Als Teil des weltweiten Amnesty-Netzwerks setzt sich MERSI (Menschenrechte und sexuelle Identität) bereits seit 15 Jahren für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender weltweit ein. Denn in vielen Ländern der Welt werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, inhaftiert, gefoltert und ermordet. Seit einigen Jahren arbeitet die Hamburger MERSI Gruppe zum Thema Menschenrechtsverletzungen an Intersexuellen. Amnesty International nahm bislang keine Position zum Thema ein. Auf Initiative von MERSI Hamburg setzt sich die deutsche Sektion von Amnesty nunmehr auf internationaler Ebene für eine klare Positionierung ein, bei der schwere Menschenrechtsverletzungen an Intersexuellen definiert werden. In diesem Artikel beschreiben MERSI Hamburg ihre Einschätzung zum geführten Diskurs und zum Thema Menschenrechte.
Mit großer Freude haben wir beobachten können, wie sich im Verlauf des Diskussionsprozesses allmählich eine Tendenz herausschälte, die sich im Kern mit der von uns vertretenen Position deckt und unsere Argumente unterstützt – so wie es die ‚Erste Einschätzung’ des Ethikrats Mitte Juni im Wesentlichen formuliert. Neben dem Menschenrecht auf Nicht-Diskriminierung sind dies vor allem: das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Gesundheit und die Suprematie des Selbstbestimmungsrechts gegenüber dem Elternrecht, wie sie insbesondere im Falle von operativen Genitalkorrekturen (ohne Einwilligungsfähigkeit) im frühen Kindesalter entscheidend ist. Weiterlesen