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Patientensicherheit

Für die Ärzteschaft hat Patientensicherheit höchste Priorität. Das ethische Gebot des "primum nil nocere" – zu allererst keinen Schaden anrichten – ist so alt wie die Medizin selbst. Patienten müssen darauf vertrauen können, dass der behandelnde Arzt alles ihm Mögliche unternimmt, um Schaden abzuwenden und Fehler zu vermeiden. Diesem Null-Fehler-Anspruch versuchen Ärztinnen und Ärzte nach bestem Wissen und Gewissen gerecht zu werden.

Das Gesundheitswesen ist allerdings ein Hochrisikobereich, in dem auch Fehler passieren. Deshalb bemühen sich Wissenschaftler und im Gesundheitswesen Tätige, vorhandene bzw. zu erwartende Risiken zu minimieren, und entwickeln Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit. Auch die statistischen Daten der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern zu vermuteten und nachgewiesenen Behandlungsfehlern leisten einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit und Fehlerprophylaxe.

In den vergangenen Jahren hat die ärztliche Selbstverwaltung eine Vielzahl unterschiedlicher Schritte eingeleitet, um auf dem Weg zu einer Sicherheitskultur voran zu kommen: In neuen Fehlerberichts- und Lernsystemen wie CIRSmedical Deutschland (www.cirsmedical.de) oder der Internetplattform www.jeder-fehler-zaehlt.de können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens anonym sicherheitsrelevante Ereignisse in der Medizin melden. Dies können Fehler, Beinahe-Schäden, Kritische Ereignisse oder auch Unerwünschte Ereignisse sein. Das System wird von vielen Ärztinnen und Ärzten genutzt, um aus kritischen Ereignissen und Fehlern gegenseitig voneinander zu lernen.

Darüber hinaus bieten die Ärztekammern Fortbildungen in Patientensicherheit und Risikomanagement an. Auch das von der Ärzteschaft mitentwickelte Zertifizierungsprogramm für Krankenhäuser und Arztpraxen (www.ktq.de) beinhaltet als integralem Bestandteil Module zum Risikomanagement.

Unter Mitwirkung der Bundesärztekammer wurde 2005 das Aktionsbündnis Patientensicherheit (http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/) gegründet, in dem Projekte zur Stärkung der Patientensicherheit und zur Vermeidung von Fehlern in der Medizin gebündelt werden. Die Ergebnisse werden in Form von Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die allen Einrichtungen im deutschen Gesundheitswesen kostenlos zur Verfügung stehen.

Merkblatt zur sicheren Arzneimitteltherapie [PDF]

Broschüre "Aus Fehlern lernen" [PDF]
Ärzte, Pfleger, Therapeuten schildern ihre Erfahrungen, 28.02.2008