Alles auf Knopfdruck: Der CubiScan

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Giuseppina Iovane, Amazon-Mitarbeiterin am Standort Graben, zeigt die Arbeit am CubiScan.

Giuseppina Iovane, Amazon-Mitarbeiterin am Standort Graben, zeigt die Arbeit am CubiScan.

„Erfinden und Vereinfachen“ ist eines der wichtigsten Prinzipien bei Amazon. In unseren Logistikzentren arbeiten wir ständig daran, Prozesse einfacher, effizienter und sicherer zu machen. Dabei setzen wir auf modernste Technologie. Der CubiScan ist eine davon. Mit seinen Funktionen sorgt er dafür, dass jeder Artikel den perfekten Lagerplatz findet.

Von außen wirkt das Gerät unauffällig, im Inneren steckt der CubiScan aber voller Hightech und ist unter anderem mit einer hochgenauen Waage und ausgeklügelten Ultraschallsensoren ausgerüstet. Er ist ein Beispiel dafür, wie Innovationen die Arbeitsabläufe in den Amazon-Logistikzentren vereinfachen.

Was macht der CubiScan?

Mit dem CubiScan registrieren Mitarbeiter im Wareneingang jeden Artikel, der zum ersten Mal in unseren Logistikzentren angeliefert wird. Ob es sich um ein komplett neues Produkt handelt oder eine neue Farbvariante: Damit Amazon-Kunden das richtige Produkt bekommen, muss es mit den richtigen Daten im System hinterlegt sein. Der CubiScan ermittelt auf Knopfdruck Gewicht, Höhe, Länge und Breite. Der gesamte Arbeitsschritt dauert nur ein bis zwei Sekunden und ist auf zwei Millimeter bzw. zwei Gramm genau. Diese Daten werden vollautomatisch in das Warensystem für alle europäischen Logistikzentren übertragen, dort gespeichert und wir wissen für das gesamten Sortiment genau, wie viel Platz die einzelnen Artikel benötigen und welches Gewicht sie haben.

Das hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Der CubiScan ermöglicht eine optimale Ausnutzung des Lagerplatzes. Würden wir beispielsweise Artikel zu weiträumig lagern, würden sich die benötigte Fläche und damit auch die erforderlichen Fußwege deutlich erhöhen. Die durch den CubiScan ermittelten Daten helfen mit, die Wege für Mitarbeiter so kurz wie möglich zu halten.

Außerdem ermöglichen sie, die optimalen Verpackungen der Bestellungen zu finden. Mitarbeiter, die die Artikel verpacken, müssen also nicht erst überlegen, welcher Karton für das jeweilige Produkt der richtige ist, sondern die Amazon-Software weist automatisch den am besten geeigneten Karton zu – vor allem bei Multi-Bestelllungen ein enormer Vorteil. Davon profitiert am Ende auch die Umwelt, denn wir setzen stets die am besten geeignete Verpackung ein und reduzieren so den Aufwand. Außerdem können wir Händlern, die ihre Artikel über Amazon anbieten und unseren Versand nutzen, faire Preise dafür anbieten, da wir den exakten Platzbedarf für ihre Produkte kennen.

Große Anwenderfreundlichkeit

Der CubiScan ist vollständig auf Anwenderfreundlichkeit ausgerichtet. Er lässt sich ungefähr so leicht bedienen wie ein Kaffeeautomat. Der Gegenstand, der vermessen werden soll, muss einfach nur richtig auf dem Gerät platziert werden. Den Rest erledigt der CubiScan vollautomatisch auf Knopfdruck. Trotzdem brauchen Mitarbeiter, die am CubiScan arbeiten, immer noch ein gutes Augenmaß. Denn bei manchen außergewöhnlichen Formen oder verformbaren Gegenständen wie Bällen oder Kissen können die Sensoren Daten falsch erfassen. Das lässt sich aber schnell erkennen und beheben. Zudem ist Aufmerksamkeit immer dann erforderlich, wenn für einen angelieferten Artikel ausnahmsweise falsche Abmessungen im System hinterlegt sind. In solchen Fällen müssen die Gegenstände einfach mit dem CubiScan erfasst und die vorhandenen Daten überschrieben werden.

