"/> Amazon.de:Kundenrezensionen: Good Kill [Blu-ray]
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am 1. Februar 2015
Ethan Hawke hat einen guten Lauf. Nach "Boyhood" und dem mit zahlreichen positiven Kritiken versehenem "Predestination", tut er sich für "Good Kill" wieder mit Andrew Niccol zusammen, die schon gemeinsam "Gattaca" und "Lord of War" gemacht haben.

Der ehemaige Kampfpilot Tom Egan (Ethan Hawke) hat den Platz am Steuerknüppel eines Fliegers gegen jenen am Joystick einer Drohne getauscht. Tag für Tag und stundenlang nimmt er so Talibaneinrichtungen und gesichtslose Terroristen ins Visier. Den Rest seiner Zeit verbringt er mit Frau und Kindern in einem Vorort von Las Vegas. Doch Egan beginnt zusehends, an seiner Arbeit und seinen Missionen zu zweifeln, bis der Krieg aus der Ferne ihn in einen unüberbrückbaren Konflikt stürzt…

"Good Kill", der letztes Jahr in Venedig, Toronto und Zürich zu sehen war, ist von seiner Thematik hochaktuell und interessiert daher besonders. Regisseur Andrew Niccol, ein Mann für zeitkritische Stoffe – ist mit diesem Film, meiner Meinung nach eine enorme Darstellung kriegerischer Konflikte im 21. Jahrhundert gelungen. Während jüngst bei Clint Eastwoods "American Sniper" das distanzierte Tötungshandwerk eines Scharfschützen thematisiert wurde, findet die Distanz zum Feind hier auf einer noch abstrakteren Ebene statt. Der Drohnenpilot sieht seine Ziele nur noch auf einem Bildschirm und löscht sie per Tastendruck aus. Der Film stellt nicht nur unbequeme politische Fragen sondern lässt den Zuschauer auch an den moralischen und ethischen Hintergründen teilhaben.

Ein wirklich gelungenes Kriegsdrama mit einem brillantem Ethan Hawke. Auch mit "Good Kill" kann Regisseur Andrew Niccol wieder einmal glänzen - meiner Meinung nach ein gut beobachtetes Charakterportrait, dass sich lohnt anzuschauen.
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Wir haben heute 6 Taliban in Afghanistan getötet und jetzt gehe ich zum grillen nach Hause

So makaber sich dieser eine Satz anhört, so deutlich beschreibt er gleichzeitig den Alltag des Drohnenpiloten Tommy Egan (Ethan Hawke). Ebenso kann man diese zu Beginn des Filmes getätigte Aussage ohne Weiteres als Leitfaden für einen Film voller gegensätzlicher Kontraste ansehen, die von der ersten bis zur letzten Minute regelrecht auf den Zuschauer einprügeln. "Good Kill" ist ein Plädoyer gegen den umstrittenen Drohnen Krieg und präsentiert einem dabei überhaupt erst einmal den ganzen Schrecken, den diese noch relativ neuartige Kriegsführung mit sich bringt. Damit wir uns nicht falsch verstehen, jede Art des Krieges ist grausam und unnötig, aber was Regisseur Andrew Niccol (Lord of War) hier in Szene gesetzt hat nimmt den Betrachter doch phasenweise extrem mit und dürfte dabei ein Gefühl der Fassungslosigkeit zurücklassen. Dabei handelt es sich nicht um einen Kriegsfilm der handelsüblichen Sorte, denn hier bekommt man keinerlei spektakuläre Materialschlachten oder pompöse Kampf Passagen geboten. Stattdessen wird man mit einer sehr ruhigen Erzählung konfrontiert, in der man lediglich mit den monotonen Tagesabläufen einiger Drohnenpiloten konfrontiert wird. Diese versehen ihren Dienst etwas außerhalb der Glitzerstadt Las Vegas auf einer Militärbasis und heben den lieben langen Tag nichts anderes zu tun als mit einem Joystick bewaffnet ausgesuchte menschliche Ziele zu eliminieren. Das Ganze geschieht dann per Knopfdruck und schon zünden an irgendeinem Ort auf der Welt die Raketen der unbemannten Drohnen, um innerhalb von Sekunden mit tödlicher Sicherheit ihr Ziel zu finden.

