Es ist schon lange nicht mehr Wurst, aus was die Wurst gemacht wird. Vor allem um Produkte mit minderwertigem Separatorenfleisch machen Verbraucher inzwischen meist einen großen Bogen. Aber was, wenn die Hersteller solches einfach trotzdem untermauscheln? Die Stiftung Warentest hat sich genauer angesehen, was in der Brühwurst steckt. Und tatsächlich lässt nicht nur einmal die Fleischqualität zu wünschen übrig.
Ganze 6,6 Kilo Brühwurst isst jeder Mensch in Deutschland im Schnitt jährlich. Die meisten greifen dabei zu Lyoner, Schinken- oder Fleischwurst. Auch Kinder schätzen den Geschmack, weshalb massig Produkte angeboten werden, die speziell für die Kleinen angefertigt werden. Aber sind Bärchenwurst und Co qualitativ so gut, wie die Nachfrage hoch ist? 19 Produkte haben die Tester geprüft, darunter klassischen Aufschnitt, aber auch Kinderwurst. Nur ein einziges Produkt schmeckte den Prüfern sehr gut. Insgesamt sind immerhin neun empfehlenswert.
Wurst: Funde von Keimen und Bakterien
Rügenwalder Mühle kann sich auf die Schulter klopfen. Das Unternehmen stellt den Testsieger. Als einziges Produkt im Vergleich überzeugte die "Schinken Spicker Mortadella" geschmacklich auf ganzer Linie. Die Prüfer attestieren einen aromatisch-würzigen Geschmack und kommen auf das Gesamturteil "Gut" (2,0). Dafür ist die Wurst mit 1,68 Euro für 100 Gramm aber auch nicht ganz günstig. Wer so viel nicht ausgeben will, kann getrost auf günstigere Alternativen zurückgreifen. Unter anderem die "Gut & Günstig Delikatess Schinkenwurst" von Edeka ist ebenfalls "gut" (2,3) und kostet weniger als ein Drittel (50 Cent/100 Gramm).
Die Tester fanden allerdings auch weniger Appetitliches. In mehreren Produkten wurden Keime und eine erhöhte Anzahl an Milchsäurebakterien nachgewiesen. Ausgerechnet mehrere Kinderprodukte, darunter die "Mini Fleischwurst" von Ferdi Fuchs (Note: 3,5), sind betroffen. Das stelle zwar kein akutes Gesundheitsrisiko dar, zeige aber beginnenden Verderb an, schreibt Warentest.
Keime in unserem Essen: Diese Lebensmittel sind häufig mit Listerien verseucht
Vorsicht ist geboten bei Rohmilch und Käse aus Rohmilch, halbfestem Käse mit Blauschimmel wie Gorgonzola, weichen Käsesorten aus pasteurisierter Milch wie Limburger, Handkäse oder Tilsiter, eingelegtem Käse aus offenen Gefäßen wie Feta, Kräuterquark oder Mozzarella und vorgefertigtem Reibekäse. Werden die Produkte vor dem Verzehr über 70 Grad Celsius erhitzt, können auch Risikogruppen (Immungeschächte und Schwangere) diese Lebensmittel ohne Probleme konsumieren.
Mieser Geschmack von Bio-Wurst
Unruhig machten die Tester allerdings zwei andere Produkte. Eines davon ist die "Geflügel Mortadella" von Wiesenhof. Sie gehört zu den Produkten, in denen Bestandteile gefunden wurden, die auf Separatorenfleisch hindeuten. Demnach wies die Wurst mehr Knochen- und Knorpelbestandteile auf als andere Würste. Auf Nachfrage verneinten die Anbieter allerdings den Einsatz, berichtet Stiftung Warentest. Beide müssen sich dennoch mit der Note 3,5 zufrieden geben.
Ausgerechnet eine Bio-Wurst holt das schlechteste Ergebnis im Test: die Schinkenwurst von BioLust. Die kostet zwar vergleichsweise stattliche 2,36 pro 100 Gramm, fällt im Geschmackstest aber negativ auf. Die Tester bescheinigen eine milchsäuerliche Fehlnote. Schuld daran ist eine erhöhte Anzahl von Milchsäurebakterien. Unterm Strich reicht das nur für das Qualitätsurteil "Ausreichend".
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