Trotz allem gibt es noch Fälle, in denen Mitarbeiter im Inbound heute noch selber Hand anlegen. Einige Artikel wie beispielsweise Matratzen, Möbel oder große Sportgeräte passen nämlich nicht in den CubiScan. In diesen Fällen liefert das Gerät zwar das korrekte Gewicht, die Maße erfassen die Mitarbeiter aber per Handarbeit. Alles in allem ist der CubiScan ein hervorragendes Beispiel für das Prinzip „Erfinden und Vereinfachen“. Diese technische Innovation an einer einzigen Stelle wirkt sich positiv auf unzählige Prozesse im gesamten Logistikzentrum aus.

Der vollständige Artikel ist in der Amazon-Mitarbeiterzeitschrift A-Z, Ausgabe Q1 2016 erschienen.

Tag der Logistik – Amazon-Logistikzentren informieren rund um Innovation und Technologie

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Tag der Logistik LogoMit rund drei Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 240 Milliarden Euro im Jahr 2015 ist die Logistik einer der größten Wirtschaftsbereiche Deutschlands. Um die Bedeutung dieses wichtigen Wirtschaftszweigs aufzuzeigen, hat die Bundesvereinigung Logistik (BVL) den “Tag der Logistik” ins Leben gerufen. Am 21. April bieten viele Logistikunternehmen unter dem Motto “Logistik macht’s möglich” Einblicke in die Vielfalt der logistischen Prozesse. Allein im vergangenen Jahr haben 38.500 Menschen die rund 450 Veranstaltungen dazu besucht.

Auch Amazon ist am Tag der Logistik mit dabei. An allen Standorten unserer neun deutschen Logistikzentren beleuchten wir die Rolle von Technologie und Innovation. Welche neuen Services für den Kunden sind möglich? Welche Chancen ergeben sich aus der Digitalisierung? Wie unterstützt Technologie die Mitarbeiter in der Logistik und wie werden sich die Berufsbilder wandeln? Technologie- und Personal-Experten von Amazon diskutieren dazu mit Vertretern der Wirtschaftsverbände, Behörden und Kommunen. Mitarbeiter zeigen typische und außergewöhnliche Logistik-Karrieren auf.

An unserem Logistikstandort Bad Hersfeld erwarten wir mit Dorothee Bär, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, einem prominenten Gast und diskutieren die Herausforderungen der Digitalisierung für Logistikunternehmen.

Hier erfahren Sie mehr über die Veranstaltungen am Tag der Logistik, weitere Informationen unter www.Tag-der-Logistik.de

Das könnte Sie auch interessieren: Hier informieren wir über Innovationen in der Amazon-Logistik.

Ein Jahr „Amazon besuchen“: 1.600 Besucher in den Amazon-Logistikzentren

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Beim Start von "Amazon besuchen" in Graben nahmen auch einige Familien und Freunde der Amazon-Mitarbeiter teil.

Beim Start von “Amazon besuchen” in Graben nahmen auch einige Familien und Freunde der Amazon-Mitarbeiter teil.

Seit gut einem Jahr bietet Amazon Besucherführungen in den deutschen Logistikzentren für Gruppen und Einzelpersonen an. Unter www.amazon.de/amazon-besuchen kann sich jeder für die Besichtigung in einem unserer Logistikzentren anmelden. Rund 1.600 Besucher haben im vergangenen Jahr bereits die Logistikzentren in Bad Hersfeld, Graben bei Augsburg und Koblenz besucht.

Es gibt viel zu sehen in den Amazon-Logistikzentren: Auf einer Fläche von jeweils 17 Fußballfeldern lagern die Produkte in Bad Hersfeld, Graben und Koblenz. Während der Führungen erhalten die Besucher einen Einblick in den Arbeitsalltag, lernen die Technologien der Amazon-Logistikzentren kennen und erfahren, welchen Stationen ihre Amazon-Bestellungen vor und nach dem Klick auf „Jetzt kaufen“ durchlaufen: Von der Anlieferung und dem Wareneingang, der Einlagerung, Auftragsabwicklung bis zum sogenannten Picken, Packen und dem Versand der Bestellung in einem der berühmten braunen Amazon-Kartons. Begleitet werden die Besucher dabei auch von Mitarbeitern des Standorts.

