesenden einen be­ gründeten Einwand im Sinne der gemein­ sam bestimmten Ziele hat. Soweit der his­ torische und gedankliche Hintergrund. Die konkrete Umsetzung in die Unterneh­ mensführung und Managementpraxis ist kein leichtes, aber ein lohnendes Unterfan­ gen, wie der Organisationsberater Daniel Sigrist aus eigener Erfahrung weiss. Die Zeit ist reif

Der 34-jährige Daniel Sigrist beschäftigt sich schon lange mit dem Thema «wertori­ entierte Führung». Die seit 2014 aufgekom­ mene Bewegung um die Begriffe «Reinven­ ting Organizations» und «Responsive Orga-­ nizations» habe ihn auf seinem weiteren beruflichen Werdegang als Personal- und Organisationsberater und nun als selb­ ständiger Coach in unternehmerischen Or­ ganisationsfragen geprägt. Der Wertewan­ del sei sicher mitentscheidend für den Erfolg von solchen partizipativen Model­ len, sagt Sigrist. Er, der sich der Generation Y zugehörig fühlt, sieht die Selbstbestimmung als Trieb­

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feder menschlichen Tuns: «Die phonetische Anlehnung im Englischen von Y zu why – warum – bestimmt gewissermassen die Geisteshaltung einer Generation, die sich zunehmend Fragen stellt nach Sinnhaftig­ keit und Werthaltung.» Heute sehen wir uns mit einem kulturellen Wandel im Arbeitsle­ ben konfrontiert. Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung ändern sich die Ansprüche an den Job und vor allem auch an die Füh­ rung. Es ist absehbar, dass sich traditionelle Unternehmen und Angestelltenverhältnis­ se verändern und die Menschen projektbe­ zogener und in Teams arbeiten. Für Sigrist sind auch die Beschleunigung und Komplexität in der Wirtschaft sowie die Bedrohung durch disruptive Busi­ nessmodelle prägende Faktoren, wenn es darum geht, Unternehmen oder Organi­ sationen unter erschwerten Bedingungen voranzubringen. Die Unsicherheit ist la­ tent in einer Welt, die zusehends sprung­ hafter, unsicherer, komplexer und daher auch mehrdeutiger wird. Das überfordere bisweilen Unternehmen und Organisatio­ nen, glaubt Sigrist. Eine Antwort auf diese Komplexität sieht er in der Einführung dezentraler, sich selbst organisierender


«Die phonetische Anlehnung im Englischen von Y zu why – warum – bestimmt gewissermassen die Geisteshaltung einer Generation, die sich zunehmend Fragen stellt nach Sinnhaftigkeit und Werthaltung.» Daniel Sigrist

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ADVERTORIAL

EINE OASE DER RUHE MIT HÖCHSTER WOHNQUALITÄT RESIDENCE NATIONAL LUZERN

Immer mehr Menschen ziehen luxuriöses Wohnen auf Zeit einem Hotelzimmer oder der eigenen Immobilie vor. Die Résidence National hat diesen Trend längst erkannt. Im Luzerner Grand Hotel National vermietet sie luxuriöse Wohneinheiten. Sie befinden in einem der traditionsreichsten 5 Sterne Häuser der Schweiz – in nur 30 Minuten Distanz zur Wirtschaftsmetropole Zürich. Wohnen kommt von verwöhnen Das Leistungsangebot der Résidence National ist äusserst vielseitig und entspricht den Bedürfnissen eines First Class-Gastes. In den unterschiedlich grossen Residenzen (von 1½ bis 6½ Zimmer; von 29 bis 290 m2) wird der Gast mit sämtlichen Hoteldienstleistungen, wie zum Beispiel eine 24 Stunden besetzte Rezeption mit Portier, über 22 individuell ausgestattete Residenzen mit eigener Küche, Klimaanlage, moderner Unterhaltungselektronik inkl. W-LAN sowie vier Restaurants, einer Bar und einem Coffee Shop verwöhnt. Für die Gäste gestaltet sich das Leben angenehm und sorglos. Von der Blumenbestellung über den perfekt geführten Haushalt bis zur aussergewöhnlichen Geburtstagsfeier mit Staraufgebot – für alles wird gesorgt. Allen Gästen stehen ein Reinigungs- und Wäscheservice, die hauseigene Pool-Etage und eine Parkgarage zur Verfügung. Die PoolEtage ist Wohlfühl-Zone und WellnessOase zugleich. Residenzgäste verbinden hier ein erfrischendes Bad im Pool mit einem erholsamen Sauna- oder Massageerlebnis. Unterschiedliche Motive der Gäste Der Entscheid für einen sorglosen Residenzaufenthalt hat verschiedene gute Gründe: Zum einen sind es international tätige Geschäftsleute, welche

In der Résidence National mit flexiblen Mietdauern können wir das Projekt in Ruhe vorantreiben.» «Ich bin schon seit über einem Jahr hier, damit mein Ruhestand seinen Namen auch verdient», sagt ein anderer Gast. Für ihn ist die persönliche und individuelle Rundumbetreuung das entscheidende Motiv für den Langzeitaufenthalt. «Übrigens», ergänzt er, «ich fühle mich inzwischen ganz als Teil der Residenz familie, was ich enorm schätze.» Medizinische Betreuung durch die Hirslanden Klinik St. Anna Die Hirslanden Klinik St. Anna ist exklusiver Partner für die medizinische Betreuung der Gäste. Die Klinik St. Anna, bietet den Residenzgästen bei Einzug eine ausführliche Erstkonsultation unter dem Beizug von Fachspezialisten an. Danach geniessen die Gäste während Ihres Aufenthaltes die medizinische Betreuung durch die Klinik mit verzugslosem Zugang zu Notfall-Konsultationen. Dabei ist die Nähe zur Klinik ein grosser Vorteil.

