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User:Czelko/sandbox

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Old Surehand II bildet den zweiten Band der Old Surehand-Trilogie von Karl May. In diesem Buch hat May Auskoppelungen aus den Romanen Auf der See gefangen und Waldröschen sowie drei kürze Erzählungen mit einer Rahmenhandlung verbunden. Dieser Abschnitt hat wenig zu tun mit der eigentlichen Old Surehand-Handlung, die erst im letzten Kapitel des Bandes fortgeführt wird.

Entstehung[edit]

Die verwendeten Texte[edit]

Karl May trat 1877 im Verlag Bruno Radelli in Dresden seine zweite Redakteursstelle an und übernahm die Redaktion des 2. Jahrganges des Unterhaltungsblattes Frohe Stunden. Für dieses verfasste er eine Reihe an eigenen Beiträgen: Neben kürzeren Erzählungen wie Der Oelprinz (1877, verwandt mit Old Firehand von 1875), Ein Self-man (1877/78) und Vom Tode erstanden (1878) auch seinen ersten vollendeten Roman[1] Auf der See gefangen (1877/78).

Die in Deutschland spielenden Teile des Romans (für Old Surehand II gestrichen) greifen auf das Personal aus der Humoreske Ziege oder Bock (1878) und dem sogenannten Otto-Victor-Fragment (Nachlass) zurück.

Einen Großteil der Frohe Stunden-Texte überarbeite May später und veröffentlichte sie in Deutscher Hausschatz in Wort und Bild (Verlag Friedrich Pustet, Regensburg), der in der Folge zu Mays Hauptpublikationsorganen gehörte. Die erste dieser Erzählungen war Three carde monte (1879), die auf Motiven aus Ein Self-man und Old Firehand / Der Oelprinz[2] basiert. In Three carde monte und Ein Self-man treten historische Persönlichkeiten auf und derartige Texte waren zu Mays Zeiten begehrt.[3] Weder Auf der See gefangen, noch Vom Tode erstanden hatte May als Ausgangsmaterial für für Hausschatz-Erzählungen herangezogen.

Da Mays Arbeiten für den Deutschen Hausschatz kaum zum Leben reichten und – nach Mays Angaben – das Geschäft seines Arbeitgebers der ersten Redakteursstelle, des Verlegers H. G. Münchmeyer in Dresden, schlecht lief, schrieb May fünf mehrtausendseitige Kolportageromane. Nach Mays Angaben hatte er mit Münchmeyer ausgemacht, dass die Romane pseudonym erscheinen mussten und dass nach Erreichen von 20.000 Abonnenten May die Rechte zurückerhielt. Als erstes erschien Das Waldröschen oder die Rächerjagd rund um die Erde (1882–1884) unter dem Pseudonym Capitan Ramon Diaz de la Escosura in 101 Lieferungsheften, das zu den erfolgreichsten Kolportageromanen jener Zeit gehört. Wegen der hohen Arbeitsbelastung und mit Blick auf die Zielgruppe litt die Qualität der Kolportageromane und liegt deutlich niedriger als die parallel entstandenen Werke für den Deutschen Hausschatz. Für Näheres zur Entstehung von Waldröschen siehe Karl Mays Kolportageromane und den Werkartikel.

May hatte drei Jugendschriften veröffentlicht: Der Waldläufer (1879), eine Bearbeitung für die Jugend des Romans von Gabriel Ferry, Im fernen Westen (1879), eine flüchtige Bearbeitung seiner eigenen Erzählung Old Firehand (1875), und Ein Oelbrand (1880), welcher von der Aufmachung her statt in ein Jugendbuch genauso wie vorherige Wild-West-Erzählungen in einem Familienblatt hätte erscheinen können.[4] Für Unter der Windhose (1886) hatte sich May sorgfältig vorbereitet und auf sein jugendliches Publikum eingestellt.[5] Hier treten erstmals jugendliche Handlungsträger, die eine Identifikation ermöglichen, wie May es auch bei seinen späteren Jugenderzählungen im Im Guten Kameraden verwendet. Mutmaßlich reizte May mehr der Kontakt zu einem angesehenen Jugendbuchverlag, als der finanzielle Aspekt.[6]

Winnetou gehört hier zu den Gileno-Apachen

Wichtige Quelle ist Albert S. Gatschet: Zwölf Sprachen aus dem Südwesten Nordamerikas (Hermann Böhlau, Weimar, 1876)[7]

Das Buch[edit]

Seit 1892 begann May seine in diversen Zeitschriften (vor allem im Deutschen Hausschatz) und Marienkalendern verstreuten Reiseerzählungen in der Reihe Carl May’s Gesammelte Reiseromane in Buchform zu veröffentlichen. Dies geschah zunächst mit den Einzelteilen des Orientzyklus (1892) und der El Sendador-Dilogie (1894). Kürzere Reiseerzählungen erschienen in zwei geographisch aufgeteilten Anthologien (Orangen und Datteln und Am Stillen Ocean, beide 1894). Erstmals mit der Winnetou-Trilogie (1893) schrieb May einen Band eigens für die Gesammelten Reiseromane neu und dieser bildet den Beginn der Rahmenhandlung, in die vier Winnetou-Erzählungen integriert wurden.