Besuchertour in Bad Hersfeld: Mitarbeiter Christoffer Gutberlet unterstützt bei den Führungen, um den Besuchern – hier Brigitte Herwig – die Arbeitsbereiche bei Amazon zu erklären.

Besuchertour in Bad Hersfeld: Mitarbeiter Christoffer Gutberlet unterstützt bei den Führungen, um den Besuchern – hier Brigitte Herwig – die Arbeitsbereiche bei Amazon zu erklären.

Christoffer Gutberlet arbeitet in der Qualitätsabteilung des Logistikzentrums „FRA3“ in Bad Hersfeld. Er ist einer der Mitarbeiter, die Fragen der Besucher beantworten. „Es macht Spaß, den Leuten zu zeigen, wie wir arbeiten“, sagt Christoph: „Und es ist toll zu sehen, dass so viele Menschen Interesse an unserer Arbeit haben und staunende Augen beim Anblick unseres Warenlagers bekommen.“

Brigitte Herwig ist eine davon. Im vergangenen Jahr hatte sie sich für das Besucherprogramm angemeldet und an einer Besichtigungstour in Bad Hersfeld teilgenommen. Die Neugier, einmal hinter die Kulissen eines großen Logistikzentrum schauen zu können, habe sie angetrieben: „Das war toll. Alles war sehr locker, und die Mitarbeiter haben uns einfach und verständlich gezeigt, wie die Prozesse und Abläufe funktionieren. Jetzt weiß ich endlich, was passiert, wenn ich bei Amazon bestelle.“

Für Brigitte Herwig war das nicht der letzte Besuch bei Amazon. Sie hat sich bereits für einen weiteren Besichtigungstermin angemeldet: „Im Mai komme ich wieder hierher. Dann aber mit meinem Mann!“

Sie möchten auch einen Blick hinter die Kulissen der Logistikzentren werfen? Auf www.amazon.de/amazon-besuchen können Sie sich für die nächste Besichtigungstour in Ihrer Nähe anmelden. Von Januar bis Oktober bieten wir an jeweils zwei Tagen im Monat Führungen in unseren Logistikzentren in Bad Hersfeld, Koblenz und Graben an.

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Kindle Storyteller Kids – noch bis 15. März für den Schreibwettbewerb der Amazon-Logistikzentren bewerben

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Der Schreibwettbewerb der Amazon-Logistikzentren geht in die Verlängerungsrunde: Noch bis 15. März können sich Grundschulen im Einzugsgebiet unserer Logistikzentren in Bad Hersfeld, Brieselang, Graben, Koblenz, Leipzig, Pforzheim, Rheinberg und Werne bewerben.

Mehr als 200 Bewerbungen sind bereits eingegangen. Für die Gewinnerklassen winken viele Preise. Neben der Veröffentlichung ihrer Geschichte in einem echten Buch, erhalten die jungen Nachwuchsautoren der Gewinnerklassen je einen Klassensatz von 30 Kindle eReadern und Amazon-Gutscheine im Wert von 1.750 Euro, um ausreichend Lesestoff zu garantieren. Für alle anderen teilnehmenden Klassen gibt es als Trostpreis einen Amazon-Gutschein im Wert von 50 Euro.

„Tolle Geschichten schlummern überall“, erzählt uns Autorin Emily Bold, die bereits letztes Jahr als Jury-Mitglied unterstützte. „Gerade für Kinder ist das Schreiben eine schöne Art, sich auszudrücken.“ Nika Lubitsch ergänzt: „Wettbewerbe wie der Amazon-Schreibwettbewerb fördern spielerisch die Kreativität der Kinder und zeigen, dass Lesen und Schreiben einfach Spaß machen.“

Informationen gibt es auf www.amazon-logistikblog.de/storytellerkids über die Einzugsgebiete und die Teilnahmebedingungen.

Hier finden Sie die Pressemitteilung  zu „Kindle Storyteller Kids“ sowie aktuelle Medienberichte zum Schreibwettbewerb von Blick aktuell, Kreisanzeiger und Leipzig Fernsehen.

