Alexandra Berlin

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Alexandra Berlin (* 1988 in Leningrad, Sowjetunion, als Alexandra Rojkov) ist eine deutsche Journalistin.

Alexandra Berlin, damals noch mit dem Familiennamen Rojkov, kam im Frühjahr 1992 im Rahmen der Aufnahme eines Kontingents russischer Juden zum Schutz vor Diskriminierung in der Sowjetunion gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder nach Deutschland. Nach einem Jahr in einem Flüchtlingsheim bei Ludwigsburg[1] wuchs sie in Benningen am Neckar auf. Am Friedrich-Schiller-Gymnasium Ludwigsburg legte sie ihr Abitur ab.[2]

Berlin begann zunächst ein Studium der BWL und Arabistik,[3] wovon sie rund ein Jahr an der Universität Kairo verbrachte.[4] 2010 brach sie ihr Studium ab und absolvierte stattdessen die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. 2012 verbrachte sie mit einem Trialog-Stipendium der BMW Stiftung Herbert Quandt vier Monate in Jerusalem und zwei Monate in Tel Aviv.[3] Für die Deutsche Presse-Agentur arbeitete sie als Nahost-Korrespondentin.[5][6] 2014 erhielt Berlin ein Seminyak-Stipendium von reporter-forum.de, Claus Kleber, Dirk Kurbjuweit und Beate Lakotta,[7] das sie für die Reportage „Die Mütter des Menschenhandels“ über Prostitution und Menschenhandel nutzte.[8] Auch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit vergab 2014 ein Recherchestipendium an Alexandra Berlin.[9] Gefördert durch die Michael-Jürgen-Leisler-Kiep-Stiftung absolvierte Berlin 2015 ein USA-Stipendium.[10] Von Herbst 2015 an arbeitete Berlin als freie Journalistin unter anderem für F.A.Z., NZZ, ZEIT ONLINE,[11] SZ-Magazin[12] und die taz.[13] Seit Juni 2019 ist sie Redakteurin im Auslandsressort des Spiegel.[6] 2024 war sie Co-Autorin des achtteiligen Doku-Podcasts Judging Amanda Knox.[14]

2014 zählte das Medium Magazin Berlin zu den „Top-30 bis 30“ der deutschen Journalisten.[15] 2015 wurde Berlin für ihre Reportage „Hol’ mich hier raus!“[16] für den Axel-Springer-Preis nominiert.[17] 2016 wählte das Forbes Magazine Berlin zu den 30 besten europäischen Journalisten unter 30 Jahren.[18] Berlins Reportage „Glaubst du, dass du mir helfen kannst?“ wurde 2016 in die Short-List des Egon-Erwin-Kisch-Preises aufgenommen.[19] 2019 wurde Berlin von Aktion Deutschland Hilft für ihre drei Reportagen aus Niger „Wenn die Ärmsten Flüchtlingen helfen“[20], „Die Frau, die flüchten darf“[21] und „Das Land der Krisenkinder“ für den Journalistenpreis humanitäre Hilfe nominiert.[22] Für den Nannen Preis 2019 war Berlin gleich zweimal nominiert: Mit der Reportage „Schicksalswahl“ in der Kategorie „Dokumentation“ sowie in der Kategorie „Investigation“ gemeinsam mit Journalisten von Correctiv, Die Zeit, Republik und Addendum für die Recherchen zu den CumEx-Files.[23]

In einem Spiegel-Artikel vom 12. November 2023 erklärte sie, ihren russischen Namen abgelegt und den Geburtsnamen ihrer Großmutter, Berlin, angenommen zu haben, weil sie „mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine nichts zu tun haben möchte“.[24]

