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Fußball-WM der Frauen Aus der Traum: DFB-Frauen fliegen nach 1:1 gegen Südkorea aus dem Turnier

Fußball-WM der Frauen: Aus der Traum: DFB-Frauen fliegen nach 1:1 gegen Südkorea aus dem Turnier
Sehen Sie im Video: DFB-Frauen spielen nur 1:1 gegen Südkorea und fliegen aus WM.




Für die Fans der deutschen Mannschaft beim Public Viewing in Berlin war es ein Wechselbad der Gefühle mit traurigem Ende. Die DFB-Elf ist bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland ausgeschieden. Nach einem 1:1 gegen Südkorea ist das Team von Martina Voss-Tecklenburg nach einer schwachen Vorstellung schon nach der Vorrunde raus. Im Parallelspiel der Gruppe H gewann Marokko mit 1:0 gegen Kolumbien. Damit stehen beide Teams im Achtelfinale, während Deutschland nach Hause fliegen muss. Die deutschen Spielerinnen auf dem Rasen in Brisbane konnten ihr Ausscheiden kaum fassen. Es ist das bisher schlechteste Abschneiden der DFB-Frauen bei neun WM-Turnieren. Dabei war auch der vierte Turniertreffer von Alexandra Popp, die die frühe Führung von Südkorea per Kopf ausgleichen konnte, nicht genug. Den deutschen Frauen fiel nach dem 6:0 gegen Marokko und dem 1:2 gegen Kolumbien gegen die Außenseiterinnen aus Südkorea einfach zu wenig ein. "Also, bei allem ernst, es war einfach zu wenig. So gut und herausragend das erste Spiel war, so wenig kam dann auch danach. Es ist halt immer dasselbe und damit ist Deutschland so berechenbar. Immer 'ne Flanke, die echt gut sind, meistens, auf Popp. Und Popp mach ihn entweder rein mit dem Kopf oder eben nicht." "Ja, ich bin total überrascht, dass es so schnell ging, die Koreanerinnen haben einfach befreit aufspielen können, weil, die hatten keinen Druck. Und ich hätte nach der Halbzeit gedacht, jetzt wird umgeschaltet, jetzt haben die Deutschen gleichgezogen. Aber ich glaube, es war zu viel Kopf." "Ist schade. Ich meine, hier gibt es eine große Begeisterung. Und die hätte auch das ganze Turnier sicher gehalten und wäre größer geworden. Das ist jetzt eine Riesenenttäuschung. Ich meine, in den letzten Jahren waren die Frauen viel besser als die Männer." Was bleibt, ist Ratlosigkeit und Enttäuschung. Die WM ist für das deutsche Team schon vorbei, bevor sie richtig begonnen hat.

Da werden böse Erinnerungen wach. Im letzten Vorrundenspiel kommt die Deutschland gegen Südkorea nicht über ein 1:1 hinaus. Damit endet das Turnier für die DFB-Auswahl – weil Marokko überraschend Kolumbien schlägt.

Die WM-Reise endet, bevor sie richtig begonnen hat: Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen fliegt in der Gruppenphase aus dem Turnier. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg legte am Donnerstag gegen Südkorea einen völlig fahrigen Auftritt hin und kam nur zu einem 1:1 (1:1). Damit musste es Marokko (1:0 gegen Kolumbien) in der Gruppe H vorbeiziehen lassen.

Kapitänin Alexandra Popp glich vor 38.945 Zuschauern in Brisbane mit ihrem vierten Turniertor (42. Minute) die Führung durch So-Hyun Cho (6.) aus. Nach dem 6:0 gegen Marokko und dem 1:2 gegen Kolumbien fiel den deutschen Frauen gegen den Außenseiter aus Asien lange wenig ein. Statt im Achtelfinale gegen Frankreich oder Jamaika zu spielen, müssen sie nun nach Hause fliegen. Es ist das bisher schlechteste Abschneiden bei neun WM-Turnieren. Vor vier Jahren in Frankreich scheiterte Deutschland im Viertelfinale an Schweden. 2003 und 2007 holten die DFB-Teams den Titel, was auch dieses Mal das ausgelobte Ziel war. 

