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Kundenrezensionen

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am 13. Januar 2017
Mit einem perfekten Timing direkt nach dem Gewinn von 7 Golden Globes startet "La La Land" von Damien Chazelle in den deutschen Kinos, und er hat für mich direkt alle möglichen Zweifel an diesen Lobpreisungen weggefegt. Was Chazelle nach seinem meisterhaften "Whiplash" hier auf die Leinwand bringt, ist einfach - man entschuldige das Wortspiel - ganz großes Kino und hat sich jegliche kommende Preise, inklusive eines möglichen Oscars sowie den unmittelbaren Status als modernen Klassiker verdient.

"La La Land" erzählt die Geschichte von Sebastian (Ryan Gosling) und Mia (Emma Stone), die beide ihren großen Traum des Musikers bzw. der Schauspielerin in Los Angeles, "City of Stars", wahrwerden zu lassen versuchen. Während sie damit kämpfen, dass das alles nicht so recht gelingen möchte, kreuzen sich ihre Wege vermehrt und schließlich finden sie zueinander. Was im Folgenden mit den beiden passiert und wie sich ihre Träume aufrecht erhalten lassen, erzählt der Film über knapp 2 Stunden.

Auf dem Papier ist La La Land ein Musical. Bereits die erste Szene des Films macht das mit einer großen Tanz- und Gesangsnummer deutlich und auch weiterhin wird immer mal wieder ein Lied hier und ein Tanz dort eingestreut. Jedem, der sich davon abgeschreckt fühlt, sei aber gesagt: Zum Einen hält sich der musikalische Anteil am sonst "klassischen" Film stark in Grenzen; zum Anderen sind die Lieder so schön - allen voran der Ohrwurm "City of Stars" -, die Tänze so gut inszeniert, die Übergänge zwischen Dialog und Gesang so geschmeidig und die Gesangsleistung von Ryan Gosling und Emma Stone definitiv hinreichend, dass man sich nicht an den Lieder stört - ich habe mich persönlich vielmehr immer drauf gefreut, wenn mal wieder gesungen wurde!

Davon abgesehen ist La La Land einfach ein ganz hervorragender Film. Die Ausstattung, die Kamera, Schnitt und Szenerien sind erstklassig und zeugen von Chazelles Liebe für das Genre und seiner Kreativität, die er beide in den Film einfließen lässt. Das beginnt bei besagter Anfangsszene, die minutenlang ohne sichtbaren Schnitt auskommt und mündet in eine fantastische Sequenz zum Ende des Films, die so bittersüß den ganzen Film zusammenfasst, dass man nur staunend und bewundernd da sitzt. "La La Land" ist kein klassischer Feelgood-Film, dafür sind einige Szenen zu ernst, die Thematik zwar verträumt, aber eben auch mit einem Fuß auf dem Boden der Realität. Im Ausgleich legt Chazelle den Figuren so herrliche Dialoge in den Mund und wirft so absurd komische Situationen ein, dass man nicht daran vorbeikommt, immer mal wieder laut aufzulachen. Es ist ein schöner, leiser Humor, dem durch Goslings und Stones hervorragendes Spiel und Miteinander Leben eingehaucht wird. Überhaupt sind die beiden nicht zu unrecht mit jeweils einem Golden Globe ausgezeichnet worden und gelten derzeit als das neue Hollywood-Leinwandtraumpaar. Ihr gemeinsames Spiel ist absolut natürlich und wunderbar anzusehen, darüber hinaus meistern beide ihre durchaus zwiegespaltenen Charaktere auch in ihren Solo-Szenen bravourös. Es ist ein locker-leichtes Spiel in den entsprechend fröhlichen Szenen, aber durchaus nuanciert genug in den komplexeren. Ohne zuviel zu spoilern möchte ich hier die erste und die letzte Casting-Szene nennen sowie die Szene auf der Poolparty. Einfach toll.