diese Art des Wohnens einem anonymen Hotelzimmer vorziehen. «Gerade weil ich in einem hochgradig mobilen Geschäftsfeld aktiv bin, will ich mich abends wirklich zuhause fühlen», sagt etwa dieser Manager eines Grosskonzerns. Nicht selten dient eine Wohnung in der Résidence National als attraktive Zwischenlösung. Namentlich beim Umzug oder einem Hausverkauf kann das Wohnen in einer Luxusresidenz die ideale Überbrückung sein. Ein Ehepaar aus London: «Wir haben hohe Ansprüche an unser neues Haus. Deshalb ist es schwierig, das geeignete Objekt zu finden und die benötigte Zeit abzuschätzen.

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Mikrokosmos Das Grand Hotel National ist mit seiner vielfältigen Produktpalette ein Mikrokosmos an erster Lage. Wer die Verbindung zwischen legendärer Tradition und mondäner Moderne einmal gespürt hat, will mehr davon.

RESIDENCE NATIONAL Im Grand Hotel National Haldenstrasse 4 6006 Luzern T +41 41 419 08 08, F +41 41 419 08 10 info@ residence-national.com www.residence-national.com


THINK TANK SERIE

Es geht nicht um einen Mangel an Autorität, sondern um deren Verteilung. Daniel Sigrist

Teams, die befreit sind von starren, hie­ rarchischen Strukturen. Und ja, solche Modelle funktionieren in der Praxis, wie mittlerweile viele erfolg­ reiche Beispiele belegen. Autonomie und Verantwortung

Die Unternehmen befinden sich heute in ei­ nem Wettlauf, agiler und moderner zu wer­ den. Insofern scheint das Holakratiesystem mit der Neuzeit verbunden zu sein, in der die Unternehmen offen für Ideen, Talente und freie Mitarbeitende sein müssen und bereit sind, sich schnell an Veränderungen anzu­ passen und Bürokratien abzubauen. Über­ trägt man den Mitarbeitenden mehr Auto­ nomie und Verantwortung, braucht es auch die entsprechende Führungskultur dazu. Für Sigrist geht es dabei um eine wertorien­ tierte. Paradoxerweise verhält es sich so, dass je flacher die Organisation ist, umso mehr «Führung» notwendig wird – nur eben in einer anderen Art. Vielmehr sei eine sinnund kulturstiftende Führung angezeigt, be­ kräftigt Sigrist. Dabei gehe es nicht um einen Mangel an Autorität, sondern um deren Ver­ teilung. Ein derart umprogrammiertes Un­ ternehmen zieht wohl auch eine andere Art Mitarbeitende an. Solche, die – bemächtigt zur aktiven Partizipation – aus eigenem An­ trieb eher motiviert sind, im Sinne der Firma zu handeln. Strukturen und Regeln

Wie aber funktioniert Holakratie? Holakra­ tie ersetzt Stellenbeschreibungen durch Rollenbeschreibungen. Eine Person kann zu einem bestimmten Zeitpunkt mehrere Rollen haben. Diese Rollen werden über einen kollektiven Governance-Prozess regelmässig überprüft und bei Bedarf wei­ terentwickelt. Damit stellt man die Anpas­ sung an die sich ständig ändernden Anfor­ derungen des Unternehmens sicher.

Das System «ernährt» sich von einer kreis­ förmigen Synergie, in der die Figur des klassischen Managers verschwindet, dafür aber die nach Rollen organisierten Grup­ pen (in der Holakratiesprache: Kreise) wachsen beziehungsweise an Bedeutung gewinnen. So viel zur Theorie. Für Daniel Sigrist ist dies ein pragmati­ scher Ansatz, weil das System nach konkre­ ten Regeln funktioniert und auf klaren Prinzipien beruht: «Es ist wie ein kollekti­ ves Commitment zur Lösung von anste­ henden Aufgaben, wie sie in Unternehmen und Organisationen vorkommen.» Er ar­ beitet als Coach mit Teams und Organisati­ onen, die sich in Richtung selbstorganisier­ te Teams entwickeln möchten: «Ich begleite

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Kulturveränderungsprozesse, welche in der Regel primär wertegetrieben sind und von der digitalen Transformation gestützt werden.» So hat er zum Beispiel für ein Lu­ zerner Versicherungsunternehmen eine Abteilung im Experimentieren mit Ansät­ zen aus der Holakratie begleitet. Im Auftrag von zwei Gründern eines KMU, die ihre Rolle als Chefs nicht mehr ausüben woll­ ten, hat er mit dem Team an der Förderung von Selbstorganisation gearbeitet. Daniel Sigrist ist seit drei Jahren als selbstständiger Berater unterwegs und ope­ riert vorwiegend in der Deutschschweiz. In der Schweiz gibt es eine wachsende An­ zahl von Unternehmen, welche mit selbst­ organisierten Teams arbeiten. So hat etwa das Design-Unternehmen Freitag dieses Führungsmodell bereits im Jahr 2016 für sich entdeckt und Holakratie als «organi­ satorisches Betriebssystem» eingeführt. Dies mit der Absicht, Autorität zu vertei­ len, Entscheidungsprozesse zu vereinfa­ chen, Hierarchien abzubauen und die kon­ sequente Ausrichtung auf den Sinn und Zweck der Organisation zu erhöhen. Derzeit steht auch bei Novartis ein radi­ kaler Wandel an: CEO Vasant Narasimhan will im Pharmakonzern Hierarchien ab­ bauen und den Giganten mit weltweit über 130 000 Mitarbeitenden in eine Hochleis­ tungs-Organisation verwandeln. Dabei soll die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbei­ tenden gestärkt werden – «unboss your company», dieser etwas lapidare Grundsatz steht hier Pate. Im Moment ist es noch zu früh abzu­ schätzen, ob die Arbeitskultur der Hola­ kratie in den kommenden Jahren vorherr­ schen wird. Für Daniel Sigrist ist sicher: «Die Einführung einer Holakratie-Kultur in einem Unternehmen ist eine grosse He­ rausforderung, welche sich aber für viele Unternehmen lohnen kann.»


