Erwin Pochmarski
Margaretha Pochmarski-Nagele
DiE SarkoPhagE voN iNtErciSa
UDk: xxx
Erwin Pochmarski i Margaretha Pochmarski-Nagele
cr
Bd
Das auxiliarlager liegt 46 Meilen von aquibcum entfernt.
Die truppengeschichte von intercisa beruht auf den im
gebiet von intercisa gefundenen inschriften. in intercisa
sind 28 Sarkophage gefunden. Die grösste gruppe sind die
Sarkophage mit Eroten. Es gibt zwei Untergruppen: Eroten
die tabula tragen und die Eroten die desenkte Fackel halten.
Eine kleine gruppe zeigt Militärpersonen in den setenfelder.
Es gibt auch eine grössere gruppe die als einzige Schmuck
das norisch-pannonische volutenornament beiderseits des
inschriftfeldes tragt. Weitere Schmuckelemente hat Peltenornament in den Seitenfeldern beiderseits des inschriftfeldes.
Es ist auch die chronologie bearbeitet. Die Sarkofage von
intercisa sind von aquicum geliefert.
Das auxiliarlager intercisa liegt 46 Meilen von aquincum entfernt1, was den
auf dem gebiet von Dunaújváros gefundenen Meilensteinen entspricht2. in den
Jahren zwischen 1906 – 1949 wurden teile des Lagers, der sich südlich und westlich vom Lager erstreckenden Siedlung und des südlich der canabae gelegenen
gräberfeldes durch planmäßige ausgrabungen freigelegt3. Das gräberfeld umfasst
mehr als 1000 Brand- bzw. körpergräber; es liegt beiderseits der aus dem Lager
durch die canabae nach Süden führenden Limesstraße auf einer Länge von 166
m, während die ausdehnung nach osten und Westen beiderseits der Limesstraße
jeweils 180 m beträgt, wobei nur östlich der Limesstraße reine Skelettgräber gefunden wurden4.
Die truppengeschichte von intercisa beruht auf den im gebiet von intercisa
gefundenen inschriften, wobei es hier im Detail unterschiedliche auffassungen
1
2
3
4
itin. anton. 245,3.
46 mp: ciL iii = 10635; 47 mp: ciL iii 3728 = 10636; vgl. Fitz 1991, 11.
vgl. intercisa i, 11-123; rE Suppl. iX (1962) 86-87 s.v. intercisa (J. Fitz); riU v, 11.
vgl. rE Suppl. iX (1962) 95 s.v. intercisa (J. Fitz)
1
gibt5. Nach der zuletzt von J. Fitz vertretenen ansicht war ab den 90-er Jahren des
1. Jhs. n. chr. bis zum 1. Dakerkrieg die ala I Augusta Ituraeorum sagittaria in
intercisa stationiert, zur Zeit der Dakerkriege die ala I Brittanica, seit hadrian bis
zum Ende der Markomannenkriege die ala I Thracum veteranorum sagittariorum
und seit dem Beginn der 80-er Jahre des 2. Jhs. n. chr. die wohl von M. aurel
aufgestellte cohors I Aurelia Antonina milliaria Hemesenorum sagittaria equitata
civium Romanorum, die anfangs den Namen ihres gründers antonina oder aurelia
antonina führt, in der Folge im 3. Jh. n. chr. die Binamen antoniniana (für die
regierungszeit von caracalla und Elagabal), Maximiniana (für die regierungszeit
von Maximinus thrax) und gordiana (für die regierungszeit von gordian iii)
erhält6; sie ist bis zur Mitte des 3. Jhs. n. chr. in intercisa nachweisbar, danach
aber nicht mehr7. Zwischen der Besatzung des Lagers und den angehörigen der
legio II Adiutrix, die in aquincum stationiert war, gab es enge Beziehungen, die
inschriftlich ihren Niederschlag gefunden haben8.
Nächst aquincum, für das sich 81 Sarkophage zusammenstellen lassen9, und
Brigetio, aus dem 54 Sarkophage bekannt sind10, ist intercisa mit 28 Sarkophagen11 der drittwichtigste Fundort pannonischer Sarkophage. vergleiche unter den
Sarkophagen von den drei Fundplätzen sind damit naheliegend; hinzu kommt die
große topographische Nähe von intercisa zu aquincum, das nur 46 Meilen (d. h.
68 kilometer) donauaufwärts liegt, woraus sich die Frage ergibt, ob die Sarkophagwerkstätten von aquincum auch für intercisa gearbeitet haben.
Die größte gruppe unter den Sarkophagen aus intercisa bilden mit neun Exemplaren die Sarkophage mit graberoten12. Bis auf ein Stück13 sind diese Sarkophage
bereits zusammengestellt worden14. Die graberoten (oder trauergenien) beinden
sich jeweils auf der vorderseite der Sarkophage in den Seitenfeldern beiderseits
des Mittelfeldes mit der inschrift (tabula). grundsätzlich lassen sich zwei Untergruppen von graberoten unterscheiden:
1) Eroten, die mit beiden händen oder nur mit einer hand nach der tabula
greifen, während sie mit der anderen hand ein attribut halten. Dabei schreiten die
Eroten zur Mitte oder sie stehen zur Mitte gewendet15 (abb. 1).
vgl. rE Suppl. iX (1962) 99-101 s.v. intercisa (J. Fitz); riU v, 11-12.
riU v, 12-13.
7
vgl. Lörincz 2001, 35.
8
vgl. riU v, 13.
9
vgl. Pochmarski (im Druck i); Pochmarski (im Druck ii) mit jeweils Listen der
Sarkophage aus aquincum.
10
vgl. Pochmarski 2001, 205-209.
11
vgl. den beiliegenden katalog der Sarkophage von intercisa.
12
vgl. kat. Nr. 2-4. 5 abb. 1. 6 abb. 2. 7. 8 abb. 2. 9-10.
13
kat. Nr.10.
14
Pochmarski 1998, 182-191 Nr. 19. 20. 28. 29. 53. 54. 55. 75.
15
Pochmarski 1998, 191.
5
6
2
Abb. 1: Sarkophag aus Intercisa (Kat.-Nr. 5) / Budapest, Magyar Nemzeti Múzeum
(MNM) (Ungarisches Nationalsmuseum) Inv.-Nr. 101.1908.2 + 6.1926.6: Photo MNM
Abb. 2: Sarkophag aus Intercisa (Kat.-Nr. 8) / Budapest, MNM Inv.-Nr. 32.1906.3: Photo
MNM
2) Eroten, die eine gesenkte Fackel halten, wobei sich der Eros meistens mit
der achsel des inneren armes auf die Fackel stützt oder den gesenkten inneren arm
auf die Fackel stützt, während der äußere arm quer vor dem körper zur gegenüber
liegenden Schulter geführt ist; dieses Motiv kann aber noch variiert werden16 (abb.
2). von der graberoten aus intercisa gehört die Mehrzahl der Untergruppe 2 an17,
nur zwei Exemplare der Untergruppe 118.