Diese wenigen Sekunden erlebt der Zuschauer jedes Mal live, denn es entsteht durchgehend der Eindruck, das man zu Hause vor der Playstation sitzt und das Ganze aus der Perspektive des Ego Shooters mit verfolgt. Der einzige Unterschied besteht lediglich darin, das es sich hier um kein Spiel sondern um tödlichen Ernst handelt. Dennoch kann der eigene Verstand das phasenweise schwer verarbeiten, denn die Abläufe hinterlassen einen streckenweise schon surrealen Eindruck. Das Töten auf Knopfdruck vor einem Monitor scheint so weit weg und präsentiert sich dennoch erschreckend realistisch, das man den ganzen Film über mit einer Gänsehaut überzogen wird. Die dabei entstehende Beklemmung schnürt einem teilweise die Atemwege ab und so kann man auch die innere Zerrissenheit der Hauptfigur äußerst gut nachvollziehen, denn mit der Zeit stellt Egan die gegebenen Befehle immer mehr in Frage. Ethan Hawke weiß in dieser Rolle wirklich zu überzeugen, denn seine Performance ist einfach grandios. Schon ein Blick in seine Augen lässt erkennen, das die Zweifel an der Richtigkeit seiner Arbeit immer größer werden, was sich mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr auf sein Privatleben auswirkt. Die Beziehung zu seiner Ehefrau lässt immer tiefere Risse erkennen und die Flucht in den Alkohol tut ihr Übriges, um die Ohnmacht und Hilflosigkeit eines Mannes in den Vordergrund zu rücken, der keinesfalls uneingeschränkt hinter seinen Taten steht.

Zu Beginn des Geschehens ist dies noch nicht unbedingt absehbar und die konkreten Anweisungen für diverse Tötungen werden anstandslos ausgeführt, doch als die CIA das Kommando übernimmt wendet sich das Blatt auf eine schreckliche Art und Weise. Eine anonyme Stimme am Telefon gibt nun die Anweisungen und ändert dabei die vorherigen Spielregeln. Waren zuvor nur einzelne und bestätigte Taliban das Ziel der Angriffe, so werden nun auch ganze Gruppen ausgelöscht. Dabei scheint es völlig egal ob sich darin auch Zivilisten befinden, denn der Zweck heiligt die Mittel und die verbalen Erklärungen für die Massen Exekutionen deuten ganz eindeutig in die Richtung, das man mit allen Mitteln auch das kleinste Risiko eliminieren will. Was sich dabei im Kopf des Betrachters abspielt ist nur schwer in Worte zu fassen und gleicht einer wilden Mixtur aus Ungläubigkeit und Schockzustand, denn die einzelnen Befehle zu den Tötungen wirken streckenweise absolut willkürlich. Dennoch oder gerade deshalb hinterlässt aber "Good Kill" einen so unglaublich realistischen Eindruck und dürfte somit einen absoluten Tiefschlag in die Eingeweide darstellen. Dazu tragen auch die verschiedenen Auffassungen der jeweiligen Piloten bei, denn während Egan und seine neue Partnerin die Abschüsse immer stärker in Frage stellen, scheint ein anderes Team eine regelrecht sadistische Freude an diesem wie ein Kriegsspiel anmutenden Szenario zu haben. Dieser offensichtliche Kontrast macht einem dann auch schwer zu schaffen, was man allerdings problemlos auf den gesamten Film beziehen kann, der sicherlich fernab jeglichen Mainstreams angesiedelt ist.

Das Erstaunlichste an dieser Produktion ist aber meiner Meinung nach die Tatsache das es sich hier um einen amerikanischen Film handelt. Zwar ist der Regisseur ein geborener Neuseeländer, aber dennoch kann ich mich nicht daran erinnern, das eine amerikanische Produktion einmal so kritisch mit der eigenen Kriegsführung ins Gericht gegangen ist wie es in vorliegendem Fall ist. Die ansonsten gern angewandten Glorifizierungen fehlen ebenso gänzlich wie der nur zu gern verwendete Patriotismus. Allein durch diesen Aspekt wird "Good Kill" extrem aufgewertet und zeichnet eine kritische und kontroverse Auseinandersetzung mit einer Thematik, die man nach dieser Geschichte mit ganz anderen Augen sieht. Gleichzeitig zeigt das Geschehen auch ein erstklassiges Psychogramm eines Mannes, dessen gesamtes Leben durch seine Tätigkeit aus den Fugen gerät und höchstwahrscheinlich für immer sichtbare Spuren hinterlässt. Und so bekommt man hier einen außergewöhnlich guten und vor allem intensiven Beitrag serviert, der insbesondere durch seine ruhige und bedächtige Erzählweise sein ganzes Potential entfalten kann und den Betrachter mit der Wucht eines Keulenschlages trifft. Die Geschichte ist unbequem, gleichzeitig stimmt sie sehr nachdenklich und hinterlässt einen äußerst nachhaltigen Beigeschmack der bitteren Art.

