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Zu Kritik und Desinformation
- einige Antworten auf zwielichtige Internetmeldungen

Der "Informationsdienst gegen Rechtsextremismus" (IDGR) - eine unkontrollierte Privatveranstaltung?

Auf der Seite eines selbsternannten "Informationsdienst gegen Rechtsextremismus" (IDGR) ist in einem Satz von einer "recht dürftigen Dissertation" die Rede. Gemeint ist das Buch "Das `antifaschistische Milieu´". Die Behauptung wird natürlich ohne Beleg oder Angabe von Gründen in den Raum gestellt. Doch diese Wertung sei der subjektiven Sicht überlassen.
Außerdem aber gelangt man zu der glorreichen Überlegung, daß die Arbeit "schon im Untertitel durch die Setzung von Anführungszeichen" unterstelle, "dass es Rechtsextremismus nicht gebe".
Die Distanz zu einer Begrifflichkeit oder deren Hervorhebung durch Anführungszeichen wurde also gleichgesetzt mit der Leugnung des beschriebenen Objekts. Sehr weit dachte Autorin Margret Chatwin allerdings nicht bei dieser eigenwilligen Interpretation. Denn demnach dürfte es auch kein "antifaschistisches Milieu", keinen "schwarzen Block" und keine "Lichterkette" geben, da die ja alle in Titel und Untertitel in Anführungsstriche gesetzt wurden. Überhaupt dürfte dann die Arbeit eine einzige Darlegung von "Nicht-Existenz" sein. Man findet die "Grünen" in Anführungsstrichen, die Zeitschrift "Stern", die "Mitte", die Worte "böse" oder "fortschrittlich" usw. Das IDGR hätte demnach den Inhalt des Buches vollends erkannt: Es existiert fast gar nichts, unsere Welt ist nur eine Vorspiegelung von Realität. Wir leben in der "Matrix"!

Die Erwähnung wurde von der Sozialwissenschaftlerin Margret Chatwin, eigentlich: Margret Anna Bezold-Chatwin, geschrieben, die auch dem privat von ihr initiierten IDGR vorsteht. Sie erschien unter dem Stichwort "Anti-Antifa", dem neuen Angstbild der "Linksradikalen". Es ist dabei bezeichnend, daß das IDGR die Sorge "antifaschistischer" Aktivisten und Publizisten vor einer kritischen Untersuchung ihres Tuns scheinbar teilt. Gewöhnlich taucht das Stichwort und Feindbild "Anti-Antifa" nur in den härteren Szene-Blättern auf.

Was ist "Anti-Antifa"?
Seit Ende der 1980er Jahre kam es im NPD-nahen und offen neo-nationalsozialistischen Lager zu Überlegungen, dem Druck durch linksgerichtete "Antifas" etwas entgegenzusetzen, großenteils unter Kopie gewalttätiger und anprangernder Praktiken. Unter anderem wurden Steckbriefe erstellt, Gewalttaten "gegen links" geplant oder durchgeführt, ohne allerdings die Intensität "antifaschistischer" Aktivität "gegen rechts" je erreichen zu können.
Von diesen Bestrebungen deutlich zu trennen, ist die publizistisch-wissenschaftliche Beschäftigung mit den Themenkomplexen "Linksextremismus" und "Antifaschismus". Anhänger der radikalen Linken versuchen in ihrer Abwehr jeder grundsätzlichen Kritik am eigenen Vorgehen, diese Trennung bewußt zu verwischen. So auch das IDGR, das neo-nationalsozialistische Straftäter und Wissenschaftler in gemeinsamem Kontext vorführt. Die Folge ist die Ausrufung einer Art "Anti-Anti-Antifa", die wiederum die Kritik am "Antifaschismus" unterbinden soll. Die Angst vor einer "Unterwanderung" der "Szene", vor der Aufweichung der ideologischen Grenzbarrieren durch eine "Querfront" ist nun der Panik vor einer "Anti-Antifa" gewichen.

In der Arbeit "Das `antifaschistische Milieu´" spreche ich mich deutlich gegen ein Konzept einer "Anti-Antifa" aus, das auf der Kopie undifferenzierter Diffamierung und Gewalt beruht. Der Logik des ständigen Gegeneinanders sollte stattdessen eine neue Kultur des Dialogs und der Überwindung der alten Gegensätze des 20. Jahrhunderts entgegen stehen.