16
17
18
Pochmarski 1998, 192.
kat. Nr. 2. 3. 6 abb. 6. 7. 8 abb. 2. 9. 10.
kat. Nr. 4. 5 abb. 1.
3
Abb. 3: Sarkophag aus Intercisa (Kat.-Nr. 11) / Budapest, MNM Inv.-Nr. 66.1906.15:
Photo MNM
von großem interesse ist die kleine gruppe von nur zwei Sarkophagen mit
Militärpersonen in den Seitenfeldern beiderseits des inschriftfeldes auf der vorderseite des Sarkophags19. im Fall des besser erhaltenen Sarkophags (kat. Nr. 11,
abb. 3) steht im linken Seitenfeld ein Soldat, der die kurze tunica manicata trägt,
die mit dem ringschnallencingulum gegürtet ist; darüber ist er mit einem an der
rechten Schulter von einer Scheibenibel zusammengehaltenen sagum bekleidet;
der Soldat hält in der rechten zwei Lanzen, während sein linker arm auf dem rand
seines Schildes ruht; an seiner linken Seite ist sein Schwert (gladius) zu sehen.
im gegensatz dazu ist der Mann im rechten Seitenfeld als Schreiber (librarius)
gekennzeichnet. Er hält in der abgewinkelten Linken ein Diptychon, auf das er mit
einem griffel (stilus) in seiner rechten eher hinzuweisen als zu schreiben scheint.
Bei dem zweiten, schlechter erhaltenen Sarkophag (kat. Nr. 12) sind in beiden
Seitenfeldern Soldaten in der tunica manicata mit dem ringschnallencingulum
dargestellt. Beide halten in der linken hand eine rolle (volumen), auf das sie mit
den »Schwuringern« (Mittel- und Zeigeinger der rechten hand) hinweisen.
Eine größere gruppe von acht Exemplaren wird von Sarkophagen gebildet, die
als einzigen Schmuck das sog. norisch-pannonische volutenornament beiderseits
des inschriftfeldes tragen20. hinzu kommen weitere fünf Exemplare21, an denen
entweder die Seiten der tabula und die oberseite der Seitenfelder mit jeweils ei19
20
21
4
kat. Nr. 11 abb. 3. 12.
kat. Nr. 13-20.
kat. Nr. 5 abb. 1. 8 abb. 2. 9-10. 11 abb. 3.
Abb. 4: Typen und Varianten des norisch-pannonischen Volutenornaments (NPV) auf den
Sarkophagen von Intercisa: Graik M. Pochmarski-Nagele
nem typus des norisch-pannonischen volutenornaments verziert sind22, oder nur
die Seiten der tabula23 oder nur der obere abschluss der seitlichen Felder24. ausgehend von den Sarkophagen von Brigetio25 wurde für jene von aquincum26 eine
typologie entwickelt, die nun auch für die aus intercisa stammenden Sarkophage
angewendet wird, wobei die unterschiedlichen ausprägungen des norisch-pannonischen volutenornaments als typen bzw. varianten bezeichnet werden (abb. 4).
Dabei zeigt es sich, dass in intercisa neben fünf typen bzw. varianten von typen,
die sich nur in intercisa inden (varianten 4a. 9a. 9b. typus 15 und variante 15a)
zwei typen vertreten sind, die sich auch in Brigetio und in aquincum inden (typus
7. 8) sowie zwei weitere varianten, die sich auf aquincum und intercisa beschränken (varianten 8a. 12a). Die Umzeichnung der einzelnen typen impliziert keine
Entwicklung, d.h. Fragen der chronologie der einzelnen typen sind nicht erfasst.
22
23
24
25
26
kat. Nr. 5 abb. 1. 10. 11 abb. 3.
kat. Nr. 9.
kat. Nr. 8 abb. 2.
Pochmarski 2001, 204-205 abb. 9.
Pochmarski (im Druck i).
5
Weitere Schmuckelemente, die eine gruppenbildung unter den Sarkophagen
aus intercisa nahe legen, sind das Peltenornament in den Seitenfeldern beiderseits
des inschriftfeldes mit drei Exemplaren27, die ausführung des proilierten rahmens
an zwei Sarkophagfragmenten28 sowie die ausführung der tabula ansata durch
gravierung29 bzw. die des inschriftfeldes durch vertiefung30.
Für die chronologie der Sarkophage aus intercisa stellen die inschriften ein
wichtiges Zeugnis dar. an den Sarkophagen sind in vier Fällen die inschriften nicht
ausgeführt31, in drei Fällen nicht erhalten32 bzw. in zwei Fällen nur so fragmentarisch vorhanden, dass sie sich einer auswertung entziehen33. Bei den gut erhaltenen inschriften handelt es sich zu einem großen teil – nicht weniger als 10 – um
inschriften von angehörigen oder veteranen der cohors milliaria Hemesenorum34.
hinzu kommen vier weitere Militärinschriften, in denen angehörige oder veteranen
der legio I Adiutrix bzw. der legio II Adiutrix genannt werden35. Schließlich inden
sich noch drei Zivilinschriften36, die aber für Datierungszwecke nichts hergeben.
Für chronologische Fragen sind die inschriften der cohors milliaria Hemesenorum deshalb von großer Bedeutung, da sich die Stationierung dieser truppe in
intercisa auf die Zeit ab 180 bis 250 n. chr. einschränken lässt. Dementsprechend
hat zuletzt B. Lörincz einen großteil der Sarkophage aus intercisa mit inschriften
von angehörigen der cohors milliaria Hemesenorum ganz allgemein in die Zeit
zwischen 200-250 n. chr. datiert37. Lediglich für den Sarkophag des M. aurelius
Bazas (kat. Nr. 24), eines veteranen der cohors milliaria Hemesenorum, der von
valerius Pudens, Statthalter der Provinz Pannonia inferior zwischen 191-193 n.
chr., ehrenhaft entlassen wurde, ergibt sich ein begründetes näheres Datum38. in
noch zwei weiteren Fällen gibt B. Lörincz präzise Datierungsvorschläge: für den
einen der Sarkophage mit Soldatendarstellungen in den Seitenfeldern (kat. Nr. 11)
gibt er die Zeit zwischen 210-220 n. chr. an39, für einen Sarkophag mit dem norisch-pannonischen volutenornament als einzigem Dekor (kat. Nr. 13) die Mitte des
3. Jhs. n. chr40. in beiden Fällen beruft er sich auf die von J. Fitz vorgeschlagenen
Datierungen41, die aber keine Begründungen geben.
27
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6
kat. Nr. 21-23.
kat. Nr. 24. 25.
kat. Nr. 26.
kat. Nr. 27.
kat. Nr. 2 abb. 5. 6 abb. 6. 18. 20.
kat. Nr. 1. 9. 23.
kat. Nr. 16. 22.
kat. Nr. 3. 5 abb. 1. 7. 8 abb. 2. 10. 11 abb. 3. 13. 15. 19. 24.
kat. Nr. 12 bzw. 11 abb. 3. 21. 27.
kat. Nr. 4. 14. 26.
kat. Nr. 3. 5 abb. 1. 7. 8 abb. 2. 10. 19.
vgl. Fitz 1993, 539-541; Lörincz 2001, 248 Nr. 302.