Flüchtlingshilfe – so unterstützen wir Gemeinden und Hilfsorganisationen

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Mit den Sachspenden von Amazon-Bad Hersfeld wird die Asylhilfe Niedenstein einen Spielkreis für Kinder einrichten. Christian Dülfer, stellvertretender Amazon-Standortleiter, überbrachte einen ganzen Kofferraum voll Bastelutensilien.

Mit den Sachspenden von Amazon-Bad Hersfeld wird die Asylhilfe Niedenstein einen Spielkreis für Kinder einrichten. Christian Dülfer, stellvertretender Amazon-Standortleiter, überbrachte einen ganzen Kofferraum voll Bastelutensilien.

Noch immer fliehen viele Tausende aus ihren Heimatländern vor Gewalt und Krieg. Gemeinden und Hilfsorganisationen leisten seit vielen Monaten herausragende Arbeit bei der Flüchtlingshilfe. Um sie dabei zu unterstützen und einen Beitrag zur Flüchtlingshilfe zu leisten, engagieren sich die deutschen Amazon-Logistikzentren auf lokaler Ebene im Rahmen von „Amazon gemeinsam“.

Laura McMullan ist eine der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die in einem Flüchtlingscamp arbeiten. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde der sogenannte „Warteraum Asyl“ nahe München eröffnet. Seitdem kommen dort Tausende von Flüchtlingen an. Manche bleiben nur für einige Stunden, einige bis zu drei Tage, bevor es für sie in andere Flüchtlingseinrichtungen geht. Sieben Jahre hatte die US-Amerikanerin bei Amazon gearbeitet. Dann zog sie mit ihrem Ehemann Sean von Seattle nach München, wo er seinen neuen Job bei Amazon antrat.

„Unter den Flüchtlingen waren schwangere Frauen und Babies, die so krank waren, dass sie sich kaum bewegen konnten. Manche Babies waren erst vier Wochen alt, sie wurden auf der Flucht geboren. Vor uns standen Kinder ohne Schuhe“, sagt Laura. Die Spenden mit Kleidung und Schuhen waren schnell verteilt, das Helferteam stand vor leeren Kartons und musste die Menschen wegschicken. „Das hat mich auf die Idee gebracht, einen digitalen Wunschzettel bei Amazon anzulegen“, erzählt Laura.

Unter amazon.de/fluechtlingshilfe bietet Amazon die Möglichkeit, dringend benötigte Produkte an Flüchtlingshilfsorganisationen zu spenden. Nicht nur die Kunden erfüllen täglich eine Vielzahl an Wünschen, auch Amazon selbst unterstützt die Initiative finanziell. Lauras individueller Spenden-Wunschzettel für die Flüchtlingshilfe Erding e.V. hat so viele Unterstützer gefunden.

Viele der Städte und Gemeinden, in denen die Mitarbeiter der deutschen Amazon-Logistikzentren leben, haben im vergangenen Jahr Flüchtlinge aufgenommen. Eine Großspende von rund 3.500 Artikeln wurde der Trierer Nothilfe für die unmittelbare Versorgung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Am Standort Koblenz haben die Mitarbeiter Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Grillfest vor Ort in der lokalen Gemeinschaftsunterkunft eingeladen und außerdem 30 Kartons mit Winterbekleidung gesammelt, die zusammen mit einer Geldspende dem örtlichen Caritasverband übergeben worden sind. Dieser hat die Spenden unter anderem für Deutschkurse, Dolmetscher und eine Weihnachtsfeier für geflüchtete Familien eingesetzt.

Die Organisation HumanCare betreibt in ganz Deutschland Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber. Die Unterkunft in Leipzig hat Amazon mit Geld- und Sachspenden unterstützt.

Die Organisation HumanCare betreibt in ganz Deutschland Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber. Die Unterkunft in Leipzig hat Amazon mit Geld- und Sachspenden unterstützt.