Fazit: "La La Land" hat mich einfach umgehauen, das merkt man vermutlich beim Lesen. Hier stimmt einfach alles, und dabei mag ich Musicals per se gar nicht mal allzu sehr. Ich hatte Chazelle nach seinem Durchbruchsfilm "Whiplash", der mich ähnlich beeindruckt hatte, ehrlich gesagt nicht noch so ein Werk zugetraut, aber ich bin umso begeisterter, was er uns da anbietet. Alles, was den Film als Medium ausmacht, abseits der auf dem Papier eher schwachen Story, fließt hier perfekt ineinander. Ich kann keinen Vergleich zu alten Musicalfilmen ziehen, da ich sie nie gesehen habe, aber dieser Film steht definitiv auf eigenen Füßen. Er fühlt sich nicht wie eine Kopie von irgendetwas an, sondern wie ein Herzensprojekt eines vernarrten Autors und Regisseurs, und diese Euphorie überträgt sich auf den Zuschauer. Großen Respekt dafür und hoffentlich erhält er den verdienten Erfolg.
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am 12. Januar 2017
Regisseur Damien Chazelle, zeigte schon mit seinem Musikdrama Whiplash was er drauf hat!
La La Land, ist für mich jetzt schon ein Klassiker, weil er ist wie kaum ein anderer Film im modernen Kino!
Die Inszenierung, versetzt einen ins Hollywood der klassischen, nostalgischen Filmmusicals und ist einfach zum träumen schön! Natürlich hängt alles an den Hauptdarstellern, aber Gosling und Stone passen perfekt zusammen! Sie bilden eine Symbiose, Ryan Gosling mit seiner typischer mal schüchternen, mal legeren Art!
Emma Stone, ist aber der Wahnsinn. Sie spielt, tanzt und singt einfach göttlich! Der Film selber ist aber kein reiner Film wo nur gesungen wird, es wird auch ordentlich gesprochen und vor allem getanzt!
Fazit: La La Land ist eine musikalische Liebeserklärung an das frühere, klassische Hollywoodkino, daß einen verzaubert bis in das nachdenkenswerte Finale. Dazu ist der Film 1a besetzt in den Hauptrollen mit Emma Stone und Ryan Gosling, hat viele kleine humorvolle und köstliche Szenen drin, dazu wird gesungen und getanzt was das Zeug hält und das Setting, die Kulissen sind Oscarwürdig!
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am 29. Januar 2017
Damien Chazelle begeisterte mich vor Kurzem erst mit „Whiplash“, einem meiner neuen Lieblingsfilme! Als sein neues Projekt „La La Land“ angekündigt wurde, war mir klar, dass ich das sehen muss. Vorrausgegangen waren aber (wie bei „Whiplash“) zahlreiche Preise und Nominierungen (14 Oscar-Nominierungen!), die in mir immer eine gewisse Erwartung freisetzen. Und auf den ersten Blick wirkt „La La Land“ nicht wirklich besonders: Ein Musical mit einer sehr einfachen Liebesgeschichte. Klingt bekannt. Doch Chazelle gelingt es dem Stoff eine umwerfend, schöne Note zu verleihen und mehr noch: Er lässt das goldene Kinozeitalter wieder aufblühen.

Die erfolglose Schauspielerin Mia Dolan und der (ebenfalls erfolglose) Jazz-Pianist Sebastian Wilder treffen in Los Angeles immer wieder aufeinander und verlieben sich schließlich in einander. Doch die verschiedenen Berufe der beiden kommen immer wieder dazwischen…

„La La Land“ erinnert etwas an das Musical „The Last Five Years“ und setzt bewusst auf Klischees, denn immerhin sind wir hier in einem Musical. Gleich die erste große Nummer (die nebenbei bemerkt der Wahnsinn ist!) bestimmt den Ton des Films. Oder doch nicht? „La La Land“ schwingt zwischen zwei Genres: Dem fröhlich, bunte inszenierte Musical und der tragikomischen Liebesromanze. Und anfangs empfand ich das als etwas störend oder unpassend, bis mir klar wurde, warum dieser Mix aus scheinbar zwei verschiedenen Welten so passend ist (ich denke, dass jeder, der den Film sieht, erkennen wird, warum).