Lörincz 2001, 251 Nr. 311.
Lörincz 2001, 254 Nr. 13.
Fitz 1972, 138 Nr. 10. 21; 139.
Abb. 5: Sarkophag aus Intercisa (Kat.-Nr. 2): Budapest, MNM Inv.-Nr. 27.1903.8: Photo
Museum.
Die eine inschrift, die einem angehörigen der legio I Adiutrix gilt und die drei
inschriften, die sich auf die legio II Adiutrix beziehen, sind chronologisch hingegen
kaum verwertbar, denn die legio I Adiutrix war seit den letzten regierungsjahren
trajans oder ab dem Beginn der regierung hadrians in Brigetio42 stationiert,
die legio II Adiutrix jedenfalls seit den Dakerkriegen in aquincum43; die beiden
Legionen hatten für beinahe zwei Jahrhunderte wenn auch mit Unterbrechungen
in Brigetio bzw. aquincum ihre garnison, so dass sich aus der angabe des Legionsnamens ohne Beinamen (z. B. pia idelis seit trajan44) keine chronologischen
rückschlüsse ziehen lassen45.
hingegen lässt sich aus dem auf den Sarkophaginschriften von intercisa sehr
häuig vorkommenden kaisergentiliz aurelius46 schließen, dass die träger dieses
gentilnomens das Bürgerrecht unter Marc aurel erhielten, da er die kohorte gründete und es sich um eine cohors civium Romanorum handelte; die zweite, beim
kaisergentiliz aurelius sonst eher vertretene ansicht, dass es sich mit der unter
caracalla erlassenen constitutio Antoniniana verbinden lässt47, ist in diesem Fall
eher unwahrscheinlich.
42
vgl. rE Suppl. iX (1962) 616 s.v. Pannonia (a. Mócsy); riU ii 89; rE Xii 2
(1925) 1392; Pochmarski 2001, 201.210 zu Nr. 4.
43
rE Suppl. iX (1962) 615-616 s. v. Pannonia (a. Mócsy); Mócsy 1974, 99; Pochmarski (im Druck i).
44
vgl. rE Xii 2 (1925) 1389-1390 s. v. Legio (i adiutrix) (E. ritterling).
45
vgl. rE Xii 2 (1925) 1456 s. v. Legio (ii adiutrix) (E. ritterling).
46
kat. Nr. 3. 5 abb. 1. 7. 8 abb. 2. 10. 11 abb. 3. 12. 13. 15. 17. 21. 24. 26.
47
vgl. Barkóczi 1964, 277. 294.
7
Abb. 6: Sarkophag aus Intercisa (Kat.-Nr. 6): Budpaest, MNM Inv.-Nr. 21.1900.1: Photo
Museum
aus dem Bereich der ikonographie ist als ein erstes Datierungsindiz die
Entwicklung der graberoten von puttenhaft-rundlichen (abb. 5) zu knabenhaftschlanken körperformen (abb. 6) anzuführen. ausgehend von dem Motiv der
girlandentragenden Eroten auf grabreliefs der Provinzen Noricum und Pannonien48
wurde von mir zu zeigen versucht, dass diese Entwicklung sich an den Eroten der
girlandensarkophage und den Jahreszeitengenien der Jahreszeitensarkophage für
den Übergang von der spätantoninischen zur frühseverischen Zeit nachweisen
lasse49. Diese Entwicklung lässt sich auch an den pannonischen Sarkophagen
mit graberoten feststellen, welche die größte thematische gruppe unter den
Sarkophagen der Provinz Pannonien darstellen50. Die auf 69 Sarkophagen bzw.
Sarkophagfragmenten auftretenden graberoten in den Seitenfeldern pannonischer
Sarkophage lassen sich etwa zu einem Drittel (25 Exemplare) der kindlichen alterstufe zuweisen, zu etwa zwei Dritteln (44 Exemplare) der jugendlichen alterstufe51.
Für die gesamtheit der pannonischen Sarkophage mit Erotendarstellungen ergab
sich unter heranziehung der inschriften, dass sich die kindlichen Eroten noch bis
in die frühseverische Zeit verfolgen lassen, während die jugendlichen frühestens
in dieser Zeit auftreten. von den in intercisa gefundenen neun Sarkophagen mit
48
vgl. Pochmarski 1983/1984, 268-272; Pochmarski 1985/1986, 255-262; Pochmarski 1996, 136-138.
49
Pochmarski 1985/1986, 255-262; Pochmarski 1996, 136-138; Pochmarski 1998,
196-200; Pochmarski 2001, 201-202.
50
Pochmarski 1998, 196-200; Pochmarski 2001, 201-202.
51
Pochmarski 2001, 182-191. 199-200.
8
Abb. 7: Typen und Varianten des norisch-pannonischen Volutenornaments (NPV) auf den
Sarkophagen von Brigetio, Aquincum und Intercisa: Graik M. Pochmarski-Nagele
graberoten haben nur zwei Exemplare (kat. Nr. 2 abb. 5 und 3) den kindlichen
Erotentypus, während die sieben anderen Exemplare (kat. Nr. 4. 5. 6 abb. 7. 7-10)
den jugendlichen zeigen. von der ersten gruppe von Sarkophagen bezieht sich die
inschrift auf dem einen der beiden Sarkophage (kat. Nr. 3) auf einen L. aurelius
antoninus, miles der cohors milliaria Hemesenorum, was bedeutet, dass in der
spätantoninischen Zeit, in welcher der Sarkophag entstanden sein dürfte, der kindliche Erotentypus noch möglich war. von den Sarkophagen mit dem jugendlichen
Eros (kat. Nr. 4. 5. 6 abb. 7. 7-10) tragen vier Sarkophage (kat. Nr. 5. 7. 8. 10)
inschriften mit der Nennung der cohors milliaria Hemesenorum. Dabei handelt
es sich um vier veteranen, von denen zwei ehem. decuriones52, d. h. principales
equitum53 waren, und zwei ehem. beneiciarii tribuni54, die dem oficium praefecti
cohortis zugeordnet waren. Dabei muss auffallen, dass die veteranen in zwei Fällen
die tria nomina verwenden55, in zwei Fällen aber auf das praenomen verzichten56,
was man eventuell als hinweis auf eine Entstehung der Sarkophage vor bzw. nach
der Erlassung der constitutio Antoniniana verstehen könnte57. Das würde bedeuten,
dass zwei Sarkophage mit der Darstellung jugendlicher Eroten (kat. Nr. 5. 8) noch
in die frühseverische Zeit zu datieren wären, zwei aber bereits mindestens in die
mittelseverische Zeit (kat. Nr. 7. 10).
kat. Nr. 5 abb. 1. 7.
vgl. Domaszewski 1967, 56-59.
