RLV: Blauzungen-Impfstoff muss für alle reichen
RLV-Fachausschuss Rinder fordert ausreichend Impfstoff gegen Blauzungenkrankheit und Verschiebung der BVD-Bekämpfung
Bonn (agrar.de) – Der im kommenden Jahr zu erwartende Impfstoff gegen die so genannte Blauzungenkrankheit muss zumindest auf freiwilliger Basis allen Wiederkäuer haltenden Betrieben in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt werden.
Dies hat der Fachausschuss Rinder des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes
(RLV) auf seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Montag in Bonn gefordert. Zudem sprach sich der Fachausschuss dafür aus, mit Blick auf die Möglichkeit einer verpflichtenden Impfung Aspekte der EU-Kofinanzierung wie auch das Vorgehen anderer EU-Mitgliedstaaten zu berücksichtigen.
Wie der Fachausschuss-Vorsitzende, Johannes Frizen aus Alfter, hervorhob, hat sich die 2006 erstmals im Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande aufgetretene Krankheit dramatisch ausgebreitet. Inzwischen seien bundesweit circa 16.000 Betriebe betroffen, davon mehr als die Hälfte in NRW. Auch bei Rindern nehme die Zahl der durch die Krankheit verursachten Todesfälle zu. Hinzu kämen erhebliche wirtschaftliche Schäden durch Leistungseinbrüche, vermehrtes Umrindern sowie gestiegene Tierarzt- und Arzneimittelkosten.
Aufgrund der Belastung der Betriebe durch die Blauzungenkrankheit fordert der Fachausschuss darüber hinaus, die geplante Zwangsbekämpfung der Bovinen Virus-Diarrhoe – kurz BVD – um mindestens zwei Jahre zu verschieben. Dies gilt nach Auffassung des Fachausschusses umso mehr, als die BVD-Bekämpfung allein über ein halbwegs praxisgerechtes Ohrstanz-Verfahren zu schultern ist. Nicht zuletzt aus organisatorischen und logistischen Gründen bestünden jedoch erhebliche Zweifel, dass das Ohrstanzverfahren zum jetzigen Zeitpunkt optimal einsetzbar sei.
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