Bis 1894 hatte May bereits alle kürzeren Abenteuererzählungen aus dem Deutschen Hausschatz in Buchform wiederveröffentlicht mit Ausnahme von Three carde monte und Der Boer van het Roer. Während sich letztere Reiseerzählung relativ einfach in die Gesammelten Reiseerzählungen integrieren lassen sollte (erfolgte 1897 in Auf fremden Pfaden), bestand bei Three carde monte die Problematik, dass es sich bei diesem Text um eine Er-Erzählung ohne den bekannten Ich-Helden handelte.

Bereits in Old Surehand I hatte May die beiden Illustrationstexte Im Mistake-Cannon (1889) und Der erste Elk (1893) untergebracht, wobei er aus letzterem die für den Roman bedeutende Figur Old Wobble übernahm.

May bekommt die Textgrundlage von Pauline Münchmeyer zugesandt und die Abonnentenzahl ist voll!!!

Unter der Windhose: Nur leicht bearbeitet: Statt Winnetou Intschu-tschuna, statt Old Shatterhand ein Ethnologe, Entfernung von Druckfehlern, Änderung von Apachen zu Apatschen

Inhalt[edit]

Rahmenhandlung[edit]

Kapitel Text Anmerkungen
Bei Mutter Thick Three carde monte
Vom Tode erstanden an Kanada-Bill angepasst
Auf der See gefangen Erste Hälfte
in Deutschland spielende Teile ausgelassen
Der Königsschatz Unter der Windhose Old Shatterhand und Winnetou ersetzt
Waldröschen Kapitel 11 und 12 (erste Hälfte)
Liebesbeziehungen entfernt bzw. entschärft
Der Korsar Auf der See gefangen Zweite Hälfte
in Deutschland spielende Teile ausgelassen
Die verkehrten Toasts Fortführung der eigentlichen Old Surehand-Handlung

Zur Fortführung der eigentlichen Old Surehand-Handlung siehe Old Surehand (Roman)

Three carde monte[edit]

Vom Tode erstanden[edit]

Auf der See gefangen[edit]

Unter der Windhose[edit]

Verwebung von Belehrung und Unterhaltung

Waldröschen, Kapitel 11 und 12[edit]

Zum Inhalt des Gesamtromans siehe Waldröschen

Zwei Liebesbeziehungen wurden gestrichen (ca. 7% der Textvorlage) und eine davon in entschärfter Form sowie das Ende des Textes schrieb May neu (ca. 2% der Buchfassung).[8]


Kritik[edit]

Jene Texte, die May in Frohe Stunden veröffentlichte, empfindet Meier als „kantig und holzschnittartig erzählt”,[9] da sie wohl nicht mehr als unter hohem pekuniärem Druck entstandene Skizzen darstellen.[10] Spätere Neufassungen (Three carde monte) sind gemäß Meier und Siegfried Augustin “qualitativ besser, gediegener, wesentlich breiter im Erzählfluß” und teilweise deutlich spannender.[11][12] Allerdings fällt hier Three carde monte mit einer planlosen Handlungsführung und undifferenzierter Personenzeichnung negativ auf, bekundet Claus Roxin.[13]

Unter den Frohe Stunden-Texten ist nach Biermann & Laser Vom Tode erstanden „sicherlich [...] erzähltechnisch am wenigsten gelungen“[14] und Koch bemängelt: „die Geschichte ist etwas ausschweifend, [...] teils schwülstig.“[15]

Siegfried Agustin stellt fest: „Geschickt verknüpft May, hier ganz der unauffällig ‚Lehrer seiner Leser’, Spannung und Wissensvermittlung.“ [16]

Augustin bezeichnet ihn als „endlos langen Abend“ [17]

Warum hat Old Shatterhand noch nie von dem Ethnologen gehört, der doch Intschu-tschunas Bruder gewesen sein soll. [18]

Bibliografie[edit]

In der folgenden Tabelle sind die aktuellen Nummern des Bandes und der Erzählung aus Karl May’s Gesammelten Werken (Titel können hier abweichen), der Titel des entsprechenden Reprints der Karl-May-Gesellschaft sowie Abteilung und Bandnummer der historisch-kritischen Ausgabe Karl Mays Werke (sofern bereits erschienen) angegeben.