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DA BLEIBT DER MUND OFFEN Joseph Mallord William Turner in Luzern

Ab Juli zeigt das Kunstmuseum Luzern im KKL Luzern in einer spektakulären Ausstellung Bilder des britischen Ausnahmemalers William Turner. Zusammen mit den Werken des Künstlers geht das weltweit tätige Mundhygieneunternehmen Curaden auf eine Reise zum Vierwaldstättersee: Eine Sonderedition der erfolgreichen Zahnbürsten im Turner-Stil wird Sie staunen lassen.

A

m 6. Juli wird das Kunstmuseum in Luzern die Ausstellung über William Turner eröffnen, pünkt­ lich zum Geburtstag der Kunstgesell­ schaft Luzern, die 200 Jahre alt wird. Turner und die Zentralschweiz – das ist eine Liaison, die es in sich hat. Gleich sechsmal hatte der britische Ausnahme­ künstler zwischen 1802 und 1844 die Schweiz bereist und dabei immer wie­ der Luzern als Ausgangspunkt seiner Entdeckungsfahrten genutzt. Auch 168 Jahre nach seinem Tod sind die Fans zahlreich und weltweit zu finden. Zu Recht, denn Turners Bilder wirken auch heute noch faszinierend modern.

Luzern arrangiert mit vielen Leih­gaben

Man sollte es selber testen

der Londoner Tate Britain Gallery die

Genauso verhält es sich mit der TurnerSpezialkollektion, die Curaden pünktlich zum Start der Ausstellung auf den Markt bringen wird. Die farblich abgestimmten Kult-Zahnbürsten des weltweit tätigen Mundhygieneunternehmens aus Kriens werden ab Juli im Handel erhältlich sein (Doppelpack für CHF 19.90). Sie nehmen mit ihrer klassisch-eleganten Verpackung direkten Bezug auf William Turners Be­ suche in der Zentralschweiz. Das ist der Turner fürs Badezimmer zu Hause.

Ausstellung «Turner – das Meer und die Alpen», einen Ausflug in die nahe Reali­ tät. Sie sprechen beredt von Bergex­ nen und Schifffahrten, die der kursio­ Künstler in seinen Skizzenbüchern fest­ gehalten hat. Was man sieht, ist betörend und lässt sich in der Realität selber über­ prüfen. Die «blaue Rigi», die William ­T urner auf einem seiner berühmten Bil­ der festgehalten hat, ist keine Erfindung. Sie ist in ihrer ganzen farblichen und at­ mosphärischen Energie auf einer früh­ morgendlichen Schifffahrt auch heute noch nachzuerleben.

«Turner – das Meer und die Alpen», 6. Juli bis 13. Oktober 2019 im Kunstmuseum Luzern, KKL Luzern. Online-Tickets sind erhältlich unter: kunstmuseumluzern.ch/besuch/ online-tickets Öffentliche Führungen: Di – Sa täglich um 17 Uhr, So um 11 Uhr Öffnungszeiten: Di – So 10 – 19 Uhr curaden.ch

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KULTURTIPPS

THEATERTIPPS Das Luzerner Theater macht Sommerpause, aber bald geht es wieder los:

TIPP 1

TIPP 2

TIPP 3

JUBILÄUM: Auf ans Werkstättenfest Streichen Sie sich schon mal den 24. August dick und rot an. An diesem ersten Samstag nach dem Ende der Schulsommerferien, das sei hier einfach für Ihre persönliche Ferien- und Schul-Kartografie erwähnt, an diesem Tag also feiern die Werkstätten des Theaters ihren Geburtstag. Vor fünfzig Jahren wurden sie aus der Taufe gehoben. Wie man die Party am besten feiert? Natürlich, indem man die Türen für alle öffnet, und – hereinspaziert!, allen alles zeigt und vorführt. Ateliervorführung heisst das trocken, meint aber: Endlich ist zu sehen, wie die Illusionen entstehen. Dass der versierte Auktionator Kuno Fischer dazu noch Kostüme und Objekte versteigert, ist der gute Abschluss der Geschichte.

MUSIK, DRAMA: Im kleinen Häuschen Damit geht es also definitiv künstlerisch los nach der Sommerpause. Dass die «Tonhalle» geheimnisvoll klingt, ist durchaus gewollt. Man soll nicht recht wissen, was einen erwartet auf dem Europaplatz, in einem Häuschen vor dem KKL. Die Platzzahl ist arg beschränkt, die Kunst ist es nicht. Das Henosode-Quartett spielt auf. Auf 2,75 mal 5,25 mal 2 Metern. Ist das die beste aller Spielstätten, Luzerner Theater outgesourced, das Lucerne Festival hinausgetreten, die Salle Modulable auferstanden? Die «Tonhalle» ist ein selbstironischer Versuch, der Störungen in Kunst ventiliert und gegen die raue Wirklichkeit angeht. Den Zustand der heiteren Uneindeutigkeit gilt es zu erlangen..