Fazit:

Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist Ethan Hawke hier in einer seiner besten Rollen zu sehen. Gleichzeiitg präsentiert sich ein Film voller Gegensätze, der einen auch moralisch an seine Grenzen führt und dabei etliche Fragen aufwirft, die man sicherlich nicht so leicht beantworten kann. Besonders erstaunlich ist allerdings die kritische Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Kriegsführung der modernen Art, mit der die Menschen einfach per Knopfdruck und mit einem Joystick bewaffnet für immer und ewig von dieser Welt ausradiert werden.
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TOP 500 REZENSENTam 13. Juni 2015
Wenn Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol einen Film dreht, hat es dieser in sich, wobei thematisch nicht nur gerne aktuelle Ereignisse aufgegriffen werden, sondern darüber hinaus auch subtil Sozialkritik geübt wird. Das wurde bereits in Filmen wie „Gattaca“, „Die Truman Show“, „Lord of War – Händler des Todes“ oder „In Time“ deutlich. Sein letztes Werk „Seelen“ schaffte es dabei zwar nicht qualitativ an die herausragenden Vorwerke anzuknüpfen, bot aber dennoch unterm Strich solide Unterhaltung. Bei „Good Kill“ zeigt die Nadel wieder nach oben, soll heißen, der Film bietet wesentlich bessere Unterhaltung. Dabei hat es das Thema erneut in sich denn Niccol behandelt das Thema von Dronen Fliegern, die weit entfernt vom Einsatzgebiet Angriffe auf feindliche Stellungen fliegen. Wie sagt es Protagonist Tom Egan doch so schön „Heute Morgen habe ich Angriffe auf Terroristen geflogen und jetzt geh ich nach Hause grillen“. Das bringt auch die Essenz auf den Punkt. Doch hinter „Good Kill“ verbirgt sich noch viel mehr als dieser sozialkritische Unterton, denn auch die seelischen Abgründe, die sich in Egan auftun, das Gewissen, das an ihm nagt, das Verlangen, das ihn plagt, nicht in der Anonymität, im Hintergrund zu agieren und die Zweifel ob seiner Mission, macht aus diesem Film wirklich großes Kino zumal auch Hauptdarsteller Ethan Hawke eine wie zu erwarten tolle Leistung abliefert.
Das ergänzt sich auch wunderbar mit dem weiteren Cast bestehend aus, Bruce Greenwood („Star Trek Into Darkness“), January Jones („Sweetwater – Rache ist süß“), Zöe Kravitz („Die Bestimmung – Divergent“) und Jake Abel bieten dabei ebenfalls eine überzeugende Darbietung. Gerade January Jones als Toms liebende Ehefrau, die versucht ihn wachzurütteln, lässt da glaubwürdig Emotionen aufkommen, wobei auch Lenny Kravitz Tochter Zöe starke Momente hat.

Bild
Das Bild liegt im Ansichtsverhältnis 2,35:1 vor. Komplett digital gedreht überzeugt die vorliegende Blu-ray mit einem sehr scharfen Bild bei hohem Detailgrad. Gerade bei den Aufnahmen mit optimaler Beleuchtung wird eine Vielzahl an Details sichtbar, dass die Vorzüge des Full-HD Mediums voll ausspielen kann. Dabei werden sowohl in Nahaufnahmen als auch bei Longshots viele Feinheiten akkurat wiedergegeben. Erfreulicherweise muss in dunkleren Abschnitten kaum Detailverlust hingenommen werden. Die Farben sind natürlich und klar bei guter Sättigung und ausgewogenem Kontrast. Der Schwarzwert ist kräftig und bildet ein tiefes Schwarz ab. Die Durchzeichnung ist zumeist gut, so dass nur in wenigen Momenten einige wenn auch nur wenige Details verloren gehen. Kompressionsspuren sind keine aufgefallen.

