Römerlager Rödgen

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Das Römerlager Rödgen ist ein römisches Militärlager im Ortsteil Rödgen von Bad Nauheim. Es wurde 1960 von einem Arzt beim Bau einer Schule entdeckt und kurz darauf durch Mitarbeiter des Saalburgmuseums ergraben.

Aufgrund der Münz- und Keramikfunde gehört das Lager in den Oberadenhorizont (besser Oberaden-Rödgen-Horizont) mit einem Gründungsdatum um 10 v. Chr. Damit muss Rödgen im Zusammenhang der Drususfeldzüge gesehen werden. Das Lager nimmt eine Fläche von 3,3 ha ein und war von einer 3 Meter breiten Holz-Erde-Mauer mit vorgelagertem Doppelgraben umgeben.

Bei der Innenbebauung fallen die großen horrea (Lagerhäuser) auf, die für ein Versorgungs- und Nachschublager in der Etappe sprechen. Die Wetterau war ein idealer Verfügungsraum für die Drususoffensive gegen Germanien. Hier konnten Truppen gesammelt und die Versorgung der nach Norden (Hedemünden) orientierten Legionen organisiert werden. Nach der Aufgabe wurde das Lager durch die Römer selbst niedergebrannt.

Ein prominenter Fund aus Rödgen ist ein strigilis (Abstreifblech zum Zwecke der Hautreinigung) mit verziertem Kopfteil und Stempel (PRIMI).

Literatur

  • Römerlager Rödgen. Mann, Berlin 1976, ISBN 3-7861-1067-0 (Limesforschungen, Band 15). Darin:
    • Hans Schönberger: Das augusteische Römerlager Rödgen. S. 11ff.
    • Hans-Günther Simon: Die Funde aus den frühkaiserzeitlichen Lagern Rödgen, Friedberg und Bad Nauheim. S. 51ff.

Koordinaten: 50° 22′ 15,6″ N, 8° 45′ 59,4″ O