Ich schreibe in der Sonderausgabe des Buches "Das `antifaschistische Milieu´" auf Seite 466
(Fußnoten sind beim Verlag als E-Mail über stocker-verlag@stocker-verlag.com erhältlich):

Ebenso aus moralischen Gründen scheint gegenüber einer "Anti-Antifa" Skepsis angebracht. Schließlich kann es keine Lösung des Problems sein, auf die kritisierten Taten der "Antifaschisten" mit derselben Praxis zu reagieren, indem man Menschen gewaltsam traktiert, ihr persönliches Eigentum beschädigt, sie beruflich mobbt, und alles nur aufgrund von deren persönlicher Meinung. Die Betroffenen würden sich dadurch denjenigen angleichen, deren Tun sie verurteilen. Der Weg sollte also nicht zur bloßen Bekämpfung von "Antifaschismus" (oder gar der "antifaschistisch" eingestellten Menschen), sondern zu dessen Überwindung gehen.

Worum geht es beim IDGR?
Zwar werde ich im IDGR nur mit einer kleinen geschmäcklerischen Äußerung negativ erwähnt. Das wäre vernachlässigbar. Dennoch aber steht diese Einrichtung exemplarisch für eine ganze Kultur von öffentlicher Anprangerung und Einschüchterung. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, einen etwas genaueren Blick auf diesen "Informationsdienst" zu werfen.
Das IDGR ist ein von Chatwin initiierter privater Info-Dienst. Dieser Dienst wird durchaus in der Öffentlichkeit kritisiert.
Die "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" (BüSo) unterstellte im August 2003 im Internet Chatwin und ihrem "(Des)-Informationsdienst" die Verbreitung von "Lügen" und "Verleumdungen". Eingehend beschäftigt sich mit der Praxis dieses Dienstes auch das Organ "Kirche zum Mitreden" vom 23.10.2000 unter prhl.crosswinds.net ("Margret Chatwin hetzt munter weiter").
Für seine Recherchearbeit greift das IDGR dabei auf zahlreiche Quellen aus der radikalen Linken zurück. In seinem Quellenverzeichnis fanden unter anderem Verwendung: "Antifaschistische Nachrichten" (GNN-Verlag, Köln), "Jungle World", eine Schrift von "Searchlight/Antifaschistisches Infoblatt", Arbeiten von "Sönke Braasch" (Pseudonym eines hohen Funktionärs der VVN-BdA), "Jean Cremet" (z.B. aus dem "linksradikalen" Unrast-Verlag), "Anton Maegerle" (Pseudonym für Gernot Modery), von Autoren des "Duisburger Institutes für Sprach- und Sozialforschung" (DISS) (z.B. Martin Dietzsch, Helmut Kellershohn und Alfred Schobert), Jens Mecklenburg (Elefanten Press), Samuel Salzborn (Autor bei "Jungle World", "Konkret", "Antifaschistische Nachrichten" und "Der Rechte Rand") oder Volkmar Wölk (hoher Funktionär der VVN-BdA). Unter den regelmäßig ausgewerteten Periodika wurden die "Archiv-Notizen" des DISS, die "Antifaschistischen Nachrichten", die "Junge Welt" und die "Jungle World" aufgeführt.

Im "Handbuch des Linksextremismus" verortete ich die Arbeit von sogenannten "Informationsdiensten" wie dem IDGR in einer Traditionslinie stehend mit Strategien, die in den kommunistischen K-Gruppen der 70er Jahre entwickelt wurden: Politische Kontrahenten werden oft ohne seriöse Rechtfertigung als "Rechtsextremisten" diffamiert und dadurch gesellschaftlich isoliert, in defensive Rechtfertigungszwänge gedrängt und dadurch politisch unschädlich gemacht. Bewußt wird hierbei die Zerstörung menschlicher Existenzen durch das Initiieren von sozialen Ausgrenzungsmechanismen in Kauf genommen, wenn dies den eigenen machtpolitischen Zielen dienlich erscheint.