Ton
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch in Englisch verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Da die Handlung zumeist recht dialoglastig ausgefallen ist, sind nicht viele außergewöhnliche Surroundeffekte zu erwarten. Das Meiste spielt sich zwar in der Front ab, wobei durch die Musik und stellenweise eingesetzten diffusen und direktionalen Hintergrundgeräusche aus den Rear Speakern aber dennoch eine solide Räumlichkeit erzeugt wird. Die Basswiedergabe ist angenehm, aber dennoch wahrnehmbar, so dass der Tieftonbereich ein solides Fundament bildet. Gerade bei den Explosionen macht sich der Subwoofer deutlich bemerkbar. Die Abmischung klingt natürlich, bei konstant sehr guter Dynamik. Die Dialoge, die zweifelsohne im Mittelpunkt stehen, sind jederzeit ausgezeichnet zu verstehen.

Ausstattung:
Originaltrailer
Deutscher Trailer
Blick hinter die Kulissen
Trailershow

Bonusmaterial ist bei diesem Film leider Mangelware. Lediglich ein ca. 15-minütiger Blick hinter die Kulissen sowie 2 Trailer zum Film haben es als filmbezogene Extras auf die Disc geschafft. Dazu gibt es noch eine Trailershow zwecks Eigenwerbung sowie ein Wendecover.

Fazit:
Mit „Good Kill“ ist Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol ein weiterer Volltreffer gelungen, dem leider nicht die Aufmerksamkeit zuteilwurde, wie der Film es eigentlich verdient hätte. Denn nicht nur die sozialkritische Botschaft wird gut, spannend und zielsicher auf den Punkt gebracht, sondern auch der dramatische Anteil gewinnt durch den Protagonisten Tom Egan an Tiefe und wurde toll von Ethan Hawke dargestellt.
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TOP 1000 REZENSENTam 29. Juni 2015
Die bislang beste Arbeit des neuseeländischen Regisseurs Andrew Niccol dürfte der 1997 entstandene Science Fiction Film "Gattaca" sein. Auch sein "Lord of War" wurde ein Erfolg. Mit "Seelen" verfilmte er einen Roman von Stephenie Meyer (The Twilight Series). Immer wieder schreibt er auch gute Drehbücher. So überzeugte sein Script für "Truman Show" von Peter Weir so sehr, dass er dafür sogar eine Oscarnominuerung erhielt.

Sein neuer Film "Good Kill" führte ihn wieder mit Ethan Hawke zusammen, mit dem er schon in "Gattaca" sehr gut funktionierte. So überzeugt auch der Antikriegsfilm und definitiver Drohnen-Film als bitterer Zustandsbericht über die moderne Kriegsführung. Man sollte allerdings kein spannungsgeladenes Adrenalinkino erwarten, denn Niccol wählte eine sehr ruhige Machart und setzt auf die starke Wirkung seiner Bilder. Im Grunde ist "Good Kill" auch ein bisschen mit "Gattaca" verwandt, weil in beiden Fällen der Mensch inmitten dem Fortschritt der Technik und somit in einem schweren Dilemma steckt. Hinzu kommt ein weiteres bevorzugtes Thema des Filmmachers, denn die Schattenseiten in den Zeiten der vielen Kriegsschauplätzen auf der Welt, skizzierte er schon 2005 mit "Lord of War" eindringlich und intensiv.

