Der Abenteurer und Menschenrechtsaktivist Rüdiger Nehberg ist tot. Das berichtete die von ihm gegründete Menschenrechtsorganisation Target am Donnerstagabend auf ihrer Website. Nehberg starb im Alter von 84 Jahren.

Der im Mai 1935 in Bielefeld geborene Nehberg hatte noch bis ins fortgeschrittene Alter strapaziöse Reisen und Abenteuer unternommen. Als erstem Menschen überhaupt gelang es ihm 1972, den rund tausend Kilometer langen blauen Nil durch Äthiopien und Sudan per Boot zu befahren. Im Jahr 1987 überquerte er den Atlantik mit einem Tretboot.

Nehberg setzte sich auch für die Rechte der indigenen Volksgruppe der Yanomami im Amazonasgebiet ein. Die Aufgabe habe seinen "ursprünglich von Abenteuerlust geprägten Reisen unerwartet Sinn und meinem Leben Erfüllung" gegeben, schrieb Nehberg einmal. Später wandte er sich dem Kampf gegen Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen zu. Für sein Engagement erhielt Nehberg das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Der gelernte Bäcker und Konditor arbeitete parallel noch lange in seinem angestammten Beruf und führte bis 1990 in Hamburg einen eigenen Betrieb. Die Tricks für das Überleben in Extremsituationen brachte sich Nehberg im Laufe der Zeit selbst bei.