Auch an anderen deutschen Logistikstandorten haben die Amazon-Mitarbeiter vor allem Kleidung, Hygieneartikel und Decken gesammelt. In Rheinberg haben unsere Mitarbeiter gemeinsam mit der Organisation „Meerbusch hilft“ Decken und Regeschirme für die über 400 Flüchtlinge, die dauerhaft in Meerbusch untergebracht sind, organisiert. Amazon-Leipzig hat die Organisation HumanCare, die in der Nähe des Leipziger Logistikzentrums und in ganz Deutschland Flüchtlingsunterkünfte betreibt, mit Geld- und Sachspenden unterstützt. Derzeit wohnen in der Leipziger Gemeinschaftsunterkunft rund 350 Asylsuchende. Amazon-Standortleiter Dietmar Jüngling hat die Spenden, darunter Kinderspielzeug, Haushaltswaren und Kosmetik, an HumanCare übergeben. Er sieht vor allem lokale Unternehmen in der Verantwortung, zu helfen: „Viele Menschen in Leipzig und Umgebung engagieren sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. Da möchten wir einen Beitrag leisten.“

Am Standort Werne hat Amazon im vergangenen Jahr Essen an Flüchtlinge, die in der Umgebung untergebracht sind, ausgegeben. Das Logistikzentrum „FRA1“ in Bad Hersfeld hat die Asylhilfe Niedenstein mit Bastelutensilien wie Malkästen, Scheren und Buntstiften bei der Einrichtung eines Spiel- und Bastelkreises für Kinder aus geflüchteten Familien unterstützt. Für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ haben die Bad Hersfelder Mitarbeiter vor Weihnachten außerdem Päckchen mit Geschenken für bedürftige Kinder gepackt und der Stiftung „Kinderzukunft“ übergeben. In Rahmen des Projekts wurden 2015 zum ersten Mal auch Flüchtlingskinder in Deutschland beschenkt.

Hier berichten wir über das soziale Engagement von Amazon in Deutschland.

Hier geht es zu Lauras Geschichte.

Bei Amazon in Pforzheim spricht man auch Gebärdensprache

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Melanie (Bildmitte) mit Standortleiter Alexander Bruggner, Büsra Vurmaz, Christos Kalpikidis und Instruktorin Marlene Koop (v. li. nach re.)

Melanie (Bildmitte) mit Standortleiter Alexander Bruggner, Büsra Vurmaz, Christos Kalpikidis und Instruktorin Marlene Koop (v. li. nach re.)

In den Amazon-Logistikzentren werden viele Sprachen gesprochen. Menschen aus über 150 Nationen arbeiten bei uns. Wenn Melanie Wieland erzählt, ist das in einer besonderen Sprache. Denn die 47-Jährige ist gehörlos und verständigt sich deshalb vorzugsweise in Gebärdensprache. Sie ist eine von insgesamt fünf gehörlosen Mitarbeitern, die seit Anfang Februar diesen Jahres bei Amazon in Pforzheim arbeiten. Das Mühlacker Tagblatt hat darüber berichtet – und auch uns hat Melanie von ihren Erfahrungen erzählt.

Was bedeutet es, gehörlos zu sein und welche Chancen hat man im Arbeitsleben? – Melanie Wieland hat nicht immer die besten Erfahrungen gemacht. Das erzählt die 47-Jährige im Interview mit dem Mühlacker Tagblatt. Nach einer dreijährigen Ausbildung als Kauffrau im Gesundheitswesen fand sie keinen Job in ihrem Lehrberuf. „Ich kann ja beispielsweise nicht telefonieren“, schreibt sie auf einem Zettel, um die Hintergründe zu erklären. Das habe viele Unternehmen abgeschreckt. Auch im Laufe des weiteren Berufslebens war es nicht immer leicht: Zuletzt hat Melanie in einer Wäscherei gearbeitet. Dort sei sie einfach als Teil der Belegschaft „mitgelaufen“. Integrationsmaßnahmen für Gehörlose habe es nicht gegeben.

Melanie bei ihrer Arbeit im Pack-Bereich.

Melanie bei ihrer Arbeit im Pack-Bereich. Sie trägt einen Pager, der sie über einen möglichen Feueralarm informiert.