54
kat. Nr. 8 abb. 2. 10.
55
kat. Nr. 5 abb. 1. 8 abb. 2.
56
kat. Nr. 7. 10.
57
vgl. M. hainzmann in einem referat beim Xi. coloquio internacional de arte
romano Provincial in Merida.
52
53
9
Der Datierung der beiden Sarkophage mit Soldatendarstellungen in den Seitenfeldern (kat. Nr. 11 abb. 3. 12) lässt sich mithilfe der von ihnen getragenen
Uniformen bzw. Bewaffnung näher kommen. Bei dem einen Sarkophag (kat. Nr. 11
abb. 3) trägt der linke Soldat ganz eindeutig die mit dem ringschnallencingulum
gegürtete tunica manicata, dazu das von einer Scheibenibel zusammengehaltene
sagum. anhand dieser Bekleidungselemente kann eine Datierung in die Zeit ab
caracalla vorgeschlagen werden, wobei die langärmeligen tunika allgemein für
das 3. Jh. n. chr. charakteristisch ist58 bzw. besonders als Uniform der Soldaten59
und das sagum seit der regierungszeit caracallas in kombination mit der tunica
manicata der allgemein gebräuchliche Mantel der Dienstuniform der Soldaten
wird60. obwohl auf dem schlechter erhaltenen Sarkophag (kat. Nr. 12) das sagum
nicht eindeutig auszunehmen ist61, dürfte die eindeutig identiizierbare tunica
manicata für einen ähnlichen Zeitansatz ab caracalla sprechen. Nun ist der in der
grabinschrift des ersten Sarkophags (kat. Nr. 11 abb. 3) genannte M. aurelius
Deisan (?) aus Emesa ein veteran, ein ehem. stator tribuni der cohors milliaria
Hemesenorum, der ebenfalls zum oficium praefecti der kohorte gehörte62, der zu
seinen Lebzeiten (vivus) den Sarkophag für sich und seine gleichfalls lebenden
(viventibus) beiden Söhne stiftete, von denen einer librarius legati legionis II
Adiutricis war, sowie für seine beiden Neffen, von denen einer miles der legio II
Adiutrix war. Dabei muss auffallen, dass der vater mit den tria nomina benannt
ist, die beiden Söhne und Neffen aber auf das praenomen verzichten. aufgrund
der Uniform ist aber trotz der tria nomina von einer Datierung nach der constitutio
Antoniniana auszugehen. Der zweite Sarkophag (kat. Nr. 12) trägt eine inschrift,
die als künftigen grabinhaber M. aurelius Silvanus, einen beneiciarius consularis
der legio I Adiutrix, also einen dem oficium des senatorischen Statthalters zugeteilten principalis ausweist. allerdings lässt sich aus der Nennung der Legion kein
Datierungshinweis entnehmen.
Für die Sarkophage mit dem norisch-pannonischen volutenornament – die
acht Exemplare (kat. Nr. 13-20), die es als einzigen Schmuck tragen, und die fünf
Exemplare (kat. Nr. 5 abb. 1. 8 abb. 2. 9 – 10. 11 abb. 3), an denen meist die
Seiten der tabula und die oberseite der Seitenfelder mit jeweils einem typus bzw.
einer variante des norisch-pannonischen volutenornaments verziert sind – lässt
sich nur anhand des ornaments zunächst kein Datierungsansatz entnehmen. Zwar
hat P. kranz in zwei aufsätzen versucht63, als frühesten Zeitpunkt für das auftreten
des norisch-pannonischen volutenornaments die tabula des c. iulius Severus aus
58
59
60
61
werde.
62
63
10
vgl. Bonfante Warren 1973, 614; Pausch 2003, 176-180.
vgl. Ubl 1969, 517-534; haunold 1995, 119.
vgl. Ubl 1969, 554-570
harl, in Lupa 3553 postuliert, dass von den beiden Soldaten ein sagum getragen
vgl. Domaszewski 1967, Xvii.
kranz 1984, 163-170, kranz 1986, 211-212.
dem Jahre 201 n. chr.64 zu sichern, an der die inschrift auf den Seiten durch eine
kombination von halbkreisen und volutenornament lankiert wird. tatsächlich
könnte dieses Datum für die seitliche Begrenzung der inschriftfelder der Sarkophage in Frage kommen. Für den oberen abschluss der Seitenfelder durch das
volutenornament liegt allerdings eine frühere version bereits in dem Weihaltar des
L. aelius celsus aus dem Jahr 164 n. chr. (ciL iii 3432) vor65. trotz der versuche
einer typologischen Bestimmung lässt sich anhand der verschiedenen Formen des
norisch-pannonischen volutenornaments derzeit noch keine Entwicklung skizzieren.
an den acht Sarkophagen (kat. Nr. 13-20), die nur das norisch-pannonische
volutenornament als Dekor tragen, sind die inschriften in zwei Fällen nicht ausgeführt66 und in zwei weiteren Fällen für eine Beurteilung zu fragmentarisch erhalten67. von den auswertbaren inschriften sind drei Militärinschriften 68, eine ist
eine Zivilinschrift69. Die Militärinschriften gelten veteranen der cohors milliaria
Hemesenorum, die erste (kat. Nr. 13) dem M. aurelius Sallumas, einem ehem. tesserarius, also einem principalis peditum der kohorte, die zweite (kat. Nr. 15) dem
M. aurelius Monimus, einem. ehem. decurio der kohorte, und die dritte (kat. Nr.
19) dem aelius valentinianus, einem. ehem. duplicarius der kohorte, wobei dieser
rang eigentlich einen principalis einer ala bezeichnet70. Für die drei inschriften
kann die frühseverische Zeit als frühester Zeitpunkt für eine Entstehung gelten.
auffällig ist, dass aelius valentinianus (kat. Nr. 19) zwar kein praenomen führt,
dafür aber das kaiserliche gentiliz aelius, das für eine Bürgerrechtsverleihung
unter hadrian spricht71.
an den fünf Exemplare (kat. Nr. 5 abb. 1. 8 abb. 2. 9 – 10. 11 abb. 3), die
außer dem reliefschmuck in den Seitenfeldern noch das norisch-pannonische volutenornament als seitliche Begrenzung der tabula und / oder als oberen abschluss
der Seitenfelder haben, ist in einem Fall die inschrift nicht erhalten (kat. Nr. 9),
bei den vier anderen Sarkophagen (kat. Nr. 5 abb. 1. 8 abb. 2. 10. 11 abb. 3)
handelt es sich um Militärinschriften, die sich durchwegs auf veteranen der cohors
milliaria Hemesenorum beziehen, wovon bereits die rede war.