Ethan Hawke liefert als Major Thomas Egan eine starke Darstellerleistung. Es gelingt ihm vortrefflich die Veränderung seines Charakters aufzuzeigen. Der ExPilot neigt immer mehr dazu sich ganz und gar dem Alkohol hinzugeben. Schuld sind die Geschehnisse und Erlebnisse an seinem jetzigen Arbeitsplatz. Er befindet sich zwar nicht im Ausseneinsatz an einem der Krisenherde dieser Welt und bekämpft dort den Terror, sondern kann jeden Abend nach Feierabend zu seiner Frau Molly (January Jones) und den beiden Kids (Zion Rain Layba/Sachie Capitani) zurückkehren. Dennoch metzelt er jeden Tag - bequem vom Schreibisch und vom Computer aus - böse Terroristen und andere Verdächtige mittels seiner Drone nieder. In seinem Steuerungscontainer führt und steuert er seine Drone tagtäglich bequem durch die Krisenherde dieser Welt. Bei einem Erfolgreichen Abschuß wird dieser "Good Kill" auch dementsprechend vom Team bejubelt.
Tagsüber den Feind töten, abends die Ehefrau küssen und die Kinder ins Bett bringen. Drohnenpilot Tommy Egans Leben spielt sich zwischen extremen Gegensätzen ab. Gerade die eigene Sicherheit, während er wie in einem Videospiel das todbringende Knöpfchen drückt, macht dem Ex-Kampfpiloten schwer zu schaffen. Der wortkarge Mann, der nach Aussagen seiner Frau stiller wird, wenn er wütend ist, zieht sich immer weiter zurück. Die Grenzen zwischen Kriegseinsatz und Privatleben verschwimmen. Es komt zuhause zu Spannungen und auch im Team selbst. Dabei erwartet sein Vorgesetzter Colonel Jack Jones (Bruce Greenwood) eine gute Trefferquote in der Feindzerstörung. Die Kollegen (Jake Abel(Dylan Kanin) scheinen mit dem Töten per Knopdruck mental irgendwie besser zurecht zu kommen. Lediglich die neue Kollegin Vera Suarez (Zoe Gravitz) scheint die Tätigkeit immer wieder auch zu hinterfragen. Doch es soll noch dicker kommen. Das Militär wird zum Handlanger der CIA, die nun die Spielregeln erweitert und ändert. Menschen werden nicht mehr als überführte Terroristen getötet, sondern weil ihr Verhalten einem errechneten Schema enspricht. Klare Beweise sind nicht mehr erforderlich, es genügt die Wahrscheinlichkeit und die Nähe zu Verdächtigen. Kollateralschäden ? Bedauerlich, aber immer wiede unvermeidbar....

Die Szenen wirken bizarr und alptraumhaft. "Wir haben heute mal wieder 6 Taliban in Afghanistan getöet und jetzt gehe ich aber nach Hause zum Grillen"...in diesem makabren Umfeld, dass gleichzeitig aus der Alltag des Drohnenpiloten Tommy Egan dargestellt wird, ist natürlich ein Film voller gegensätzlicher Kontraste machbar. So versteht sich Niccols intensives Werk auch als Plädoyer gegen den umstrittenen Drohnenkrieg und präsentiert dem Zuschauer den ganz Schrecken ziemlich ungeschminkt. Niccols intensivster Partner ist die Kamera und damit auch der Blick, den er uns gestattet auf irgendeinen Platz in dieser Welt. Dort - sei es im Irak, in Afghanistan oder sonstwo auf dieser Welt - werden Verdächtige mit neuester Technik von oben beobachtet und dann auch von Oben abgeschossen. Die Kamera zeigt Häuser, ein Auto fährt vor, der mutmaßliche Feind Amerikas steigt aus und betritt das Gebäude, in dem auch Frauen und Kinder sein könnten. 10 Sekunden hat nun der Soldat Zeit seiner Drohne den Schießbefehl zu geben und dann zeigt die Kamera das in Schutt und Asche liegende Gebäude, zerstört durch die abgeschossene Rakete. Der klassische Krieg ist tot, es lebe der neue Kampf gegen den Terror der Welt. Ein Gefühl der Fassungslosigkeit angesichts dieser Schreibtischtätigkeit des Todes macht sich breit.

Egan bittet immer wieder darum mit seiner Maschine in "echt" in den Himmel zu steigen und auch um echte Kämpfe. Das Gefühl der Angst vor dem Feind ist ihm völlig abhanden gekommen. "Good Kill" setzt bis zum Schluß auf seinen extrem kühlen und ruhigen Erzählstil, die Location etwas ausserhalb der Glitzerstadt Las Vegas auf dieser Miltärbasis erinnert für einige Sekunden wirklich an eine Wüstenlandschaft fern der Heimat. Aber sehr schnell wird klar, dass hier von 9 bis 5 mit einem Joystick bewaffnet ausgesuchte menschliche Ziele zu elimieren sind, die nicht viel anders funktioniert als das gemütliche Spielen mit der Playstation.