Für Amazon Pforzheim bedeuten Melanie und ihre vier gehörlosen Kolleginnen eine neue Erfahrung. Sie sind die ersten gehörlosen Mitarbeiter am Standort. Seit Anfang Februar arbeiten sie im Bereich „Pack“. Vermittelt wurden sie vom Integrationsamt in Pforzheim, mit dem Amazon im engen Austausch steht. Für die Kommunikation mit den gehörlosen Kollegen hat Büsra Vurmaz, die sich bei Amazon Pforzheim um die Einstellung neuer Mitarbeiter kümmert, extra Gebärdensprache gelernt. Während des Interviews mit der Zeitung dolmetscht sie die Fragen des Reporters und Melanies Antworten und erzählt von den Vorbereitungen, die in Pforzheim für die Beschäftigung der gehörlosen Mitarbeiter getroffen wurden: „Wir haben mit Mitarbeitern des Integrationsamtes besprochen, welche Arbeitsbereiche am besten geeignet sind. Es gab eine Begehung, bei der wir uns zusammen die Arbeitsplätze genau angeschaut haben“, sagt Büsra.

Große Unterstützung gab es auch vom Betriebsrat. Dessen Vorsitzender, Christos Kalpikidis, kann nicht nur selbst Gebärdensprache, er kennt auch die Schwierigkeiten, mit denen Gehörlose oft zu kämpfen haben: „Meine Cousine ist selbst gehörlos. Deshalb habe ich durch meine Familie dazu einen engeren Bezug.“ Großen Zuspruch hat Christos für die Einstellung der gehörlosen Mitarbeitern aus der Belegschaft erhalten: „Viele haben durch ihre Arbeit hier bei uns eine zweite berufliche Chance erhalten und finden es toll, dass wird das nun auch Gehörlosen bieten.“

Dass aktuell alle gehörlosen Mitarbeiter derzeit im Pack beschäftigt sind, liegt am Sicherheitsaspekt. „Wir haben bei uns in Pforzheim viel Staplerverkehr. Der Pack-Bereich ist aber davon ausgenommen, sodass die Mitarbeiter nicht auf fahrende Stapler achten müssen“, erklärt Standortleiter Alexander Bruggner. Auch sonst wird viel darauf geachtet, dass die Arbeit für die neuen gehörlosen Kollegen sicher ist. Vor Beginn der Schicht werden sie mit Pagern ausgestattet, die über Feueralarm informieren. Für die einwöchige Einarbeitungszeit wurden Gebärden-Dolmetscher engagiert: „So konnten wir sicher sein, dass Melanie und ihre Kolleginnen alle Infos bekommen und verstehen, die für ihre Arbeit und Sicherheit wichtig ist“, sagt Alexander. Und für die Verständigung mit Kollegen hat Amazon Pforzheim ein Tutorial erstellt, das u. a. die wichtigsten Begriffe der Gebärdensprache enthält.

Eine weitere Überlegung bei Amazon Pforzheim ist es, zusätzlich zu Deutsch- und Englisch-Kursen auch Gebärdensprache mit in das Weiterbildungsprogramm aufzunehmen: „Es wäre toll, wenn viele Mitarbeiter Gebärdensprache könnten“, sagt Alexander: „Das wäre eine neue Sprache in unserem Logistikzentrum.”

Insgesamt fünf gehörlose Mitarbeiter haben im Februar bei Amazon in Pforzheim im Pack begonnen.

Insgesamt fünf gehörlose Mitarbeiter haben im Februar bei Amazon in Pforzheim im Pack begonnen.

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Gesund & munter im Arbeitsalltag: AOK besucht Amazon in Brieselang

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Vertreterinnen der AOK standen den Amazon-Mitarbeitern in Brieselang bei Fragen rund um Gesundheit Rede und Antwort.

Vertreterinnen der AOK standen den Amazon-Mitarbeitern in Brieselang bei Fragen rund um Gesundheit Rede und Antwort.

Ob Ganganalyse oder Wirbelsäulentraining, beim Gesundheitstag in unserem Logistikzentrum in Brieselang gaben AOK-Experten den Amazon-Mitarbeitern wertvolle Ratschläge, wie sie sich ergonomisch-richtig verhalten können. Darüber hinaus unterstützt und berät die Krankenkasse Amazon auch im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Im Magazin „Gesunde Unternehmen“ berichtet die AOK von dieser Zusammenarbeit. Auszüge aus dem Artikel durften wir hier in Absprache mit der Redaktion veröffentlichen.

