„Tunesier“ – Versionsunterschied

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Version vom 7. Juli 2006, 13:08 Uhr

Als Tunesier werden gemeinhin alle Staatsbürger bzw. Angehörige der Titularnation der arabischen Republik Tunesien bezeichnet. Da Tunesien Mitgliedsstaat der Arabischen Liga ist und der rein-berberische Bevölkerungsanteil nur 3-7% ausmacht (im Unterschied zu anderen Maghreb-Staaten), gelten die Tunesier fälschlich zumeist als Araber.

Tatsächlich aber handelt es sich beim tunesischen Staatsvolk zu 75-80% genetisch eher um ein arabisiertes als um ein arabisches Volk. Im Gegensatz zu arabisierten Berbern z.B. Marokkos sind die Tunesier aber sogar tatsächlich auch Semiten. Sie gelten (wie die Malteser) als Nachkommen der semitischen Phönizier bzw. phönizischen Karthager, die zwischen der arabischen Eroberung Ifriqiyas (Afrika, Tunesien) im 7. Jahrhundert und dem Einfall arabischer Nomaden (Banu Hilal, Solaim) im 11. Jahrhundert islamisiert und arabisiert wurden.

Der rassistische Geograph und Orientalist Ewald Banse ordnete die Tunesier dennoch mit schwarzafrikanischem Blut vermischten Libu-Berbern zu. Kulturell sind natürlich tatsächlich muslimische Libyer und Algerier, ethnisch aber katholische Malteser die nächsten Verwandten der Tunesier. Zweifellos aber haben in Tunesien auch bedeutende Vermischungen von Arabern und Berbern stattgefunden. Trotz der Herrschaft schiitischer Fatimiden über Ifriqiya im 10. Jahrhundert blieben die Tunesier sunnitische (malikitische) Muslime (heute 98%).

Der tunesische Dialekt des Arabischen weicht vom offiziellen Hocharabisch ab, das auf der Nachbarinsel gesprochene Maltesisch ist nur eine mit lateinischen Buchstaben geschriebene Form dieses phönizisch-semitischen Tunesisch-Arabisch.