"/> Amazon.de:Kundenrezensionen: Sicario [Blu-ray]
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Kundenrezensionen

3,8 von 5 Sternen257
3,8 von 5 Sternen
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TOP 1000 REZENSENTam 3. Februar 2016
Mein lieber Herr Gesangsverein, es ist länger her, dass mich ein Film derart beeindruckt hat. Wir verfolgen die toughe FBI-SWAT-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) in ihrem Kampf gegen die mexikanischen Drogenkartelle. Ihr ist dabei klar, dass sie nur an der Oberfläche kratzt und niemals an die dicken Fische herankommt. Da erhält sie von dem undurchsichtigen CIA-Agenten Matt Graver (Josh Brolin) das Angebot, in seinem Team bei verdeckten Einsätzen mitzumachen und sie willigt interessiert ein. Doch der nun kommende Alptraum hat nicht das Geringste mit den naiv-illusorischen Vorstellungen von Macer über Recht und Gesetz zu tun. Die verdeckte CIA-Einheit, zum großen Teil aus Afghanistan- und Irakveteranen rekrutiert, bekämpft die mexikanischen Drogengangster mit ihren eigenen Waffen: Rücksichtsloser Brutalität.

Und dann ist da noch der unheimliche Ex-Anwalt aus Kolumbien, Alejandro Gillick (Benicio del Toro), Spitzname "Medellin", der Kate das Leben rettet. Immer tiefer in einen Strudel der Gewalt hineingezogen, weiß die FBI-Agentin irgendwann nicht mehr, auf welcher Seite sie eigentlich steht.

Mehr will ich nicht verraten, die Handlung ist jedenfalls clever durchdacht und mit einem, so wie ich finde, extrem stimmigen Ende. Benicio del Toro spielt den eiskalten Rächer sensationell und Josh Brolin ist auch nicht von schlechten Eltern. Die US-Söldner sind entweder hervorragend gecastet oder echt, genau so sehen die Jungs auch in den Videos im Internet aus, ein unheimlicher Haufen. Nur ausgerechnet Emily Blunt bleibt etwas blass, gegen diese beiden Alpha-Wölfe stinkt sie einfach ab. Aber das kann auch die Absicht des Drehbuchs sein. Filmbild und -schnitt sind ein Hammer, die Feuergefechte inklusive Ton von erschreckender Realität. Auch die Vorgangsweise der Spezialkräfte ist megarealistisch. Hier wurde nichts geschlampt und keine dummen Hollywood-Kompromisse eingegangen, es geht voll zur Sache.

Der kanadische Regisseur Denis Villeneuve hat hier meiner Meinung nach einen der besten Drogenthriller der letzten Jahre abgeliefert, der Vergleich mit Steven Soderberghs "Traffic" muss nicht gescheut werden. Härte, Düsternis und Realismus von "Sicario" sorgen für Gänsehaut, passend dazu der bedrückende Soundtrack des Isländers Johann Johannsson. "Sicario" ist übrigens Spanisch für "Auftragskiller".

Volle fünf Sterne von mir für dieses düster-desillusionierte Meisterwerk!
88 Kommentare|61 Personen fanden diese Informationen hilfreich. War diese Rezension für Sie hilfreich?JaNeinMissbrauch melden
TOP 1000 REZENSENTam 5. Februar 2016
In meist ruhigen Bildern begleitet der Zuschauer eine aufstrebende FBI Agentin, die sich einer
Spezialeinheit für Drogenverbrechen anschließt. Der Führer der Einheit und ein Spezialist nehmen sich dem
talentierten neuen Mitglied an und was man zu sehen bekommt, ist stellenweiße haarsträubend und eiskalt.
Kein Gesetz & kein Mittel hält diese präzise Einheit von ihrem Auftrag in Mexico ab. Der Rookie muss sich
entscheiden, ob sie mit den Wölfen tanzen will oder dem Lehrbuch folgt.