Deutschland lag früh im Rückstand

Erstmals bei dieser WM standen die Stürmerinnen Popp und Lea Schüller gemeinsam in der deutschen Startelf. Die Torjägerin vom FC Bayern spielte ganz vorn, während sich die Kapitänin etwas zurückfallen ließ. Die Münchner Mittelfeldspielerin Lina Magull musste dafür auf der Bank Platz nehmen. "Wir wollen in die Räume kommen, mehr die Idee und den Mut haben, Torgefahr zu entwickeln. Jetzt hoffe ich, dass dieser Knoten platzen wird", erklärte Voss-Tecklenburg vor dem Anpfiff im ZDF-Interview.

Wie beim Kolumbien-Spiel, als die Fans der Caféteras das Stadion in Sydney in einen Hexenkessel verwandelten, waren die deutschen Fans auch in der längst nicht ausverkauften Arena von Brisbane erst mal ziemlich still.       

Südkoreas Coach Colin Bell, der mit dem 1. FFC Frankfurt 2015 die Champions League gewann, hatte die erst 16 Jahre alte Casey Phair aufgestellt. Die in den USA geborene Angreiferin sorgte gleich in der 3. Minute für einen Riesenschreck im deutschen Team und beim Anhang, als sie frei vor Merle Frohms auftauchte. Die Torhüterin lenkte den Ball mit einer Glanztat gerade noch an den Außenpfosten. 

Beflügelt von dieser vielversprechenden Aktion griffen die Südkoreanerinnen weiter flink an. Als Kathrin Hendrich das Abseits aufhob, war Cho durch und schob diesmal zur Führung ein. Da war auch Marina Hegering machtlos: Die Abwehrchefin gab nach einer langwierigen Fersenverletzung ihr Turnierdebüt und sollte mit ihrer Routine eigentlich die Abwehr stärken. 

Erstes WM-Vorrunden-Aus

Und der Angriff? Die Vize-Europameisterinnen suchten mit Flanken die kopfballstarken Popp und Schüller, fanden sie aber selten. Klara Bühl vergab in der Anfangsviertelstunde zwei vielversprechende Chancen - ansonsten gab es einen Ballverlust nach dem anderen im Aufbauspiel. Auch Spielmacherin Sara Däbritz fand in ihrem 100. Länderspiel keine Lücken. 

Zu allem Übel musste nach einer guten halben Stunde Frohms behandelt werden, konnte aber weitermachen. Dafür gelang zumindest noch vor der Pause der Ausgleich: Popp schraubte sich nach einer Flanke von Svenja Huth hoch und erzielte ihr drittes Kopfballtor bei dieser WM. "Tatsächlich kommen wir heute nicht gut ins Spiel. Die ersten zehn Minuten haben wir uns sehr schwergetan, waren unkonzentriert, haben unnötige Fehler gemacht", sagte Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim DFB, zur Halbzeit. 

Und für das Team von Voss-Tecklenburg ging es nach der Pause denkbar unglücklich weiter: Ein weiteres Kopfballtor von Popp nach artistischer Hackenvorlage Schüllers wurde wegen Abseits nicht gegeben (57.). Nach einer Behandlungspause köpfte die angeschlagene Spielführerin wenige Minuten später auch noch an die Latte. Am Ende sanken die deutschen Spielerinnen fassungslos auf den Rasen. 

Dabei waren die Chancen vor Beginn nicht optimal, aber alles andere als aussichtslos. Eigentlich. Weil aber die Marokkanerinnen überraschend die Kolumbianerinnen schlugen, reichte das 1:1 gegen Südkorea für die DFB-Elf nicht zum Weiterkommen. 

Der Spielverlauf zum Nachlesen im stern-Liveticker
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde aktualisiert.
yks

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