Sicherlich werden sich viele Kinogänger denken: Ein netter Film, doch warum loben ihn alle so sehr? Immerhin ist es ja „nur“ ein Musical… Nun ich persönlich liebe Musicals und ich kann verstehen, dass wenn man mein Fan des Genres ist, man auch mit diesem Film nicht so viel anfangen kann. Doch nur weil ein Film eine einfache Handlung hat, heißt das noch lange nicht, dass der Film schwach ist. Ein Film mit tiefgründiger Story ist auch nicht automatisch gut. In „La La Land“ geht es um eine heutige Romanze, die im Glanze eines längst vergangen Stiles scheint. Gerade die Musiknummern wirken wie aus einer anderen Zeit und was ich besonders toll fand, war die Tatsache, dass die Figuren (besonders Mia) manchmal selbst wussten, in was für einem Film sie waren.

Apropos Charaktere: Getragen wird der Film wieder von zwei großartigen Darstellern: Emma Stone und Ryan Gosling. Beide waren schon mehrmals als Leinwandpaar zu sehen („Crazy Stupid Love“ und „Gangster Squad“) und haben bewiesen, dass sie wunderbar zusammen harmonieren. Doch umgehauen haben mich ihre musikalischen Fähigkeiten. Stone singt klasse und Gosling überzeugt vor allem am Piano.
Und die Tanzeinlagen… Ein Traum! Nicht nur, dass der Film mit seinen bezaubernden Sets und der Musik viel zur Klasse der Nummern beiträgt, Stone und Gosling überzeugen auch mit ihren rhythmischen Bewegungen und den wunderbar choreographierten Tänzen von Linus Sandgren (vor allem die Steppnummer ist klasse!).

Kommen wir damit zur Musik, das Herz eines jeden Musicals: Wie auch bei „Whiplash“ komponierte Justin Hurwitz die Musik, die deutliche Jazz-Einflüsse hat (passend zu Sebastians Charakter). Und was soll ich da sagen? Großartig! Nicht nur das Arrangement ist beachtlich mit seinen Tempiwechseln und dem tollen Sound, auch die Stimmen überzeugen von vorn bis hinten. Gosling und Stone hab ich ja schon hervorgehoben, aber auch John Legend gibt seine Wuchtstimme zum Besten und selbst die kleineren Rollen singen toll. Hinzukommen ohrwurmverdächtige Stücke, die neben ihrem tollen Sound auch super im Film funktioniert (ein musikalisches Thema für Sebastian und für die Liebe zwischen ihm und Mia). Ein Wahnsinns-Soundtrack, der für mich schon nach der ersten Nummer vorbestellt war!

Fazit: Nicht nur ein großartiges Musical, sondern auch ein großartiger Film, der in meinen Augen die Lobpreisungen, die er bekommt, alle verdient. Damien Chazelle hat mich mit „La La Land“ in eine wunderschöne Welt voller Herz und Musik entführt. Großartige Darsteller, tolle Sets, knallige Tanzeinlagen und wundervolle Musik machen „La La Land“ zu einem besonderen Filmerlebnis, das wahrscheinlich jetzt schon ein Klassiker ist.
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am 15. Januar 2017
„They worship everything and they value nothing.“

In Los Angeles begegnen sich die leidenschaftliche Schauspielerin Mia und der Jazzpianist Sebastian. Zwei Träumer, die an ihren Wünschen versuchen festzuhalten. Die eine erträumt sich ihren Durchbruch in Hollywood, der andere will nichts sehnlicher als seinen eigenen Jazzclub eröffnen. Zufällig laufen sie sich über den Weg und verlieben sich nach anfänglichen Schwierigkeiten ineinander, doch es ist nicht leicht, ihre Liebe zwischen erfolglosen Vorsprechen, deprimierenden Gastspielen in Bands und der rauen Atmosphäre generell in der Szene aufstrebender junger Menschen der Stadt zu hegen. Als sich erste Erfolge einstellen, müssen Entscheidungen getroffen werden.

