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Apple Savings in USA gestartet 240.000 Konten in wenigen Tagen: Apple wird dank neuem Service zur ernstzunehmenden Bank

Tim Cook, Apple-CEO
Für Apple-Chef Tim Cook ist das Sparkonto des Unternehmens ein voller Erfolg
© Jeff Chiu / DPA
Mit Apple Savings hat der iPhone-Konzern gerade offiziell sein erstes Konto vorgestellt – und damit einen enormen Erfolg feiern können. Zu verdanken hat das Unternehmen das seinen extrem attraktiven Zinsen.

Schon die Ankündigung sorgte für Aufsehen: Das wertvollste Unternehmen der Welt ist seit dem 17. April auch eine Bank. Apple verkauft nun nicht mehr nur Produkte und Dienstleistungen – sondern bietet seinen Kunden auch noch an, ihr Geld in einem Sparkonto direkt beim Konzern anzulegen. Nun zeigt sich: Die Leute scheinen nur darauf gewartet zu haben.

Das zeigt eine Analyse von "Forbes". Nach Informationen der Finanz-Plattform hatten innerhalb einer Woche mehr als 240.000 Personen in den USA ein Konto beim neuen Angebot Apple Savings angelegt. Noch beeindruckender: Die Neukunden hatten innerhalb kürzester Zeit fast eine Milliarde Dollar auf ihre neuen Konten überwiesen. Apple ist damit auf einen Schlag eine ernstzunehmende Bank.

Attraktives Angebot - für beide Seiten

Zu verdanken hat der Konzern das vor allem seinen enorm attraktiven Konditionen. 4,15 Prozent Zinsen bietet Apple in seinem gemeinsam mit der Großbank Goldman Sachs angebotenen Konto. Das ist deutlich mehr als andere Banken in den USA aktuell zu zahlen bereit sind. Selbst Goldman Sachs bietet den eigenen Kunden mit 3,9 Prozent einen niedrigeren Zinssatz.

Für Apple dürfte es bei seinem neuen Produkt vor allem um eines gehen: Apple Savings ist tief in das Ökosystem des Konzerns integriert, die Verwaltung des Kontos findet direkt im Betriebssystem des iPhones statt. Das hat einen gewichtigen Effekt: Steht ein Neukauf an, wird sich der Kunde es dreimal überlegen, ob er zu einem Gerät eines anderen Herstellers wechselt. Hinzu kommt, dass sich das Apple-Konto auch für die Zahlungsabwicklung kleinerer Firmen nutzen lässt. "Wenn man als Händler das iPhone für Zahlungen nutzt, ist das nicht nur einfacher. Apple ist dann dein Chef", spitzt Matt Stoller vom American Economic Liberties Project gegenüber "Vox" den Reiz für den Konzern zu.

Erfolgreiche Kreditkarte

Für Apple ist es nicht der erste Ausflug in den Finanzsektor. Mit Apple Pay hatte der Konzern 2014 erstmals die Möglichkeit eingeführt, mit dem iPhone zu bezahlen. Auch in Deutschland ist der Dienst seit der Einführung Ende 2018 sehr erfolgreich. 2019 folgte dann die eigene Kreditkarte namens Apple Card, die auch Voraussetzung für die Nutzung des Savings-Accounts ist. Auch sie ist ein voller Erfolg für den Konzern. Anfang vergangenen Jahres hatten 6,7 Millionen Nutzer eine Kreditkarte des Unternehmens. In Umfragen gaben knapp zwei Drittel von ihnen an, die Apple Card als Hauptkarte zu nutzen.

Bei diesem Angebot hatte der Konzern ebenfalls auf attraktive Rahmenbedingungen gesetzt. Bis zu 3 Prozent automatisches Cashback bietet die Apple Card bei jedem Einkauf. Trotzdem hatte das Wachstum zuletzt stark abgenommen: Von 2021 auf 2022 sollen nur knapp 400.000 neue Nutzer hinzugekommen sein. Der Savings-Account könnte daher auch eine Strategie sein, der Kreditkarte einen weiteren Aufschwung zu verpassen.

Fokus auf Dienstleistungen

Dass Apple neue Geschäftsfeld erobert, passt zur Gesamtstrategie des Konzerns. Nachdem einige Jahre lang das iPhone für den allergrößten Teil der Einnahmen verantwortlich war, hatte sich CEO Tim Cook für eine breitere Aufstellung des eigenen Geschäfts entschieden. Weil die Nachfrage nach Smartphones langsam aber sicher ihren Höhepunkt erreicht hat, konzentriert sich Apple mit neuen Produktkategorien wie der Apple Watch oder den Airpods darauf, zusätzliche Einnahmequellen zu schaffen. Auch die Servicesparte um Angebote wie iCloud, die Streamingdienste Apple TV+ und Apple Music und das Sportangebot Fitness+ wurden für den Konzern immer wichtiger. Der große Vorteil für Apple: Während man Geräte nur alle paar Jahre kauft, bringen die dazugehörigen Dienste stetige Einnahmen von den Kunden. Auch Apples Finanzangebote fallen in diesen Bereich.

Ob auch deutsche Kunden irgendwann ein Konto bei Apple benutzen können, steht noch in den Sternen. Die Apple Card ist auch fast vier Jahre nach Erscheinen hierzulande nicht erhältlich. Auch andere Angebote wie Apple Cash, das ein Senden von Geld per SMS erlaubt, wurden in Deutschland nie eingeführt.

Quelle:Apple, Vox, Forbes

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