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Stellungnahme der Bundesärztekammer zu Textentwürfen des IQWiG für die Patienteninformation

08.12.2005

Stellungnahme der Bundesärztekammer zu Textentwürfen des IQWiG für die Patienteninformation [PDF]

Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Dillenburger Str. 27
51105 Köln

Stellungnahme der Bundesärztekammer zu Textentwürfen für die Patienteninformation - Ihr Schreiben vom 15.11.2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für die Möglichkeit, zu den uns übersandten Textentwürfen Stellung nehmen zu können.

Unter Einbeziehung der auf dem Gebiet der Patienteninformation ausgewiesenen Expertise des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) (Bereichsleitung Medizinische Informationen, Frau Dr. Sänger) dürfen wir Ihnen die folgenden Anmerkungen übermitteln:

Die Bundesärztekammer hält die vorgelegten Entwürfe insgesamt für außerordentlich begrüßenswert. In einer für Verbraucher gut verständlichen Art und optisch ansprechenden Form werden die Abstracts der betreffenden Reviews zusammengefasst.

Im Detail erlauben wir uns noch folgende Anregungen:

  • In der Einleitung werden die umrandeten Definitionen von systematischen Übersichten und der Cochrane-Collaboration aus der Sicht eines medizinisch nicht vorgebildeten Lesers kaum in Bezug zum einführenden Textteil zu stellen sein. Auch dürfte der besondere Wert von Cochrane-Reviews der breiten Öffentlichkeit in Deutschland nicht bekannt sein. Hier sollte im Textteil noch etwas mehr Erläuterung erfolgen.
  • Den am Ende der Kurzfassungen verwendeten Standard-Satz „Bitte beziehen Sie sich auf die Originalarbeit, die wir zusammengefassthaben:“ könnte man ersetzen durch „Grundlage für diese Zusammenfassung ist diefolgende Originalarbeit:“. Dass sich ein Patient auf etwas „beziehen“ soll, impliziert weitere Schritte über die Kenntnisnahme der Information hinaus, was aber nicht so häufig der Fall sein wird.
  • Angaben zur Aktualität der Reviews finden sich in der jeweiligenOriginalarbeit. Jedoch sollte unter jeder Zusammenfassung auch das Datum ihrer Erstellung vermerkt sein, da nicht jeder Patient die Originalarbeit lesen bzw. den entsprechenden Link anklicken wird. Dies gilt auch für die ausführliche Darstellung zur „Verminderung von Ängsten vor einer Operation“.
  • Die ausführliche Darstellung zur „Verminderung von Ängsten vor einer Operation“ gibt einen guten Überblick über die möglichen Strategien.Besonders hervorzuheben sind hier die Kommentare von Patienten,die zur Annahme einer aktiven Rolle anregen. Es sollte jedoch auch mal eine „Frau X" und nicht nur „Herr P" zu Wort kommen. Zwar wird in der Einführung ausdrücklich auf die gleichberechtigte Berücksichtigung beider Geschlechter hingewiesen, jedoch haben die Erfahrungen von Gleichstellungsbeauftragten immer wieder ergeben, dass es insbesondere bei Texten mit der Schilderung persönlicher Erfahrungen wichtig ist, Männer und Frauen zu Wort kommen zu lassen.

Soweit unsere Anmerkungen, wir verbleiben
mit freundlichen Grüßen.
Dr. med. Klakow-Franck, M.A.
Dezernentin