Erst vor wenigen Wochen kam ich zum ersten Mal in den Genuss von Whiplash, dem Regiedebüt von Damien Chazelle, ein fiebrig treibendes Drama rund um einen talentierten Musikschüler und seinen enorm fordernden Lehrer. Ich muss gestehen, dass mich der Film sehr beeindruckt hat, angefangen bei seiner enorm rhythmus-orientierten Inszenierung, über seine soghafte Atmosphäre bis hin zum als Naturgewalt aufspielenden J.K.Simmons. Chazelles zweites Werk La La Land hatte ich zwar schon zuvor auf dem Schirm, weil mir die Trailer im Vorfeld sehr gefielen und ich das Genre des Musical-Filmes durchaus mag, aber Whiplash steigerte meine Vorfreude dann doch nochmal gewaltig. Dann jedoch kamen die Golden Globes mit dem triumphalen Siegeszug von La La Land in beinahe allen bedeutenden Kategorien und es wurde ein unfassbarer Hype los getreten, so dass man sich kaum noch retten konnte und an es an jeder Ecke nur noch ein einziges Thema zu geben schien. Solche massiven Hype-Wellen dämpfen in der Regel meine Euphorie immer ein wenig und lassen Skepsis in mir aufkeimen und auch in diesem Fall war das nicht anders. Aber ich kann euch beruhigen: ausnahmsweise mal ist La La Land tatsächlich ein Film, der all seinen Vorschusslorbeeren zur Abwechslung mal wirklich gerecht wird. Nach Whiplash bleibt Damien Chazelle seinem bisherigen Genre des Musikfilms gewissermaßen weiterhin treu, verlagert aber nun den Schwerpunkt weg vom Jazz geprägten Lehrer/Schüler-Drama hin zum knallbunten und farbenfrohen Musical. Dabei ist La La Land zwar verhaftet in der Vergangenheit, aber auch offen für die Moderne, und trotz ganz offensichtlichem Bezugsrahmen immer eigenständig. So schaut Chazelle weder nostalgisch verklärt, noch ironisch distanziert auf jene Filmepoche zurück, die sein Film zum Thema macht, und stürzt sich stattdessen viel lieber Hals über Kopf, angstfrei und frech in eben jene legendäre Szenerie eines längst vergangenen Hollywood. La La Land mag zwar an die klassischen Hollywood-Musicals angelehnt sein, lässt sich aber auch nicht davon abhalten, ständig andere, neue und interessante Wege zu finden, um seiner im Kern doch recht schlichten Liebesgeschichte immer wieder neue Impulse geben zu können. Sicher spickt Chazelle seinen Film mit zahlreichen Verweisen auf Filme wie Singing in the Rain, auf Fred Astaire, Ginger Rogers, Debbie Reynolds oder Gene Kelly ebenso wie auf Jacques Demy und dessen Die Regenschirme von Cherbourg mit Catherine Deneuve, aber La La Land verkommt nie zur bloßen Imitation, sondern nimmt sich vielmehr lauter kleine Elemente dieser Filme und formt daraus etwas neues ganz nach seinen eigenen Vorstellungen.