Für die Frage der Beziehungen der Sarkophage aus den wichtigsten Fundplätzen pannonischer Sarkophage – Brigetio, aquincum und intercisa – sind detaillierte vergleiche unerlässlich, die im rahmen der für das corpus der antiken
Sarkophagreliefs von Pannonien geplanten Publikation erst noch zu leisten sein
werden. aber es scheint sich jene Feststellung zu bewahrheiten, die bereits bei der
64
65
66
67
68
69
70
71
Nagy 1965, 377 taf. 87,3.
vgl. Pochmarski 1998, 195-196; Pochmarski 2001, 204.
kat. Nr. 18. 20.
kat. Nr. 16. 17.
kat. Nr. 13. 15. 19.
kat. Nr. 14.
Domaszewski 1967, 53-56.
vgl. Barkóczi 1964, 277.
11
Zusammenstellung der Sarkophage mit den graberoten in den Seitenfeldern, dem
wichtigsten thema auf den pannonischen Sarkophagen, gemacht wurde: die Sarkophage lassen sich anhand stilistischer kriterien nicht einordnen72 und sind auch
bei thematischer gleichheit in Einzelheiten durchaus verschieden voneinander.
hilfreich könnte die genauere Untersuchung des norisch-pannonischen volutenornaments (abb. 7) sein. hier zeigt die graik sehr deutlich, dass es Formen mit größerer Stückzahl gibt, die nur an einem ort vorkommen (variante 3a in aquincum)
oder vornehmlich an einem ort (typen 9 und 11 vor allem in Brigetio, aber auch in
aquincum, variante 12a vornehmlich in intercisa, aber auch in aquincum). hinzu
kommen Fälle, wo sich das norisch-pannonische volutenornament in gleicher Form
an allen drei orten indet (typen 7 und 8). höchstens in diesen beiden Fällen und
allenfalls noch bei der variante 12a stellt sich die Frage, ob intercisa unter dem
Einluss des nahen aquincum gestanden sei; allerdings wäre für die typen 7 und
8 der Einluss von Brigetio anzunehmen. Nach dem gesagten scheint sich aber
nicht die Notwendigkeit zu ergeben – ausgenommen vielleicht die Sarkophage
mit inschriften der legio II Adiutrix – davon zu sprechen, dass intercisa von den
Werkstätten aus aquincum beliefert worden sei, obwohl das donauabwärts leicht
möglich gewesen wäre.
kataLog DEr SarkoPhagE voN iNtErciSa
a) Girlandensarkophag
Nr. 1: Sk. fr., Dunaújváros, tisza-u. 731
Fragment eines Sarkophags mit drei Bögen herabhängender Blattgirlanden.
Lit.: vágó 1957, 631 Nr. 416 taf. 88,3.
B) Sarkophage mit Graberoten in den Seitenfeldern beiderseits
des Inschriftfeldes
Nr. 2 (abb. 5): Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 27.1903.8
auf beiden Seiten der tabula in den mit dem NPv (variante 12a) oben abgeschlossenen Seitenfeldern steht je ein kindlicher Eros mit gesenkter Fackel frontal
da (äußeres Stand-, inneres Spielbein), den inneren arm zu der unter die achsel
eingestützten Fackel gesenkt, den äußeren arm schräg über die Brust zur gegenüber
liegenden Schulter geführt.
Lit.: hampel 1903, 430; intercisa i, 199. 300 Nr. 146, Pochmarski 1998, 184 Nr. 19.
72
12
vgl. Pochmarski 1998, 196.
Nr. 3: Sk. fr. (? oder grabbaurelief), Budapest, MNM inv.-Nr. 22.1905.8
Nur der links von der tabula in einem rechteckigen Seitenfeld mit überkreuzten Beinen (äußeres Stand-, inneres Spielbein) frontal stehende kindliche Eros
ist erhalten; er hat den inneren arm zu der unter die achsel eingestützten Fackel
gesenkt, den äußeren arm schräg über die Brust zur gegenüber liegenden Schulter
geführt.
Lit.: Mahler 1905, 233 Nr. 15; hampel 2006, 258-259 abb. 36; intercisa i, 197-198.
295-296 Nr. 115 taf. 48,4; Nagy 1955, 243; Barkóczi 1964, 349 Nr. 144,21; Fitz 1972, 131
Nr. 30; 133 Nr. 40; Fitz 1975, 358 Nr. 8; riU v, 136 Nr. 1177 abb. S. 324; Pochmarski
1998, 184 Nr. 20; Lörincz 2001, 260 Nr. 343; harl, Lupa Nr. 3526.
Nr. 4: Sk. (? oder grabbaurelief), Budapest, MNM inv.-Nr. 97.1913.5
rechts von der tabula in dem mit dem NPv (variante 12a ?) oben abgeschlossenen Seitenfeld schreitet ein jugendlicher Eros zentripetal zur Mitte. Er hat
den kopf und das r. Bein ins Proil, den oberkörper aber in eine Dreiviertelansicht
gedreht; mit der erhobenen rechten greift er nach dem rand der tabula, während
er in der gesenkten Linken einen Palmzweig hält.
Lit.: oroszlàn 1920-1922, 4-5 Nr. 3; intercisa i, 198. 297 Nr. 123 taf. 49,3; riU v,
220 Nr. 1260 abb.; Pochmarski 1998, 185 Nr. 28.
Nr. 5 (abb. 1): Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 101.1908.2 + 6.1926.6
in den mit dem NPv (variante 15a) oben abgeschlossenen Seitenfeldern
beiderseits der tabula beinden sich je ein zentripetal bewegter, zur Mitte schreitender jugendlicher graberos; die Eroten haben den kopf und den oberkörper
in die Dreiviertelansicht gedreht, während das jeweils innere Bein im Proil, das
äußere Bein in vorderansicht wiedergegeben ist; mit den beiden vorgestreckten
armen greifen sie nach dem in Form eines NPv (variante 9b) ausgeführten rand
der tabula.
Lit.: Mahler 1908, 349-350; Paulovics 1927, 33-35. 100-xxx abb. 11.12; aE 1929,
49; intercisa i, 198. 295 Nr. 114 taf. 49,1, Nagy 1955, 243; Barkóczi 1964, 349 Nr. 144,33;
Fitz 1972, 131 Nr. 29; riU v, 158 Nr. 1196 abb.; Pochmarski 1998, 186 Nr. 29; Lörincz
2001, 260 Nr. 342; harl, Lupa Nr. 3545.
Nr. 6 (abb. 6): Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 21.1900.1
in den beiden mit einem einfachen Bogen abgeschlossenen Seitenfeldern steht
jeweils ein jugendlicher Eros mit überkreuzten Beinen (äußeres Stand-, inneres
Spielbein) frontal da, wobei der kopf zur jeweils inneren Schulter geneigt ist; die
Fackel ist jeweils gesenkt und unter die achsel des inneren armes geklemmt, der
äußere arm ist schräg über die Brust zur gegenüber liegenden Schulter geführt.
Lit.: intercisa i, 199. 300 Nr. 145; Pochmarski 1998, 189 Nr. 53 taf. 89,2; harl, Lupa
Nr. 3889.