Schon ein Blick in die Augen von Ethan Hawke lässt erkennen, das die Zweifel an der Richtigkeit seiner Arbeit immer größer werden, was sich mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr auf sein Privatleben auswirkt.Das Erstaunlichste an diesem Film ist aber meiner Meinung nach die Tatsache das es sich hier um einen amerikanischen Film handelt. "Good Kill" funktioniert sehr gut auf beiden Ebenen, einerseits diese sehr kritische Auseinandersetzung mit der neuen amerikanischen Kriegsführung und andererseits aber auch als eindringliches Psychogramm eines Mannes, dessen gesamtes Leben durch seine Tätigkeit aus dem Fugen gerät. Er akzeptierte zunächst alles, dann schleichen sich immer mehr Zweifel ein. Das beklemmende daran ist die Tatsache, dass er dies keinem so richtig plausibel machen kann. Die Frau ist sogar froh, dass er eben einen Arbeitspöatz beim Miltär gefunden hat, der sie nicht in Angst versetzt es könnte jeden Tag sein letzter Tag sein, da er irgendwo im Feindesland gefallen ist. Die Schlußszene ist gleichzeitig irrtierend, lässt viel offen und deutet an, dass wir in Punkto Zukunfts Überwachung und kriegsführung erst am Anfang stehen. .
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am 31. August 2015
Mit Good Kill wird ein relativ realistisches (Anti-)Kriegs-Drama über die zunehmend automatisierte Kriegsführung der USA mittels Drohnen bzw. ferngelenkten, bewaffneten und unbemannten Flugkörpern gezeigt. Spätestens seit Wiki Leaks und Live-Bildern von US-Piloten, die kriegerische Auseinandersetzungen scheinbar für ein Videospiel halten und ihre Waffensysteme mit der X-Box gleichsetzen, wissen wir, dass dies keine Science Fiction mehr ist.

*****************SPOILER**********************

Ethan Hawke spielt den alkoholkranken, desilusionierten Drohnen-Piloten recht gut und glaubhaft. Allerdings tut man sich stellenweise etwas schwer, seine inneren Konflikte nachzuvollziehen. So wird nie ganz klar, ob er dem Alkohol zuspricht, weil er mit der moralischen Fragwürdigkeit seines entmenschlichten Roboter-Soldaten-Jobs nicht (mehr) zurecht kommt, oder aber, weil er das Fliegen so sehr vermisst.

Was mir bei dem Film mit am positivsten aufgefallen ist, dass ist der angenehme Realismus. In den typischen Klischee-Helden-Filmen rebelliert der zweifelnde "Held" gegen das System, verweigert seine Befehle, geht mit dem Riesen-Skandal an die Öffentlichkeit, prangert alle Bösen an (die praktischer weise immer in einer einzelnen Person -meist in irgend einem skrupellosen General- konzentriert sind, damit der Zuschauer auch ein klar zu hassendes Feindbild serviert bekommt) und steht am Ende des Tages als aufrechter, anständiger und moralisch perfekter US-Held da. Nicht so hier. Ethan Hawke bleibt (mit einigen Ausnahmen) ein treuer Soldat, der seine Kämpfe im Innern austrägt.

Der Kill des fiesen Ehe-Vergewaltigers und seine Rückkehr zu seiner Familie ist am Ende vielleicht ein bisschen viel Hollywood, aber das ist zu verschmerzen.

Fazit: Einer der besseren Vertreter seines Genres. Wer auf kritische Filme ohne viel Pathos oder Holzhammer-Subtilität steht, kann sich Good Kill ansehen.
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am 10. September 2015
englischer Titel und nur deutscher Ton.
einer der seltenen Fälle ohne Originalversion
ist dadaurch leicht zu übersehen, weil der originale englisceh Titel beibehalten wurde.
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am 1. März 2015
Interessante Story, nachdenklich und beklemmend.
Ein brillanter Ethan Hawke der sein Job gerecht wird, ein Pilot der keiner ist?
Erzählt wird die Geschichte eines Piloten, der militärische Drohnen bedient... Und sich nach der eigentlichen Fliegerei sehnt.
Mit Ruhe und Verstand, sowie Verständniss bedient sich der Film auf seiner ganzen Länge hin.... Ohne doch irgendwie nicht langweilig zu wirken sondern eher interessant, mit Schauspielern der obersten Liga.