Es ist schon ein wenig erstaunlich, wie leichtfertig und kunstvoll Damien Chazelle mit seiner nicht immer linearen Erzählstruktur spielt, wenn er mit Zeitsprüngen, parallelen Handlungssträngen und sogar dem Erzählen im Konjunktiv jongliert, sich aber niemals verzettelt. Überhaupt ist die ganze Inszenierung von La La Land einfach nur wundervoll und zauberhaft, angefangen bei den Songs und den tollen Choreografien, über die Kostüme und Ausstattungen bis hin zu den traumhaften Setpieces. Schlicht ist all das zwar gehalten, deswegen aber nicht weniger bezaubernd. Immer wieder, besonders in den Tanszenen, gibt es lange one shots ohne Schnitte zu bewundern, wenn die Kamera immer zwischen den verschiedenen Akteuren hin und her gleitet, aber nie die Übersicht verliert. Auch die Chemie zwischen Ryan Gosling und Emma Stone ist einfach umwerfend und zumindest hier kommen die beiden den klassischen, großen und ikonischen Leinwandpaaren vergangener Tage wohl noch am nächsten. Darüber hinaus verhandelt der Film unter seiner funkelnden und glitzernden, irgendwie nostalgischen und doch modernen, bunten und träumerischen Oberfläche doch mehr als nur seine schlichte Liebesgeschichte zwischen Mia und Sebastian. Es geht ebenso auch um den Konflikt zwischen Idealismus und Realität, um die Diskrepanz zwischen dem, was man aus Leidenschaft gespeist tun möchte, und dem, was man gezwungenermaßen im zermürbenden Alltag tun muss. Es geht um Träume und Wünsche und vor allem auch um die Frage, an welchem Punkt man sich der Realität stellen soll oder muss, um diese vielleicht aufzugeben und zu begraben oder eben doch weiterzuverfolgen und sein Leben an ihnen auszurichten. Zudem lassen sich diverse Sätze und Kommentare im Film selbst wie beispielsweise der von John Legend über den Jazz („How are you gonna be a revolutionary if you’re such a traditionalist? You hold onto the past, but jazz is about the future.“) so auch 1:1 auf Film und Kino beziehen. Insofern mag La La Land stellenweise vielleicht ein wenig wehmütig und nostalgisch verklärt wirken, aber letzten Endes ist es der Film nicht, zeigt er doch immer wieder, wie sich Vergangenheit und Moderne zu etwas neuem verschmelzen lassen.

Ich hätte es nicht einmal zu träumen gewagt, dass ein solcher Film wie La La Land in heutigen Zeiten überhaupt noch gemacht wird. Und dass er dann auch noch große Teile der breiten Masse erreicht und nicht einfach nur ein tristes Nischendasein fristet, macht das ganze nur noch eindrucksvoller. Hut ab, Damien Chazelle, allein für den Mut, diesen Weg so konsequent zu beschreiten. La La Land ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach zauberhaft. Ein vielmals überstrapaziertes Wort, welches hier jedoch einfach mal zutreffend ist. Eskapismus in Reinkultur, eine knallbunte Liebeserklärung an das Kino, an Los Angeles und eine längst vergangene Zeit voller wunderbarer und schöner Ideen und Einfälle und zugleich ein warmherziges Plädoyer an unsere Träume, welches unbedingt darin bestärken will, diese nicht nur festzuhalten, sondern auch zu verfolgen. Einfach nur schön.
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VINE-PRODUKTTESTERam 14. Januar 2017
Der wohl schönste belanglose Film der Kinosaison.
Trotz abgedroschener Liebesgeschichte und eigentlich reiner Retromagie entwickelt sich La La Land zu etwas Modernem und zu einem Hochkaräter. Einem Bezauberer.
Das liegt daran, dass sich das leicht angejazzte La La Land zwar meist betont locker und leicht gibt, dennoch manchmal abrutscht in ernstere Sphären, um dann wieder in Träumen zu schweben, die uns manches Mal fast surreal anmuten. Jedenfalls beschreitet La La Land rein formal innerhalb der ausgetretene Pfaden des Liebesfilms (und auch des Retro-Musicals) immer wieder neue Wege und hat enorme Zugkraft (wie mir das auch schon bei Whiplash erging, den ich gar nicht mögen wollte, aber schließlich musste). Immer wieder gibt es große Szenen ganz ohne Schnitte - dann harte Schnitte - aber auch die Szenenwechsel verbinden sich wunderbar wie aus einem Guss mit dem Gesamtwerk. Und selbst wenn ich dann doch mal dachte, jetzt wird es doch etwas schnöde, dann erzählt sich die Geschichte einfach nochmal neu. Und zieht und lockt.. berauscht mich. Aber nicht nur formal, auch inhaltlich.. irgendwann hat es sich ausgeträumt, aber selbst die Demaskierungen der Träume enden nicht nur mit der Wirklichkeit, sondern auch mit Poesie.
Und bei Gosling ist es egal, ob er er einfach nur rumläuft und guckt, oder ob er mit einer Gummipuppe verliebt auf dem Sofa sitzt oder ober plötzlich fredastairartig zu singen und zu steppen anfängt...irgendwie ist bei ihm immer das, was bei anderen peinlich wäre, cool. Das muss man einfach bewundern.
Bevor ich's vergess: Als eine, die Emma Stones großen Augen schnell überdrüssig wird, muss ich aber auch ihre Leistung ausdrücklich loben, sie ist ziemlich hinreißend hier. Ihr Telefonat beim Casting ist ganz groß. Ansonsten, wird hier nicht die große Gesangs- und Tanzkunst oder wahrer Jazz gezeigt, sondern normale Menschen.
Und mir ist es übrigens ziemlich egal, ob der Film mit typischem American Dream nur Ablenken will von der bösen Welt und vom bösen Trump. So lass ich mir HollywoodsTraummaschine gefallen, dafür ist sie schließlich erfunden worden.
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am 10. Januar 2017
Ein zauberhaftes Musical, das jede romantische Seele in seinen Bann ziehen wird. Im Gegensatz zu anderen Musicals wirkt Musik, Gesang & Tanz in diesem Film nicht aus dem Zusammenhang gerissen, sondern genau passend. Die Geschichte zweier Künstler, die in Los Angeles ihre Träume verfolgen und dabei einander finden, wurde in den wunderschönsten Bildern & Klängen umgesetzt. Genau wie die Charaktere bin auch ich unsterblich verliebt!
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am 22. Januar 2017
-7- Golden Globes, zwei sehr gute Schauspieler (Ryan Gosling und Emma Stone) und ein genialer Regisseur (Damien Chazelle) waren für mich ausschlaggebend, den Film im Kino anzuschauen.