Beim Finale war ich mir nicht sich ob meine Zimmertemperatur zu niedrig war oder das agieren von Benicio Del Toro
mir eine Gänsehaut bescherte, denn als rachsüchtiger 'Anwalt & Killer' bietet er eine kultverdächtige Leistung.
Die Handvoll Gewaltszenen sind wohldosiert und zusammen mit den Bilder, dem Soundtrack und der
Regieführung einfach Genre Referenz. 1* muss ich abziehen, weil die Einheit körperlich (Statur) unglaubwürdig war.
Sound & Bild der BD sind im Heimkino jeden Cent wert.

Blu-ray Features: Takte aus der Wüste, Die Filmmusik In die Finsternis eintreten, Das visuelle Design
Blunt, Brolin, & Benicio, Die Darstellung der Charaktere Kampfzone, Der Hintergrund von SICARIO,
Wendecover.
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am 2. Januar 2016
-Wow
Das ist der unmittelbare erste Eindruck während der Abspann läuft.
Dabei ist dieses "Wow" weder richtig negativ noch positiv, es ist ein selten erlebtes Gefühl das sich in mir breit macht. Hier gibt es kein Happyend, Kein glückliches Liebespaar, kein Friede,Freude,Eierkuchen.
Hier gibt es nur die dreckige, heiße mexikanisch/texanische Luft, die staubtrockenen Weiten und die brennende Sonne. Die Atmosphäre in Sicario ist der Hammer. Nicht nur wegen der hervorragenden Schnitt- und Kameraarbeit, auch der meist subtile, in manchen Passagen treibende Sound trägt seinen Teil dazu bei. Wenn es ernst wird und der Soundtrack sich in einen Herzschlag aus Bassklängen verwandelt, dann kann man die Spannung fast greifen.
Alles in diesem Film ist dreckig, dunkel, zäh und,vor allem, äußerst realistisch. Die Darsteller sind alle gut, Benicio spielt den wohl verzwicktesten und beängstigenden Charakter wirklich großartig.
Die Story ist eine der besten des Jahres, spannend und nicht immer vorhersehbar. Die Atmosphäre ist klasse, die Schauspieler ebenso. Einziger Makel wäre für mich die etwas überzogene Ritterlichkeit der Hauptdarstellerin ( Emily Blunt), ansonsten bin ich vom Gesamtpaket absolut überzeugt.Der Regisseur hat ganze Arbeit geleistet.
11 Kommentar|42 Personen fanden diese Informationen hilfreich. War diese Rezension für Sie hilfreich?JaNeinMissbrauch melden
am 21. Februar 2016
Wenn der Name Dennis Villeneuve als Regisseur auf einer DVD Hülle steht, muss ich mir den Film anschauen. Seit -Die Frau die singt- und -Prisoners- ist der Name Villeneuve ein Markenzeichen für Filme der Extraklasse. Sein -Sicario- reicht vielleicht nicht ganz an die erfolgreichen Vorgänger heran, ist jedoch spannend, unterhaltsam und manchmal zutiefst verstörend. Es sind vor allem die Protagonisten, die diese Geschichte tragen. Der undurchsichtige, gandenlose Alejandro(Benicio del Toro), der hemdsärmelige Kämpfer Matt(Josh Brolin) und die FBI-Agentin Kate(Emily Blunt), die alles richtig machen will und dabei komplett verzweifelt.

Der Krieg der Drogenkartelle um die Macht ist grausam. FBI-Agentin Kate muss das feststellen, als sie an der Stürmung eines Hauses beteiligt ist, in dem 42 Leichen versteckt sind. Als dann noch eine Bombe hochgeht ist Kate klar, dass sie den Typen, die das getan haben, das Handwerk legen will. Sie bekommt ihre Chance. Zusammen mit dem CIA-Agenten Matt und dem anscheinend keiner Polizei-Einheit zugehörigen Alejandro darf sie direkt im Grenzgebiet USA-Mexiko gegen die Drogendealer vorgehen. Doch Kates Vorstellung dieser Arbeit deckt sich nicht mit der Realität. Matt und Alejandro scheinen eigene Pläne zu verfolgen. Die sind knallhart, brutal, tödlich und nicht vorhersehbar. "Einem Huhn den Kopf abschlagen" nennen die Männer um Matt und Alejandro das. Bis Kate merkt, welches Spiel tatsächlich gespielt wird, ist es fast schon zu spät für sie...