ANLEHNEN: Zum Schluss in die Stammkneipe Güllen. Da war doch was? In Güllens ältester CaféBar räsonieren wir über die anderen und den Wert, aber eigentlich immer über uns, was manchmal wehtut. Das merken wir vielleicht erst spät. Designer und Bühnenbildner Jens Burde baut die «Box» vor dem Luzerner Theater in eine Café-Bar um, die so aussieht, dass sie in Dürrenmatts «Besuch der alten Dame» der Treffpunkt aller sein könnte. Dieser Stammtisch steht für alle offen, aber er ist eine versteckte Falle des Subversiven. Den geselligen Moment des Feierabends kann man als solchen ­geniessen oder auch nur auf die ausgestopften Tiere an der Wand starren. Wurst, Brot, Getränke sind dabei.

Spieldaten: 24. August, ganzer Tag, grosses Fest für Gross

Spieldaten: 31.8. (14 und 16 Uhr) / jeden Tag mehrfach

Öffnungszeiten: Start am 31.8., dauert bis 22.9., täglich ab 17 Uhr

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150 BUNTE SITZGELEGENHEITEN FÜR DIE STADT LUZERN Josef Williner und André Bachmann von der City Vereinigung Luzern im Interview

Am 6. Juni hat die City Vereinigung ­L uzern auf dem Weinmarkt zum grossen Kinoabend geladen – und gleichzeitig den Startschuss zur Aktion City-Stühle gegeben. Präsident Josef Williner und André Bachmann, Vorstand Abteilung Politik, ihre Ziele und Wünsche. STADTSICHT: Wie

feiert die City Vereinigung ihre fünfzig Jahre? Josef Williner: Unser Fokus im Jubiläumsjahr ist es, zusammen mit unseren über 250 Mitgliedern aus Detailhandel, Gastronomie und Dienstleistungsunternehmen Kräfte zu bündeln, Kooperationen zu vertiefen und unser Standortmarketing für eine attraktive City Luzern zu verstärken. Was erhofft man sich auf Seiten City Vereinigung Luzern von der Aktion CityStühle in der Innenstadt? André Bachmann: Wir erhoffen uns, dass die City Vereinigung Luzern noch besser wahrgenommen wird. Williner: Mehr Solidarität ist immer auch ein Ziel. Wir erhoffen uns natürlich auch eine Zunahme der Mitgliederzahl. Bachmann: Und selbstverständlich möchten wir, dass die Aufenthaltsqualität steigt. ­V iele Rückmeldungen von Leuten zeigen uns, dass der stete und ausschliessliche Konsumationszwang in der Altstadt nicht mehr gut ankommt. Es braucht mehr.

«Wir machen hier sehr gerne und mit Begeisterung mit. Es ist ein Zeichen, damit die Geschäfte und Inhaber noch besser miteinander zusammenarbeiten.» MICHAEL ARABIANO UNTERNEHMENSLEITER GRÄNICHER

Wie meinen Sie das? Bachmann: Wenn man heute irgendwo in der

Altstadt sitzen will, geht das eigentlich nur, wenn man auch etwas einkauft. Das wollen wir ändern. Mit den Stühlen geben wir ein klares Signal.

Williner: Die Reaktionen der Geschäfte sind

«Diese bunten Stühle stehen für die Vielfältigkeit der Fachgeschäfte in der Stadt Luzern. Sie sollen für Verschnaufpausen beim Einkaufen und angeregte Gespräche benutzt werden.» FABIAN RUNKEL LICHTTEAM / SPHINX

Williner: Die Aktion ist ein Puzzleteil im

­ anzen. Wir haben ein Jubiläumsprogramm G zusammengestellt, in dem die Stuhlaktion eine wichtige Rolle spielt. Die City Vereinigung wird fünfzig Jahre jung, wir feiern, aber auf sinnvolle Weise. Hat die City Vereinigung Luzern neue Aufgaben im Vergleich zu ihrem Start? Bachmann: Es sind neue dazu gekommen. Heute macht die City Vereinigung Luzern vor allem Standortmarketing. Zu Beginn ging es doch sehr stark um den Zusammenhalt und das Miteinander. Heute sind wir weiter und können die Vereinigung weiterentwickeln. Heute sind wir als Marketing­ organisation gefragt. Gibt es ein Vorbild für die Aktion City Stühle? Williner: Wir haben sie nicht erfunden. Erstmals haben wir sie in Basel gesehen. Sie hat uns sehr gefallen, und sie hat in Basel auch wunderbar funktioniert. Bachmann: Die Idee hat den Vorstand überzeugt. Wir wollten im Jubiläumsjahr einfach etwas initiieren, was das Jahr auch überdauert und bleiben wird. Wir wollten einen feierlichen und dennoch verspielten Mitgliederanlass finden, der nicht in einer Selbstbeweihräucherung im Jubiläum endet, sondern wirklich Auswirkungen hat. Die Aktion ist für drei Jahre bewilligt.