Die Anfangsszene hat mich dann direkt begeistert - eine kurze Sing- und Tanzeinlage auf dem vollgestopften Highway in Los Angeles, alle Autofahrer singen und tanzen begeistert zusammen, um sich anschließend wieder dem Alltag zu widmen und sich gegenseitig anhupen. Auch die erste Begegnung der beiden Hauptcharaktere findet hier statt, im Anschluss wird zunächst das Leben von Mia beleuchtet. Wie zahlreiche andere junge Menschen ist sie vom Land in die Großstadt gezogen, hetzt von einem (erfolglosen) Casting zum anderen und finanziert sich von einem Nebenjob in Hollywood und bedient dort ihre großen Idole.
Bereits in den ersten Minuten zeigt sich die große Schauspielkunstvon Emma Stone, in einer Castingszene spielt sie derart überzeugend und realistisch in Nahaufnahme, wie man es nur selten in den letzten Jahren sehen konnte.
Nach einer niederschmetternden Party trifft sie in einem Restaurant auf den Freigeist-Pianisten Sebastian und erinnert sich an die Szene auf dem Highway. Ein kurzer Rückblick von Sebastians vergangenen Stunden wird daran nahtlos angeschlossen.

Anschließend entwickelt sich zwischen den beiden mehr und mehr eine Beziehung. Das ganze Stück ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, die Entwicklung der Beziehung wird vom Frühling symbolisiert. Erstaunlich fand ich den Höhepunkt im Frühling, im Observatorium schweben die beiden dann wortwörtlich auf Wolke 7 und die Beziehung nimmt ihren Lauf. Gerade in der Anfangszeit wird die Beziehung noch viel von Musik und Tanz und der damit einhergehenden Fröhlichkeit begleitet.

Im symoblischen Sommer schafft Sebastian einen Karierresprung und spielt zusammen mit dem wahnsinnig guten John Legend auf der Bühne. Besonders John Legend möchte ich hier hervorheben, die Diskussion über die Revolution im Jazz fand ich von dem Weltklasse Musiker sehr interessant und gelungen. Die neue Lebensart von Sebastian hat natürlich Einfluss auf die Beziehung und endet mit dem Solospiel von Mia vor wenigen Zuschauern und einer räumlichen Trennung der beiden.

