Im Jahr 1937 wurde mit der Sammlung von Literatur begonnen. Von den 1960er bis 1980er Jahren betreute der Direktor des Händel-Hauses Konrad Sasse die Bibliothek. Er führte systematischen Erschließungsarbeiten durch und gab Sammlungskataloge heraus. Die ältesten Titel des historischen Bestandes stammen aus dem 16. Jahrhundert. Bis in die 1990er Jahre wuchs dieser Bestand auf über 800 Bände in deutscher, englischer, lateinischer, französischer und italienischer Sprache an.
Der Bestand umfasst u. a. weite Teile der ersten Händel-Gesamtausgabe des englischen Komponisten Samuel Arnold, die gesamte Ausgabe der Deutschen Händel-Gesellschaft von Friedrich Chrysander und wichtige Drucke der Lieder von Johann Friedrich Reichardt und Robert Franz. Außerdem befinden sich im Bestand verschiedene Quellenwerke zum Musikinstrumentenbau und zur historischen Aufführungspraxis. Genannt seien auch die halleschen Leichenpredigten und ein Kantional von Wolfgang Carl Briegel.
Die Bibliothek dokumentiert ferner das Wirken zahlreicher hallescher Komponisten, insbesondere aus dem 17. bis 19. Jahrhundert wie Samuel Scheidt, Friedrich Wilhelm Zachow, Wilhelm Friedemann Bach, Daniel Gottlob Türk, Johann Friedrich Reichardt, Carl Loewe und Robert Franz.
In der Musikbibliothek werden neben Büchern, Musikalien und Tonträgern auch Archivalien gesammelt. Zu den Archibständen gehören folgende Gruppierungen:
- Autographen-Sammlung, d. h. Noten- und Texthandschriften
- Nachlass-Sammlung (Teilnachlässe/Nachlässe: Friedrich Chrysander, Martin Frey, Carl Herforth, Herbert Koch, Gerd Ochs, Johannes Rockstroh, Friedrich-Wilhelm Schönherr, Walther Siegmund-Schultze, Hans Stieber, Anita Wendt, Eberhard Wenzel und Hans Jürgen Wenzel; Vorlass: Thomas Buchholz)
- Plakatsammlung
- Fotosammlung mit Papierabzügen, Dias, Negativen sowie Digitalfotos und Digitalisaten
- Zeitungsausschnittssammlung (Zeitungsausschnitte, Flyer u. a.)
- Archiv des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler im Bezirk Halle-Magdeburg bzw. Sachsen-Anhalt
- Akten der Stiftung Händel-Haus
- Akten der internationalen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft
- Konstanze Musketa: Die Bibliothek des Händel-Hauses in Halle. In: Forum Musikbibliothek. Beiträge und Informationen aus der musikbibliothekarischen Praxis. 2/1993, S. 98–100.
- Konstanze Musketa: Die Bibliothek des Händel-Hauses in Halle. In: Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. 88/89 (1993), S. 58–59.
- Bibliothek des Händel-Hauses Halle. In: Kostbarkeiten in Bibliotheken Sachsen-Anhalts. (= Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sonderheft 92). Zusammengestellt und bearbeitet von Karin Tietz und Rolf-Jürgen Wegener, Magdeburg 1994, S. 28–33.
- Stefan Rohde-Enslin, Jens Wehmann: Die digitale Sammlung früher Händel-Notendrucke der Stiftung Händel-Haus und ihre Internetpräsentation über die Museumsplattform Museum-digital. In: Forum Musikbibliothek. Beiträge und Informationen aus der musikbibliothekarischen Praxis. 3/2011, S. 240–247.
- ↑ Stadt Halle (Saale) – Fachbereich Einwohnerwesen (Hrsg.): Sonderveröffentlichung Kultur im Spiegel der Statistik 2011. Halle (Saale), o. J, S. 39.
- ↑ Jens Wehmann: Bibliothek des Händel-Hauses in neuem Quartier. In: Händel-Hausmitteilungen. 1/2002, S. 34f.
- ↑ Aus für BRISE-Bibliotheksverbund. In: Händel-Hausmitteilungen. 3/2003, S. 21.
- ↑ Neues für Öffentliche Bibliotheken – 2007, gbv.de, abgerufen am 20. September 2019.
- ↑ Neues für Öffentliche Bibliotheken – 2008, gbv.de, abgerufen am 20. September 2019.