Ein Paket Gesundheit

Auf zahllosen Laufbändern fahren die Pakete, die von Händlern und Herstellern an Amazon geliefert werden, in eine Halle ein, die sich über eine Fläche von ca. 65.000 m² oder 10 Fußballfeldern ausdehnt. Zwischen Stapeln gelber Plastikkisten, den sogenannten „Totes“, nehmen die „Receiver“ die Produkte entgegen. Die Mitarbeiter, stehen auf schwarzen Matten mit Noppen, welche die Wirbelsäule entlasten. Über jedem Arbeitsplatz leuchtet eine Ampel. Schaltet ein Mitarbeiter die Ampel, eine Amazon-eigene Entwicklung, auf gelb oder rot, ist das ein Signal, dass er Unterstützung benötigt: Dann kommt ein Kollege, um bei der Problemlösung zu helfen.

Informationen zu gesunden Arbeitsabläufe

Wie ergonomisch-richtiges Arbeiten für die Mitarbeiter in der Logistik funktioniert, worauf zu achten ist und wie man die Wirbelsäule trainieren kann, wird auf den Gesundheitstagen bei Amazon gezeigt. Das Unternehmen setzt sich für die Gesundheit der Mitarbeiter ein und wird dabei seit 2013 von den Experten für Betriebliches Gesundheitsmanagement der AOK Nordost unterstützt. „Mit der Gesundheitskasse haben wir einen kompetenten Partner an unserer Seite, mit dem wir auf uns zugeschnittene Aktivitäten realisieren können“, sagt Personalreferentin Stefanie Janßen.

Auf Gesundheitsinformationstagen veranschaulicht die AOK den Mitarbeitern, wie sie sich gesund und fit halten können. Themen wie Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination spielen dabei die Hauptrolle. Ein Stresstest und eine Fußdruck- und Ganganalyse rundeten das Angebot ab. Im November 2015 haben 15 Präventionsexperten bei einem Ergonomie-Tag Mitarbeiter von der Produktannahme bis zum Paketversand aus ergonomischer Sicht beobachtet und individuell beraten. „Ich habe gelegentlich Beschwerden im Rücken“, sagt Volker Schwarz. „Die Tipps der AOK-Experten finde ich klasse und nachvollziehbar. Die kann ich während der Arbeit und auch zu Hause nutzen.“

Gesunde Voraussetzungen am Standort

„Wir bieten unseren Mitarbeitern eine große Palette an Möglichkeiten zum Erhalt ihrer Gesundheit und appellieren auch an die Selbstverantwortung“, sagt Standortleiter Karsten Müller. Bereits zum dritten Mal gab es einen Gesundheitstag für die Mitarbeiter in Brieselang. Ein wöchentlicher Obsttag mit kostenfreien Früchten, eine eigene Betriebssportgruppe für Fußballbegeisterte nach dem Motto „Aktiv in der Freizeit“ sowie regelmäßige Impfmöglichkeiten direkt am Standort ergänzen die Gesundheitsangebote.

Für ergonomische Aspekte direkt bei der Arbeit sind eine Vielzahl von Hilfsmitteln bereits vorhanden, etwa leichtläufige Materialwagen, spezielle Fußmatten zum Training der Wirbelsäule oder ausreichend Leitern. Trinkwasser-Stationen sollen die Mitarbeiter zur ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme motivieren und eine ausgewogene Raumakustik und Lichtverhältnisse für ein gutes Arbeiten sorgen. Um die gesundheitlichen Belange kümmert sich künftig sogar eine eigene Gesundheitsmanagerin: „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist uns wichtig. Mit unserer neuen Health Managerin Anke Jendgens wird es zusätzliche Angebote für unsere Mitarbeiter geben, die ihnen dabei helfen, gesund und fit zu bleiben“, kündigt Standortleiter Karsten Müller an.

„Am Standort Brieselang ist Amazon auf einem guten Weg“, bestätigt Jens Wohlfeil, Koordinator für Betriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK. „Die Einbindung der Mitarbeiter in die Gesundheitsaktivitäten klappt hervorragend. Um das weiter auszubauen wäre es nun sinnvoll, neben den ergonomischen Aspekten auch weitere Kriterien zu messen, die Einfluss auf die Gesundheit haben. Dafür stehen wir Amazon und natürlich auch allen anderen Unternehmen mit unserem Know-how zur Verfügung.“

Der vollständige Artikel erscheint am 22. März 2016 im AOK-Magazin „Gesunde Unternehmen“.