Das ist ein wirklich harter Action-Thriller, der vielleicht gar nicht mal so weit neben der Realität liegt. Villeneuve platziert seine Story unter bleigrauen Himmeln und Bergen im Abendrot. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Illegal und legal scheinen keinen Unterschied mehr zu machen. Mittendrin eine Kate, die nicht mehr weiß, welchen Sinn ihr Job hat und ein Alejandro, der wie ein Scharfrichter das Recht über Leben und Tod in die eigene Hand nimmt. Alles in allem ein geradlinig gemachter, ziemlich harter Film über den Kampf um die Macht.
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TOP 500 REZENSENTam 5. Februar 2016
Chandler/Arizona: Was ein Routine-Einsatz gegen Drogendealer werden soll entpuppt sich als der blanke Horror für die FBI-SWAT Agents.
Im Haus finden sie 42 Leichen die in die Wände eingelassen wurden und eine Bombe tötet 2 Cops.
Durch diesen Vorfall rückt Kate Macer ins Visier des Regierungsmanns Matt Graver der große Stücke auf Kate hält.
Er bietet ihr an Teil einer kombinierten Spezialeinheit unter Federführung der CIA zu werden.
Sie nimmt das Angebot an ohne zu Wissen worauf sie sich eigentlich einläßt.
Beim Flug, mit dem vorgeblichen Ziel El Paso, lernt sie den schweigsamen Alejandro kennen der einst Anwalt in Mexiko war.
In einer Airforce-Base angekommen erfährt sie das ware Ziel des Einsatzes.
Es geht über die Grenze nach Ciudad de Juarez um den Bruder des Sinaloa-Kartell Bosses Manuel Diaz zu fassen.
Kate ahnt nicht das dies der Beginn eines Albtraumes ist bei dem sie nicht nur physisch an ihre Grenzen herangeführt wird sondern auch moralisch.

Wow...
Was für ein knüppelharter und desillusionierender Thriller.
Sicario macht keine Gefangenen und glänzt in erster Linie durch seine mörderische Spannung, die in Intervallen gezeigten Shoot-Outs, durch passende Dialoge und durch einen intensiven und ungeschönten Plot.
Aber auch die Settings, der Soundtrack und die Atmosphäre können voll und ganz überzeugen.
Ein weiteres Lob gebührt den Darstellern, allen voran Emily Blunt als idealistische aber leicht naive FBI Agentin und Guillermo Del Toro als charismatischer Ex-Anwalt der nun eine gänzlich andere Aufgabe verinnerlicht hat.
Einfach große Klasse wie die beiden agieren.
Auch die Nebendarsteller leisten gute Arbeit aber die Beiden spielen alle an die Wand.
Dank hervorragender Charakterzeichnungen der Figuren wird es ihnen aber auch leicht gemacht...muss man erwähnen.
Ansonsten u.a. mit dabei sind: Josh Brolin, Jon Bernthal, Jeffrey Donovan und Vitor Garber.