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grundsätzlich positiv. Es gibt wie immer diejenigen, die aktiv mittun, und diejenigen, die noch ein wenig schlummern. Doch wir sind überzeugt, dass jeder, der diese bunte Aktion sieht, dann auch gerne mitmachen wird. Die Stühle nebenan vor dem Geschäftslokal werden animieren. Bachmann: Allein heute Nachmittag, am Tag des Kinoevents auf dem Weinmarkt, haben sich drei neue Interessenten gemeldet, die Stühle vor ihrem Lokal aufstellen wollen. Williner: Das macht auch Sinn. Wir verfolgen dieses Jahr drei Ziele: Die Attraktivierung des Einkaufserlebnisses bei unseren Mitgliedern, die Steigerung der Zahl der CityCards und eine würdige, kleine, überschaubare Feier im Kleintheater. Mit der Stuhlpromotion erhoffe ich mir einen Mehrwert für Kunden und für ein künftiges Mitglied der City Vereinigung Luzern. Die Aktion unterstreicht visuell den Gemeinschafts­ gedanken. Dieses Jahr verzeichnen wir ­b ereits einen zweistelligen Zuwachs an ­M itgliedern. Es werden noch mehr dazukommen.

«Die City-Stuhl-Aktion passt super zu uns. Die Stühle sind bunt und trendig – genau wie wir. Sie laden ein, sich zu entspannen und die Stadt einmal in Ruhe nach dem Shopping geniessen zu können.» RICARDO TEIXEIRA SALATHÉ JEANS & ARMY SHOP

Die Farbe der Stühle vermittelt Fröhlichkeit und Aufbruch. Bachmann: Das ist es, was wir gewollt haben. Man soll sich einfach freuen können. Williner: Wir haben Gewicht auf Wertigkeit gelegt. Die Qualität der Stühle muss ­s timmen, und sie tut es. Die vielen Farben machen auch mich glücklich. So wird es anderen hoffentlich auch ergehen.


DIE CITY-STÜHLE MACHEN LUZERN BUNTER

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AUFGEDECKT!

THINK FURTHER

Die STADTSICHT hat am 18. April erstmals zur Tafel und zu Thesen geladen. Im ­Café des Kunstmuseums im KKL Luzern ­haben sich an diesem angenehmen lauen Frühlingsabend mehr als fünfzig geladene Gäste getroffen und heiss und an­ geregt über das Jahrhundertprojekt Durchgangsbahnhof diskutiert.

Direkt aus Berlin angereist: Regula Lüscher im Gespräch mit Moderator Bruno Affentranger.

Tourismusprofessor Jürg Stettler, SGV-CEO Stefan Schulthess City-VereinigungsPräsident Josef Williner (v.l.n.r.).

AUFGEDECKT! So heisst die neu gestartete Debattierplattform, die aus der STADTSICHT heraus entstanden ist. Hier sollen brennende Themen in Ruhe und mit Verve diskutiert werden können. Impulsgebende Gäste stammen bewusst von ausserhalb der R ­ egion – damit es noch spannender wird. Als «Inputgeber» diesmal am Werk: Berlins Stadtplanerin Regula ­Lüscher und der SBB-Chefplaner für den Durchgangsbahnhof, Massimo Guglielmetti. Fotos: Manuela Willimann

Die Impulse kommen von Massimo Guglielmetti (links) und Regula Lüscher (rechts).

Stilvoll verpflegt und in der Debatte.

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VBL-Direktor Norbert Schmassmann, Rahel Schmassmann.


Christoph Zurflüh (Trafiko), Architekten Karin und Martin Simmen, Wirtschaftsförderer Andreas Zettel, Luzerns Stadtplanerin Deborah Arnold.

Stadtarchitekt Jürg Rehsteiner, Luzerns Wirtschaftsbeauftragter Peter Weber, «National»-General Manager Nicole Winkler, PR-Mann Marc Lustenberger.

Co-Gastgeber und Moderator Peter Bucher.

Sandro Schmid und Manuel Brun (Coworking Hirschengraben), Luzerner Immobilienchef Marko Virant

Tourismusdirektor Marcel Perren, Kantonsrat Ferdinand Zehnder, Susanne Perren, Jörg Lienert, Jörg Lienert AG.

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LEBENSLUST

STADT- UND LANDLEBEN

Wir blicken in jeder Ausgabe auf ausgewählte Veranstaltungen, zeigen Menschen aus der Zentral­ schweiz und feiern gerne mit. Wer möchte, kann seinen Event bei uns präsentieren.

Gemeinsam mit ihrem aufgestellten und wertvollen Team wird das Familienunternehmen in der dritten Generation von Reto und Brigitte Burkhard geführt.

50 JAHRE VOGELSANG

Eine kleine Feier war angesagt, am Ende war es dann doch ein ­gebührendes Fest mit viel Musik, feinem Essen und einem grandiosen Feuerwerk – wie es sich gehört für das «Vogelsang», hoch über Eich gelegen. Annemarie und Hans Burkhard hatten vor genau fünfzig Jahren das Restaurant und spätere Hotel Vogelsang eröffnet. ­Heute führen in zweiter Genera­ tion Brigitte und Reto Burkhard das 50-Personen-Unternehmen, das zu Spitzen­zeiten 320 Gäste versorgt. Die Klassiker von ­Anfang an – das flambierte ­Chateaubriand, von Hans am Tisch zubereitet, und A ­ nnemaries Rindstatar – dürfen auch heute an der Party selbstverständlich nicht fehlen. Fotos: Manuela Willimann

Wie der Vater, so der Sohn ... Ausgelassene Stimmung unter den geladenen Gästen.

Sängerin Nelly Patty mit dem Christoph Walter Orchestra.

Überraschungsgast Carlo Brunner brachte Stimmung in das «Vogelsang».

Sophie und Armin Waldispühl freuten sich auch, mit dabei zu sein.

Interessante Anlässe bitte melden bei Manuela Willimann: willimann@bamedia.ch

Stefan Müller Burkhard und Irene Burkhard Müller mit ihren Kindern Shania und Kai, Hans und Annemarie Burkhard, Reto und Brigitte Burkhard mit ihren Söhnen Simon und Remo.