Bei einem Heimatbesuch bei Mia findet zwischen den beiden ein elementarer (meiner Meinung nach) Dialog statt, der den Film aus meiner Sicht so interessant gemacht hat: die Frage, ob sie beide nur einen Traum gelebt haben und ob dieser auf die Realität anwendbar ist. Der Traum und der Realismus werden hier direkt gegenüber gestellt und versucht auf eine Wellenlänge zu bringen - wahnsinnig interessanter Ansatz.

Das Ende - ich möchte nicht zu viel verraten - ist für mich das klassische "Wenn...,dann..." und zeigt die Nachwirkungen einzelner Entscheidungen in einer Beziehung zwischen zwei Menschen auf.

Für mich ist der Film eine wahre Bereicherung gewesen und ich war froh im Kino gewesen zu sein. Besonders muss man hier die Schauspieler Stone und Gosling hervorheben, der Film lebt fast ausschließlich von den beiden Personen und die Szenen zwischen den beiden sind extrem gut gespielt und für mich sind die Golden Globes gerechtfertigt.
Mittlerweile sind die Oscar-Nominierungen der beiden bekannt gegeben worden - für mich nachvollziehbar und verdient.
Zwischendurch hat der Film die Genre "Musical" etwas vernachlässigt, ein wenig mehr Musik hätte ich mir da durchaus gewünscht. Ich führe das allerdings auf die Jahreszeit Herbst und die damit einhergehende Trübseligkeit zurück. Dennoch: 100%iges Musical ist es dadurch meiner Meinung nach nicht.

Fazit:
Film anschauen - darüber nachdenken - Träume realisieren!
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am 15. Januar 2017
Aus alt mach neu, das ist schon längst ein bewährtes Rezept in Hollywood. Neben Remakes und Reboots, die scheinbar alljährlich über die Leinwände flackern, gibt es jene Filme, die keinen konkreten Stoff oder Titel neu auflegen, sondern eher einen ganzen Stil wiederbeleben. "The Artist" zeigte vor einigen Jahren erfolgreich, dass ein schwarz-weißer Stummfilm auch in Zeiten von 3D-Effektegewittern über jede Menge Charme verfügen kann, um die Zuschauer zu begeistern. Nun hat Regisseur Damien Chazelle mit "La La Land" eine Hommage an klassische Hollywood-Musicals verfilmt.

Der "Whiplash"-Macher macht handwerklich keine Gefangenen und lässt all seine inszenatorischen Muskeln schon von der ersten Szene an spielen: Während eines Staus auf einer Autobahn legt das Ensemble eine erste feurige Nummer hin, die, zumindest dem Anschein nach, in einem einzigen Take gedreht wurde. Von dort an geht es weiter mit heiteren, beschwingten, feierlichen Gesangs- und Tanznummern, deren Choreographien dank der entfesselten Kameraführung fröhlich kinetisch wirken und die untermauert werden durch eine regelrechte Farbexplosion aus buntesten Kleidern und Lichtern. "La La Land" ist in seinen besten Momenten cineastisches Glück, naiv und ungehalten romantisch. In den Hauptrollen liefern Ryan Gosling und Emma Stone überzeugende Darbietungen ab, wenngleich ihr Gesang nicht immer perfekt anmuten mag. Doch die Chemie stimmt zwischen den beiden zweifelsohne.

So ganz kann die unbändige Energie aber nicht aufrecht erhalten werden und besonders in der zweiten Filmhälfte geraten die musikalischen Einschübe deutlich in den Hintergrund zugunsten der Geschichte, die sich phasenweise einige Längen erlaubt. Doch ehe dem Film die Puste zur Gänze ausgeht, werden noch einmal alle Register gezogen und der Zuschauer wird für den etwas schwächelnden Abschnitt zuvor wieder entschädigt.

