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Nachwuchsförderung/-gewinnung

Stand: 15.01.2015

Nachweislich besteht in bestimmten Regionen Deutschlands ein ärztlicher Nachwuchsmangel in gewissen Bereichen der ambulanten und/oder stationären Versorgung (1), im Jahr 2010 konnten rund 5.500 ärztliche Vollzeitstellen in deutschen Krankenhäusern nicht adäquat besetzt werden (2). Im Jahr 2013 hatten 58% der Krankenhäuser Probleme, offene Stellen im Ärztlichen Dienst zu besetzen (3) und niedergelassene Ärzte fanden beim Eintritt in den Ruhestand vielfach keine geeigneten Praxisnachfolger. Dieser Missstand wird sich mehrerer Prognosen zufolge in den kommenden Jahren weiter verschärfen, weil die Nachwuchsentwicklung den Ersatz- und Ergänzungsbedarf an praktisch tätigen Ärzten immer weniger decken kann. (4-6) Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Bundesärztekammer bereits Anfang 2010 eine Projektgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Jan Schulze aus Dresden mit einer Bestandsaufnahme und Bewertung von Maßnahmen zur Nachwuchsförderung/-gewinnung von Ärzten für die kurative Versorgung beauftragt.

Zusammenfassung des Projektberichts "Nachwuchsförderung/-gewinnung"

Mittels einer Ärztekammerbefragung und einer Literaturrecherche konnte gezeigt werden, dass dem Thema Nachwuchsmangel ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Über 80 Einzelmaßnahmen und Maßnahmenbündel konnten recherchiert werden, die auf die jeweiligen regionalen Erfordernisse und Möglichkeiten zugeschnitten sind. Am häufigsten anzutreffen sind Informations- und Beratungsangebote, Service- und Vermittlungsleistungen sowie finanzielle Anreiz- und Förderprogramme. Zuschnitt und Ausrichtung dieser Maßnahmen zur Nachwuchsförderung/-gewinnung orientieren sich vorwiegend an der regionalen bzw. lokalen Bindungswirkung und sind auf den Verbleib von Ärzten in der dortigen Patientenversorgung ausgerichtet. Die Zielgruppen umfassen Schüler, Studierende und Ärzte verschiedener Alters- und Fachgruppen im In- und Ausland.

In einigen Bundesländern werden die verschiedenen Einzelmaßnahmen auf Informationsplattformen zusammengefasst bzw. durch regionale Netzwerke koordiniert.

Beispielhaft seien genannt:

Weitere und individuelle Beratungsangebote bestehen bei den Landesärztekammern.

Quellenangabe und weiterführende Literatur
(1) Kopetsch T. Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus! Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung [Hrsg.]. 5. aktualisierte und komplett überarbeitete Auflage. Berlin; 2010.
(2) Blum K, Löffert S. Ärztemangel im Krankenhaus - Ausmaß, Ursachen, Gegenmaßnahmen. Deutsches Krankenhausinstitut; 2010.
(3) Blum K, Löffert S, Offermanns M, Steffen P, Krankenhausbarometer 2013, Deutsches Krankenhausinstitut; 2013
(4) Jacob R, Berufsmonitoring Medizinstudenten. 2. Welle: Bundesweite Befragung von Medizinstudienten. Frühjahr 2014, Trier.
(5) Ostwald DA, Ehrhard T, Bruntsch F, Schmidt H, Friedl C. Fachkräftemangel - Stationärer und ambulanter Bereich bis zum Jahr 2030. Frankfurt am Main: PricewaterhouseCoopers, WifOR; 2010.
(6) Spinner G. Gutachten zum "Ausstieg aus der kurativen ärztlichen Berufstätigkeit in Deutschland" Abschlussbericht von Ramboll Management. Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung; 2004.

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