Einzelnachweise

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  1. a b Alexandra Rojkov: Die Heimkehr. In: Süddeutsche Zeitung. 30. Juni 2016.
  2. Preisverleihung der Richard-Hirschmann-Jugend-Stiftung (Memento vom 11. Dezember 2019 im Webarchiv archive.today) In: Gemeinde Benningen. 31. Januar 2008.
  3. a b Lena Lammers: Alexandra Rojkov: „Ich habe einen Hamas-Führer interviewt und mit Siedlern zu Abend gegessen“. In: Edition F. 12. Februar 2016.
  4. Alexandra Rojkov: Studieren in Kairo: Clash of Civilisations. In: Café Babel. 16. Februar 2012.
  5. Alexandra Rojkov gehört zu den „Top 30 bis 30“.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dpa.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: dpa. 8. September 2014.
  6. a b Alexandra Rojkov. In: Der Spiegel.
  7. Seminyak-Stipendium – Die Stipendiaten 2013. (Memento vom 21. Juli 2014 im Internet Archive) In: reporter-forum.de. 5. Februar 2014.
  8. Alexandra Rojkov: Die Mütter des Menschenhandels. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 30. März 2015.
  9. Journalistenstipendien der SdpZ wurden vergeben. In: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. 2014.
  10. Bisherige Stipendiaten seit 1977 . In: Michael-Jürgen-Leisler-Kiep-Stiftung.
  11. Autorenseite von Alexandra Berlin. In: ZEIT ONLINE.
  12. Autorenseite von Alexandra Berlin. In: SZ-Magazin.
  13. Artikel von Alexandra Berlin. In: taz.
  14. Alexandra Berlin, Khesrau Behroz: Judging Amanda Knox. Undone/Der Spiegel, 2024.
  15. Annette Milz: Top-30 bis 30 2014. In: Medium Magazin 17. Juli 2014.
  16. Alexandra Rojkov: Hol mich hier raus! In: jetzt.de. 7. April 2014.
  17. Finalisten Print überregional 2015. (Memento vom 17. Oktober 2015 im Internet Archive) In: Axel-Springer-Preis.
  18. Wow. Diese 64 Talente aus Deutschland haben es in die Forbes 30 under 30 geschafft. In: Edition F. 20. Januar 2016.
  19. Nannen Preis 2016 – Juoren, Preisträger, Nominierte. (Memento vom 18. Juli 2018 im Internet Archive) In: Nannen Preis. 2. Mai 2016.
  20. Alexandra Rojkov: Wenn die Ärmsten Flüchtlingen helfen. In: taz. 26. Juli 2018.
  21. Alexandra Rojkov: Die Frau, die flüchten darf. In: taz. 14. August 2018.
  22. Die Nominierten 2019. In: Aktion Deutschland Hilft.
  23. Nannen Preis 2019 – Short Lists. (Memento vom 11. Dezember 2019 im Internet Archive) In: Nannen Preis. 11. April 2019.
  24. Alexandra Rojkov: Warum ich meinen russischen Nachnamen ablege. In: Der Spiegel. 12. November 2023.
  25. Norbert Heimbeck: Das andere Bild von Afrika. In: Nordbayerischer Kurier. 30. April 2015.
  26. Alexandra Rojkov: Chris’ Reise zu den Sternen. In: Hochschulanzeiger. 15. April 2014.
  27. Young journalist wins CNN award for „compelling, emotional“ Syria reports. In: CNN. 30. März 2015.
  28. Alexandra Rojkov, Jan Ludwig: „Glaubst du, dass du mir helfen kannst?“ In: Tagesspiegel.
  29. Klaus Nikolei: Duden-Journalistenpreis geht nach Berlin. In: Rheinische Post. 11. Januar 2016.
  30. Die Sieger 2017. (Memento vom 11. Dezember 2019 im Webarchiv archive.today) In: Bergwelten. 5. Dezember 2018.
  31. Alexandra Rojkov: Der alte Mann, der Berg und ich. CORD. 18. November 2017.
    CORD war ein Männermagazin von Gruner + Jahr und dem Landwirtschaftsverlag Münster, das 2018 eingestellt wurde.
  32. Die Preisträger des Peter-Boenisch-Gedächtnispreises 2019. In: Petersburger Dialog. Juli 2019.
  33. Erster Reporterpreis nach Relotius: Reportage über digitale Diktatur in China und Enthüllung der Ibiza-Affäre prämiert. In: Meedia. 3. Dezember 2016.
  34. Nannen Preis 2020: Das sind die Gewinner. 30. April 2020, abgerufen am 30. April 2020.