Auf Seite 93f. des "Handbuches des Linksextremismus" schreibe ich zu dieser Praxis:
Ähnliche Rückschlüsse erlaubt der Bereich des "antifaschistischen" Anprangerungsjournalismus gegen vermeintliche "Rechtsextreme": Zur - bereits Ende der 1970er Jahre vor allem beim "Kommunistischen Bund" (KB) entwickelten - Strategie "aggressiver Antifaschisten" gehörte nämlich das Erstellen und Veröffentlichen steckbriefartiger Flugblätter und Publikationen mit Fotografien und Adressen ortsansässiger rechtsgerichteter Persönlichkeiten. Hierdurch würden "Faschisten" erkennbar, beobachtbar und angreifbar gemacht. Heute werden über sogenannte Antifatelefone und Infoläden mehr denn je Informationen zu "faschistischen" Organisationen und einzelnen Personen gesammelt und publizistisch veröffentlicht. "Antifaschistisch" ausgerichtete Magazine titeln "Nazis erkannt!" und fordern zum Zuschicken von Fotografien mit den Abbildern von ihnen gesuchter "Rechtsextremisten" auf. Es wird dabei wert darauf gelegt, die privaten Verbindungen dieser Menschen, ihre Begegnungsstätten, ihre Wohnungen, Büros, Fahrzeuge genauestens zu kennen, damit diesen "die Ruhe genommen" werde. Persönliche Daten, Telefonnummern, Autokennzeichen, Reiseziele, Familienstand und -verhältnisse, Kleidung, selbst geschätzte Alters- und Größenangaben von "Faschisten" oder anderen angeblichen Gegnern des "Antifaschismus" werden öffentlich in der "antifaschistischen" Szene publiziert. Steckbriefe gelten, neben der sozialen Isolierung von Menschen bei Nachbarn und Arbeitgebern, auch als logistische Voraussetzung für spätere Gewaltaktionen und Straftaten der "Autonomen".
Mittlerweile führte der Weg über negativ wertend auflistende "Anprangerungslexika" aus linksgerichteten Verlagen, wie Jens Mecklenburgs "Handbuch des deutschen Rechtsextremismus" bis zu Internet-Homepages, die vor allem der öffentlichen Auflistung neo-nationalsozialistischer Kräfte und zugleich (eine besonders perfide Nebeneinanderstellung) konservativ ausgerichteter Intellektueller in einem gemeinsamen negativen Kontext dienen. Beispielsweise am Internet-"Informationsdienst gegen Rechtsextremismus" (IDGR), herausgegeben von Margret Chatwin, der vor allem der Anprangerung unliebsamer rechtsstehender Persönlichkeiten dient, wirken verschiedene Autoren mit Zugang zu bedeutenden Institutionen und Medien mit: Der Anprangerungs-Journalist Gernot Modery (Pseudonym "Anton Maegerle"), der außer in Blättern des radikal-linksgerichteten Spektrums wie "Konkret", "Der Rechte Rand", "Junge Welt" auch in etablierten Medien wie der "Frankfurter Rundschau", der Berliner "tageszeitung" oder dem "Stern" regelmäßig Texte gegen angeblichen "Rechtsextremismus" publizieren kann. Gelegentlich mit Co-Autor Friedrich Paul Heller, der ebenfalls für das IDGR schreibt. Oder Uwe Ruprecht, journalistisch tätig beim "Norddeutschen Rundfunk", bei der "Zeit" oder dem "Hamburger Abendblatt". Oder Julika Bürgin, Bildungsreferentin beim DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. Oder Hans-Günter Richardi, Redakteur bei der "Süddeutschen Zeitung"...
Anprangerungspublikationen wie das "IDGR" sind nur Belege dafür, daß politische Praktiken und Inhalte, die einst im Spektrum der radikalen Linken entwickelt wurden, in der Gegenwart Elemente des politischen und journalistischen Establishments geworden sind. Was einst am "linken Rand" entstand, wirkt heute - schrittweise modernisiert und den Zeitumständen angepaßt - aus der Mitte der Gesellschaft.

