Pit graves in Bulgaria and the Yamnaya Culture

E Kaiser, K Winger - Praehistorische Zeitschrift, 2015 - degruyter.com
E Kaiser, K Winger
Praehistorische Zeitschrift, 2015degruyter.com
Grubengräber mit spezifischen Bestattungssitten, die in Grabhügeln im Balkan-und
Karpatengebiet ausgegraben wurden, werden seit langem der Jamnaja-Kultur
zugeschrieben. Die Gräber der Jamnaja-Kultur sind zwischen 3100 und 2500 v.
Chr.(kalibriert) vor allem in der osteuropäischen Steppenzone zwischen den Ostkarpaten
und dem südlichen Uralvorland verbreitet. Das Auftreten von vergleichbaren Grabanlagen
westlich dieser Hauptverbreitungszone wurde immer wieder mit Migrationen aus der Steppe …
Zusammenfassung
Grubengräber mit spezifischen Bestattungssitten, die in Grabhügeln im Balkan- und Karpatengebiet ausgegraben wurden, werden seit langem der Jamnaja-Kultur zugeschrieben. Die Gräber der Jamnaja-Kultur sind zwischen 3100 und 2500 v. Chr. (kalibriert) vor allem in der osteuropäischen Steppenzone zwischen den Ostkarpaten und dem südlichen Uralvorland verbreitet. Das Auftreten von vergleichbaren Grabanlagen westlich dieser Hauptverbreitungszone wurde immer wieder mit Migrationen aus der Steppe erklärt, deren Verlauf sehr unterschiedlich gedeutet wurde.
Seit der umfassenden Studie von I. Panajotov ist die Zahl an archäologisch untersuchten Grabhügeln im heutigen Bulgarien angewachsen, so dass die darin freigelegten Grubengräber neu bewertet werden können. Insgesamt 162 Gräber weisen charakteristische Kennzeichen auf, die es erlauben, sie der Jamnaja-Kultur zuzuordnen. Sie lassen sich in drei regionale Gruppen im Nordwesten, Nordosten und im Süden des heutigen Bulgariens unterteilen.
Eine Serie von 14C-Daten zeigt, dass die Gräber in den drei Regionen zwischen 3100 und 2500 cal BC angelegt wurden, was für eine Zuwanderung über einen längeren Zeitraum hinweg spricht. Insbesondere in Thrakien belegt die Beigabe von Gefäßen aus dem lokalen Kulturmilieu in den Bestattungen der Jamnaja-Kultur einen intensiven Kontakt der Zuwanderer mit der Bevölkerung, die dort in den Tellsiedlungen lebte.
Die Steinstelen und die Ausstattung der Verstorbenen in den westpontischen Grabkomplexen mit Spiralringen sind Attribute, wie sie aus Bestattungen der Jamnaja-Kultur im nordwestlichen Schwarzmeerraum überliefert sind. Daher wird diese als Herkunftsregion der vermutlich eher kleineren Populationsgruppen diskutiert, die über mehrere Jahrhunderte hinweg in das heutige Bulgarien einwanderten. Soweit die immer noch nur auf Gräbern beruhende Quellenlage überhaupt verlässliche Rückschlüsse zulässt, ergibt sich ein Bild kommunikativer Prozesse, die zwischen der lokalen und der zugewanderten Bevölkerung stattfanden. Die in der Forschung wiederholt beschworene Überlegenheit seitens der Steppenbewohner ist in den Befunden nirgends zu erkennen.
Résumé: Les tombes à fosses avec rites funéraires spécifiques fouillées dans les Balkans et la région des Carpates ont depuis longtemps été attribuées à la culture Yamna. Ces sépultures, qui datent entre environ 3100 et 2500 cal BC, sont réparties avant tout dans la zone des steppes d’Europe orientale, entre les Carpates et les régions limitrophes de l’Oural du sud. La présence de tombes semblables à l’ouest de cette zone a été considérée à maintes reprises comme preuve d’une immigration de populations venant des steppes, bien que les modalités de cette immigration aient été interprétées de manières diverses.
Depuis la parution des travaux exhaustifs d’I. Panajatov, le nombre de tumuli fouillés sur le territoire de la Bulgarie moderne s’est accru, ce qui nous permet de réévaluer les tombes à fosses qu’ils contenaient. En tout 162 tombes exhibent des traits caractéristiques de la culture Yamna. Elles peuvent être classées en trois groupes répartis sur le nord-ouest, le nord-est et le sud de la Bulgarie actuelle.
Une série de dates radiocarbone indique que les tombes à fosses de ces trois régions ont été établies entre 3100 et 2500 cal BC, ce qui laisse penser à une migration sur une durée prolongée. Le fait que des vases de production locale appartenant à une culture indigène aient été inclus dans le mobilier des sépultures Yamna en Thrace suggère que des contacts étroits existaient entre les immigrants et la population autochtone qui à cette …
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