Brigitte und Sepp Schmidlin mit Freund Carlo Brunner.

Herbert und Maya Vitali (Egli + Vitali AG, Sempach Station).

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Nationalrat Franz Grüter aus Eich mit seiner Frau Luzia.

Marie-Louise und Bruno Friedrich aus Schenkon.


CASAGRANDES GROSSES OPENING 2. und 3. Generation: Raffael, Fabrice und John Casagrande.

Robert Casagrande mit der Bucherer-Delegation Daniele Cederna, Dominik Stamm und Isabelle Zumoberhaus. Roland Thürig (Raiffeisen).

Curaden-COO Max Wettach, Casagrande-Geschäftsführerin Dörthe Huscheck, Casagrande-GL Christian Pfiffner. Angeregte Gespräche im «Luxury Lifestyle».

Casagrande, der Luzerner Souvenir-Klassiker, geht neue Wege. Das traditionsreiche, in der Stadt verankerte Familienunternehmen hat am Grendel 19 auf zwei Etagen etwas gewagt und einiges investiert. Die dritte Generation wagt sich an den sogenannten «Luxury ­Lifestyle». Zum Opening der Boutique kamen Nachbarn, Mitbewerber und Freunde zu ­gleichen Teilen. Sie alle bestaunten die exquisite Markenwelt und die Schweizer KosmetikBrands, die im oberen Stock auf rund 500 Quadratmetern in heller, angenehmer Grosszügigkeit präsentiert werden. Zum täglich ­servierten Kaffee oder frischen Quellwasser gab es diesmal Champagner und Bordeaux der Extraklasse. Die Gäste freute es sichtlich. Fotos: BA Media

Frisches Wasser für Besucher.

«Des Balances»-Inhaber Peter Büsser, Marco Sieber.

Yvonne und Peter Kaufmann, MVM-Geschäftsführer Sascha Ziswiler.

Leichtathletik-Meeting-Legende Max Plüss, Matthias Bachmann von Confiserie Bachmann.

Roseli und Danielli Bueno de Sena, Robert Casagrande, Michel P.G. Burckhard (Präsident Swiss Golf Pro Supporter Club).

Anna Hartmann (LTAG), Fabrice Casagrande, Nathalia Hofer (LTAG).

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EIN AUTO UND SEIN WEG Ans Seelisbergseeli zum Baden: mit dem neuen BMW Z4 sDrive 30i auf Tour Das Wetter stimmt (manchmal). Deshalb: Picknick und Badehose ein­p acken. Losfahren. Heute gehts zum Seelisbergseeli.

BMW Z4 sDrive30i. Klingt ziemlich technisch und auch langweilig. Zumindest für alle, die keine Technikfreaks sind. Das sind die meisten. Deshalb versuchen wir es anders. Die Typenangabe steht für ein ­C abriolet, das 258 PS auf die Strasse bringt und viel Spass macht. Der VierzylinderBenziner der Bayerischen Motorenwerke ist 1505 Kilogramm schwer und ist in 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.

STEINER GROUP AG Der 1929 als Kleinbetrieb für BMW Motorräder gegründete Garagenbetrieb der ­Familie Steiner hat sich in fast neunzig J­ ahren zum anerkannten BMW-Autohaus Kurt Steiner AG entwickelt. Die Familienunternehmung ist in dieser Zeit aus eigener Kraft stark gewachsen. Die Kurt Steiner AG betreut mit bald achtzig Mitarbeitenden für die Marken BMW und MINI die Standorte Luzern und Kriens, das Occasionscenter Nebikon und seit April 2019 die BMW Filiale Buochs. Per 1. Januar 2019 hat die Familie Steiner den Betrieb dem bestehenden Management übergeben, das massgeblich zum bisherigen Erfolg beigetragen hat. Die neu als Steiner Group AG firmierende Unternehmung wird partnerschaftlich gehalten und geleitet von Paul Gabriel, Michael Kaufmann, Geza Molnar und Thomas Morgenthaler. steiner-group.ch

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Doch darum geht es heute nicht. Im Gegenteil. Heute ist Ausflugszeit. Bade­h ose ein­ packen, Picknick, Badetuch. Los gehts. Diesmal fahren wir während rund fünfzig Minuten gemütlich dem Vierwaldstättersee entlang über die Landstrasse. Der Funfaktor ist gross. Das Auto summt gemütlich bergan. Das Ziel heisst Seelisberg, genauer Seelisbergseeli. 738 Meter über Meer, knapp vor Seelisberg in einer Mulde gelegen, eine voralpine, maximal 37 Meter tiefe Wanne am Fuss der steilen Nordwand des Niederbauen-Chulms. Alles, was das Sommerherz begehrt, ist an diesem Urner Bergsee zu finden: Campingplatz, Bootli, Hobby­ fischerei, Strandbad. Die Temperaturen liegen im Sommer meist höher als jene des Vierwaldstättersees. Sie laden zum Bade, wie es so schön heisst. Abends, vielleicht noch nach einem Besuch in einer der Schaukäsereien im Ort, schaukeln wir gemütlich bergab durch ­E mmetten nach Beckenried und durch Nidwalden nach Luzern zurück. BMW Z4 sDrive 30i 258 PS, Automat, 8 Gänge Neulistenpreis: CHF 84 710 (in der hier gefahrenen Ausstattung)


ESSEN IN UND UM LUZERN

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Täglich ab 17:30 Uhr präsentieren wir italienische Apero-Spezialitäten.