Fazit: Ich hatte vor kurzem die Doku 'Cartel Land' gesehen und die war absolut schockierend. Der Drogenkrieg in Mexiko ist völlig außer Kontrolle geraten und was Menschen hier anderen Menschen antun ist unfassbar.
Sicario ist nun zwar Fiktion aber so abwegig ist das alles nicht und so entfaltet auch dieser Film eine durchweg schockierende Wirkung. Ein brachialer Thriller der nach Prisoners Denis Villeneuve's 2ter Hammerfilm ist.
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TOP 1000 REZENSENTam 3. April 2016
Denis Villeneuves Thriller "Sicario" ist spannend und vielschichtig, dazu technisch interessant gemacht, etwa mit den drei verschiedenen optischen Eindrücken bei der "Tunnelszene". Er lässt in Bezug auf die Kriminalität des Drogenkartells in Juárez und die Auswirkungen auf die USA vier verschiedene Perspektiven einfließen: die Außensicht des FBI durch die Agentin Kate Macer (Emily Blunt) und ihren Kollegen Reg und die der CIA, die die Kriminellen, vor allem die eigentlichen Drahtzieher, fassen will. Zudem die Innensicht, einmal in Gestalt Alejandros (Benicio del Toro), genannt "Medellin", der für die CIA arbeitet und zum anderen durch den Blick auf eine mexikanische Familie, deren Sohn es liebt, Fußball zu spielen.

Dieser Aufbau ist gut geeignet, um dem Zuschauer ein möglichst vollständiges Bild über die verfahrene, explosive Situation und die gängige Korruption zu verschaffen und ihn in die Handlung mit hineinzuziehen.
Knisternde Spannung erhält "Sicario" außerdem, weil zunächst nur Andeutungen gemacht werden, worum es bei den CIA-Einsätzen gehen soll.

Hervorzuheben finde ich das politisch aufklärerische, kritische Anliegen des Thrillers, die Missstände, die unhaltbaren Zustände in Ciudad Juárez aufzuzeigen und die Hilfslosigkeit sowie Überforderung des gesamten Polizeiapparats in Mexiko und den USA spürbar zu machen.
Verwegen und am Rande der Legalität oder sogar jenseits ist daher mancher Versuch, wieder Ordnung zu schaffen.

Von daher gebe ich diesem thematisch ungewöhnlich anspruchsvollen Thriller, der dem Genre auch sonst voll gerecht wird, 4 Sterne, obwohl die Wirklichkeit in Juárez, die er einfangen wollte, allerdings leider noch düsterer und nebulöser aussah und aussieht und sich noch bleierner und beängstigender anfühlte und anfühlt.
Ein paar Zahlen zum Abschluss: Morde in Juarez (je nach Quelle variierend) im Jahr 2008: 1 600, im Jahr 2009: 2 657; im Jahr 2010: 3 111, im Jahr 2011: 1 900, im Jahr 2012: 730-749, im Jahr 2013: 530, im Jahr 2014: 434 (340 im Zusammenhang mit Drogen): viel zu viele nach wie vor, aber ein Silberstreif ist doch am Horizont erkennbar, dass es Hoffnung auf Besserung gibt.
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am 20. März 2016
Denis Villeneuve raubte mir 2013 den Atem mit seinem Film „Prisoners“! Leider habe ich noch nicht „Enemy“ (aus demselben Jahr) von ihm gesehen, war aber sehr gespannt auf „Sicario“, sein neustes Werk über Drogenkriege und die mexikanische Grenze. Bei den Oscars wurde „Sicario“ für drei Oscars nominiert (Tonschnitt, Musik und Kamera) und sahnte auch generell gute Kritiken ab. Doch was denke ich nun?

Die FBI-Agentin Kate Macer wird zu einem Spezialeinsatz in Mexiko gerufen. Mit an ihrer Seite ist ihr Kollege und Freund Reggie Wayne, doch statt mitten in der Operation zu stehen, werden beide immer wieder zur Seite gedrängt und sollen „zusehen“ und „lernen“. Doch das reicht Kate nicht…

„Sicario“ lebt von seiner Atmosphäre! Was in Erinnerung bleibt, ist die wunderschöne Kameraarbeit von Roger Deakins (der schon in „Prisoners“ einer der heimlichen Stars war) und der pulsierende und dunkle Score von Johann Johannsson (ebenfalls beteiligt in „Prisoners“). Und allein deswegen sollte man sich „Sicario“ ansehen!