13
Nr. 7: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 113.1908.10
in den beiden mit einem einfachen Bogen abgeschlossenen Seitenfeldern steht
jeweils ein jugendlicher Eros frontal mit überkreuzten Beinen (äußeres Stand-,
inneres Spielbein) und gesenkter Fackel da; er hat den jeweils inneren arm zu der
unter die achsel eingestützten Fackel gesenkt, den äußeren arm schräg über die
Brust zur gegenüber liegenden Schulter geführt.
Lit.: hekler 1910, 30; aE 1910, 146; intercisa i, 198. 295 Nr. 113 taf. 48,6; Barkóczi
1964, 349 Nr. 144,29; Fitz 1972, 131 Nr. 27 anm. 6; Fitz 1975, 358 Nr. 7; riU v, 148 Nr.
1187 abb.; Pochmarski 1998, 189 Nr. 54; Lörincz 2001, 259 Nr. 339; harl, Lupa Nr. 3537.
Nr. 8 (abb. 2): Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 32.1906.3
in den beiden mit dem NPv (variante 12a) oben abgeschlossenen Seitenfeldern steht jeweils ein jugendlicher Eros mit gesenkter Fackel frontal da (äußeres
Stand-, inneres Spielbein), den kopf jeweils zur inneren Schulter geneigt; der
jeweils innere arm ist zu der unter die achsel eingestützten Fackel gesenkt, der
äußere arm schräg über die Brust zur gegenüber liegenden Schulter geführt.
Lit.: Mahler 1906, 158-159 Nr. 5; hampel 1906, 258-259 abb. 35; intercisa i, 199.
298 Nr. 129 taf. 50,5; Nagy 1955, 243; Barkóczi 1964, 350 kat. 144/46; Fitz 1972, 129
Nr. 13; Erdélyi 1974, 65. 193 Nr. 67 abb. 67; koch – Sichtermann 1982, 327 anm. 58;
riU v, 164 Nr. 1203 abb.; Pochmarski 1998, 189 Nr. 55; Lörincz 2001, 256 Nr. 331; harl,
Lupa Nr. 3552.
Nr. 9: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 28.1908.3
Das Mittelfeld, von dem nur die l. hälfte erhalten ist, wird von dem NPv
(typus 15) gerahmt. in dem Mittelfeld ist der rest einer jugendlichen männlichen
gestalt, wohl eines graberos zu sehen, der den r. arm mit der in die achsel gestützten Fackel gesenkt und den l. arm zur gegenüber liegenden r. Schulter geführt
hat. Der Eros steht frontal mit innerem l. Standbein und äußerem r. Spielbein.
Lit.: intercisa i, 300 Nr. 142 taf. 53,3; riU v, 230 Nr. 1273 abb.; Pochmarski 1998,
191 Nr. 75; harl, Lupa Nr. 10169.
Nr. 10: Sk. fr., Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), Szent istván király Múzeum (ikM) inv.-Nr. 50.69.1
von dem Sarkophag sind das l. Seitenfeld und ein großteil des Mittelfeldes
erhalten. Das inschriftfeld wird von dem NPv (variante 9a) gerahmt. im Seitenfeld,
das oben von einem nicht voll ausgeführten NPv (variante 12a) abgeschlossen
ist, steht ein gelügelter kindlicher graberos frontal, den l. inneren arm mit der
Fackel gesenkt mit einem kranz in der l. hand, den r. äußeren arm zur gegenüber
liegenden Schulter geführt.
Lit.: intercisa i, 102-103. 123. 200. 253 taf. 12,3; Barkóczi 1964, 350 kat. 144/89; Fitz
1972, 129 Nr. 11; riU v, 136 Nr. 1178 abb.; Lörincz 2001, 255 Nr. 327; harl, Lupa Nr. 3527.
14
c) Sarkophage mit Militärpersonen in den Seitenfeldern beiderseits
des Inschriftfeldes
Nr. 11 (abb. 3): Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 66.1906.15
Das inschriftfeld ist beiderseits von dem NPv (variante 9b) gerahmt. Die
beiden Seitenfelder sind oben mit dem nicht voll ausgearbeiteten NPv (variante
12a) abgeschlossen. im l. Seitenfeld steht ein Soldat, der die kurze, langärmelige
tunika (tunica manicata) trägt, die mit einem ringschnallencingulum gegürtet
ist; darüber ist er mit dem an der r. Schulter mit einer Scheibenibel zusammengehaltenen sagum bekleidet. in der abgewinkelt zur Seite geführten rechten hält
der Soldat zwei Lanzen, an seiner l. Seite ist sein Schwert (gladius) zu sehen; der
linke arm ruht auf dem oberen rand des aufgestellten Schildes. im r. Seitenfeld
steht ein als Schreiber (librarius) gekennzeichneter Mann. Er ist mit einer kurzen,
übergegürteten, langärmeligen tunika (tunica manicata) bekleidet (F. harl, in: Lupa
3534 spricht von ringschnallencingulum und sagum, die nicht zu erkennen sind).
in der abgewinkelten Linken hält der Mann ein aufgeschlagenes Dipytchon, auf
das er mit dem griffel (stilus) in der abgewinkelten rechten eher zeigt als schreibt.
Lit.: ciL iii 3334 = 10316; hampel 1907, 355-356 abb. 52; intercisa i, 254. 298 Nr.
130 taf. 51,1; Fitz 1972, 159 Nr. 10; Erdelyi 1974, 66. 194 Nr. 69 abb. 69; riU v, 144 Nr.
1184 abb.; Lörincz 2001, 251 Nr. 311; harl, Lupa Nr. 3534.
Nr. 12: Dunaújváros, intercisa Múzeum (iM) inv.-Nr. 55.23.1
Das inschriftfeld wird beiderseits von dem NPv (variante 9b) gerahmt. in den
beiden mit einem einfachen Bogen abgeschlossenen Seitenfeldern steht jeweils ein
Soldat frontal da. Beide tragen die kurze, langärmelige tunika (tunica manicata),
die mit dem ringschnallencingulum gegürtet ist und an der l. Seite ein Schwert
(gladius); in der l. hand halten sie eine rolle (volumen), auf das der linke Soldat
Mittel- und Zeigeinger der r. hand in einem deiktischen gestus legt, während der
r. Soldat den r. arm abgewinkelt und vor die Brust geführt hat. ob die beiden ein
sagum tragen (so F. harl, in: Lupa Nr. 3553) ist nach dem Erhaltenen unsicher.
Lit.: Paulovics 1927, 29-30; aE 1929, 48; intercisa i, 199. 299 Nr. 135 taf. 51,2; Nagy
1955, 244; Erdelyi 1974, 65-66. 194 Nr. 68 abb. 68; Lörincz 1975, 31; riU v, 164 Nr. 1204
abb.; Lörincz 1996, 27 Nr. 48; harl, Lupa Nr. 3553.