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Wenn ein von Tradition geprägtes Hotel in die Zukunft investiert, ist das eine spezielle, vor allem aber auch motivierende Herausforderung für die Mitarbeitenden. Das bemerkt mit sichtlichem Stolz Direktor Arno ­A ffolter und erklärt, was sich bis Anfang Juni optisch und gastgeberisch verändert hat. Der seit über zwanzig Jahren den «Wilden Mann» 21:16 mit Erfolg dirigierende Arno Affolter strahlt vor purer Freude. Zeigt die Pläne. Führt durch die Baustelle und beim gemeinsamen Kafi schwärmt er weiter. Zuerst vom Boulevard Café direkt an der Burgerstrasse. Welche – Dank sei der Stadt – mit der gelungenen Pflasterung zur Flaniermeile wurde. Wo man genüsslich «käfelet» oder «aperölet» mit Bier von zwei Mikrobrauereien. Oder einfach einem Gläschen Wein aus der R­ egion. Dabei Zeitung liest (und die STADTSICHT) und die vorbei­ziehenden Menschen beobachtet. Dann gehts eine Stufe höher zur Aussichts-Bar. Einer langgezogenen Theke mit bequemen Hochsitzen

und mit Blick auf den legendären Von-Sägesser-Platz. Hier wird man verweilen. Mit Salzigem oder Süssem, alles fein säuberlich in Weckgläsern serviert. Da wird Simon Oehen, der Küchenchef mit seinem kreativen Repertoire fast keine Grenzen setzen. Ganz nach dem Motto: Abwechslung macht das Leben noch süsser. Zum neuen Prunkstück der Luzerner Altstadt: Was einst als GeranienTerrasse bekannt war, wird neu als gedeckte Pergola ein Treffpunkt werden. Mit der neu interpretierten, mediterranen Wilden-Mann-Küche. Bei formidablen Wetterverhältnissen wird das Le Sauvage von drinnen nach draussen verlagert. Mitsamt der begehrten Tête-à-tête-Laube. Die Farben und Formen, die Materialien und Accessoires bilden eine Harmonie. Zusammen mit der ­H istorie des «Wilden Manns» und seinen langjährigen stets motivierten Mitarbeitenden, die ihre Gäste glücklich stimmen. wilden-mann.ch


AUSSICHTEN

NASTY QUESTIONS

Womit wir übergangslos bei den Nasty Questions angelangt wären: Warum wird eigentlich die Idee einer Metro in Luzern nur versteckt diskutiert, politisch negiert und warum ihre technischen Lösungen oder Probleme nicht offen auf den Tisch gelegt?

Wer sich für die Zukunft vorbereiten will, stellt sich jenen heiklen Fragen, denen man in der Regel lieber ausweichen möchte, als sie zu beantworten. Unsere nicht abgeschlossene Liste der Nasty Questions – und aus aktuellem Anlass jene der ökologisch wertvollen Ziele: Bevor wir in die beliebte Nasty-Questions-Liste einsteigen, noch ein paar Tipps für all jene, die sich um das Klima sorgen (sollten eigentlich alle sein) und dies eventuell kürzlich demonstriert haben – wir liefern ein paar R ­ atschläge für ökologisch sinnvolle Sommerferien, die – so der neue Trend – eher nach «Slow Travelling» klingen: Wandern an der ligurischen Küste: per Zug in 6 Stunden und 47 Minuten von Luzern über Mailand, Genua und Sestri Levante nach Monterosso. Danach Wandern nach Vernazza und zu den weiteren malerischen Dörfern an der Küste. Hervorragende Weissweine. Oder man steigt schon vorher aus, in Genua. In drei Tagen sind diese historische, chaotische Stadt und ihre Umgebung zu entdecken, natürlich gerne auch ein wenig länger. Stundenlange Küstenspaziergänge Richtung Westen sind angebracht. Städtebummel, Markt-, Museums- und Bäderbesuche in Wien. Mit dem NightJet, der nur nach Flugzeug klingt, von Zürich nach Wien. Gesamtdauer ab Luzern ca. 11 ½ Stunden. Übernachten wie früher im Liegeabteil der Österreichischen Bahn und damit eine Hotelnacht sparen (die zweite auf der Rückreise). Partys gibts da auch. In knapp zwei Stunden mit der Bahn nach Freiburg im Breisgau und von dort Rheinwanderungen. Eine liebliche Landschaft. Die «Nimm-dir-Zeit»-Reise über zwei Tage von Luzern via ­Slowenien, Rumänien, Bulgarien nach Griechenland und Athen. Die Stadt ist wie B ­ erlin in den frühen Neunzigern. Nichts geht, alles ist möglich. Zum Auslüften ans nahe Meer, aber nicht mit den Diesel­ schiffen auf die Inseln, sondern per gemietetem Fahrrad. Alle Ausflüge innerhalb der Schweiz mit der Bahn, mit Mietvelo ab Z ­ ielbahnhof oder zu Fuss. Damit vergrössern Sie Ihren ­ökologischen Radius nicht unsinnig und halten die Wert­ schöpfung im Land. Warum eigentlich bietet kein Schweizer Hotel Übernachtungspreise zu Öko-Vorteilen, das heisst mit Preisabschlag für Locals an?