Am Ende bleibt zu sagen, dass "La La Land" leidenschaftliches Kino ist, bei dem gehörige Endorphinausschüttungen ganz sicher sind.
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am 11. Februar 2017
Eigentlich kann man es im Falle von „La La Land“ wirklich kurz machen und sagen, wer Kino liebt, der muss diesen Film unbedingt sehen. Mir wurde als Filmfan jedenfalls völlig warm ums Herz. Denn Damien Chazelle schuf hier das für mich ohne Zweifel beste Musical des bisherigen Jahrtausends. Seine rauschhaft schöne, mit grell bunter Farbgebung, betörenden Einstellungen und himmlischer Musik garnierte Mischung aus Musical, Drama und Liebesfilm ist eine gleichsam sinnliche Liebeserklärung an die Kraft der Träume und liebevolle Verbeugung vor dem goldenen Zeitalter Hollywoods und klassischer Musicals. Dennoch wartet man nie darauf, dass Fred Astaire und Ginger Rogers um die Ecke tänzeln, denn trotz aller Reminiszenzen und Verbeugungen verliert sich Chazelle nicht in purer Nostalgie, sondern hat seinen eigenen Stil, der erkennbar in der Gegenwart zu Hause ist.

Bemerkenswert an dem Film ist, und damit hätte ich im Vorfeld wirklich nicht gerechnet, dass er keine bloße simple Liebesgeschichte erzählt, die in puren Kitsch ausartet. Er trägt viel mehr auch eine ordentliche Portion Tiefgründigkeit mit rein, die dem Film tatsächlich eine gewisse Reife verleiht und somit sogar nachdenklich machen kann. Ganz besonders sticht hier das herausragende Finale hervor, in dem Chazelle so leicht den gesamten Film hätte kaputt machen können. Doch ihm gelingt der gefährliche Ritt auf der Rasierklinge, bei dem er die bedrohliche Kitschfalle gekonnt umgeht und stattdessen einen zauberhaften Schlussakkord hinlegt, der zum Dahinschmelzen ist. Überhaupt ist sein Film voll von unvergesslichen, zauberhaften Momenten wie dem bereits inszenatorisch grandiosen Auftakt auf der Brücke oder dem Walzer im Planetarium. Selbst hier wirkt der Kitsch nicht übertrieben, er wirkt immer passend zur Stimmung.

Es darf geträumt werden, es wird gesungen und getanzt, so berührend und überzeugend, dass man sich selbst darin verliert. Ryan Gosling und Emma Stone harmonieren als Leinwandpaar einfach nur phänomenal gut miteinander. Dass ihre gesanglichen und tänzerischen Darbietungen nicht perfekt sind, ist unbestreitbar, doch gerade das verleiht dem Ganzen nur noch mehr Charme und eine größere Natürlichkeit. Formidabel sind auch die Musikeinlagen, die nie bloßes Beiwerk sind um etwas Zeit zu füllen. Viel mehr fügen sie sich immer nahtlos ins Geschehen und bringen die Geschichte weiter. Mit City of Stars ist zudem ein absoluter Ohrwurm erschaffen worden, der das Zeug hat zum Klassiker zu werden, genau wie der Film selbst.

Abseits einiger kleiner Längen im Mittelteil gibt es formell nichts zu meckern, außer dass ich mir sogar noch mehr Gesangseinlagen gewünscht hätte, weil diese einfach so fabelhaft waren. Und diesen Wunsch hat bisher noch kein Musical in mir ausgelöst. Es ist jedenfalls schon mal ein sagenhaft guter Start ins Jahr, mit dem womöglich jetzt schon größten Highlight des Jahres. In jedem Fall waren es zwei wunderbare Stunden pures Kinoglück!
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am 14. Januar 2017
Ich bin sprachlos aus dem Kino gekommen, nachdem ich zwei Stunden lang diesen Film im O-Ton genießen durfte.
Die Kamera, das gesamte Szenenbild, die Musik, die Geschichte und vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern machen diesen Film nahezu perfekt.
Ja, sowohl Ryan Gosling, als auch Emma Stone sind keine professionellen Tänzer und Sänger, aber dennoch klingt es schön und vor allem unglaublich authentisch!
Kann die vielen Preise für diesen Film absolut nachvollziehen.
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