Schutzengel im Trikot
Weil sie sofort reagieren – Schiedsrichter retten ihrem Kollegen das Leben
Normalerweise sind sie Einzelkämpfer, aber an diesem Tag sind sie alle EIN Team!
Eigentlich ist es ein Standart-Termin: Bei einer jährlichen Leistungsprüfung kommen Schiedsrichter aus dem Kreis Fulda zusammen, um sich für ihr Amt zu qualifizieren. Aber dieses Mal verläuft alles anders als sonst. Einer der Schiris bricht zusammen und muss reanimiert werden. Doch hierin liegt nicht nur ein tragischer Vorfall, sondern auch sein großes Glück.
„Schnell war klar, dass es nicht nur der Kreislauf ist“
Bei der jährlichen Kreisleistungsprüfung laufen die Schiedsrichter auf dem Gelände des RSC Petersberg Intervalle, um ihre Fitness unter Beweis zu stellen. Einer von ihnen fühlt sich nicht gut und hängt hinterher. Kreislehrwart Marcus Klimek erzählt im RTL-Interview: „Ich habe dann gefragt: Ist alles ok? Er meinte dann, ‘die Beine machen zu, bisschen Kribbeln‘.“
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Kurz darauf bricht der 60-Jährige zusammen und verliert das Bewusstsein. Seine Kollegen erkennen die Notlage sofort und beginnen mit einer Herzdruckmassage. „Wir hatten einen, der ist beim Rettungsdienst tätig, und einen, der ist leitender Oberarzt hier in Fulda. Die beiden haben das dann zu zweit gesteuert, und es war noch ein dritter Kollege dabei. Die haben die Reanimation durchgeführt.“
Im Video: So geht Wiederbelebung richtig
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Ein schockierendes Erlebnis mit Happy End
Noch vor Ort setzen die geschulten Männer dann auch einen Defibrillator ein, bevor der Rettungsdienst eintrifft, erzählt Klimek. Als weitere Hilfe eintrifft, ist der Kollege schon wieder bei Bewusstsein und ansprechbar. Mittlerweile wurde er operiert, sagt Klimek und sein Zustand ist stabil. Die Leistungsprüfung wurde an diesem Tag abgebrochen.
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Nach dem Vorfall geht dem Kreislehrwart viel durch den Kopf. „Das rührt einen schon und geht auch nicht so leicht an einem vorbei.“ So schrecklich das Erlebnis auch war, so positiv sei aber auch die Bestätigung, so gut als Team zu funktionieren: „Es war einfach toll zu sehen, was für eine Gemeinschaft wir sind, unabhängig davon, dass wir unter der Woche eher Einzelkämpfer sind.“
Kreislehrwart plädiert für Umdenken im Amateursport
Rückblickend hat es Alfred Weber wohl das Leben gerettet, dass er direkt neben geschultem Personal zusammengebrochen ist. „Der Rettungsdienst wäre auch in zehn Minuten da, aber solche zehn Minuten können verdammt lang sein“, erinnert sich Klimek.
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Er selbst ist ausgebildeter Ersthelfer. Er wünscht sich, dass sich jeder Sportverein einen Defibrillator anschafft, um in solchen Situationen handeln zu können. Eine Pflicht gibt es in Deutschland nicht. „Das war ein entscheidender Faktor, der dem Kollegen das Leben gerettet hat. Ohne den Defi wäre es sehr eng geworden. Der Arzt hat gesagt, jede Minute, die du einen Patienten nicht aus dem Kammerflimmern rausholst, lindert die Überlebenswahrscheinlichkeit.“
Ein Erste-Hilfe-Kurs kann Leben retten
Ersthelfer sein ist wohl eine Situation, die keiner unbedingt will und doch niemand verhindern kann, wenn sie eintrifft. Der Kreislehrwart Markus Klimek ist froh, im Notfall genau zu wissen, was er tun muss. Um das Wissen zu verbreiten, denkt er nun darüber nach, freiwillige Teamevents im Bereich erste Hilfe zu veranstalten.
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Und das legt er auch anderen Trainern, Übungsleitern und Verantwortlichen ans Herz. „Einfach einen Crashkurs. Dass man einfach weiß, wie geht man damit um.“ Denn hierbei stimmt ihm wohl jeder zu: „Keiner will in die Lage kommen Ersthelfer zu sein. Aber das Schlimmste ist, wenn du mal danebenstehst und nicht weiter weißt.“