Doch was ist mit Story, Figuren und dem ganzen anderen Zeugs, das in Filmen wichtig ist?
Die Geschichte wird sehr kantig erzählt. Es gibt viele verschiedene Ansichten von verschiedenen Charakteren. In meinen Augen manchmal zu viele. Zum Beispiel wird das Leben einer Kleinfamilie in Mexiko gezeigt. Zum einen eine interessante Methode, um den Zuschauer emotional an den Film zu binden, auf der anderen Seite lenkt diese Geschichte in meinen Augen etwas ab. Ansonsten gibt es leider einige Klischees, die ich so nicht erwartet hätte in diesem Film, die mich aber leider etwas aus dem Film gerissen haben. Auch die Dialoge schienen oftmals nicht sehr lebendig, so kam es dann, dass mir der Film immer am besten gefallen hat, wenn nicht geredet wurde. Nicht, dass Dialoge schlecht sind, aber die Bilder, die Musik und die puren Emotionen der Figuren erzählten mir oft mehr, als alle Worte in diesem Film zusammen. Wenn zum Beispiel das Spezialkommando durch das Gefahrengebiet fährt und überall Schüsse zu hören sind, ist das wirklich genial und beängstigend zugleich.

Die Darsteller sind alle gut gewählt: Emily Blunt macht eine tolle Arbeit als tragische Zentralfigur, Josh Brolin ist ebenfalls gut, der Star des Films ist aber Benicio Del Toro, vor allem gegen Ende!

Und viel mehr kann ich auch gar nicht mehr schreiben… „Sicario“ hat unglaublich viele dichte und nervenaufreibende Momente und da merkt man die Handschrift des Regisseurs. Doch das Drehbuch schwächelt hier und da etwas und raubt diesem Film immer wieder ein Stück Intensität, jedenfalls ging es mir so. Stellenweise scheint der Film nicht zu wissen, was er aussagen oder welcher Figur er folgen möchte… und das erstaunt mich selbst am meisten, da ich so ein Riesen-Fan von „Prisoners“ bin, doch da schrieb Aaron Guzikowski das Drehbuch und nicht Taylor Sheridan.

Fazit: Sehenswert ist „Sicario“ auf jeden Fall! Wer kein Problem mit einigen Hollywood-Klischees hat, der wird hier einen fesselnden Thriller erleben, der vor allem durch seine Bilder und die Musik beeindruckt!
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TOP 1000 REZENSENTam 10. März 2016
In einer der besten Szene von "Sicario", dem neuen Film des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve sieht der Zuschauer eine spannungsgeladene Fahrt durch die mexikanische Grenzstadt Juarez, wo das Drogenkartelll das Sagen hat. Die amerikanische Taskforce wird dabei von bewaffneten Pickups der mexikanischen Bundespolizei begleitet. Dabei sieht die engagierte FBI Swat Agentin (Emily Blunt) an der Straßenseite eine aufgehängte nackte Körper - von der Drogenmafia ermordet und als Mahnung dort öffentlich zur Schau gestellt, falls sich jemand gegen diese Organisation stellt.

"Der 32. August auf Erden" und "Maelström" waren im Heimatland Kanada so erfolgreich, dass sie als Beitrag des Landes ins Oscar-Rennen geschickt wurden. aber erst sein Welterfolg "Die Frau, die singt" bekam diese begehrte Nomnierung als Bester fremdsprachiger Film. Mit dem Erfolg war dann auch die Möglichkeit verbunden den nächsten Film in den USA zu realisieren und Villeneuve gelang mit dem Psychothriller um Serienmorde und Selbstjustiz eine Perle des Genres. "Enemy", der Nachfolgefilm war eine Mischung aus Thriller und fantastischem Film und wieder ganz anders als der Vorgänger. Auch "Sicario" bestätigt seinen Ruf als exzellenter Regisseur hervorragender Genrefilme. "Sicario" - so wird ein Auftragsmörder genannt, bekannt von den kolumbiansichen Drogenkartellen, besonders in Medellin.