Titel Jahr Anmerkungen Karl May’s
Gesammelte Werke
Reprints der
Karl-May-Gesellschaft
Historisch-kritische
Ausgabe
Aus der Mappe eines Vielgereisten. Nr. 2. Old Firehand 1875 Erstdruck in selbst redigiertem Blatt 71,02 Old Firehand I.8
Der Oelprinz 1877 vmtl. vor Antritt der Redakteursstelle erschienen[19] 84,02 Frohe Stunden I.8
Auf der See gefangen 1877/78 auch Auf hoher See gefangen;
Erstdruck in selbst redigiertem Blatt
80,01 Frohe Stunden
Ein Self-man 1877/78 Erstdruck in selbst redigiertem Blatt 71,08 Frohe Stunden I.8
Vom Tode erstanden 1878 Erstdruck in selbst redigiertem Blatt 84,04 Frohe Stunden I.8
Three carde monte 1879 Motivübernahmen aus Ein Self-man und Old Firehand / Der Oelprinz Kleinere Hausschatz-Erzählungen
Waldröschen 1882–1884 hieraus Kapitel 11 und 12 5155 und 77
(hier 51)
II.3–II.8
(hier II.3)
Unter der Windhose 1886 Der Krumir IV.27
Old Surehand II 1895 19 und 15, Kapitel 1

Innerhalb der Reihe Karl Mays Illustrierte Werke erschien Old Surehand II 1909 als XII. Band mit Illustrationen von ???. Ein Reprint des Waldröschen erschien ??? bei Olms Presse, während der Karl-May-Verlag 1984 Old Surehand II als Reprint der Freiburger Erstausgabe herausgab.

Literatur[edit]

  • Ekkehard Koch: Der »Kanada-Bill«. Variationen eines Motivs bei Karl May. In: Claus Roxin, Heinz Stolte, Hans Wollschläger (Hrsg.): 'Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1976. Hansa-Verlag, Hamburg 1976, ISBN ???. S. 29-46. (Onlinefassung)

Weblinks[edit]

Einzelnachweise[edit]

  1. ^ Seinen ersten Roman, Der beiden Quitzows letzte Fahrten (1876), hatte May abgebrochen. Er wurde von Dritten zu Ende geführt.
  2. ^ Die genaue Beziehung zwischen Old Firehand und Der Oelprinz untereinander bzw. eine gemeinsame Fassung als Basis für Three carde monte wird diskutiert. (J. Biermann, J. Laser: Editorischer Bericht. 2015, S. 464. f., 544 f.)
  3. ^ Heermann, Karl May, der Alte Dessauer und eine „alte Dessauerin“, S. 71.
  4. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 153.
  5. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 153.
  6. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 154.
  7. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 154.
  8. ^ Hans-Jürgen Düsing: Textvergleich des Kapitels „Der Königsschatz“. „Das Waldröschen“ <> Old Surehand 2. Digitales Dokument, [1], 11. Februar 2013.
  9. ^ Meier, Herbert: Einleitung. In: Meier, Kleinere Hausschatz-Erzählungen, S. 18.
  10. ^ Meier, Einleitung, S. 24.
  11. ^ Augustin, Einleitung, S. 23.
  12. ^ Meier, Kleinere Hausschatz-Erzählungen, S. 7, 24.
  13. ^ Roxin, Claus: [Werkartikel über] Old Surehand. In: Ueding, Handbuch, S. 205.
  14. ^ J. Biermann, J. Laser, Editorischer Bericht, S. 574.
  15. ^ E Koch, Der »Kanada-Bill«, S. 41.
  16. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 154.
  17. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 154.
  18. ^ Siegfried Augustin: [Werkartikel zu] Unter der Windhose. In: Herbert Meier: Der Krumir. Seltene Originaltexte. Reprint der Karl-May-Gesellschaft, Hamburg, ???. S. 154.
  19. ^ J. Biermann, J. Laser: Editorischer Bericht. 2015, S. 544.

Old Surehand-Handlung[edit]

Ich habe bewusst kaum etwas zur eigentlichen Old Surehand-Handlung und besonders zum letzten Kapitel geschrieben, da ich es für sinnvoller halte, dass dieses Kapitel zusammen mit Old Surehand I und III in einem gemeinsamen Artikel behandelt wird, den ich hier provisorisch Old Surehand (Roman) genannt habe. Sollte allerdings die Meinung vorherrschen, dass jeder Band eines eigenen Artikels bedürfe, müsste dieser Artikel hier entsprechend ergänzt werden.