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LuxemburgSeit Jahresbeginn steigen die Zinsen nicht mehr – doch die Immobilienkäufer lassen auf sich warten

Luxemburg / Seit Jahresbeginn steigen die Zinsen nicht mehr – doch die Immobilienkäufer lassen auf sich warten
Die Zeit, in der es bei Banken Negativ- und Strafzinsen gab, ist seit 2022 vorbei Foto: Editpress/Robert Spirinelli

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Nach einem rasanten Anstieg in den letzten beiden Jahren sind die Zinsen auf Immobilienkrediten hierzulande nun seit Jahresbeginn stabil.

Seit Europas Zentralbank im Juli 2022 eine Serie von Leitzinserhöhungen eingeleitet hat, haben die Zinssätze auch hierzulande deutlich zugelegt. Das ungewöhnliche Umfeld der Niedrig- und Strafzinsen, das mit der Finanzkrise im Jahr 2008 entstanden war, war vorbei. Mitte 2022 waren es gerade mal 1,3 Prozent, die die Luxemburger Haushalte im Schnitt für neue Immobilienkredite mit einem variablen Zinssatz akzeptieren mussten. Im Dezember 2023, dem Monat mit den bisher höchsten Zinssätzen, waren es satte 5 Prozent.

Als Erstes erhöhten sich die Zinssätze für Kredite mit einem festen Zinssatz. Bereits vor den betreffenden Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank. Nach einem historischen Tiefststand im Dezember 2020 (1,26 Prozent) ist die Rate am Steigen, erst ganz langsam, dann etwas schneller. Ihren bisherigen Höhepunkt hat sie im November 2023 mit 4,16 Prozent erreicht.

Nun jedoch sind beide Raten seit einigen Monaten nicht mehr am Steigen. Sie sind sogar ganz leicht rückläufig. Das zeigen neue Zahlen der Luxemburger Zentralbank. Der durchschnittliche variable Zinssatz für neue Immobilienkredite lag im März 2024 „nur“ noch bei 4,87 Prozent, der feste bei 3,64 Prozent. Dass die Zinssätze zuletzt nicht mehr steigen, kann darauf hindeuten, dass die Banken mit einem baldigen Ende der EZB-Zinserhöhungsserie rechnen.

Das Nicht-mehr-Steigen der Zinsen, gekoppelt an die deutlich gefallenen Immobilienpreise, hat jedoch bislang nicht gereicht, um wieder mehr Käufer in den Markt zu locken. Als Folge der steigenden Zinsen bleibt das Volumen der geliehenen Gelder deutlich rückläufig: Im Jahr 2023 waren insgesamt Immobilienkredite in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro vergeben worden. 2021 noch mehr als 9 Milliarden Euro.

Auch zwischen Januar und März 2024 blieben die Zahlen schlecht: Mit 1,27 Milliarden Euro lag das Volumen der neuen Immobilienkredite fast eine Milliarde Euro unter dem der ersten drei Monate 2022 und ebenfalls 0,3 Milliarden unter dem des Vorjahreszeitraumes. Trotzdem geben die Zahlen auch Zeichen einer zaghaften Besserung: Verglichen mit den letzten drei Monaten 2023, dem bisher schlechtesten Quartal, war das Kreditvolumen nun Anfang 2024 bereits wieder spürbare 30 Prozent höher.

Gestiegene Zinsen für Spareinlagen

Ähnlich wie die Zinsen auf Krediten haben sich in den letzten Monaten auch die Zinsen auf Sparguthaben entwickelt: Während die Luxemburger Banken ihren Kunden im Januar 2022 im Schnitt nur Strafzinsen auf ihren Spareinlagen angeboten hatten, so liegt der durchschnittliche Zinssatz auf neuen Sparguthaben in Form von „dépôts à terme“ von bis zu einem Jahr seit März 2022 wieder im positiven Bereich. Im August begann er spürbar zu steigen. Drei Monate später war die Marke von einem Prozent überschritten. Im Januar 2024 hatte die Rate, bei 3,46 Prozent, ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Im März (letzte verfügbare Zahlen) lag er bei 3,39 Prozent.

Die Luxemburger Privathaushalte haben reagiert: Seit Januar 2023 setzen sie wieder aufs traditionelle Sparen und haben mehr als 3 Milliarden Euro pro Monat neu auf Festgeldkonten von bis zu einem Jahr angelegt. Allein im März 2024 waren es 4,76 Milliarden. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2021 waren es gerade mal 263 Millionen. Das letzte Mal, als die Luxemburger monatlich mehr als drei Milliarden Euro auf Festgeldkonten anlegten, war im Jahr 2009. Das war kurz vor Beginn der Niedrigzinszeit.

Grober J-P.
14. Mai 2024 - 20.35

Ein junger Mann sagte mir neulich, bei einem Taux fixe von 2% könnte ich mal wieder bei der Bank vorbeischauen, ein kleines Appart wäre dann vielleicht drin. Hirnrissig die Quadratmeterpreise von heute!