Zur Praxis der "Anprangerungsliteratur" des "antifaschistischen Milieus" schreibe ich in der Arbeit "Das `antifaschistische Milieu´", Sonderausgabe, S. 273f.
(Fußnoten sind beim Verlag als E-Mail über stocker-verlag@stocker-verlag.com erhältlich):

Anprangerungsliteratur

Die primäre Funktion von "Anprangerungsliteratur" des "antifaschistischen Milieus" liegt in der Forderung nach Ächtung und Ausgrenzung einzelner rechtsgerichteter Gruppen und Personen durch die "Öffentlichkeit". Bestimmte Personen erhalten eine "Ehrenstrafe" für ihr unbotmäßiges Verhalten, sie werden demnach öffentlich an den (publizistischen) "Pranger" gestellt.
Aus dieser "Anprangerung" sollen politische, soziale, berufliche und private Probleme für die Angeprangerten resultieren.

Ein entscheidendes Merkmal der meist journalistisch geprägten "Anprangerungsliteratur" ist ihre Fixierung auf ausgesuchte Teilbereiche des "rechten Lagers". Oftmals beschränkt sich "Anprangerungsliteratur" auf die negative publizistische Behandlung einzelner rechtsgerichteter Gruppierungen oder Persönlichkeiten. Bisweilen können auch spezifische Aspekte des rechtsgerichteten Spektrums, beispielsweise eine untersuchte Region oder ein konkreter Vorfall, Gegenstand von "Anprangerungsliteratur" sein. Durch die Konzentration auf Teilbereiche in der publizistischen Behandlung wird die Effektivität des in Gang gesetzten Ausgrenzungsmechanismus erhöht.

"Anprangerungsliteratur" findet sich neben dem Buchwesen vor allem in Presseartikeln, die mit großformatigen Fotos, markigen Überschriften, einem negativ ausgerichteten Text und oftmals auch einem namentlichen "Outing" von Personen, den Leser zur emotionalen Distanzierung vom "angeprangerten" Objekt bewegen (sollen). Auch sogenannte "Insider"- oder "Aussteiger-Berichte" können der "Anprangerung" bestimmter Personen, über die "Interna" berichtet werden, dienen.

Zahlreiche "antifaschistische" Zeitschriften, wie beispielsweise "Der rechte Rand", werden von "Anprangerungs"-Artikeln dominiert. Hier werden absichtlich bestimmte rechtsgerichtete Personen und Gruppen mit Namensnennung, Abbildung von Fotos und detaillierten Hintergrundinformationen in einen negativen Zusammenhang gestellt.

Verbunden ist die "Anprangerungsliteratur" oftmals mit dem "Angebot" an etablierte Gruppen des Konservatismus, an dieser Ausgrenzung teilzunehmen. Da es unmöglich erscheint, etablierte Gruppierungen, beispielsweise die CDU/CSU, wirkungsvoll auszugrenzen, wird den etabliert-konservativen Gruppierungen sowie Personen, die sich vom rechtsgerichteten Spektrum abwenden, für ihr Mitwirken am Ausgrenzungsmechanismus "Absolution", d.h. eine Befreiung von Anprangerungsangriffen, als Optionsmöglichkeit angedeutet. Ergebnisse dieses Vorgehens sind das Aufbauen von Berührungs- und Gesprächstabus gegen ausgegrenzte "Rechtsgruppierungen", somit eine "Spaltung", Schwächung und Verunsicherung des rechtsgerichteten Spektrums. Ebenso sollen nicht ausgesprochen fest eingebundene Personen aus der politischen Rechten herausgelöst werden, dieses Lager durch eine Spaltung zwischen "hartem Kern", also "Unbelehrbaren", und "Mitläufern" seiner sozialen Basis beraubt werden - ein Versuch, der in den "antifaschistischen Strategiediskussionsforen" offen angesprochen wird.

Die Beschränkung der "Anprangerung" auf Teilbereiche des rechtsgerichteten Polit-Spektrums wird in einigen Fällen aufgegeben: So bei den als "Lexika" gestalteten "Anprangerungsschriften", die sich bemühen, möglichst den gesamten organisatorischen "Rechtsextremismus" alphabethisch zu erfassen und "lexikalisch" anzuprangern.
So bemühte sich beispielsweise der Publizist Kurt Hirsch 1989 in seinem "Anprangerungs-Lexikon" "Rechts von der Union" darum, schon im Vorwort auf "die Gefahren des Rechtsradikalismus" hinzuweisen und die "fehlende Immunität Konservativer gegenüber rechtsradikaler Agitation" zu beklagen.
Die später "lexikalisch" aufgeführten Personen werden also bereits in der Einleitung des "Lexikons" in einen negativen Zusammenhang gestellt.