FAZIT : interessantes Thema, ausgereifte Story mit Verstand.
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am 9. April 2015
Major Thomas Egan flog früher Bombenangriffe im Irak und erhielt diverse Belobigungen. Doch so führt man heutzutage keine Kriege mehr. Nun sitzt er in einem kleinen Raum an einer ferngelenkten Drohne und tötet aus 7000 Meilen Entfernung den Feind. Der Job führt jedoch dazu, das Egan mit der Zeit komplett abstumpft, was auch seine Familie zu spüren bekommt. Dann schaltet sich die C.I.A. ein und verlangt vom Major anscheinend willkürliche Ziele zu bombardieren. Als er seiner Meinung nach Unschuldige tötet, kommen ihm Zweifel an seinem Job.

Für einen amerikanischen Film eine recht ungewöhnliche Handlung wie ich finde, denn hier zeigt man doch ganz offen, wie heutzutage Krieg geführt wird und das auch Kollateralschäden zur Tagesordnung gehören.

Regisseur Niccol und Ethan Hawke haben schon bei einem meiner absoluten Lieblingsfilme zusammengearbeitet, nämlich GATTACA. Hawke ist wie immer brillant und seine Filmauswahl in den letzten Jahren ist absolut grandios -da war nicht ein einziger Ausfall dabei (PURGE, SINISTER, BOYHOOD, GESETZ DER STRASSE usw usw).

Der Film jedoch wird im Trailer wieder falsch dargestellt, denn viel Action gibt es hier nicht zu sehen. Vielmehr ist das ganze ein Drama, das zeigt, wie man als Major der Army teilweise vollkommen hirnrissige Befehle ausführen muss – auch gegen seinen Willen und wie dies das Wesen eines Soldaten verändern kann. Da nützt es auch nichts, das er im Gegensatz zu seinen Flugeinsätzen im Irak, abends wieder nach Hause bei seiner Familie sein kann.

Neben dem tollen Hawke hat auch endlich mal der von mir geschätzte Bruce Greenwood wieder längere Screentime als sonst.

Fazit: Durchaus bedrückende Studie eines Mannes, der den Sinn seiner Arbeit und seines Lebens immer mehr anzweifelt. Nochmals: Das hier ist KEIN Actionfilm....(videotie.de)
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Nachdem Tommy Egans nicht mehr selber fliegt, überwacht der ehemalige Kampfpilot per Drohne verschiedene Talibaneinrichtungen. Der CIA ist der Meinung, dass dies der sicherste Weg ist um Terroristen herauszufiltern. Sie entwickeln ein Schema, wonach bestimmte Menschen gefährlich sind und getötet werden müssen. Wenn es mal den Falschen erwischt … ein wenig Verlust hat man immer. Tommy kommt mit den neuen Regeln allerdings nicht klar. Er wird immer ruhiger wenn er nach Hause zu seiner Frau und den Kindern kommt. Sie bemerkt seine Veränderungen, sie weiß, dass er lieber wieder fliegen und den Feind persönlich gegenüberstehen will.

Der Zuschauer bekommt hier einen Antikriegsfilm geboten, der mit einer sehr guten Kameraführung überzeugen kann. Die Geschichte überzeugt ohne Längen, es ist gut zu sehen wie Kollateralschäden hingenommen werden, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Good Kill – Der Tod aus der Luft ist ein eher ruhiger Film, der mit wenig Action auskommt. Aber gerade das macht ihn interessant, weil man hier auf die einzelnen Menschen achtet und nicht auf die Gefechte. Vielleicht spricht der Film nicht die breite Masse an, aber ein ausgesuchtes Publikum wird sich sehr freuen den Film auf DVD oder Blu-ray nach Hause holen zu können.

Bild und Ton liegen in einer sehr guten Qualität vor, hier gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Dazu gibt es eine paar Trailer und einen interessanten Blick hinter die Kulissen, die Erstauflage kommt dazu noch mit einer schönen O-Card daher. Sehenswert!
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am 5. März 2015
Vom Thema her scheinbar recht Unanspruchsvoll - doch der Film hat mich sehr überrascht. Er ist überhaupt nicht langweilig, alles ist stimmig und die Szenen lassen einen mitfühlen wie sich die Konflikte aufbauen. Die Schauspieler liefern ein super Ergebnis ab - ich kann den Film nur empfehlen.
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