D) Sarkophage mit dem norisch-pannonischen Volutenornament (NPV)
als einzigem Schmuck beiderseits des Inschriftfeldes
Nr. 13: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 154.1874.4
Das zweifach proilierte inschriftfeld wird beiderseits von dem NPv (typus
7) gerahmt.
Lit.: rómer 1876, 45-46; ortvay 1876, 123 Nr. 20; ciL iii 10318; hampel 1906,
223-224; intercisa i, 200. 298-299 Nr. 133 taf. 52,3; Nagy 1955, 243; Barkóczi 1964, 349
kat. 144/35; Fitz 1972, 130 Nr. 21; aE 1983, 782c; Scheiber 1983, 40-42 Nr. 6 abb.; riU
v, 162 Nr. 1202 abb.; Lörincz 2001, 254 Nr. 323; harl, Lupa Nr. 3551.
15
Nr. 14: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 32.1912.2
Das zweifach proilierte inschriftfeld wird beiderseits von dem NPv (typus
7) gerahmt.
Lit.: hekler 1912, 233 Nr. 2; intercisa i, 200. 299 Nr. 137 taf. 52,1; riU v, 170 Nr.
1209 abb.; harl, Lupa Nr. 698.
Nr. 15: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 46.1907.1
Das zweifach proilierte inschriftfeld wird an der erhaltenen r. Seite vom NPv
(typus 7) gerahmt.
Lit.: Mahler 1907, 433 Nr. 2; aE 1909, 150; intercisa i, 200. 298 Nr. 132 taf. 52,2;
Nagy 1955, 243; Barkóczi 1964, 349 Nr. 144,31; Fitz 1972, 131 Nr. 28; riU v, 156 Nr.
1194 abb.; Lörincz 2001, 259 Nr. 340; harl, Lupa Nr. 3543.
Nr. 16: Sk.fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 73.1908.3
von der Sarkophagvorderseite ist nur das rechte Drittel erhalten. Der proilierte
rahmen ist auf der r. Seite vom NPv (typus 7) eingefasst.
Lit.: Mahler 1908, 348; intercisa i, 200. 300 Nr. 141 taf. 53,2; riU v, 230 Nr. 1272
abb.; harl, Lupa Nr. 10162.
Nr. 17: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 100.1912.272
von der Sarkophagvorderseite ist nur die l. hälfte erhalten. Das zweifach
proilierte inschriftfeld ist an der l. Seite vom NPv (typus 7) gerahmt.
Lit.: intercisa i, 200. 300 Nr. 140 taf. 53,1; riU v, 128 Nr. 1170 abb.; Pochmarski
1998, 191 Nr. 74; harl, Lupa Nr. 6559.
Nr. 18: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 62.172.1
von der Sarkophagvorderseite ist nur ein Stück der l. hälfte erhalten. Das
dreifach proilierte, aber nicht ausgeführte inschriftfeld ist an der l. Seite vom
NPv (variante 9a) gerahmt.
Lit.: unpubl.; Photo MNM r 15079
Nr. 19: Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 32.1912.1
Das zweifach proilierte inschriftfeld ist beiderseits vom NPv (varinate 9b)
eingefasst.
Lit.: hekler 1912, 232-233 Nr. 1; aE 1914, 99; intercisa i, 200. 298 Nr. 131 taf. 51,3;
Barkóczi 1964, 349 Nr. 144,19; Fitz 1972, 132 Nr. 32; riU v, 196 Nr. 1236 abb.; Lörincz
2001, 260 Nr. 346; harl, Lupa Nr. 3568.
Nr. 20: Sk., Dunaújváros, intercisa Múzeum (iM)
Das zweifach proilierte inschriftfeld ist vom NPv (variante 4a) gerahmt.
Lit.: vágó – Bóna 1976, 25-27 Nr. 48 abb. 14 taf. 3,1. 3.5; 34,1; koch – Sichtermann
1982, 327 anm. 57.
16
E) Sarkophage mit Peltenornament als einzigem Schmuck beiderseits
des Inschriftfeldes
Nr. 21: Budapest, Dunaújváros, iM 67.2.345.2 (= MNM 22.1905.22)
Beiderseits des zweifach proilierten inschriftfeldes inden sich in den Seitenfeldern Pelten mit einer Spitze zwischen den kreisförmigen, mit rosetten geschmückten ausnehmungen; in den Zwickeln der Seitenfelder indet sich akanthus.
Lit.: Mahler 1905, 232 Nr. 14; hampel 1906, 258-259 abb. 37; intercisa i, 197. 296297 Nr. 121 taf. 48,5; vágó 1970, 120-121 Nr. 121 abb. 1; aE 1971, 341; Lörincz 1975,
2; Lörincz 1996, 17 Nr. 19 abb.; riU v, 152 Nr. 1190 abb.
Nr. 22: Sk. fr., Dunaújváros, intercisa Múzeum (iM) inv.-Nr. 75.62.1
von der Sarkophagvorderseite ist in den beiden l. Dritteln nur der untere teil
erhalten, im r. Drittel ein Stück vom mittleren teil. Die auf beiden Seiten in den
Seitenfeldern angebrachten Pelten sind nur fragmentarisch erhalten. Die ausnehmungen sind mit kleinen rosetten dekoriert, die Pelta mit einer großen rosette.
Lit.: Lörincz 1975, 27; Lörincz – visy 1976, 199 Nr. 475; 205 abb. Nr. 475; aE 1977,
639; riU v, 174 Nr. 1212.
Nr. 23: Sk. fr., Dunaújváros, rác-kirche
Stück vom l. oberen Drittel einer Sarkophagvorderseite. Das inschriftfeld ist
von einem zweifach proilierten rahmen eingefasst. in dem teilweise erhaltenen l.
Seitenfeld beindet sich der rest einer Pelta mit volutenförmig eingerollter Spitze.
Lit.: vágó 1957, 631 Nr. 417 taf. 89,5.
F) Sarkophage mit zweifach proiliertem Rahmen
Nr. 24: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 33.1909.11
von der Sarkophagvorderseite ist nur der mittlere obere teil mit einem Stück
des zweifach proilierten rahmens erhalten.
Lit.: Mahler 1909, 243 Nr. 11; ritterling 1927, 76; intercisa i, 299 Nr. 134 taf. 53,4;
Nagy 1955, 243-244; Barkóczi 1964, 349 kat. 144/23; Dobó 1968, 73-74 Nr. 52; Fitz 1972,
133 Nr. 39; Fitz 1975, 358 Nr. 9; riU v, 138 Nr. 1180 abb.; Fitz 1993b, 540 Nr. 322,4;
Lörincz 2001, 248 Nr. 302; harl, Lupa Nr. 3529.
Nr. 25: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 118.1907.3
von der Sarkophagvorderseite ist nur der linke untere teil erhalten. Der
rahmen des inschriftfeldes ist zweifach proiliert; von dem links anschließenden
Seitenfeld ist nur der untere teil, mit resten einer ansa (?) erhalten.