Diese Form der "Anprangerungsliteratur" hat durch die akribische Recherche-Leidenschaft von "Antifaschisten" zu bisweilen monumentalen "Anprangerungs-Lexika" geführt.


Nachtrag:

2006 widmete sich der Autor Titus Lenk im IDGR dem Dresdner Verlag "Zeitenwende". Der Artikel ist ein ganz gutes Beispiel für sprachliche Manipulation bzw. Suggestion in der Berichterstattung.

- Zuerst einmal werden in dem Beitrag massiv sogenannte "Bannworte" gestreut. Das heißt, es fallen, so oft es nur geht, die Worte "rechts", "rechtsextrem", bisweilen auch "neurechts", "braun" oder "rassistisch". Der kurze Artikel weist allein 15 dieser Bannworte in seinem Text auf. Ein Beispiel: "Früher fanden sich auf der Verlagshomepage Links zu Synergon, dem rechtsextremen Periodikum Staatsbriefe und dem rechten Verlag S. Bublies. Im Liefersortigment des rechtsextremisten Arun-Verlag und im Grabert-Verlag..." Zweck des ganzen ist, daß sich beim Leser unbewußt diese Worte festsetzen. Zudem soll durch derlei Klassifizierungen der Eindruck eines geschlossenen politischen Bollwerks erzeugt werden. Die Benennung führt schließlich zur "Bannung". Was als "rechts" (als sinngemäß "feindlich", "satanisch" also) benannt wird, dessen kann man sich durch die Benennung, den "Bannfluch", besser erwehren. Man hat es "verbildlicht", muß ihm nicht mehr in geistiger Offenheit entgegentreten, sondern braucht nur noch Abwehrhaltung einnehmen.

- Dann werden vage Verbindungslinien gezogen. Hier sei mal ein Autor "involviert", dort gäbe es eine "Zusammenarbeit", an anderer Stelle sei eine "Verwandtschaft" festzustellen. Wie die Qualität besagter Kooperationen aussieht, wird selten näher erläutert. Es sind dies für Verschwörungstheoretiker typische Andeutungen, die sich im Nebulösen halten, das komplexe Geflecht menschlicher Beziehungen also weitgehend auf wenige Ereignisse reduzieren.

- Schließlich wird dem Verlag sein Programm vorgeworfen. Dabei wird nicht auf den Inhalt der diversen Produkte eingegangen, statt dessen deutet man aber sprachlich an, daß bereits die Beschäftigung mit gewissen Stoffen an sich etwas Negatives aussage. Z.B.: "Inhaltlich beschäftigt sich Hagal mit Personen wie Julius Evola, dem Vordenker des italienischen Faschismus..." Wie diese Beschäftigung aussieht, zu welchen Ergebnissen sie führt, bleibt unerwähnt.

- Zuletzt die guten, alten Schubladen. Autoren werden auf eine Charakterisierung reduziert, da man glaubt, sie dadurch besser denunzieren zu können. Persönliche Vielschichtigkeit exisitiert in dieser Absicht nicht. So wird aus Oliver Ritter einfach "der rechte Autor", Martin Schwarz wird einfach nur noch zum "Evola-Anhänger" vereinfacht und über den Schriftsteller Hermann Löns reicht es scheinbar zu wissen, daß er "der völkische Dichter" war.
In diesem Zusammenhang werde auch ich in einem Nebensatz als "der Junge Freiheit-Autor und Anti-Antifa-Aktivist" erwähnt und dadurch scheinbar ausreichend klassifiziert. Eine offenbar genügend tiefschürfende Betrachtung, um im IDGR der Veröffentlichung würdig befunden zu werden. Deckel zu.

Meine Einschätzung bleibt bestätigt:
Der "Informationsdienst gegen Rechtsextremismus" (IDGR) ist stark politisch motiviert und keine seriöse Quelle für die gesellschaftliche Diskussion.

Stand Oktober 2006:

Derzeit hat Margret Chatwins IDGR unter Nennung dubioser Gründe sein Erscheinen eingestellt.


(Das ändert allerdings wenig, da andere Internetseiten "gegen rechts" diese Arbeit im gleichen pauschalen und inhaltlich zweifelhaften Sinne weiterführen.)