Dabei setzt Villeneuve auf eine knallharte und düstere Gangart. Ein Team des FBI ist beauftragt mehrere Geiseln zu retten, die in einem Haus in Arizona gefangen gehalten werden. Die Teamleiterin ist die erfahrene Agentin Kate Macer und der Neuling Reggie Wayne (Daniel Kaluuya). Das Haus wird gestürmt, einige der anwesenden Gangster werden erschossen. Doch der Schock folgt schnell: Keiner der Geiseln ist mehr am Leben. Statt der Geiseln findet das Team aber über 40 übel zugerichtete Leichen, in den Gipskartonwänden eingemauert.
Obwohl nicht alles glatt lief - eine Explosion sorgt für Opfer - stilisiert der FBI Einsatzleiter Dave Jennings (Victor Garber) den Einsatz als vollen Erfolg und man macht der überraschten Kate ein Angebot an einer behördenübergreifenden Task Force unter der Leitung von Matt Graver (Josh Brolin) teilnzunehmen. Zum Team gehören neben US-Marshalls, Delta Force Soldaten und Regierungsagenten auch der sonderbare und schweigsame Berater Alejandro (Benicio del Toro). Er soll bereits in Kolumbien gearbeitet haben und scheint sich gut in den Strukturen der Kartelle auszukennen. Ausserdem wirkt er wie der Mann für die groben Einsätze. Ziel der Spezialeinheit ist es mit sehr unkonventionellen Mitteln, jenseits des Gesetzes, dem Drogenkartell einen vernichtenden Schlag zu verpassen. Dies wird für Kate zunehmend problematischer, da sie sieht, dass sich die Grenzen zwischen Gut und Böse doch irgendwann vermischen. Am Ende soll der oberste Drogenboss Fausto Alarcon (Julio Cedillo) gefasst werden, mit dem Alejandro noch eine Rechnung offen hat...