Lit.: Mahler 1907, 434 Nr. 5; intercisa i, 300 Nr. 143 taf. 53,9; riU v, 230 Nr. 1274
abb.; harl, Lupa Nr. 10242.
17
g) Sarkophag mit gravierter tabula ansata als seitlicher Rahmung
des Inschriftfeldes
Nr. 26: Sk. fr., Budapest, MNM inv.-Nr. 26.1910.7 + 100.1912.72
Die rahmung des inschriftfeldes ist nur durch eine einfache gravierte Linie
angegeben. Beiderseits ist das inschriftfeld von gleichfalls nur gravierten ansae
eingefasst.
Lit.: Mahler 1910, 251-252 abb. 2; intercisa i, 197. 297 Nr. 124 taf. 49,6; riU v, 204
Nr. 1244 abb.; Nagy 2007, 131 Nr. 143; harl, Lupa Nr. 3573.
h) Sarkophag mit vertieftem Inschriftfeld
Nr. 27: Sk., Budapest, MNM inv.-Nr. 19.1906
Die inschrift beindet sich in einem plastisch eingetieften Feld.
Lit.: Fröhlich 1891, 55-56 Nr. 12; ciL iii 10320; Mahler 1906, 156; hampel 1906,
258-259 abb. 38; intercisa i, 200. 299 Nr. 136 taf. 52,4; Barkóczi 1964, 349 Nr. 144,4; Fitz
1972, 134 Nr. 56; riU v, 176 Nr. 1215 abb.; Lörincz 2001, 265 Nr. 363; harl, Lupa Nr. 3558.
i) Sarkophagdeckel
Nr. 28: Sk., Deckel, Dunaújváros, intercisa-Múzeum (iM) inv.-Nr. 75.711
Lit.: Lörincz – visy 1976, 199-201 Nr. 476; 206 abb. Nr. 476.
BiBLiograPhiE
Barkóczi 1964 = L. Barkóczi, »the Population of Pannonia from Marcus aurelius
to Diocletian«, ActaArchHung 16, 1964, 257-356.
Bonfante Warren 1973 = L. Bonfante Warren, »roman costumes«, in: ANRW I 4
(Berlin – New York 1973) 584-614.
Dobó 1968 = Á. Dobó, Die Verwaltung der römischen Provinz Pannonien von
Augustus bis Diocletianus (Budapest – amsterdam 1968).
Domaszewski 1967 = a. v. Domaszewski, »Die rangordnung der römischen
heeres«, 2. aul. von B. Dobson, BJb Beih. 14 (köln-graz 1967).
Erdélyi 1974 = g. Erdélyi, A római kőfaragás és kőszobrászat Magyarországon.
(römische Steinmetzarbeit und Steinbildhauerei in Ungarn) (Budapest
1974).
Fitz 1972 = J. Fitz, »Les Syriens à intercisa« (Coll. Latomus, 122) (Brüssel 1972).
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Fitz 1993a = J. Fitz, Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit I (Budapest
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18
Fitz 1993b = J. Fitz, Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit II (Budapest
1993).
Fitz 1994 = J. Fitz, Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit III (Budapest
1994).
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1995).
Fröhlich 1891 = r. Fröhlich, »römische inschriften aus Pannonia inferior und
superior«, AEM 14, 1891, 50-83.
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hekler 1910 = a. hekler, »a N. Múzeum Dunapentelei ásatásai 1908-ban és 1909ben«, AErt 30, 1910, 28-38.
hekler 1912 = a. hekler, »köemlékek Dunapenteléröl«, AErt 32, 1912, 232-233.
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r. alföldi – k. Sági, intercisa i (Dunapentele – Sztálinváros) geschichte
der Stadt in der römerzeit (archaeologia hungarica, 33) (Budapest 1954).
intercisa ii = M. r. alföldi – L. Barkóczi – J. Fitz – k. Sz. Póczy – a. radnóti
– a. Salamon – k. Sági – J. Szilágyi – E. B. vágó, intercisa ii (Dunapentele). geschichte der Stadt in der römerzeit (archaeologia hungarica, 36)
(Budapest 1957).
koch – Sichtermann 1982 = g. koch – h. Sichtermann, Römische Sarkophage
(München 1982).
kranz 1984 = P. kranz, »Ein Motiv nordöstlicher Provenienz auf stadtrömischen
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SarkoFaZi iZ iNtErciZE
Sažetak
U intercizi su bile stacionirane rimske pomoćne postrojbe. istražen je dio
tabora i nekropole. Sa 28 otkrivenih sarkofaga intercisa je treći lokalitet kako po
važnosti, tako i po broju panonskih sarkofaga. S obzirom na neveliku udaljenost
intercize i akvinka (46 milja) postavlja se pitanje jesu li radionice u prvom taboru
radile i za ovaj drugi. Među sarkofazima iz intercise ističe se njih devet s erotima sa
strana središnje tabule. Eroti podupiru tabulu ili pak drže baklju okrenutu nadolje.
ovi potonji su brojniji. veoma su zanimljiva dva sarkofaga s vojničkim igurama
s obje strane tabule. osam sarkofaga imaju noričko-panonsku volutu sa strana.
tome se priključuje i skupina od pet sarkofaga kod kojih su strane uz tabulu ili
pak gornji dio bočnih strana ukrašeni tipom noričko-panonske volutne dekoracije
koji se pojavljuje u akvinku i Brigetiju, a postoji i jedna varijanta prisutna samo u
akvinku i Brigetiju. vjerojatno među njima nema kronološke razlike. Javljaju se
još i varijante s pelte drškama tabule, odnosno ugravirane ili pak udubljene tabule
(tabula ansata).
Za kronologiju su važni natpisi. Premda se u nekim natpisima javljaju određene vojne jedinice, one nisu relevantne za kronologiju. Spomen, međutim, cohors
milliaria hemesenorum od velike je važnosti jer je ta jedinica zajamčena u doba
između 180. i 250. godine. Natpis jednog veterana iste jedinice upućuje, na temelju spomena namjesnika valerija Pudensa, na vrijeme otpuštanja iz vojske koje se
dogodilo u razdoblju od 191. do 193. U radu se odbacuju neke datacije B. Lörinza
kao neutemeljene. Pojava gentilicija aurelius upućuje na neke osobe pokopane u
sarkofagu koje su dobile građansko pravo u doba Marka aurelija.
ikonograija erota, koji su najbrojniji, upućuje na rano i kasnije seversko doba.
Što se pak odore vojnika tiče, ona po svojim značajkama upućuje na doba vladanja
karakale. analiza natpisa pak pokazuje da su pokojnici imali i tria nomina i duo
nomina, ali čini se da je vrijeme njihova nastanka ipak nakon constitutio antoniniana. Ukras voluta ne može se iskoristiti za dataciju.
Na kraju se govori o odnosu triju najvećih nalazišta panonskih sarkofaga
(aquincum, Brigetio i interciza). Po svoj su prilici sarkofazi iz intercize izrađivani
u radionicama akvinka.
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