Neil Diamond - Serenade

Fast 2 Jahre ließ Neil Diamond seine riesige Fangemeinde auf ein neues Studioalbum warten. Zwischen den Werken „Moods“ und eben „Serenade“ veröffentlichte der Amerikaner mit 1972 „Hot August Night“ ein tolles Livealbum und 1973 mit „Jonathan Livingston Seagull“ einen Soundtrack. Zwar beeindruckt letzteres Album durch Klasse, wurde aber von den Kritikern und dem Publikum zwiespältig aufgenommen wurde und war nur mäßig erfolgreich. Mit der im Herbst 1974 veröffentlichten LP knüpfte er nahtlos an Werke wie „Stones“ (1971) und „Moods“ an. Unter der Regie von Produzent Tom Catalano und seiner Band bestehend aus den beiden Keyboardern Alan Lindgren und David Paich, Richard Bennett (Gitarre), Emory Gordy (Baß) und Dennis St. John (Schlagzeug) sowie einem 53köpfigen Orchester unter der Leitung von Sidney Sharp spielte Neil ein Album ein, das man zu seinen besten Arbeiten überhaupt zählen kann.
Trotz des großen Orchesters wirkt die Musik in den insgesamt 8 Stücken keineswegs überladen oder gar bombastisch, es hält sich zumeist dezent im Hintergrund. Hier haben Tom Catalano und Neil Diamond ganze Arbeit geleistet. Die größten Momente beinhaltet „Serenade“ dann, wenn sich Neil verhalten gibt wie etwa in „Lady Magdalene“, „Yes I Will“ und „I’ve Been This Way Before“. Aber auch flottere Stücken wie „Longfellow Serenade“ und „The Last Picasso“ überzeugen auf der ganzen Linie. „Rosemary’s Wine“ und „Reggae Strut“ fallen dagegen ein klein wenig ab, sind aber trotzdem gut. Bei anderen Sängern wären diese beiden Stücke wohl die Höhepunkte ihrer Alben gewesen. Mit „Longfellow Serenade“ warf „Serenade“ einen kapitalen Singlehit ab, der zur Jahreswende 1974/75 sowohl in den USA als auch Europa erfolgreich war. In der Bundesrepublik Deutschland kam dieses Stück im ersten Quartal des Jahres 1975 bis auf Platz 2 der Hitparade. Entscheidenden Anteil an diesem Erfolg hatte Neils Auftritt in der ZDF-Starparade Ende 1974.
Kurzum, „Serenade“ ist ein Werk von zeitloser Klasse, das auch Jahrzehnte nach seinem Erscheinen kein bißchen angestaubt.
Laatst gewijzigd: 08/11/2009 15:41