Die Schlußszenen sind brutal und sehr schockierend, aber sie unterstreichen die sehr gute Qualität dieses reisserischen Thrillers, der mit vielen brillianten Einzelszenen begeistern kann. Einmal beispielsweise gerät das Team in eine brenzlige Situation inmitten eines forcierten Verkehrsstaus nach der mexikansichen Grenze. Auch Kate gerät in den wenigen privaten Stunden, die sie hat, in Gefahr. Getragen wird der Film vor allem durch Benicio del Toro, der alle anderen Akteure - trotz toller Leistung - an die Wand spielt und mit seiner Rolle als Alejandro Gillick in guter Erinnerung bleibt. Der Drogenreißer wirkt wie ein Verwandter zu "Traffic" von Steven Soderbergh, aber man wird auch stellenweise an die Präzision von "Zero Dark Thirty" von Kathryn Bigelow erinnert.
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am 13. Oktober 2015
Denis Villeneuve (Prisoners) entführt uns in eine Welt ohne Gewinner. Wer hier einen Action Blockbuster erwartet, ist auf dem Holzweg. Es ist auch kein Mainstream Kino, daß sonst so in den Multiplex Kinos läuft und wer mit Frauchen lecker Popcorn schnappuliert, dem bleibt es spätestens nach 10 Minuten im Halse stecken. Der Film ist bis zum Anschlag hochspannend inszeniert, dazu ist ein hämmernder und bedrohlicher Sound aufgelegt, daß man kaum Luft zum Atmen hat! Denis Villeneuve, legt seinen Hauptaugenmerk auf 3 völlig verschiedene Personen, FBI-Agentin Kate Macer gespielt von Emily Blunt , legt hier eine großartige Performance hin und zeigt in allen Facetten ihre Ohnmacht und Verzweiflung, in der Sie sich ausgesetzt fühlt. Da wären dann noch die zwielichtigen Alejandro (Benicio Del Toro) und Matt Craver (Josh Brolin), auch absolut perfekt in Ihren Rollen dargestellt. Der Film ist nichts für zarte Gemüter, ist sehr intensiv und hochspannend inszeniert und zeigt die hässlichste Fratze des Drogenkrieges in Mexiko an der Grenze zur USA! Ein Film wie ein Faustschlag, mit Bildern die direkt aus der Hölle kommen, der verstörende, fibrierende Sound verstärkt die bedrohliche Atmosphäre. Wir waren zu viert im Kino und haben uns noch lange nach dem Film ausgetauscht, aber wir waren uns alle einig, daß war ein leider sehr realistischer Film, indem Gut und Böse verschwimmen und es nur Verlierer geben kann und ein Ende dieser Morde, Entführungen und des Drogenhandels ist nicht in Sicht, es ist ein Teufelskreis! Moral und Menschenwürde werden hier schnell abgelegt, nur die Wölfe überleben, alle anderen gehen vor die Hunde!
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am 12. Februar 2016
Könnte dem ersten Eindruck nach ein flotter Actionthriller mit fiesen Drogenbossen und coolen Cops werden? Weit gefehlt. Die Geschichte ist dermaßen dreckig und abgründig, dass sie einen bemerkenswerten Unterschied macht und man sich gleich mehrmals fragen muss, wer auf welcher Seite steht und was im Kampf gegen die Bandenkriminalität überhaupt erlaubt ist. Villeneuves Inszenierung begeistert mit einer sich gnadenlos in die Höhe schraubenden Bedrohung und weiß den Zuschauer in jeder Minute an die Kante des Sessels zu treiben. Dazu benötigt es bei weitem nicht immer vorgehaltene Waffen, jeder Stau und jede Seitenstraße kann hier zur tödlichen Falle werden.
Die weitgehend experimentelle Filmmusik, die oft mehr Geräusche als Melodien enthält, trägt außerdem reichlich dazu bei. Roger Deakins kunstvolle Kameraführung bietet einen überwaltigenden Kontrast zur Brutalität der Geschichte. Die großformatigen Bilder der kargen Wüstenlandschaften veredeln jede Leinwand und jeden Bildschirm, verkörpern gleichzeitig das Spiel mit Licht und Schatten, das sich als zentrales Motiv durch den Film zieht. Die um einen mexikanischen Polizisten herum aufgebaute Nebenhandlung will sich nicht immer so recht in das Gesamtbild einfügen und bekommt leider etwas zu wenig Raum um sich sinnvoll zu entfalten.
Spätestens das Spiel von Josh Brolin und Benicio Del Toro hievt die Qualität des Films dann aber endgültig auf ein definitiv oscarwürdiges Level (drei Nominierungen hat der Film schon, wenn auch in anderen Kategorien), kaum jemand könnte in diesen Rollen besser aussehen. Emily Blunts Figur ist zwar eindeutiger, aber nicht unbedingt einseitiger angelegt. Als Frau findet sich sich in einer von Männern dominierten harten Welt meist gut zurecht, erlebt aber trotzdem mehr als einmal ihr blaues Wunder, während sie in all dem Wahnsinn versucht, Überblick und Verstand zu behalten. Dass sie in lebensgefährlichen Situationen bestehen kann, hat Blunt schon an der Seite von Tom Cruise in "Edge of Tomorrow" überzeugend unter Beweis gestellt.
Insgesamt ein handwerklich und künstlerisch exzellent umgesetzter Thriller, der Spuren hinterlassen wird. Eine Fortsetzung ist übrigens bereits in Planung.

Darsteller: Emily Blunt, Josh Brolin, Benicio Del Toro, Jon Bernthal uvm.
Regie: Denis Villeneuve
Jahr: 2015 (DVD/BD: 2016)
Label: Studiocanal Home Entertainment
Laufzeit: ca. 117 min
FSK: ab 16 Jahren
Bonusmaterial (DVD): Featurettes über Filmmusik, visueller Stil, Charaktere und Hintergrund
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