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Würde sich das Projekt selber erledigen – oder gerieten Stadtrat und links-grüne Mitte in Erklärungsnotstand? Warum stören sich Ebikonerinnen und Ebikoner lauthals an einer Verlängerung der Trolleybuskabel in ihrer Gemeinde? Ist es, weil sie damit vorgeführt kriegen, dass die Kernstadt rauswächst – in ihr Gebiet? Wie sollen Agglomerations-Gemeinden oder -Städte wie zum Beispiel Ebikon auf die sich verändernde politische Landkarte reagieren und antizipieren, dass Mitte-Links und urbane Fragen drängender werden? Ist die Saustall-Diskussion in Meggen (ein Säuli-Bauer muss seinen Betrieb wegen Wohnungsneubauten schliessen) Ausdruck dieser Entwicklung? Haben Neuzuzüger – auch wenn sie nicht schlecht verdienen – immer weniger recht als Alteingesessene? Wird sich die Luzerner Kantonsregierung noch mehr als Anwältin der strukturkonservativen Landschaft sehen und sich gegen die urbanen Anforderungen stemmen? Kann es sein, dass wir in der Zentralschweiz gerade am Anfang einer Entwicklung zu einer inoffiziellen, noch nicht wahrgenommenen Interessenverbindung von Reichen und den Jungen, Bewegten stehen? Können die anstehenden Diskussionen über wichtige Zukunftsthemen in Luzern in den kommenden neun Monaten ruhig, sachlich und lösungsorientiert geführt werden – oder werden sie Opfer des Wahlkampfs vor dem Frühling 2020? Wen soll man wählen, wenn Letzteres der Fall sein wird? Erschweren herkömmliche politische Parteien die richtige Wahlentscheidung – oder helfen sie weiterhin? Warum ist die grosse ideelle Zusammenarbeit zwischen Luzerner Theater und Lucerne Festival gescheitert? Und warum hat sich Letzteres auf seine Kerngrösse – das ­Spätsommerfestival – redimensioniert? Hat ein neues Luzerner Theater eine Chance, wenn nicht alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen und niemand erkennbar vorangeht (siehe das Vorbild KKL Luzern von 1998 mit den Protagonisten Thomas Held und Franz Kurzmeyer)?

Lassen Sie uns über diese Sätze streiten! STADTSICHT geht den Fragen nach und sucht nach Antworten. In den kommenden Ausgaben beleuchten wir unter anderem die in den oben stehenden Fragen angesprochenen Themen. Diskutieren können Sie ab sofort. Auf Facebook (stadtsicht.ch) oder per E-Mail direkt an uns: gonzalo@bamedia.ch oder affentranger@bamedia.ch


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LONGINES LÄDT ZUM VORBEISCHAUEN AM GRENDEL EIN Am Grendel in Luzern sind nicht nur Touristen auf Durchreise. Istvan Szemerits, der seit April die Longines-Boutique leitet, bittet auch Einheimische zu Besuch. Istvan Szemerits ist ein Uhren-Aficionado. Ein richtiger Fan, der alles über die Chronometer und die technischen Wunderwerke weiss. Seit April dieses Jahres ist er Geschäftsführer der Longines-Boutique am Grendel und in seinem Traumjob angekommen. Der 36-Jährige macht das, was er mit seinem Team am liebsten tut: Kunden willkommen heissen, beraten und begleiten, sodass sie das kaufen, was wirklich am besten zu ihnen passt. «Wir bieten hier auch für einheimische Kunden genau das, was sie verdienen: die beste Qualität», sagt Istvan Szemerits.

Herr Szemerits, ist ihre Boutique nicht vor allem auf Kunden ausgerichtet, die als Touristen auf schneller Durchreise in Luzern sind? Istvan Szemerits: Keinesfalls. Wir sind für alle da. Natürlich haben wir sehr viele Kunden, die zum Beispiel aus China stammen und die in unserer Boutique manchmal in der Tat für viel Betrieb sorgen. Aber wir haben immer genug Platz für Gäste. Sie sprechen von Gästen, nicht Kunden? Ja, unser 15-köpfiges Team ist dazu ausgebildet, freundlich und professionell zu bera-

ten und Qualität auch in dieser Hinsicht zu bieten. Wir möchten alle, dass sich die Kunden als unsere Gäste fühlen, die hier bei uns Zeit verbringen. Gerne präsentieren wir Neuigkeiten oder Besonderheiten. Es muss nicht immer gleich um einen Kauf gehen. Wann ist die beste Tageszeit für einen Besuch? Zu jedem Zeitpunkt. Man sollte einfach zu uns kommen und mit uns einen Kaffee oder ein Glas Champagner trinken. Hier teilen wir gerne unsere Träume mit denen unserer Gäste.

HYDROCONQUEST DOLCEVITA «Das Damenmodell gefällt mir besonders mit einem grauen Armband und seinem weissen Zifferblatt. Die römischen Zahlen geben der Dolcevita ein zeitloses Flair. Die Quarzuhr gibt es in vier ver schiedenen Grössen.» Einstiegspreis: CHF 1200

«Sie ist mein Favorit, vor allem, weil wir diese Taucheruhr in blauer Ausführung erstmals an unserem Neueröffnungsevent am 27. Juni zeigen konnten. Sie ist mit einer Keramiklünette versehen, sehr sportlich und dennoch elegant und bis auf 300 Meter Tiefe wasserdicht. Die Hydroconquest gibt es in drei Farben: Schwarz, Grau oder Blau. Mein Favorit ist Blau und mit einem Kautschukband.» Einstiegspreis: CHF 1500

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MASTER BLAU BUCHERER EDITION «An der limitierten Edition mit ihrem blauen Zifferblatt habe ich meine Freude. Mit einem Durchmesser von 38,5 Millimetern ist sie für Damen und Herren geeignet. Mit einem Lederarmband wird der Retrotouch perfekt.» Einstiegspreis: CHF 2700



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